Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 11.12.
Zairym al Said ist 29 Jahre alt und wurde unter den Sternen der dritten Welt auf der Insel Said geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 40 Streifzügen in 7 Tavernen.
So oft, wie in den letzten Minuten, war ihm noch nie ein und derselbe Gedanke durch den Kopf geschossen. Hatte er wirklich die richtige Entscheidung getroffen? Hätte er nicht lieber den Arzt erschießen sollen? Aber genau so oft hatte er sich auch eine Antwort auf diese Frage gegeben: Diese Piraten waren seine Option von der Insel zu verschwinden. Wenn er sich jetzt befreite und zu den Kopfgeldjägern zurück kehrte...er konnte sich vorstellen wie begeistert der Chef sein würde. Er hatte neben ziemlich vielen Männern auch noch die Beute verloren. Und Rym kam daher und wollte sein Geld? Ja, das würde er nicht überleben. Stattdessen würde er also wirklich bei diesen Piraten bleiben müssen.
Er schloss die Hand noch ein wenig fester um das Seil in seinem Rücken und überlegte, ob er ob seiner beschissenen Wahl einfach wie ein kleines Kind in Tränen ausbrechen sollte. Das Chaos um ihn herum schien ihn zumindest dahin verführen zu wollen. Aber er musste es sich verkneifen, als der kleine wütende Teufel hinter ihn trat. Als hätte sie im Gespür gehabt, dass der junge Mann niemals ordentliche Fesseln hinbekommen würde.
Zairym lief ein leichter Schauer über den Rücken, als das Mädchen ihn ansprach. Er spürte Hass und Zorn, wenn die beiden Empfindungen so deutlich auf ihn gerichtet waren. Deshalb verkniff er sich für den Moment auch einen Kommentar auf ihre Worte, obwohl er in dem Moment auch gar nicht dazu gekommen wäre.
Gerade noch hatte der Chaot das Schiff verlassen, da kam auch schon der nächste rauf. Er kannte den Mann nicht. Das dumme war nur, dass Mädchen kannte ihn auch nicht. Na, wenn das nicht spannend werden würde? Er ließ die Fesseln los – die Langhaarige wusste eh alles – rollte kurz mit den Schultern, bevor er die Beine vorzog und sich entspannt im Schneidersitz hinsetzte. Schon während er gefesselt dort kniete, waren ihm verschiedene Ideen durch den Kopf gegangen, was er tun sollte, wenn er das Seil abstreifte. Er könnte sich jetzt wagemutig auf das Mädchen stürzen und sie als Geisel benutzen. Aber um was dann zu tun? Also zeigte er lieber seinen guten Willen und verharrte einfach in angenehmerer Position auf dem Boden. Das einzige, was nur niemals ruhig blieb, war sein Mund.
„Also nur für den Fall, dass es dich interessiert und du mir glaubst: Der Typ ist keiner von den Kopfgeldjägern, Liebes.“
Sehr wahrscheinlich würde sie ihm nicht glauben, aber er wollte es doch wenigstens versuchen. Nur war es schon ein paar Sekunden darauf völlig egal. Ein weiterer Mann kam aufs Schiff gerannt, ziemlich außer Atem. Was genau war hier los? Hatten sich die Kopfgeldjäger zurückgezogen, dass die Piraten hier so fröhlich auf und ab rennen konnten? Sie hatten doch dieses Ding gestartet? Er meinte auch immer noch das Rattern der Räder zu hören. Warum zum Teufel war hier keiner? War das nicht alles viel zu ruhig? Sei es, wie es sei. Er musste diesem 'Luc' recht geben. Sie sollten von hier verschwinden, bevor der Sturm wieder losbrach.
Sein Blick richtete sich auf das Mädchen und er sah ihr, wahrscheinlich das erste Mal seit er hier festsaß, in die Augen. Rym blieb weiterhin sitzen, während er die Hände hob, um völlige Kapitulation zu symbolisieren.
„Wenn ihr so dringend von hier weg wollt, dann könnt ihr Hilfe gebrauchen, oder? Ich bin nicht verletzt und kräftig genug. Ich kann euch helfen, damit ihr schneller ablegen könnt oder zumindest mal versuchen, den Großen dort hinten nach unten zu bugsieren. Deine Entscheidung, kleine Königin.“
[auf der Sphinx | bei Shanaya und Ceallagh | in der Nähe von Gregory, Elian und Greo]
Ceallagh Hayes ist 26 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Calbota geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 45 Streifzügen in 20 Tavernen.
Habseligkeiten
Buch (Tragödie „Macbeth“), Ring an einem Lederband, geheimes Dokument, Geldbeutel mit Münzen und Steinen, kleiner Dolch, Stiefelmesser, Phiole mit einer klebrigen Substanz, Werkzeug zum Feuermachen
Körperliche Verfassung
eine langsam verheilende Schusswunde an der linken Schulter, die mit einer Schlinge ruhig gestellt wird
Schlaues Mädchen. Sie vertraute ihm genau so wenig, wie er es erwartet hatte. Und womöglich hasste sie gerade den Umstand, dass sie viel zu sehr in der Zwickmühle steckte, um sich noch lange mit einer Entscheidung aufzuhalten. Ceallagh wäre beinahe ein Grinsen über die Lippen gehuscht, hätte sie nicht dieses hasserfüllte Funkeln in den Augen gehabt. Ihre Patsituation amüsierte ihn auf eine Weise, die sie nur noch mehr dazu anstachelte das Falsche zu tun und ihm vielleicht doch noch ein schönes Loch in den Magen zu schießen. Apropo. Das Ziehen in seiner Schulter wurde mit jeder weiteren Minute, die Madame damit zubrachte ihn, statt den anderen Kerl mit Blicken zu malträtieren, zu einem ausgewachsenen Schmerz, der Schweißperlen auf seine Stirn trieb.
