Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 30.11.
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 149 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Vormittag des 18. Mai 1822
Enrique de Guzmán & Liam Casey
Ein zufriedener Ausdruck ruhte auf seinen Zügen, während er entspannt an eine der Mauern gelehnt im Innenhof des Bordells stand, in dem sie Unterschlupf gefunden hatten. Sicherheit. Er fand den Gedanken noch immer grotesk, dass sie ausgerechnet hier untergekommen waren - in einem Edelbordell der hohen Herrschaften. Nicht, dass ihm danach war, sich zu beschweren – wie hätte er das bei diesem Anblick? – Doch er blieb skeptisch. Nicht aus allgemeinem Misstrauen heraus, doch das ungute Gefühl in seiner Magengegend war seit dem Vorfall nicht mehr gänzlich abgeebbt. Zumindest dagegen fand er allerdings eine gute Ablenkung, während er darauf wartete, dass sein heutiges Unternehmen losgehen konnte. Die leicht bekleideten Mädchen bewegten sich elegant und ansehnlich durch den Garten und obwohl er nicht daran dachte, einer von ihnen näher zu kommen, ließ er sich den Anblick nicht nehmen. Schönheit musste gewürdigt werden. Und die meisten von ihnen schienen die Anerkennung ihrer neuen Gäste durchaus zu genießen.
Der Rest des Tages – oder zumindest des Vormittags – würde vermutlich nicht so begehrenswert werden wie das Warten darauf. Seit gestern waren sie hier und seit gestern befand sich die Sphinx in Reparatur in der hiesigen Werft. Er hatte er Gregory geholfen, die Vorräte ihres Lazaretts durchzusehen und ihm angeboten, dabei zu helfen, zumindest einen Großteil der fehlenden Utensilien wieder zu beschaffen. Das letzte Mal hatten sie Glück gehabt, genügend medizinische Mittel zur Verfügung gehabt zu haben. Liam wollte sich nicht vorstellen, wie es mit ihrem jetzigen Lagerbestand ausgesehen hätte. Was er allerdings nicht gewusst hatte, war, dass auch Enrique seine Hilfe angeboten hatte. Ein glücklicher Umstand, wie Gregory empfand, der sie kurzerhand zusammen hatte losschicken wollen. Nichts, worauf sie beide vermutlich erpicht gewesen waren, aber wirklich dagegen hatte auch nichts gesprochen. Sie hatten also ausgemacht, den Vormittag über in der Stadt nach allem Ausschau zu halten, was Gregory helfen konnte, sie im Ernstfall wieder zusammenzuflicken. Seit Skadi und Enrique auf der Sphinx waren, hatte sich ein schweigendes Arbeiten zwischen dem ehemaligen Offizier und ihm eingestellt. Bislang hatte auch keiner von beiden die Anstalten gemacht, etwas daran ändern zu wollen. Liam stellte sich also auf einen schweigsamen Vormittag ein, aber auch das sollte kein Problem für ihn darstellen. Gemeinsam arbeiten konnten sie. Da machte er keinen Unterschied, ob sie sich auf der Sphinx befanden oder an Land. Davon abgesehen war es vielleicht wirklich gar nicht mal so dumm, sich nicht alleine auf den Straßen herumzutreiben. Noch gab es keine Anzeichen darauf, dass man sie erkannt hatte, doch was nicht war, konnte noch werden – oder?
Er stieß sich von der Wand ab, als er die Gestalt des Mannes erkannte, der aus dem Trakt auf den Innenhof zukam, in dem sie untergebracht waren. Mit einem tiefen Atemzug wandte er den Blick von den Mädchen ab und dem Größeren zu. Ihn mit offenen Haaren zu sehen, war noch immer ungewohnt.
„Bist du soweit?“, sprach er ihn an, um im Trubel des Frauenhauses auf sich aufmerksam zu machen. „Hast du das Gold für die Besorgungen?“
Währenddessen griff er in seine eigene Hosentasche und wedelte schließlich flüchtig mit einem Fetzen Pergament durch die Luft.
