Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Nachmittag des 01. Mai 1822
Direkt nach Point of no Return
Greo & Shanaya Árashi
Auf Shanayas Lippen lag eine gewisse Genugttung. Kurz hatte sie überlegt, sich noch einmal mit einem vielsagenden Blick zu Lucien umzudrehen. Aber sie beließ es dabei, ließ die zwei Treppen mit einem fast hüpfenden Gang hinter sich. Eigentlich wollte sie unter Deck gehen, ihre Pause sinnvoll nutzen. Bevor sie diesen Weg jedoch anschlagen konnte, fiel ihr eine bekannte Gestalt auf. Ihr Lächeln war dank der Begegnung kurz zuvor noch breit genug, also bewegte sie sich auf den großen Mann zu, der offensichtlich wieder mit irgendwas beschäftigt war. „Dich gibt es genauso wenig in 'nicht beschäftigt' wie mich, oder?“
„Ich verstehe die Frage nicht.“, gab er sofort zurück und blickte auf, zwischen den Händen ein Stück Holz und ein Messer, mit dem er das Material offensichtlich bearbeitet hatte. Was er da zu Schnitzen versuchte, war nicht ganz eindeutig zu erkennen. Mit gerunzelter Stirn blinzelte er sie äußerst aufmerksam an. „Dich gibt es genauso wenig in „nicht euphorisch“ wie -“, da stockte er kurz, denn ‚mich‘ zu sagen, hätte an dieser Stelle nicht gepasst. „Trevor.“, ergänzte er stattdessen und machte eine komische Miene.
Greo war mit ihren Worten scheinbar etwas überfordert... aber gut, genau so stellte sich die Schwarzhaarige den Mann vor, wenn er Nichts zu tun hatte. Überfordert, ein bisschen hibbelig und etwas knatschig. Umso besser war es also vermutlich, dass er Holz und Messer dabei hatte und irgendetwas damit anstellen konnte. Sie munterer Miene kam sie bei dem Dunkelhaarigen zum stehen, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und strahlte Greo entgegen. „Ich weiß nicht, ob es mich jetzt kränken soll, dass du mich mit Trevor auf eine Stufe setzt.“ Shanaya Kopf neigte sich etwas zur Seite, fragend hob sie eine Augenbraue. Das Lächeln schwand jedoch nicht von ihren Lippen. „Ich kann dir gerne eine große Portion von meiner endlos guten Laune abgeben."
Mit leicht geöffnetem Mund verengte er etwas die ungleichen Augen und guckte sie intensiv an. Offenbar war sein Witz nicht bei ihr angekommen – dass er meist einen neutralen Ton wählte, machte die Dinge wohl komplizierter. „Das war’n Scherz.“, meinte er und hobelte einen ordentlichen Span vom Holzblock. „Und das war keine Kränkung.“ Er hob den Holzblock an und deutete damit auf sie. „Sondern ein Stück weit Wahrheit. Sag mir nicht, dass du da gewisse Parallelen im Energielevel zwischen euch nicht erkennst. Davon ab seid ihr sicher zwei vollkommen verschiedene Personen.“ Er schmunzelte sie an. „Du weißt doch ,dass du hier die gute Seele bist.“, sagte er schließlich und hob dann die Schultern. „Nur gute Laune habe ich, die brauch‘ ich nimmer. Seh‘ ich schlecht gelaunt aus?“
Shanaya hob leicht eine Augenbraue, als Greo erwiderte, dass seine Worte bloß ein Scherz gewesen sein sollten. Armer Tropf. Sie trat noch einen Schritt auf den großen Mann zu, klopfte ihm dann kräftig auf die Schulter – er konnte das sicher ab. „Hältst du mich für so stumpf, solch einen Witz nicht zu erkennen?“ Sie grinste ihm breit entgegen, wurde diesen Ausdruck auch nicht los. „Du weißt doch, nicht immer alles ernst nehmen, was ich sage.“ Sie dachte kurz über seine Worte nach, lachte dann leise. „Das absolut nicht... aber ich und die gute Seele? Da ist irgendwie eine Lüge versteckt.“ Seine nächste Frage entlockte der Schwarzhaarigen ein amüsiertes Brummen. Schlecht gelaunt? „Nein, aber ich gebe dir gerne etwas ab, ich habe davon gerade viel zu viel.“