“Bereits in Hafennähe und womöglich binnen weniger Minuten hier.“
Den Fremden ignorierte er dabei gekonnt, der sich noch im selben Moment für ihn verbürgen wollte. Was auch immer ihm das jetzt noch brachte. Der Rauschebart schien wohl seine Lage schnell begriffen zu haben, wenn er jetzt auf die Seite der Piraten umschwenkte und sich offensichtlich nicht dazu hinreißen ließ seine lockeren Fesseln für eine Flucht zu nutzen. Und dass er dazu in der Lage war, wussten sowohl sie beide, als auch dieses dunkelhaarige Frauenzimmer, das nun unermüdlich versuchte sowohl ihn, als auch Mister Karamel nicht aus den Augen zu lassen. Gott, sie verrenkte sich noch den Hals! Erst als Schritte in seinem Rücken laut wurden, wandte Ceallagh den Kopf halb über seine Schulter und überbrückte die letzten fehlenden Meter mit seinen leuchtend grünblauen Augen. DIESES Gesicht hatte er vorhin nicht in der Gasse gesehen. Zumindest nicht aus dieser Perspektive. War wohl der Kerl, der hinter Luciens Schwester in Richtung Erdboden gesprungen war. Noch so ein lebensmüder Bekloppter.
Abwartend wandte sich der Hüne nun zu der Dunkelhaarigen herum. Und er gab ihr nur wenige Sekunden, ehe er die Hände herunter nahm und sich in Bewegung setzte. Das Thema war nach dieser kurzen Unterhaltung gegessen. Er würde keine Zeit damit verschwenden untätig auf die Gnade der holden Maid zu warten, sondern zusehen, dass er seinen Freund aus Kindertagen lebend und weit weg von dieser Insel brachte.
“Ich würd‘s mir zweimal überlegen, den mitzunehmen.“, raunte er Shanaya im Vorbeigehen zu und sah mit einem vielsagenden Schmunzeln zu Zairym hinunter. “Oder ihm zumindest keinen Grund geben, seine Schuld jetzt schon zu begleichen.“
Denn DAS würde wohl oder übel irgendwann zur Sprache kommen, wenn es hieß „Planke“ oder „keine Planke“. Und auch wenn das ebenso auf ihn selbst zutraf… nein… das war ihm gerade und für alle Zeit so ziemlich egal.
Bereits jetzt malte er sich ihren finsteren Blick aus, der ihm wohl sagen würde, dass er die Klappe zu halten hatte, weil sie sich von IHM mal gar nichts sagen ließ. Wie von Zauberhand wandelte Ceallagh das leicht diabolische Zucken seines Mundwinkels in einen neutralen, freundlichen Ausdruck, kaum dass er die hellen Augen in ihr Gesicht hob. Dann war der Hüne auch bereits verschwunden. Winkte Farley, den anderen Lockenkopf, zu sich, um das Schiff binnen weniger Augenblicke fahrtüchtig zu machen.
[auf der Sphinx | in der Nähe von Shanya und Zairym, direkt vor Farley | danach mit Farley auf der Sphinx unterwegs, um alles zum Auslaufen vorzubereiten]
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 152 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Shanaya erwartete fast, dass hinter dem fremden Mann noch eine ganze Schar Kopfgeldjäger auftauchte, an denen Trevor munter winkend vorbei gelaufen war. Und sie malte sich ihre Chancen in solch einem Fall denkbar schlecht aus. Greo konnten sie so nicht kämpfen lassen, Elian schien auch nicht fit – und ihm lag das kämpfen und töten alleine schon von der Familie her nicht im Blut. Und Gregory? Konnte man den für einen Kampf einsetzen? Die junge Frau war sich da absolut nicht sicher, in diesem schlechtesten Fall wäre sie also auf sich allein gestellt. Und dann bestand da immernoch die Möglichkeit, dass der Blonde... Shanayas Inneres verkrampfte sich noch einmal. Lucien und Talin sollten einfach aus der Dunkelheit hinter einem Fass hervor springen, damit sie Sicherheit hatte. Wobei der Fremde ihr ein wenig Hoffnung machte. Nicht, dass sie ihm dadurch mehr traute... aber vielleicht tauchten die Beiden ja wirklich in der nächsten Zeit hier auf. Ihr Herz hüpfte einige hoffnungsvolle Takte schneller – an ihrer jetzigen Situation änderte das jedoch leider Nichts.
Der blaue Blick richtete sich automatisch zu dem Mann, der sich anders hinsetzte, als sie seine Bewegung aus den Augenwinkeln wahr nahm. Er machte kein Geheimnis daraus, dass seine Fesseln nicht richtig saßen, aber die junge Frau ließ ihm diesen Freiraum. Solange er ruhig sitzen blieb und nicht den Anschein machte, irgendjemanden anzugreifen... Was er dann sagte, ließ Shanaya leicht eine Augenbraue heben. So, er kannte den Blonden nicht? Es war vollkommen egal, ob er die Wahrheit sagte, es änderte Nichts an ihrer Situation. Erst das Gesicht, das dann hinter dem Blonden auftauchte, schien ihr wenigstens etwas zu helfen. Seine Worte nahmen ihr etwas von der Spannung. Sie lebten – und sie waren wirklich auf dem Weg hierher. Die Frage, wer von ihnen noch fehlte, ließ die Dunkelhaarige kurz angestrengt nachdenken. Sie hatte Trevor los geschickt, wenn Lucien, Talin und Enrique auf dem Weg hierher waren... Skadi, Liam, Josiah... und hatte Rayon etwas von diesem Chaos mitbekommen? War er auf dem Weg zum Schiff? Dann war da noch Scortias und Aspen. Bei letzterem konnte Shanaya sich dem amüsanten Gedanken nicht verkneifen, dass der Blonde sich in einer Seitengasse verirrt hatte und herum irrte... und es leider nicht zur Sphinx schaffte, bevor sie ablegten. Wirklich, wirklich schade.
