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Across the sea to you
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2019
#1
Across the sea to you
bespielt von    Isala Reginn   Tarón Valur
01.01.1970
Es waren viele Jahre ins Land gezogen und doch fühlte sich isala in diesem Moment, als wäre keine Zeit vergangen. Der Wind spielte mit ihren Haaren und ihre Stiefel lagen neben ihr im Sand, denn nichts war schöner als die feinen Steine zwischen den Zehen zu spüren.
Neben ihr saß Tarón... Größer als früher... Kräftiger... Er war ein Mann geworden, so wie sie zur Frau gewachsen war. Isala war es gewesen, die vorgeschlagen hatte nur mit ihm den Abend zu verbringen... Irgendwoher hatten sie dann doch noch Alkohol bekommen und so saßen sie am Strand von Silvestre und sahen dem Farbenspiel zu, das die untergehende Sonne am Horizont malte.
Sie hatten sich so viel zu sagen, so viel zu erzählen und dennoch wusste isala nicht wie sie anfangen sollte. Noch immer hatte sie das Gefühl er war ein anderer...oder war er noch ihr Tarón. Bitterkeit lag über ihren Gedanken Schließlich war es ihr Tarón, der sie einfach vergessen hatte.
Sie schnappte sich die Flasche aus seiner Hand und nahm einen kräftigen schluck, eh die Frau den Alkohol wieder zurück gab.
"also meine letzten Jahre waren langweilig, deswegen musst du erzählen... Ein Pirat, mh?" sie sah ihn nicht direkt an sondern ließ die grünen Augen über das Wasser schweifen... Ein sanftes leicht trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie hoffte der neue Tarón konnte ihre Züge nicht so gut lesen, wie der alte.
 
 
Auch Tarón konnte sich einen Moment der Illusion hingeben, dass das stete Branden der Wellen die Zeit selbst davongetragen hatte und er mit Isala wieder an den Stränden Chikarns saß. Und im Kern hatten sich manche Sachen wohl nie geändert. Noch immer flohen sie vor Faran auch wenn sein Onkel nurnoch eine blasse Erinnerung in Taróns Geist war. Wahrscheinlich würden sie ein Leben lang vor diesem Schatten fliehen ob sie sich dessen bewusst waren oder nicht. Dieses Mal hatte sie die Flucht nur an einen anderen Strand geführt. Doch das Meer, die Sonne, deren letzte Strahlen über dem Wasser glitzerten und es in schimmerndes Gold verwandelten, und die Wellen bleiben die gleichen.
Während Calwah – der Neuling, die Veränderung in der Konstellation und das Zeugnis der Zeit, die trotz dem Anflug von Vertrautheit zwischen ihnen lag -sich vor ihnen in den letzten Strahlen sonnte, lag auch Taróns Blick auf dem Meer. Er wandte diesen nicht ab, als Isa nach der Flasche griff und auch nicht, als er sie zurücknahm, und das Schweigen nach ihren Worten mit einem Schluck seinerseits füllte.
Das Brennen des Alkohols bot Zuflucht und passte zugleich wunderbar in die melancholische Stimmung, die sich zwischen ihnen ausbreitete. Er musste ihr Gesicht nicht sehen. Er fühlte ihre Stimmung, teilte sie – greifbar wie der Sand, den er sanft durch seine linke Hand rieseln ließ.
Ein leises Auflachen, die Andeutung eines schiefen Lächelns, das ihr galt, und doch der Sonne zugewandt blieb.
„Aye, ein Pirat. Aber der Teil sollte dich wohl am wenigsten überraschen, oder? Und ich glaube so langweilig werden deine Jahre nicht gewesen sein – zumindest nicht die letzten Monate…von allen Orten hier. Und dann noch in diesem verdammten Bordell… ich glaube du hast mir auch etwas zu erzählen.“

 
 
Achja. Beinahe hatte sie vergessen, dass sie ihm im unklaren darüber gelassen hatte, was genau sie im bordell gearbeitet hat. Er schlussfolgerte wahrscheinlich selbst auf das schlimmste... Wer würde das auch nicht. Faktisch gesehen hatte auch nie eine Lüge Isalas Lippen verlassen... Nur ein paar Kleinigkeiten blieben eben unerwähnt. Noch ließ sie ihn in dem Glauben... Geschah ihm ganz recht.
Ihre Füße gruben sich weiter in den Sand und einen Moment lang, ließ sie die Stille zwischen sich und Tarón.
"es ist tatsächlich nicht viel passiert ... Und das bordell blieb die einzige Möglichkeit an Geld zu kommen um dieses Stück Land irgendwie verlassen zu können."
Er hatte recht. Ihre Jahre waren nicht langweilig gewesen. Nur irgendwie leer... Nie hatte sie wirklich einen Sinn in dem gesehen was sie tat. Nach ihrem Gefühl war es immer die Freiheit gewesen, der sie nachjagte, doch eigentlich war es die Suche nach etwas, was diese Leere füllte, die ihre komplette Familie hinterlassen hatte. Zu erst ihr Vater, dann Tarón, als er sie einfach zurück gelassen hatte... Und schließlich der Tod ihrer Mutter... Mit ihr war schließlich auch ihr letzter Halt weg gebrochen.
Isa spielte mit der muschelkette, die ihre Mutter ihr gelassen hatte.
"Ich wollte fort von hier... Raus aufs Meer... Genau wie du."

 
 
Hm. Das konnte man wohl als eine Art Abfuhr werten. Ganz so einfach würde sie es ihm dann wohl nicht machen. Und Tarón verstand das angesichts dessen, was er glaubte zu erahnen – oder befürchtete. Wenn das Leben für Männer auch rau und hart war, so war das Los den Frauen gegenüber oftmals noch ungnädiger. Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie sie mit der Kette spielte. Und wieder spürte er die Schuld wie ein Gewicht auf seinen Schultern.
„Es tut mir Leid, Isa.“
Und das war die Wahrheit – oder?
Ja. Und nein. Denn seine Flucht bereute er nicht. Und wenn er ehrlich zu sich war, würde er genauso wieder handeln, wenn er in der Zeit zurückreisen könnte. Aber es tat ihm leid – weil ihm bewusst war, was er getan hatte. Weil es ihm von Anfang an bewusst gewesen war. Weil er sich selbst nicht belügen konnte. Genauso wenig wie er sich damals anders hätte entscheiden können. Er seufzte und nahm einen Schluck aus der Flasche, um sich in seine tröstlich aufflammende Umarmung zu geben. Nichts änderte die Vergangenheit – auch kein Bedauern.
„Ich wünschte ich hätte dich nicht zurücklassen müssen. Aber es ist, wie ich dir heute morgen sagte: Black Tooth starb und das war das Ende meiner Tage an Board der Ocean‘s Hangman.“
Sein Gesicht verfinsterte sich, offenbarte, gelöst vom Alkohol und als Schatten von der sinkenden Sonne in sein Gesicht geätzt, weit mehr Emotionen als zuvor bei ihrem Zusammenstoß im Bordell.
„Ich hätte nicht weiter mit ihnen segeln können. Aber die Aurora kreuzte in anderen Gewässern…“
Eine Erklärung – keine Begründung. Es hätte immer einen Weg gegeben, nicht wahr?
„Es tut mir leid…“
Wiederholte er noch einmal, weil es das war, worauf es hinauslief.
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