Der Glanz in seinen Augen ließ ein bisschen nach und er guckte sie ausdruckslos an. „Du machst mich fertig.“, erwiderte er und ließ die Schultern locker hängen. Manchmal irritierte sie ihn maßlos. Was zum Himmel ging in ihrem Kopf vor sich? Er wusste oft nicht einzuschätzen, wann sie zu scherzen pflegte und wann sie etwas ernst meinte. Auf ihr Schulterklopfen reagierte er nicht groß, er war es mittlerweile gewohnt, dass sie ihn so mal neckte, mal liebkoste. Dann jedoch runzelte er die Stirn und guckte sie aufmerksam an. „Wieso zu viel? Gabs eine Überraschung? Essen?“
Shanaya Grinsen konnte nicht mehr breiter werden, also funkelte sie dem Dunkelhaarigen einfach aus blauen Augen entgegen. „Ich würde ja sagen, dass mir das Leid tut, allerdings...“ Den Rest konnte Greo sich sicher selbst denken. Er hatte sich von ihr anheuern lasen – und er hätte sich denken können, was ihm da blühte! Seine Frage ließ die junge Frau erneut lachen. „Kommt dem schon ganz nahe, aber nein, ich habe einfach so sehr gute Laune.“ Gut, dass das eventuell auch leicht mit der Begegnung von zuvor zu tun hatte... Ihre Laune war vorher schon blendend gewesen. „Aber Essen klingt trotzdem unglaublich gut. Kannst du... das da unterbrechen und mich begleiten?“ Sie deutete auf das Holz in Greos Hand, lächelte dabei einfach weiter.
Er bleckte die Zähne – hatte er ihr gegenüber nicht schon einmal zu dieser Mimik gegriffen? – und schwenkte dann das Stück Holz vor ihrem Gesicht herum. „Nix unterbrechen, aber sicherlich gleichzeitig bearbeiten.“, sagte er und marschierte kurzum los Richtung Futterquelle. Dabei drehte er, während er sich mit gebeugtem Rücken in das Innere der Sphinx begab, sein Gesicht gen Shanaya. „Wonach ist dir?“ Eine dämliche Frage: es war ja nicht so, als ob sie großartig Auswahl gehabt hätten.
Shanaya hob bei Greos Miene und seinem Gefuchtel mit dem Holz nur eine Augenbraue, während ihr Blick schon genug sagte. „Verzeihung, wie konnte mir das nur passieren? Natürlich machst du das alles gleichzeitig.“ Und wie der Dunkelhaarige so war, marschierte er direkt los, Shanaya holte ihn schnell ein und lief neben ihm. Sie schritten auf die Treppen zu, die unter Deck führten und die junge Frau kam nicht umhin, den Blick einmal zum Steuer zu heben, ein wenig wärmer zu lächeln, woher auch immer das jetzt kam, und sich dann wieder Greo zu zuwenden. „Ich nehme, was mir vor die Nase springt.“ Sie ließ die Arme locker vor und zurück baumeln. „Vielleicht finden wir ja eine kulinarische Köstlichkeit.“
Er registrierte ihren verträumten Blick nach oben und runzelte die Stirn. War da was Schönes vorbeigeflogen? Greo schritt in die Kombüse. Irgendwie fanden sie beide immer mal wieder den gemeinsamen Weg hierher. Das konnte kein Zufall sein. Ihre Freundschaft ging einfach durch den Magen. „Oh, Zwieback mit Maden oder gammelige Äpfel.“, witzelte er ohne Spaß in der Stimme und riss mit einem solchen Schwung einen Schrank auf, dass er die Tür beinah aus den Angeln gerissen hätte. Seine Augen wurden groß und er piekte geistesabwesend mit dem Messer in den Holzblock. „Sag mal, kannst du kochen?“
Greos Worte ließen Shanaya leicht die Augen verengen, sie grübelte nur den Hauch einer Sekunde. „Wenn man zwei Wochen Nichts gegessen hat, ist das vermutlich wirklich eine Delikatesse.“ Irgendwann aß man vermutlich einfach wirklich alles. Der Riese riss die Schranktür auf, Shanaya versuchte dabei an ihm vorbei zu spähen, beobachtete halbherzig, was er mit dem Messer tat. Und lachte dann auf seine Frage hin. „Natürlich. Vermutlich besser als jeder andere auf diesem Schiff. Das war immerhin mit der größte Bestandteil meiner Ausbildung.“ Ihr Blick huschte noch einmal zu dem Holz. „Ich kann dir vermutlich aus allem etwas Essbares zaubern. Außer... aus dem da...“ Sie deutete auf den Klotz und grinste dabei weiter vor sich hin.