„Der Großteil sollte bald hier sein... wenn Trevor sie findet und sich nicht von diesem... Ding überrollen lässt.“
Viele fehlten nicht mehr, umso mehr sollten sie sich beeilen, die Sphinx segelbereit zu machen. Jetzt meldete sich auch der Dunkelhaarige wieder zu Wort und ließ Shanaya einen Moment die Augen schließen. Was sollte sie mit diesem Kerl machen? Den Blonden ließ sie erst einmal in Ruhe, es blieb ihr Nichts anderes übrig als Farley zu glauben – und sie konnte nicht auf beide gleichzeitig achten. Besagter Mann setzte sich in Bewegung und die Dunkelhaarige musterte ihn nur kurz, hob bei seinen Worten leicht eine Augenbraue, erwiderte jedoch für den Moment Nichts. Er hatte jedenfalls die besseren Chancen, was ihr 'Vertrauen' in diesem Moment anging. Und auch wenn sie Nichts über Farleys körperliche Kraft wusste, würde er es dem Fremden im Fall der Fälle wohl nicht all zu einfach machen. Für einige Momente erwiderte sie den Blick des Blonden, als sein Ausdruck sich etwas änderte und er sie direkt ansah. Was blieb ihr anderes übrig? Auch wenn ihr das deutlich lieber gewesen wäre – aber alles allein zu schaffen war unmöglich.
„Beeilt euch, wir sollten so schnell wie möglich auslaufen.“
Ihre Stimme blieb ruhig, während die blauen Augen auch kurz zu Farley huschten, ihm verdeutlichten, dass er den Blonden nicht allein lassen sollte. Was jedoch den Dunkelhaarigen anging... ihre hellen Augen richteten sich wieder auf ihn.
„Wenn du deiner Königin helfen willst, dann folg dem Kerl, den ich weg geschickt habe. Entweder du nutzt die Chance und verschwindest, oder du kommst mit ihm und dem Rest der Crew zurück.“ Sie zuckte mit den Schultern, lächelte ihm kühl entgegen. „Oder du gehst drauf, auch eine Möglichkeit.“
Diese Alternative erschien der Schwarzhaarigen am sinnvollsten. Sie konnte sich um Wichtigeres kümmern und entweder verschwand der Kerl oder er kam eben wieder. An sich war es ihr egal, was er jetzt tat, solange er von hier erst einmal verschwand.
„Elian, kannst du den beiden helfen?“
Shanaya wandte sich mit ruhiger Stimme an den Montrose, neigte den Kopf in die Richtung, in die Farley und der Blonde gingen. Greo musste man scheinbar einfach in Ruhe lassen, auch wenn sie unendlich gern selbst zu ihm gegangen wäre. Aber... wenn Gregory ihn im Auge behielt, konnte Elian vielleicht mit dafür sorgen, dass die Sphinx seetüchtig wurde. Und sie hoffentlich genauso, wenn der Dunkelhaarige zu ihren Füßen sich auf und davon machte.
[Auf der Sphinx | Direkt bei Zairym | In der Nähe von Farley und Ceallagh | Gregory, Elian & Greo]
Tarón Valur ist 35 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Chikarn geboren. Dieser mutige Pirat reist als Quartiermeister durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 51 Streifzügen in 16 Tavernen.
Tarón schluckte das Seufzen, das seine Kehle emporsteigen wollte, herunter, als er erneut mit dem Misstrauen des dunkelhaarigen Typen konfrontiert wurde, in dessen Gesicht ein Mix aus Emotionen zu kochen schien – auch wenn dieser sich bemühte so wenig wie möglich davon nach außen dringen zu lassen.
‚Was bin ich froh, wenn wir von dieser scheiß Insel weg sind…‘
Wie sich rückblickend wohl ohne jeden Zweifel feststellen ließ, war es eine Schnapsidee gewesen hier Zuflucht zu suchen – eine Schnapsidee überhaupt ins freie Herzogtum zurück zu kehren. Was hatte er gehofft zu finden? Hier gab es nichts, als die Reste von verbrannten Brücken und ausgehöhlter Ruinen für ihn.
„Und doch zieht uns das Herz dann heimwärts…“
Murmelte er leise zu sich selbst, ehe er mit einem ironischen Lächeln und einem Kopfnicken die Hände hob, sich in die Richtung ihres Aufbruches umwandte und diese dann – gut sichtbar für den Dunkelhaarigen hinter dem Rücken verschränkte. So wie der drauf war, wollte Tarón nichts riskieren. Die Instabilität kroch ihm aktuell aus allen Poren und war ein toxisches Gift, das den Falken den Kopf kosten konnte, wenn seine neue Bekanntschaft irgendwas in den falschen Hals bekäme. Genau genommen schien der Kerl nur auf einen Grund zu warten ihn im Hafenbecken versenken zu dürfen.
Nach wie vor: er konnte es ihm nicht einmal verübeln. Immer noch hätte Tarón sie verraten können, dies eine letzte tückische Falle sein. Zudem war er verletzt, besorgt und müde. Er hoffte nur, dass sich der Typ etwas entspannte, wenn er einsehen musste, dass der Falke es tatsächlich nur gut meinte – wenn natürlich auch vor allem mit sich selbst, denn dies war mitnichten ein Akt der Menschenliebe.
Zumindest schien der Rest der Gruppe etwas weniger feindselig gestimmt. Ein Lichtblick.
‚Nur noch zum Schiff und hoffen, dass beim Durchzählen nicht noch Lücken klaffen…‘
Wenn sie noch einmal zurückmussten, konnte es hässlich werden und das bisher erspielte in einem einzigen Moment zu Rauch und Blut gerinnen.
Dass der Typ fehlte, der sich einen Überblick verschaffen wollte, fehlte, war in diesem Fall gut – er kümmerte sich bereits darum zu sehen, ob es noch jemanden herauszuboxen galt. Tarón respektierte, dass er sich allein und umgehend daran gemacht hatte. Ein mutiger Mann – und offenbar ein fähiger. Blieb zu hoffen, dass er auch das Glück auf seiner Seite hatte.
