29.05.2023, 19:54
Isala & Ceallagh | 09. Mai 1822 | Taverne auf Ritu
Es hatte ihn eine gefühlte Ewigkeit gekostet vom Schwarzmarkt weg zu kommen. Ungesehen, wohl bemerkt, und vielleicht war seine Vorsicht mehr als unbegründet. Doch seit einer Weile beschlich ihn das dumpfe Gefühl, dass mehr Augen auf ihn gerichtet waren, als üblich. In einer Stadt die, seinem Freund und Kontaktmann nach, nicht gerade gern damit hausierte, wie viele Schmuggler und zwielichtige Gestalten sie hinter ihren Mauern beherbergte. Obwohl es mehr als offensichtlich war - für geschulte Augen und offene Ohren.
Gerade wandte er sich dem Schankwirt zu, dessen dunkle Stimme durch den angenehmen Lautpegel drang wie eine Dolchspitze. Lächelte unverblümt über das bissige Kompliment, sich dieses Mal weniger verheiratetes Weibsvolk anzulachen, und zuckte fast schon unschuldig mit den Schultern. "Das Herz will, was es will." Was in seinem speziellen Fall nicht im Entferntesten etwas mit Haus und Kindern zu tun hatte. Bei den Göttern. Er betete dafür, diesem vermeintlichen Glück für den Rest seines Lebens fern zu bleiben. Und wenn er den Blick des Älteren am anderen Ende des Tresens so sah - mit skeptisch hinauf gezogenen Augenbrauen und tadelndem Unglauben zwischen den Lidfalten - waren sie zumindest in diesem Punkt einer Meinung. Sichtlich gut gelaunt, drückte Ceallagh in einer letzten Amtshandlung eine Münze auf das feuchte Holz, nahm seinen Krug zwischen die ausgestreckten Finger und wandte sich herum, um einen Platz in den Reihen der Umstehenden zu erspähen. Dass ihm dabei der dunkle Haarschopf einer Frau ins Augen fiel, die er weniger hier erwartet hätte, tackerte das breite Grinsen noch ein paar Millimeter höher in seine Wangen.
Mit beschwingten Schritten schlüpfte er zielsicher zwischen den kleinen Gruppen hindurch und wandte den Stuhl neben Isala zu sich herum, um ungefragt darauf Platz zu nehmen. Den Rum stellt er auf dem kleinen Tisch ab, an dem sie hockte. "Keine Lust auf Gesellschaft heute?"
Manchmal wurde ihr das Getummel einfach zu viel. Isala hatte beinahe jeden auf der Sphinx ins Herz geschlossen, besonders nach dem Abenteuer im Nebel fühlte sie sich mehr dazugehörig als vorher. Dennoch – heute war einer dieser Tage, an denen es eine unerwartete Berührung zu viel gewesen war. Die Gänsehaut hatte sich zeitgleich mit dem Anspannen ihrer Muskeln ereignet und plötzlich hatte sie den Drang einfach mal etwas für sich allein zu machen. Tarón – zu dem sie sonst immer gegangen war in solchen Momenten - hatte irgendetwas zu tun gehabt, wobei sie ihn nicht stören wollte.
So war sie einige Zeit durch die Straßen gezogen ehe sie paradoxerweise doch in einer Taverne landete – und nach einem Rum spürte sie schon, dass es keine gute Idee gewesen war so alleine los zu ziehen. Überall spürte die Frau Blicke auf sich, die wahrscheinlich gar nicht da waren und wäre nicht unerwartet Gesellschaft gekommen, hätte Isa die Taverne wohl bald wieder verlassen.
Dennoch konnte die Frau ein Zusammenzucken nicht verhindern, als Ceallagh plötzlich neben ihr erschien und sich zu ihr gesellte. Schnell wurde die Situation jedoch analysiert und als ungefährlich beurteilt und ein breites Lächeln überspielte ihr schnell schlagendes Herz. „Ein wenig. Aber du bist ja auch alleine unterwegs.“ Innerlich war sie froh, dass einer der Crew den Weg zu ihr gefunden hatte.
"Manche Dinge lassen sich allein besser erledigen.", gab er schmunzelnd zurück und notierte sich den kleinen Schrecken, den er ihr ganz offensichtlich mit seinem plötzlichen Erscheinen eingejagt hatte. Isala war also nicht davon ausgegangen jemanden hier zu treffen. Zumindest nicht so... unangekündigt. Doch wesentlich interessanter war ihr Blick, der ihn prüfend bemaß und dann dasselbe Lächeln in sich trug wie ihre Lippen. Ob sie ihm deshalb traute, weil er Teil der Crew war oder er ihr - ganz oberflächlich betrachtet - keinen Grund gab, misstrauisch zu sein, war ihm nicht ganz klar. Letzten Endes veränderte es nichts zwischen ihnen. "Aber zu trinken... das ziehe ich tatsächlich in guter Gesellschaft vor." Somit zog er den Krug wieder zu sich heran und prostete Isala zu, ehe er den kühlen Ton an die Lippen legte.