„Ich hab‘ Gregs Bestellung aufgenommen. Wir sollten gucken, manches getrennt voneinander zu besorgen, um der Menge wegen keine Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen.“
Gerade, was Verbände anging. Der Verschleiß war hoch gewesen. Zum Glück hatten sie zuvor einige der alten Hemden umfunktioniert. Als hätten sie es geahnt. Liam überflog den Zettel ein weiteres Mal.
„Manches sollte sich auch vor den Toren der Stadt besorgen lassen. Kennst du dich mit Pflanzen aus?“
Enrique de Guzmán ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 48 Streifzügen in 21 Tavernen.
Habseligkeiten
Säbel, mehrere Messer, kleiner Kompass, Taschenuhr, Geld, kleine Puppe aus Holzperlen und Muscheln, (Steinschlosspistole, Sextant, Abenteuerroman, Brief, Dokumente, Pin, Samtbeutel mit Perlenkette)
Körperliche Verfassung
Die linke Schulter ist nach wie vor steif und sein Griff mit der Linken schwächer als gewohnt. Das wird nicht nur die nächsten paar Tage so sein, dazu war die Wunde zu tief.
Wegen der Ereignisse auf Mîlui und danach ist er in ruhigen Momenten etwas ablenkbarer, nicht ganz so aufmerksam und schnell wie sonst. Und allgemein schneller erschöpft.
Die Schultern des Schwarzhaarigen verspannten sich und er grollte leise. Der Mann ihm gegenüber hätte nur einen Schritt zur Seite machen müssen, zwei, wenn er seine Dame des Hauses neben sich an ihm vorbei hätte führen wollen. Das wäre überhaupt kein Problem gewesen, so viel Platz war hier zwischen den Tischen im Innenhof. Doch dieser arrogante Pfeffersack scheuchte lieber ihn, fühlte sich erhaben genug, um sich weit über ihn zu stellen.
Dabei hatte de Guzmán den Weg dicht am Stuhl vorbei gewählt, von vornherein darauf bedacht, aus der allgemeinen Wahrnehmung zu verschwinden.
Mühsam rang er den Impuls nieder, den Mann vor sich einfach aus dem Weg zu schubsen. Stattdessen machte also Enrique einen Schritt bei Seite, zwischen die Möbel und wenigen Gäste der frühen Stunden und sah den Kunden nur finster an, während der ihn nicht länger beachtete und abfällig zu seiner Dame meinte:
"Ihr seid viel zu gutmütig, wenn ihr jetzt auch noch diesen Abschaum hier herein lasst. Ich sage euch:
"Hört auf damit, bevor ihr zu viel Kundschaft verliert. Ich kann über so etwas ja hinwegsehen aber Andere ..."
Das Halbblut hörte nicht weiter hin, achtete nicht darauf, ob der Besucher sich weiter über das Thema ausließ oder seine Dame ihn vielleicht auf andere Gedanken brachte. Ihm fiel die Decke auf den Kopf. Sie waren erst seit Gestern hier, und er wäre am liebsten schon wieder ganz wo anders. Oder zu seinem alten Auftreten zurückgekehrt.
Doch er musste bleiben und auch so bleiben, wie er es gerade tat. Diese Stadt war einfach viel zu groß, als das sie hier nicht längst nach dem übergelaufenen Offizier suchten.
Also hatte er sich ein sauberes Bauernhemd und eine einfache Hose angezogen, sowie sich, mit Hilfe eines dünnen Lederbandes, die erstbeste Feder ins Haar gebunden - und war, mit vollem Erfolg, wie sich eben zeigte, zu Pack mutiert. Zu mindest für die hohen Herrschaften dieser Insel.