Seine Sinne erneut auf die Umgebung ausrichtend, um im Zweifel eine Gefahr entdecken zu können, begleitete Tarón seine neuen „Freunde“ in Richtung Schiff und sammelte mit einem kurzen leisen Pfiff die Echse auf dem Weg ein, die sich folgsam außerhalb jeder Sicht gehalten hatte. Das Gefühl von Calwahs kühlen Schuppen an seiner Haut entlockte Tarón ein echtes Lächeln, als sich die Echse an ihren angestammten Platz auf seiner Schulter begab und zur Begrüßung an ihn schmiegte.
„Guter Junge.“
Raunte er dem Schuppentier leise zu, ehe seine Aufmerksamkeit wieder in die Nacht glitt.
[Bei Lucien, Enrique und Talin | Auf dem Weg zum Schiff]
Zairym al Said ist 29 Jahre alt und wurde unter den Sternen der dritten Welt auf der Insel Said geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 40 Streifzügen in 7 Tavernen.
Das Mädchen musste was auf den Ohren haben. Wann war aus 'Klein' bitte 'mein' geworden? Er hob eine Hand höher und öffnete schon den Mund, um etwas zu erwidern, entschied sich dann aber anders. Sie interessierte sich schon längst nicht mehr für ihn. Und auch der Mann, der sich einfach so in ihr Gespräch eingemischt hatte, tat das nicht.
Rym ließ die Hände fallen und blieb noch einen Moment weiter auf dem Schiffsboden sitzen, während er seine Situation rekapitulierte. Er war als Geisel genommen worden, nachdem er seinen einzigen noch verbliebenen Kumpanen erschossen hatte. Man hatte ihn sofort töten wollen, weil sie offensichtlich noch nie jemand so charmanten wie ihn getroffen hatten. Dann wurde jeder Bewusstlose wieder wach, machte ein bisschen Drama und zusätzlich kamen ganz viele Menschen aufs Schiff gerannt – und meistens gingen sie gleich wieder – um mitzuteilen, wie schnell sie von hier verschwinden sollten. Und spontan war die Geisel uninteressant geworden, weil...? Ja. In Ordnung. Mit dieser Einstellung konnte er mitgehen. Das erschien ihm gut durchdacht und logisch. Vor allem diese zahlreichen Wachen, die aufpassten, dass die Piraten auf dem Schiff nicht doch noch von den Kopfgeldjägern geschnappt wurden.
Der Dunkelhaarige seufzte leise, als er sich erhob. Er sollte verschwinden, um ihnen zu helfen, dass hatte er von dem Mädchen doch richtig verstanden, oder? Na dann würde er sich aus ihrem Blickfeld eben entfernen. Er überprüfte mit geübten Blick das Schiff, suchte sich die beste Position und setzte sich dann in Bewegung. Er ging auf die Planke zu und tat so, als würde er das Schiff verlassen wollen. Selbst wenn er wirklich hätte gehen wollen...er hätte seine einzig wahre Geliebte niemals zurücklassen können. Als das Mädchen sich von ihm abwandte, drehte er ebenfalls ab. Schnellen Schrittes nahm er die paar Treppenstufen nach oben zum Achterdeck und kniete sich dann auch schon neben sein Gewehr. Sanft streichelte er über den Lauf, bevor er sie packte und mit geübten Bewegungen nachlud. Er musste diesen Piraten nichts beweisen. Er brauchte nur eine verdammte Passage von dieser Insel. Und wenn er diese Verrückten dafür beschützen musste, dann sollte es eben so sein.
Er schulterte sein Gewehr und stieg mit schnellen, leisen Schritten die Takelage nach oben, bis er wieder auf festen Boden traf. Darauf ließ er sich auf die Knie sinken und nahm widerstrebend seine Brille aus seiner Tasche. So sehr er das Ding auch hasste, aber es würde wohl sein müssen. Ryms Blick schweifte über den Kai, während er seine Waffe anlegte. Und als hätten seine Gedanken sie heraufbeschworen, sah er in einiger Entfernung drei Schemen stehen. Er konnte sie nicht erkennen, aber da der Chaot nicht um Hilfe geschrien hatte, sondern weiterhin Stille herrschte, ging er davon aus, dass es sich ebenfalls um Piraten handelte. Aber nur um sicher zugehen und damit das Mädchen ihn nicht gleich vom Schiff warf, wenn er sich wieder bemerkbar machte, richtete er seine Stimme nach unten, so leise es eben ging.
„Kleine Königin, damit du Bescheid weißt: In der Nähe sind drei Menschen zu sehen. Da der Kerl, dem ich folgen sollte, keinen großen Lärm macht, gehe ich mal davon aus, dass sie zu euch gehören.“
Trotzdem hielt er die Waffe weiterhin angelegt und ruhig auf die Gestalten gerichtet.
[auf der Sphinx | Erst bei Shanaya und den anderen | dann auf der Mars]
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Noch einmal gönnte sie sich den Augenblick einer Umarmung, bevor sie von Lucien schließlich abließ. Wenn sie erst einmal auf der Sphinx waren, konnte sie sich genug davon überzeugen, dass sie beide wohlbehalten zurückgekehrt waren. Jetzt aber mussten sie erst einmal dem Fremden folgen, dem Enrique zu misstrauen schien. Talin selbst war hin und her gerissen, zwischen dieser unendlichen Müdigkeit, die drohte, von ihr Besitz zu ergreifen und dem Drang weiterhin achtsam auf ihre Umgebung zu achten. Sie hoffte einfach, dass das Schiff nicht all zu weit entfernt auf sie wartete.
Noch einmal sah sie zu Enrique, der den Fremden misstrauisch im Auge behielt, dabei aber selbst aussah, als würde er gleich umkippen, bevor sie ihre Aufmerksamkeit Lucien zuwandte. Sie legte ihm einen Arm um die Hüfte, wobei versuchte, nicht zu viel Druck auf ihre linke Schulter auszuüben. Es tat trotzdem weh. Ihre Hand ertastete durch seine Kleidung einen Verband ebenso wie Nässe. Als würde die Wunde einfach weiter bluten. Die Blonde biss die Zähne zusammen, um nicht in Panik zu verfallen, weil das so selten weiter half. Stattdessen atmete sie tief durch und versuchte ihr schnell rasendes Herz zu beruhigen.