Während er eben noch halb in Gedanken versunken mit dem Messer hantierte, entgleisten ihm nun alle Gesichtszüge und er drehte sich entsetzt zu seiner Freundin. „Und wieso zur Hölle bin ich dann derjenige, der die letzten Male Essen gezaubert hat?“, fragte er und schaute sie fassungslos an, „Der liebe Gott weiß, ich mag ja Talente haben, aber ein fulminantes Mahl zu bereiten gehört nun wahrlich nicht dazu.“ Er trat augenblicklich einen Schritt zurück, breitete die Arme mit Holzblock und Messer aus und gestikulierte gen Küchenzeile. „Bitte, bitte, ich bin gespannt.“
Greo schien entsetzt und die Schwarzhaarige konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. „Vielleicht... weil ich so ein unglaublich gutherziger Mensch bin, der der anderen gern den Vortritt lässt?“ Sie wussten beide, dass das nur so dahin gesagt war, trotzdem amüsierte sich die junge Frau darüber. Dennoch lag ein Hauch Skepsis auf ihrem Gesicht, als Greo einen Schritt zurück trat. „Dann hilf mir wenigstens, Zutaten zu finden. Irgendwas.“ Sie scheuchte ihn ein wenig. „Wenn das mit Holz und Messer geht.“ Sie warf dem großen Mann einen kurzen Blick zu. „Und was kriege ich dafür?“
Ja, ja, war klar, sie hatte ihm den Vortritt gelassen, damit er seine Kochkünste verbessern konnte. Was ein Hohn. Nicht, dass Greo alles vermasselte, was er in die Pfanne haute, aber ausgebildet war er darin beileibe nicht und er hätte sich sehr – wirklich sehr – über eine vernünftige Mahlzeit gefreut. Er ließ sich von ihr durch die enge Kombüse scheuchen, stieß hier und da mit dem Kopf an und kramte in diversen Schubladen. „Du freches Ding.“, kommentierte er brummig und kramte irgendeinen Leinensack mit kleinen Knollen hervor, den er ihr vor die Nase hielt. Derweil hatte er Holzblock und Messer für einen Augenblick zur Seite gelegt, das Knurren seines Magens war für jetzt wichtiger. „Meine tiefste Ergebenheit bekommst du.“, erwiderte er und guckte sie doof an, „Mehr habe ich nicht. Einen abgebrochenen Federkiel vielleicht noch, aber das nutzt dir leider auch nix.“
Shanaya schüttelte nur den Kopf über den Mann, der so gar nicht auf dieses Schiff passte. Zumindest nicht unter Deck. Vielleicht sollte man ihm alles auf dem Deck einrichten? Er hatte sicher Nichts dagegen, bei Wind und Wetter draußen zu schlafen. „Dafür magst du mich doch so gern.“ Die junge Frau zuckte leicht mit den Schultern, warf ihm dabei einen vielsagenden Blick zu. Sie griff nach dem kleinen Sack, schielte hinein und holte dann einige der Kartoffeln hervor. „Daraus lässt sich was machen...“ Sie sprach nicht direkt zu Greo, viel mehr zu sich selbst. „Na gut, das reicht mir. Besser als ein kaputtes Schreibwerkzeug.“ Shanaya suchte nach einem Messer, fing dann fast in Gedanken versunken an, die Kartoffeln zu schälen.
Er kniff wie zur Bestätigung nur kurz die Augen zusammen. Ja, er konnte sie gut leiden – und das musste er ihr gar nicht erst sagen. Zufriedenen Blickes überließ er es ihr, die Kartoffeln zu irgendeiner verdaubaren Köstlichkeit zu bereiten. Mangelnden Platzes lehnte er sich an einen Schrank, winkelte ein Bein an und begann wieder zu Schnitzen. Zweifelsohne würde er am Ende den Boden saubermachen müssen, aber das war ihm gleich. „Sag mal“, setzte er dann an, während er die Messerspitze in die Fasern bohrte, „Wieso kannst du das eigentlich so gut? Hat man bei euresgleichen nicht irgendwelches Personal, dass das Kochen übernimmt?“
Nur kurz hob Shanaya bei der Frage des Mannes den Blick. Kurz überlegte sie, Ehe sie mit ruhiger stimme zu einer Antwort ansetzte, dabei weiter Kartoffeln schälte. "Das habe ich mich auch immer gefragt. Vermutlich wurden da in Wirklichkeit Sklaven herangezogen. Oder sie wussten einfach Nichts anderes mit den Mädchen anzufangen. Beides möglich." Im Prinzip war es ihr jedoch auch gleich. Diese Zeit lag längst hinter ihr. "Jetzt kann ich immerhin meinen zukünftigen Liebsten bekochen." Ein schräges Grinsen in Greos Richtung.