"Da sind wir einer Meinung!", gab sie ihm als Antwort und hob nun ihren eigenen Krug, um das Prosten zu erwidern. Isala nahm einen kräftigen Schluck und stelte ihr Getränk wieder vor sich ab. "Was gab es denn für spannende Dinge, die sich besser alleine erledigen lassen?", fragte sie unverblühmt und sah ihn aus grünen Augen heraus neugierig an. "Nach Büchern ausschau halten?" Tatsächlich hatte die Frau bemerkt, dass der große Mann öfter mit einem Buch vor der Nase aufzufinden war. Sie selbst fand das interessant und es machte Ceallagh gleich etwas sympatischer. Isala hatte nie wirklich Möglichkeiten gehabt, ein Buch zu lesen, sich selbst aber auch nicht getraut Ceallagh nach einem zu fragen.
Ein schmales Lächeln zierte seine Lippen. Wurde ein Stück breiter, kaum dass sich die breiten Schultern anhoben und eine stillschweigende Antwort auf ihre Frage gaben. Bücher. Kaffee. Schmugglerwaren. War im Prinzip alles dasselbe. Mit der Ausnahme vielleicht, dass er wegen letzterem seine Privilegien des Sonnenbadens auf Spiel setzte.
“Interesse an einem schönen Exemplar?“ Die grünblauen Augen wanderten über ihre Züge und verharrten einen Blick nachdenklich auf ihrem Nasenrücken.
“Vielleicht könnte ich dich für eine Abenteuergeschichte begeistern.“ Denn in seinen Augen war Isala nicht der Typ für Liebesgeschichten. So gesehen vielleicht keine der Damen, mit denen er unter demselben Segel in Richtung Verderbnis davon schwamm.
“… oder bist du mehr der wissenschaftlich, sachliche Typ?“ Wieder kehrte das verheißungsvolle Lächeln zurück, das den Hayes so oft begleitete.
Es hatte ihn eine gefühlte Ewigkeit gekostet vom Schwarzmarkt weg zu kommen. Ungesehen, wohl bemerkt, und vielleicht war seine Vorsicht mehr als unbegründet. Doch seit einer Weile beschlich ihn das dumpfe Gefühl, dass mehr Augen auf ihn gerichtet waren, als üblich. In einer Stadt die, seinem Freund und Kontaktmann nach, nicht gerade gern damit hausierte, wie viele Schmuggler und zwielichtige Gestalten sie hinter ihren Mauern beherbergte. Obwohl es mehr als offensichtlich war - für geschulte Augen und offene Ohren.
Gerade wandte er sich dem Schankwirt zu, dessen dunkle Stimme durch den angenehmen Lautpegel drang wie eine Dolchspitze. Lächelte unverblümt über das bissige Kompliment, sich dieses Mal weniger verheiratetes Weibsvolk anzulachen, und zuckte fast schon unschuldig mit den Schultern. "Das Herz will, was es will." Was in seinem speziellen Fall nicht im Entferntesten etwas mit Haus und Kindern zu tun hatte. Bei den Göttern. Er betete dafür, diesem vermeintlichen Glück für den Rest seines Lebens fern zu bleiben. Und wenn er den Blick des Älteren am anderen Ende des Tresens so sah - mit skeptisch hinauf gezogenen Augenbrauen und tadelndem Unglauben zwischen den Lidfalten - waren sie zumindest in diesem Punkt einer Meinung. Sichtlich gut gelaunt, drückte Ceallagh in einer letzten Amtshandlung eine Münze auf das feuchte Holz, nahm seinen Krug zwischen die ausgestreckten Finger und wandte sich herum, um einen Platz in den Reihen der Umstehenden zu erspähen. Dass ihm dabei der dunkle Haarschopf einer Frau ins Augen fiel, die er weniger hier erwartet hätte, tackerte das breite Grinsen noch ein paar Millimeter höher in seine Wangen.
Mit beschwingten Schritten schlüpfte er zielsicher zwischen den kleinen Gruppen hindurch und wandte den Stuhl neben Isala zu sich herum, um ungefragt darauf Platz zu nehmen. Den Rum stellt er auf dem kleinen Tisch ab, an dem sie hockte. "Keine Lust auf Gesellschaft heute?"