Ohne Kopfgeldjägerzwischenfälle erschien sehr bald die Silhouette eines Schiffes mit roten Segeln, dass sanft auf dem Wasser schwankte. Erleichterung wollte sich in ihr ausbreiten, als auch noch schemenhafte Gestalten erkennbar wurden. Talins Schritte wurden ein wenig langsamer, während Verstand und Herz darum stritten, wie sie weiter verfahren sollten. Keiner von ihnen war kräftig genug, sich eventuellen Feinden zu stellen. Und der einzige der es war, dem traute man nicht über den Weg, weil es sich dabei um einen Fremden handelte. Sie seufzte leise, während ihr Blick schwermütig zum Schiff huschte. Vorsichtig ließ sie Lucien los und legte ihre rechte Hand an den Degen. Nur für den Fall, dass sie vielleicht doch mit Problemen zu tun hatten. Doch nach wenigen weiteren Schritten hörte sie eine bekannte Stimme durch die Nacht hallen.
„Aber dann kommen wir wieder und suchen die anderen."
Etwas entspannter nahm sie die Hand von der Waffe, trat wieder näher zu ihrem Bruder, um schließlich mit leiser Stimme den Seemann auf sich und die anderen aufmerksam zu machen.
„Trevor. Was tust du hier?“
Ihr Blick glitt weiter, über die anderen beiden Gestalten. Noch ein Fremder – wie viele waren das jetzt eigentlich? - und Skadi. Zum Glück war der jungen Frau nichts passiert. Schlussendlich blieben Talins Augen allerdings auf dem Bündel in den Armen der Brünetten ruhen. Nur zu gut erkannte sie die Umrisse des schmalen Körpers und ein Teil in ihr wurde sehr, sehr still. Ein Teil, den sie allerdings schon so lange unterdrückte, dass sie trotz allem noch klar denken konnte. Ein leises, raues Zischen entfuhr ihr, während sie Skadi ansah. Den Blick stur auf den Boden gerichtet, einen Schritt vor den anderen machend. Als nähme sie nichts weiter um sich herum wahr. Später. Sie würde später mit der jungen Frau sprechen. Wenn es ihr möglich war, das hier zu verarbeiten.
Sie wandte sich dem einzigen anderen bekannten Gesicht zu und sprach leise zu Trevor: „Wie sieht es auf der Sphinx aus?“
[in den Seitengasse | in der Nähe der Sphinx | mit Lucien, Enrique und Tarón bei Trevor, Rúnar und Skadi]
× seems like all i'm worth is ×
what i'm able to withstand
Rúnar Rúnarsson ist 22 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Andalónia geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 55 Streifzügen in 15 Tavernen.
Habseligkeiten
Harpune • kleine Stofftasche: Briefpapier, ein wenig Kleingeld, Kamm, Rasiermesser • Halstuch, Hemd, Weste, Mantel, Kniehosen, Lederstiefel • vergoldeter Ehering, vergoldeter Siegelring
Es wurde leise. Rúnar öffnete die Augen und die Piratin und Trevor standen ein paar Schritte von ihm entfernt. Er blinzelte, war nicht ganz sicher was gerade passierte, aber sein Herz fing wieder an, härter zu schlagen. Es hatte die Situation verstanden, bevor sein Kopf richtig verarbeitet hatte, was vor seinen Augen ablief.
Die Piratin nahm den Jungen behutsam auf die Arme. Rúnar sah im gelben Licht das aus der Gasse flackerte den dunklen Fleck auf dessen Hemd—noch bevor er erkannte, wer der Junge war. Er war vorhin noch neben Trevor hergelaufen. Götter, was war passiert? Er hatte nur eine Fahrt zur nächstgelegenen Insel gewollt.
Aber was wäre sonst passiert, hätte er die Piraten nicht getroffen? Vielleicht würde er jetzt schmorend in einem zerfallenden Haus liegen. Oder abgestochen in einem Graben.
Aber das war unwichtig. Sein Herz erinnerte ihn an andere Dinge. Dinge, die es ihn so schnell nicht vergessen lassen würde.
Wie das Licht fahl durch die Gardinen geschienen hatte, wie kalt es in dem Zimmer gewesen war, wie Jón neben dem Bett gekniet hatte, das Gesicht in den Laken vergraben und seine Hand die andere haltend.
Wie Rúnar über die Weide gerannt war und gehofft hatte, dass sie sich geirrt hatten; wie die Schneeflocken das schwarze Fell bedeckt hatten, wie er den schweren, leblosen Kopf gegen seine Brust gedrückt hatte.
Ein kalter Schauer lief seinen Rücken hinab. Immer war es kalt, dort wo der Tod war. Er stand hinter ihm,legte seine Hand tröstend auf Rúnars Schulter und sein wehender Mantel streifte Rúnars Beine.
Als er das Gesicht der Piratin sehen konnte, machte sie dieses eine Gesicht. Als ob der Tod schon hinter ihr gestanden hatte, seine kalte Hand auf ihre Schulter gelegt hatte und seinen langen Mantel um ihre Beine hatte wehen lassen. Und ihrem Herzen zuflüsterte, dass sie das so schnell nicht vergessen würde.
Rúnar schauderte nochmal. Aber diesmal, weil es wieder warm wurde. Trevor hatte seine Hand genommen, aber zerrte nicht daran, oder schleifte ihn irgendwo hin. Er hielt sie einfach fest und ging der Piratin hinterher, die mit dem Jungen im Arm aus der Gasse hinaus lief. Rúnar hätte sich an alles geklammert, das man ihm entgegen gehalten hätte, aber er war froh, dass er eine lebendige Hand nehmen konnte, während die kalten Finger sich von seiner Schulter schälten.