Er nickte langsam und bedächtig und zog mit einem kräftigen Schnitt eine tiefe Kerbe in den Holzblock. Der sah immer noch ziemlich krünkelig aus, aber er wusste, dass das in Stunden geduldiger Arbeit noch etwas hübsches werden konnte. Bei ihrem nächsten Satz blickte er auf und lachte kurz. „Und der wäre?“
Während Shanaya eine nach der anderen Kartoffel von ihrer Schale befreite, lugte sie kurz zu dem Holz, das Greo bearbeitete. Ob er daraus etwas bestimmtes formte? Oder wollte er einfach nur seine Hände beschäftigt wissen? Seine Frage ließ sie leicht aufschrecken, sie blinzelte, ehe sie wieder lächelte, dieses Mal etwas vertiefter. "Da das zukünftig ist... Wer weiß das schon?" Die Schwarzhaarige wog den Kopf von einer zur anderen Seite - und schälte dann weiter.
„Mahh, werd‘ mal nicht so philosophisch.“, maulte er gespielt und hobelte sich fast den Daumen ab. Ihre leicht verschreckte Reaktion war für ihn nicht ganz nachvollziehbar, aber wer wusste schon, ob man sie nicht fast an einen alten Sack verschachert hätte. „Als ob du jemals jemanden bekochen würdest. Außer mich. Jetzt und hier.“
"Das ist für dich schon Philosophie? Das war einfach." Dabei hatte sie es nicht einmal darauf abgezielt, sondern sprach nur Tatsachen aus. Seine nächsten Worte ließen ihren Ausdruck wieder etwas wärmer. Beinahe etwas nachdenklich. "Ein oder zwei gibt es auf diesem Schiff noch, denen ich etwas Gutes tun würde neben dir..." Wie ihr Blick zu den Kartoffeln zeigte. Das waren mehr geworden als geplant.
„Hallo, Bauernkind?“, gab er zurück und ließ weitere Holzspäne auf den Boden rieseln. Greo guckte auf ihren schmalen Rücken und zuckte die Schultern. „Ich sehe schon, du kochst hier für eine ganze Flotte.“ In seiner Kehle gluckste es.
Natürlich, Bauernkind. „Gibt es nicht so etwas wie Bauernphilosophie? Darin wärst du doch bestimmt Meister.“ Sie warf dem Dunkelhaarigen einen vielsagenden Blick zu, legte dann das Messer zur Seite und betrachtete die geschälten Kartoffeln. Jaa, eine ganze Flotte... „Du hast großen Hunger, ich sowieso... und irgendwer wird sich schon finden, der auch etwas davon abhaben will.“ Ein kurzer Gedanke huschte durch ihren Verstand, der sie schmunzeln ließ. Dann kramte sie nach einem Topf der groß genug war, um ihn mit Wasser zu befüllen.
Er gluckste, was ein Bestätigung sein konnte und gleichermaßen eine Verneinung. Greo fing nur kurz ihren Blick auf und drehte den Messergriff zwischen zwei Fingern, bevor er zum nächsten Schnitt ansetzte. „Viele gefräßige Mäuler.“, brummelte er und hatte vermutlich ganz andere Gedanken als sie gerade. Er ließ sie kramen, während sein Blick auf die Kartoffeln fiel. Ob es irgendetwas an Bord gab, was man mit ihnen in den Topf schmeißen konnte? Spontan fiel ihm eines der Hühner ein, aber die Heidenarbeit mit schlachten, rupfen, zubereiten war ihm dann doch zu anstrengend. „Ich hab mal einen Frosch gegessen.“, ploppte ihm aus dem Mund, bevor er drüber nachdenken konnte, was er da sagte und dass dazu gar kein Zusammenhang bestand.