Da war Liams leicht skeptischer Blick, und die Tatsache, dass er ihn anrief, geradezu angenehm. Mit einem Nicken gab er zu verstehen, dass er ihn gehört hatte und seine Frage positiv beantworten konnte. Schnell schritt er zu dem Lockenkopf hinüber. Wieder nickte er zu der anderen Frage, abermals als dieser auf die Mengen hinwies und schmunzelte dann, trotz dessen, dass ihm nach wie vor die Umstände heftig aufs Gemüt schlugen, kurz, als Liam von 'vor der Stadt' sprach.
Irgendwie ging er nicht davon aus, dass der Jüngere damit den Schwarzmarkt meinte, der sich dort ebenfalls finden lassen würde, genau so wie Wildnis.
Der ehemalige Offizier blieb nicht stehen, sondern ging weiter, während sie, mit Unterbrechungen, sprachen. Schließlich musste nicht jeder mitbekommen, worüber.
"Ein paar Kräuter kenne ich. Die, die viel bei uns verwendet wurden. Einiges davon dürfte auf der Liste stehen."
Und anderes beim Gelichter in der Vorstadt zu bekommen sein.
Enrique wusste, dass Gregory ihn auch deshalb mitgeschickt hatte, damit er sich dort umtat und einiges besorgte, was nicht, oder nicht in solchen Mengen, auf dem Papier oder in Apotheken zu finden war. Ob er das Liam auch gesagt hatte?
Kurz drängte sich ihm zum hundertsten Male der Gedanke auf, dass dieser Einkauf als Händler so viel leichter wäre — und noch mehr als Offizier der Marine. Kaum jemand würde sich über die Mengen wundern und sich daran erinnern, wer genau vor ihnen gestanden hätte. Aber das wäre viel zu riskant, auch, weil auch hier die Tarlenn eine Ausnahme bildeten. Statt also diesen Gedanken weiter zu verfolgen, konzentrierte er sich auf Liam.
"Wie steht es mit dir?"
Als sie die Hintertür passiert hatten, hielt er einen Moment inne, während die dunklen Iriden im Gesicht seines Begleiters zu lesen suchten.
"Wie und wo wollen wir anfangen? Hast du im Zweifelsfall auch alles für die agressiveren Gebiete dabei? Oder soll ich mich alleine mit Schmugglern und Halsabschneidern beschäftigen?"
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 149 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Wie erwartet zeigte sich Enrique schweigsam. In Anbetracht der Lage war es nicht einmal verkehrt, dass zumindest einer von ihnen wusste, wie man den Mund hielt. Und trotzdem – es war vielleicht zu übertrieben, zu sagen, dass Liam dem ehemaligen Offizier misstraute, aber er behielt sich ein Maß an Vorsicht vor. Enrique hatte sich bislang nichts zu Schulden kommen lassen, seit er an Bord der Sphinx war, wenn man mal von gegenseitiger Koexistenz absah – ihm gegenüber jedenfalls nicht und in alles andere mischte sich Liam schlichtweg nicht ein. Nicht einmal das, was Skadi ihm im Laufe ihrer gemeinsamen Zeit über den schweigsamen Mann erzählt hatte, war für ihn von Belang, denn diese Beziehung ging nur die beiden etwas an. Er diente lediglich als Prellbock, was Enrique vielleicht das ein oder andere Mal bereits unliebsame Situationen erspart hatte. Und was dieser Tag bringen würde, würde er auf sich zukommen lassen. Vielleicht würde es ihm etwas besser verdeutlichen, wie man den ehemaligen Offizier zu nehmen hatte – das unscheinbare Schmunzeln nämlich entging Liam keineswegs, der Hintergrund dessen allerdings schon. Letztlich überging er es also einfach und nickte knapp, während er gedanklich ein paar der Begriffe überflog, die Gregory ihm in der Kategorie ‚Kräuter‘ genannt hatte. Sein „bei uns“ deutete er automatisch als „bei der Marine“ – überrascht, dass die hohen Tiere offenbar ebenso auf Kräutermittelchen angewiesen waren wie der einfache Pöbel. Welch Ironie, dass in beiden Fällen manchmal ein kleines Kraut über Leben oder Sterben entscheiden konnte.