{ mit Trevor und Skadi auf dem Weg zur Sphinx | kurz darauf auf Talin treffend }
Lucien Dravean ist 21 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 91 Streifzügen in 60 Tavernen.
Den Weg zum Hafen legten sie beinahe in völligem Schweigen zurück, hielten sich im Schatten der großen Lagerhäuser, um die offene Fläche zwischen Hafenbecken und Gebäuden zumindest weitestgehend zu meiden. Talin blieb dicht an seiner Seite und hatte der Dunkelhaarige ihr am Anfang noch einen Arm um die Schultern gelegt und ihr einen sanften Kuss auf den Scheitel gedrückt, löste er sich zwischenzeitlich nur dann von seiner kleinen Schwester, wenn ihr Weg und der Mangel an Deckung nichts anderes erlaubte. Nur zwei mal ließ er sich ablenken: Als Enrique Tarón vor sich her schickte, um ihn besser im Auge behalten zu können und als dieser auf halber Strecke einen leisen Pfiff ausstieß und damit einen Schwall frischen Adrenalins durch Luciens Adern jagte. Doch es war nur die Echse, die aus der Dunkelheit geschossen kam und flink und geübt auf den Schultern des Mannes Posten bezog.
Der junge Captain stieß angespannt die Luft aus, senkte schließlich den Blick auf den dunkelroten Fleck auf seinem Hemd. Das Blut gerann bereits, machte den Stoff steif. Darunter hatte sich der Verband, den Enrique ihm angelegt hatte, allerdings wieder frisch vollgesogen. Schimmerte schwärzlich und feucht gegen das helle Leinen der Bandage. Dass er Talin bei ihrem Sprung aus dem Fenster gefangen hatte, hatte die Blutung nur von Neuem angeregt. Wie Sand aus einer Uhr sickerte es aus der Wunde, ließ sein Herz schneller schlagen, das mühsam auszugleichen versuchte, was es eingebüßt hatte.
Der junge Captain schwieg jedoch, schob jegliche Bedenken zur Seite und richtete die tiefgrünen Augen auf den Rumpf des Schiffes, das sich träge auf den Wellen schaukelnd vor ihnen erhob und sanfte Hoffnung in ihm weckte. Sie waren inzwischen so nah, dass er Ceallaghs Hinterkopf und Schultern über die Reling hinweg sehen und trotz des leisen Rauschens in seinen Ohren selbst seine und Farleys Stimme hören konnte. Und die Shanayas. Gut.
Ein flüchtiges Lächeln huschte über seine Lippen. Dann war also wirklich sie die 'wütende Frau' von der Tarón gesprochen hatte. Und es ging ihr gut. Gut genug, um sich darum zu kümmern, dass sie sich auf dem Schiff in Bewegung setzten.
Doch viel zu spät bemerkte Lucien darüber hinaus, dass die Aufmerksamkeit seiner Schwester sich inzwischen auf etwas völlig anderes richtete. Er riss sich von der Sphinx los, das Lächeln verschwand von seinen Lippen, als sein Blick auf eine kleine Gruppe Menschen nicht weit von ihnen fiel. Talin, das zumindest registrierte er am Rande, stand immer noch neben ihm, aber ihre Worte und auch jene, auf die sie reagierte, drangen nur noch wie durch ein Kissen gesprochen zu ihm durch. Er erkannte Skadi, die eine leblose Gestalt in den Armen trug, und Trevor, der irgendjemanden hinter sich her führte. Trevor.
Die Züge des jungen Captains verdüsterten sich. Doch er hatte bei allen Welten jetzt nicht den Nerv, die Kraft oder die Zeit, sich damit zu befassen. Er würde. Ganz sicher. Aber nicht in dieser Situation.
Noch einmal streifte sein Blick die Jägerin und das Bündel auf ihren Armen, dass er als Scortias erkannte, doch seine Züge blieben von diesem Bild vollkommen ungerührt. Dann streckte er die Hand nach seiner Schwester aus und griff nach ihrem Arm, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und sie näher zu sich zu ziehen, noch bevor Trevor die Gelegenheit bekam, ihr zu antworten.
„Das letzte, was wir jetzt gebrauchen können, ist, dass er noch mal loszieht und durch die Stadt hüpft. Oder irgendjemand.“ Er sprach eindringlich und gedämpft, sodass nur sie ihn wirklich gut verstehen konnte. „Sorg dafür, dass sie aufs Schiff kommen – und da bleiben. Wir gehen vor. Schnell jetzt.“
Seine letzten Worte richtete Lucien ebenso an Enrique und Tarón, denen er mit einer flüchtigen Handbewegung das Zeichen zum Weitergehen gab. Der ehemalige Leutnant hatte sich nun davon überzeugen können, dass es Skadi gut ging. Aber jede Wiedersehensfreude konnte auch noch warten, bis sie die verdammte Planke erklommen hatten.
Ohne ein weiteres Wort wandte er sich dem Schiff zu, weil er schlicht und ergreifend wusste, dass er nicht mehr lange aufrecht würde stehen bleiben können. Seine Gedanken sprangen unbeständig von Talin, zur einsetzenden Strömung, zu Shanaya, zum Zeitpunkt des Segelsetzens, zu Josiah, der hoffentlich die letzten Crewmitglieder fand, zu Trevor, zu Ceallagh und in seine eigene, ferne Vergangenheit, bis er die Schräge der Planke unter den Stiefeln spürte und tief durchatmete, um genug Luft zu bekommen.
[auf dem Weg zur Sphinx, zuletzt auf der Planke | bei Enrique, Talin & Tarón, in der Nähe von Runár, Skadi & Trevor; zuletzt nahe Ceallagh, Shanaya, (Farley) & Zayrim]
Gregory Scovell ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Schiffsarzt durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 41 Streifzügen in 17 Tavernen.