Manchmal wurde ihr das Getummel einfach zu viel. Isala hatte beinahe jeden auf der Sphinx ins Herz geschlossen, besonders nach dem Abenteuer im Nebel fühlte sie sich mehr dazugehörig als vorher. Dennoch – heute war einer dieser Tage, an denen es eine unerwartete Berührung zu viel gewesen war. Die Gänsehaut hatte sich zeitgleich mit dem Anspannen ihrer Muskeln ereignet und plötzlich hatte sie den Drang einfach mal etwas für sich allein zu machen. Tarón – zu dem sie sonst immer gegangen war in solchen Momenten - hatte irgendetwas zu tun gehabt, wobei sie ihn nicht stören wollte.
So war sie einige Zeit durch die Straßen gezogen ehe sie paradoxerweise doch in einer Taverne landete – und nach einem Rum spürte sie schon, dass es keine gute Idee gewesen war so alleine los zu ziehen. Überall spürte die Frau Blicke auf sich, die wahrscheinlich gar nicht da waren und wäre nicht unerwartet Gesellschaft gekommen, hätte Isa die Taverne wohl bald wieder verlassen.
Dennoch konnte die Frau ein Zusammenzucken nicht verhindern, als Ceallagh plötzlich neben ihr erschien und sich zu ihr gesellte. Schnell wurde die Situation jedoch analysiert und als ungefährlich beurteilt und ein breites Lächeln überspielte ihr schnell schlagendes Herz. „Ein wenig. Aber du bist ja auch alleine unterwegs.“ Innerlich war sie froh, dass einer der Crew den Weg zu ihr gefunden hatte.
"Manche Dinge lassen sich allein besser erledigen.", gab er schmunzelnd zurück und notierte sich den kleinen Schrecken, den er ihr ganz offensichtlich mit seinem plötzlichen Erscheinen eingejagt hatte. Isala war also nicht davon ausgegangen jemanden hier zu treffen. Zumindest nicht so... unangekündigt. Doch wesentlich interessanter war ihr Blick, der ihn prüfend bemaß und dann dasselbe Lächeln in sich trug wie ihre Lippen. Ob sie ihm deshalb traute, weil er Teil der Crew war oder er ihr - ganz oberflächlich betrachtet - keinen Grund gab, misstrauisch zu sein, war ihm nicht ganz klar. Letzten Endes veränderte es nichts zwischen ihnen. "Aber zu trinken... das ziehe ich tatsächlich in guter Gesellschaft vor." Somit zog er den Krug wieder zu sich heran und prostete Isala zu, ehe er den kühlen Ton an die Lippen legte.
"Da sind wir einer Meinung!", gab sie ihm als Antwort und hob nun ihren eigenen Krug, um das Prosten zu erwidern. Isala nahm einen kräftigen Schluck und stelte ihr Getränk wieder vor sich ab. "Was gab es denn für spannende Dinge, die sich besser alleine erledigen lassen?", fragte sie unverblühmt und sah ihn aus grünen Augen heraus neugierig an. "Nach Büchern ausschau halten?" Tatsächlich hatte die Frau bemerkt, dass der große Mann öfter mit einem Buch vor der Nase aufzufinden war. Sie selbst fand das interessant und es machte Ceallagh gleich etwas sympatischer. Isala hatte nie wirklich Möglichkeiten gehabt, ein Buch zu lesen, sich selbst aber auch nicht getraut Ceallagh nach einem zu fragen.
Ein schmales Lächeln zierte seine Lippen. Wurde ein Stück breiter, kaum dass sich die breiten Schultern anhoben und eine stillschweigende Antwort auf ihre Frage gaben. Bücher. Kaffee. Schmugglerwaren. War im Prinzip alles dasselbe. Mit der Ausnahme vielleicht, dass er wegen letzterem seine Privilegien des Sonnenbadens auf Spiel setzte.
“Interesse an einem schönen Exemplar?“ Die grünblauen Augen wanderten über ihre Züge und verharrten einen Blick nachdenklich auf ihrem Nasenrücken.
“Vielleicht könnte ich dich für eine Abenteuergeschichte begeistern.“ Denn in seinen Augen war Isala nicht der Typ für Liebesgeschichten. So gesehen vielleicht keine der Damen, mit denen er unter demselben Segel in Richtung Verderbnis davon schwamm.
“… oder bist du mehr der wissenschaftlich, sachliche Typ?“ Wieder kehrte das verheißungsvolle Lächeln zurück, das den Hayes so oft begleitete.