„Nicht nennenswert. Ein paar Pflanzen, die sich für Teemischungen eignen von einer Freundin.. Ein bisschen was hat mir auch Skadi gezeigt.“, redete er sein Wissen herab.
In Anbetracht zu Enriques Erfahrungen war sein kümmerliches botanisches Wissen aber vermutlich wirklich unspektakulär. Kamille erkannte er, seit er etliche Blüten mit Skadi für Gregory in Alkohol eingelegt hatte. Ansonsten hatte er Lubaya zu selten über die Schulter geschaut, aus was sie ihre Kräutermischungen für Tee zusammenmischte. Inzwischen verfluchte er sich für seine Unachtsamkeit. Anis, Blutwurz und andere Dinge, die man genauso gut in guten Schnaps destillieren konnte. Breitwegerich gegen Insektenstiche oder offene Blasen. Das meiste aber hatten sie stets am Wegesrand übersehen, während Lubaya fleißig am Sammeln gewesen war. Mittlerweile hatten sie die Schwelle zur Hintertür erreicht. Auf der Straße waren die Leute bereits geschäftig unterwegs. Es wäre kein Problem, sich unter die Menge zu mischen. Hier jedenfalls nicht. Als Enrique innehielt, wandte sich Liam herum und erkannte den Ernst in den Zügen des Älteren. Für einen kurzen Augenblick verzog er die Mundwinkel unbegeistert. So sehr er bemüht gewesen war, vorerst auszublenden, dass nicht alles so einfach zu beschaffen sein würde – Enrique hatte Recht. Und es war schlauer, vorher darüber zu reden. Am Ende nämlich würden sie keine Zeit mehr dazu haben. Dennoch ließ er ihn warten und antwortete erst einen tiefen Atemzug später.
„Mag sein, dass ich den Anschein erwecke, diesbezüglich im Augenblick keine große Hilfe zu sein, aber…“ Dass die Schussverletzung seiner Rechten noch immer nicht ganz verheilt war, war immerhin kein Geheimnis. Dass er mit der Hand aber noch immer keinen Degen sicher führen konnte, allerdings schon. Nicht umsonst führte er den Degen zur Zeit mit der Linken. „Ich habe nicht vor, dir die abenteuerlichen Orte ganz allein zu überlassen.“
Ein optimistisches Schmunzeln schlich sich zurück auf seine Züge und vertrieb den Ernst. So oder so – er war kein Feigling. Und Enrique – oder irgendjemand anderen seiner momentanen Crew – einfach bei der erstbesten Gefahr alleine stehen zu lassen, sah ihm alles andere als ähnlich. Er führte den Degen sicher mit der Linken. Sicherer jedenfalls, als er es mit der Rechten konnte. So, wie er auch kaum Probleme gehabt hatte, die Feder mit der Linken zu führen. Ungeübter zwar, aber wehrhaft.
„Trotzdem wäre ich dafür, vielleicht erst einmal die üblichen Dinge zu besorgen. Ein bisschen auskundschaften, wie die Stimmung bei den düsteren Gestalten ist und abschätzen, ob sich das Risiko heute lohnt. Oder ob wir ein bisschen mehr Vorbereitung brauchen. Informationen, einen Handel mit uns verlockender zu machen.“
Enrique wusste, wovon er sprach. Und auch Liam wusste das, auch wenn er nicht den Anschein erweckte. Eigentlich waren derartige Gefälligkeiten und Verhandlungen immer die Aufgabe eines anderen gewesen.
„Oder hast du einen anderen Vorschlag?“
Man hätte es bissig nehmen können; manch anderer hätte diese Frage vermutlich auch bissig vor die Füße des ehemaligen Offiziers gespuckt. Aber Liam war wirklich offen für seinen Vorschlag.