Habseligkeiten
Am Mann:
Donnerbüchse (Pistole), Entermesser, Stiefelmesser, ein gefaltetes Stück Papier, zwei Seiten eines Briefes
Sonstiges:
2. Donnerbüchse, Pulverhorn, eine Arzttasche, weitere Ausrüstung
Der Schiffsarzt konnte später nicht mehr sagen, was wann geschah. Denn ab Greos Zusammenbruch reagierte er einfach nur noch, konzentrierte sich auf das jeweilige Problem und unterstützte wo er konnte.
Den Bewusstlosen bettete er zunächst auf den Planken, dessen Unterschenkel legte er auf den Pütz, dabei achtete er darauf, dass sein Mantel ihn, so gut es ging, warm hielt und flößte ihm anschließend etwas zu trinken ein. Dass er ihn in die Schocklage brachte, hatte nur damit zu tun, dass er selbst früher die Erfahrung gemacht hatte, dass sich sein Kreislauf, und später der seiner Patienten, dann wesentlich schneller stabilisiert hatte, medizinisches wissen hatte er dazu nicht.
Cealls Auftauchen spannte die Situation weiter an. Greg hingegen nahm dessen Worte erstmal neutral auf. Immerhin hatte der Fremde das Schiff offen betreten und blieb vorbildlich da, wo man ihn sehen konnte. Der ältere Scovell hatte sich trotzdem schützend über Greo gestellt, die Waffe gezogen und auf den Blonden gerichtet.
Ob das "Ich habe ihn im Visier." die Schwarzhaarige erreichte, war nicht offensichtlich und spätestens bei Farleys Auftauchen nebensächlich.
Dessen Frage beantwortete er dann ausführlicher, als die Navigatorin es tat, und nach bestem Wissen und Gewissen. Am Ende fügte er in Richtung Shanny an:
"Ich bringe Greo unter Deck. Hier oben wird es zu gefährlich für ihn."
Danach griff er seine Arzttasche und wuchtete sich Greo kurzerhand auf seine Schultern. Ihn hier liegen zu lassen, würde nicht nur sein Leben gefährden. Darauf konzentriert, ihn zügig in Sicherheit zu bringen, bekam er Shanayas Worte an den Schützen nicht mit, sonst hätte er sicherlich einiges dazu gesagt oder vielleicht auch die Waffe wieder erhoben und Zairym erst dann aus Auge, Kimme und Korn gelassen, nachdem der wirklich vom Schiff herunter gewesen wäre. So wurde der Dunkelhaarige "nur" von Cesárea im Auge behalten, die trotz der Dunkelheit schräg über ihm blieb und bereit war, ihn jederzeit anzugreifen, sollte er es wagen, sein bellendes Rohr noch einmal auf irgendjemand aus ihrem Schwarm zu richten.
Unten stopfte Gregory Greo in eine der hängen gebliebenen Hängematten und schob ihm eine andere, aufgerollte unter die Beine. Zwei schnelle Griffe, um Puls und Atmung zu kontrollieren, dann spurtete er wieder nach oben, vorbei an Dingen, die jetzt nicht im Weg standen oder hingen, später, bei einem durchaus möglichen Gefecht aber schon.
Irgendwann müsste er sich noch einmal mit den Captains über die Kampfbereitschaft dieses Schiffes unterhalten.
Oben hatte sich die Situation weiter geändert:
Shanaya stand nach wie vor auf dem Achterdeck und koordinierte alles, Farley und Elian machten die Sphinx flott. Auf dem Kai waren Menschen unterwegs, welche bekam er allerdings nicht mit, denn sein Blick blieb an Lucien hängen, der leichenblass über die Gangway wankte, geronnenes und frisches Blut als großer, schwarzer Fleck an dessen Flanke.
Da kein Alarm zu hören war und auch keine Schüsse, packte er sich Luciens freien Arm, legte ihn sich über die Schulter und sah ihm kurz in die Augen.
"Ich habe sie Captain. Die Situation ist unter Kontrolle. Kommen sie!"
Dann bewegte er ihn, jeglichen Widerstand ignorierend ebenfalls nach unten. Im Lazarett hieß er Luc, sich auf einen Stuhl setzen und das Hemd ausziehen, während er anfing sein Werkzeug zusammenzusuchen.
"Wer, aus ihrer Gruppe, ist noch alles verletzt? Und wie schlimm?"
[ Erst an Deck | bei den Anderen ]
[ Am Ende im Schiffslazarett | Bei Luc und Greo ]
[ Cesárea im stehenden Gut | schräg über Zairym ]
Enrique de Guzmán ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 48 Streifzügen in 21 Tavernen.
Habseligkeiten
Säbel, mehrere Messer, kleiner Kompass, Taschenuhr, Geld, kleine Puppe aus Holzperlen und Muscheln, (Steinschlosspistole, Sextant, Abenteuerroman, Brief, Dokumente, Pin, Samtbeutel mit Perlenkette)
Körperliche Verfassung
Die linke Schulter ist nach wie vor steif und sein Griff mit der Linken schwächer als gewohnt. Das wird nicht nur die nächsten paar Tage so sein, dazu war die Wunde zu tief.
Wegen der Ereignisse auf Mîlui und danach ist er in ruhigen Momenten etwas ablenkbarer, nicht ganz so aufmerksam und schnell wie sonst. Und allgemein schneller erschöpft.
Erinnerungen an Situationen wie diese jagten durch Enriques Hinterkopf. Da hatte er auf der anderen Seite gestanden, war das gewesen, was ihnen jetzt drohte. Und nicht selten war er auch damals verletzt gewesen. Meist aber wesentlich leichter.
Und nicht betrunken oder verkatert.
Auch die Gesichter derer, die unter seinem Kommando gestorben waren, stellten sich ein, ebenso wie die seiner Familie und Freunde, egal ob lebend oder tod.
Dazu kam die sich immer wieder wiederholende Frage: 'Ist es wahr? Ist Skadi in Sicherheit?'
Táron benahm sich jedenfalls und sorgte, bis auf mit dem Pfiff, dafür, dass der 26-jährige sich etwas entspannte. Zum Glück des Falkens war der Schwarzhaarige, durch seinen Zustand, zu langsam, außerdem hatte er die Hände mit Säbel und Sanduhr voll. So traf weder ihn noch Calwah ein Schlag mit der Klinge oder ein Wurfdolch, auch wenn Enrique (etwas verspätet) beschleunigte und die Waffe hob. Denn als er die Art der Bewegung und die Form der dunklen Gestalt sah, erinnerte er sich auch wieder an die Echse aus der Kiste in den Gängen.
"Mach sowas nicht noch einmal ohne Vorankündigung! Zu mindest, wenn du leben willst", knurrte er ihn von hinten an, beließ es aber dabei, da der Falke weiterging.
Dann gaben die Häuser endgültig den Blick auf den Hafen und die umliegenden Gassen frei — und damit auch auf Skadi.
Für einen Augenblick versank alles andere um ihn herum in statisches Rauschen. Dafür nahm er sie überdeutlich war, und damit auch den Jungen in ihren Armen, sowie die Art, wie sie sich bewegte und auf nichts reagierte.
Zwei Impulse drohten in dem Moment de Guzmán förmlich zu zerreißen:
Der Erste, mächtig, aus den Urtiefen seines Selbst, wollte ihn vorwärts und zu ihr katapultieren, sie ansprechen, fragen, was passiert war, sie mitsamt Scortias in den Arm nehmen und ihr beim Tragen helfen.
Der Andere war eine Mischung aus Selbstdisziplin, Gewohnheit und Berechnung. Zehn Jahre sich nichts anmerken lassen, keine Schwäche zeigen und das notwendige tun, mischten sich mit dem Wissen, dass Skadi wenn dann zu ihm kommen musste, damit er sie nicht verschreckte wie ein waidwundes Reh, dass sie sich in Sicherheit bringen, dass sie dafür auf das Schiff und mit ihm aus dem Hafen heraus mußten, dass noch immer so verteufelt viel schief gehen konnte.
Und die Gewohnheit gewann. Immerhin war das auch sehr viel leichter für ihn, als sich seinen Gefühlen zu stellen, der Erkenntnis, dass er schon wieder versagt hatte und dass er keine Chance mehr bekommen würde, das zu ändern, sollte Scortias, Cornelis anderer Ziehsohn, wirklich tot sein.
Jegliches Gefühl war damit vorübergehend von ihm gewichen, hatte die altvertraute Taubheit zurückkehren lassen, so dass es ihm leicht fiel, keinerlei Emotionen zu zeigen und ruhig und sachlich zu reagieren. Nur die Kopfschmerzen und den Rest des Alkohols wurde er dadurch nicht los.
Mit geschultem Blick sah er sich um, schätzte er Gefahren ab, listete sein Verstand die Aufgaben auf und brachte sie in die richtige Reihenfolge.
Skadi, Trevor und ein Unbekannter bewegten sich, von sich aus, Richtung Schiff, wenn auch langsam. Talin würde sich darum kümmern, dass sich das nicht änderte. Luc hatte gerade etwas zu seiner Schwester gesagt, bedeutete ihm und Tarón zu folgen, dann taumelte der Capitán über die Gangway auf Shanaya und Gregory zu, Elian, Farley und Hayes versuchten alles fürs Auslaufen vorzubereiten, irgendwer saß im Ausguck und hielt Wache. Gefahren schienen derzeit keine vor Ort zu sein, außer, dass sie zu lange bräuchten, um den hinter den Häusern nahenden Feinden zu entkommen.
"Da du helfen willst, sie zu, dass du zu Hayes kommst und ihm und den Anderen zur Hand gehst, die Sphinx flott zu machen!", wies er Tarón an.
Es gefiel ihm nicht, aber sie brauchten ihn gerade dort, also deutete ihm Enriques Kinn den Weg, sollte er Cealls Name nicht mitbekommen haben. Einen Augenblick lang wartete er auf die Reaktion des Fremden, ehe er den Säbel wegsteckete, sich abwandte und zu Lucien eilte.
Der befand sich bereits in Gregorys Griff, schien sich aber dagegen sträuben zu wollen. Fast wäre auch er mit in den offiziellen Tonfall eingefallen, den der Schiffsarzt an den Tag legte, doch ihm schien, dass er dann nicht so gut zu Dravean durchdringen würde. Bestimmt legte er ihm die Hand auf die Schulter und sah ihn eindringlich an:
"Geh! Lass deine Wunde versorgen! Bestimmt hast du sie wieder aufgerissen, als du Talin aufgefangen hast." Doch das schien nicht zu helfen. "Geh, verdammt! Wenn du nicht in fünf Minuten auf dem Deck liegen und gar nichts mehr tun willst, dann sieh zu! Talin und ich kümmern uns so lange um alles."
Gregory nickte, musterte ihn allerdings misstrauisch. Enrique war klar warum und er seufzte.
"Ich komme, sobald Talin mich hier entbehren kann."
Der nickte und zog Lucien weiter.
Die kleine Elster hatte sie derweil erreicht und die letzten Worte auf jeden Fall mitbekommen, wenn nicht alles. Also wandte er sich ihr übergangslos zu.
"Ich übernehme hier. Aufpassen, wer an Bord kommt kann ich noch. Und koordinieren. Aber nicht mit anpacken."
Weder brauchte er auf seine Schulter deuten, noch seinen desolaten Zustand erklären, beides war schließlich offensichtlich. Auch war es eher eine Stellungnahme, denn eine Anweisung. Trotzdem rechnete er mit Widerstand.
"Nur kurz, bis Talin die Anderen hierher gebracht hat. Danach hat sie selbstverständlich das Sagen."
Er hielt ihren Blick stand, bis sie sich entschieden hatte. Danach wandte er sich dem Hafen zu, stellte die Sanduhr hinter die Reling und beobachtete, wie Skadi näher kam, wartete auf sie und Scortias, während er die Augen über den Hafen gleiten ließ und nach Feinden suchte.