Das Geräusch, das Greo von sich gab, ließ den Blick der Schwarzhaarigen etwas skeptischer werden. Aber, wie so oft, kam keine weitere Antwort, was Shanaya lautlos seufzen ließ. Sie holte einen Topf hervor, füllte ihn mit Wasser und setzte ihn auf. Erst dann richtete sie den hellen Blick wieder auf ihr Gegenüber und lachte bei seinen Worten. Einen Frosch? „Ich hoffe, so hast du niemanden geküsst?“ Die Dunkelhaarige lehnte sich rücklings an die Wand, musterte Greo mit einem amüsierten Ausdruck. „Ich hoffe, er hat trotzdem geschmeckt.“
Wieso war ihm jetzt eigentlich diese dämliche Geschichte eingefallen? Peinlich berührt glotzte er Shanaya an, als sie ihn anlachte. „Geküsst, warum das denn?“, fragte er mit überraschter Miene und tausende Gedanken schossen ihm durchs Hirn, die nun wirklich nichts mit einem Frosch zu tun hatten. „N-nein, das heißt doch, irgendwie ja. Wir haben ihn geröstet.“, plapperte und hoffte inständig, sie würde das Thema wechseln.
Greos plötzliche Miene ließ die junge Frau auflachen. Erwischt! Sie hob vielsagend eine Augenbraue. „Ich weiß nicht...“ Vielleicht funktionierte ihr Hirn gerade nur etwas einseitig. „Stelle ich mir nicht sonderlich angenehm vor, von einem Frosch geküsst zu werden.“ Greo sprach weiter und Shanayas Blick wurde ein wenig unnachgiebiger. „Soso. Wir. Grillt man einer Dame einen Frosch?“
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
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Er begriff nicht recht, worauf sie hinauswollte. Wieso sollte jemand einen Frosch küssen? Wie waren sie noch gleich zu diesem Punkt gekommen? Das nahm ja langsam Abgründe an. „Ich rall nicht, was du meinst.“, erwiderte er und die dezente Panik in seinem Blick dämpfte sich langsam zu ihrem üblichen gemütlichen Ausdruck nieder. „Küssen, Dame? Wir waren da Kinder, Herrgott, nie hätte ich – also das – ne.“ Er atmete tief durch, seine Schultern sanken ab und er lagerte das Messer in der Hand um, damit er sich kurz mit Zeigefinger und Daumen an die Nasenwurzel fassen konnte. Dann sah er wieder auf und gestikulierte leicht rum. „Okay, okay, vergiss diese Geschichte.“ Er musste das Lachen unterdrücken. „Du musst auch keinen Frosch küssen, such dir dafür einfach einen Menschen. Wie wäre es mit Rayon? Kann dir das Kochen abnehmen.“
Endlich hatte sie den Riesen auch Mal verwirren können. Sie schien da etwas einen wunden Punkt getroffen zu haben. Was sie meinte? Vielleicht wusste sie das selbst nicht einmal. Er redete noch ein wenig wirres Zeug, womit Shanayas Blick wieder etwas sanfter wurde. „Kinder also? Greo, Greo! So einer bist du also!“ Sie lachte, zuckte dann mit den Schultern. Sein Gestikulieren ließ sie unkommentiert, lachte dann aber bei seinen nächsten Worten erneut auf. Leiser, als man es vielleicht hätte erwarten können. Vielleicht etwas zurück haltender. „Rayon? Hm... ist mir etwas zu alt...“ Kurz huschte ihr Blick zu dem Wasser, das jedoch noch nicht kochte. Vielleicht, um einen Moment abzulenken.
Er dankte dem Himmel, dass er nicht dazu neigte rot zu werden, das wäre ihm noch unangenehmer gewesen, als die Situation ohnehin schon war. Er räusperte sich und nuschelte irgendetwas in seinen Dreitagebart hinein, was weder sie noch er selbst wirklich verstehen konnten. Schließlich war er froh, die Kompassnadel der Aufmerksamkeit von sich selbst weisen zu können und Shanaya wieder als Ziel in den Fokus zu rücken. Er giggelte. „Dann schmeiß dich an den Kapitän, wenn schon denn schon, nicht?“, feuerte er lapidar ab und schmunzelte vergnügt.
Shanaya Grinsen wurde noch ein wenig breiter. Sie tat Greo ja nicht weh, also konnte er das ruhig ab, ein bisschen getriezt zu werden. Was er da so vor sich hin nuschelte nahm sie mit einem amüsierten Ausdruck auf, ließ ihm dann aber einen Moment seine Ruhe. Das Thema war sicher noch nicht durch. Für den Älteren scheinbar aber auch noch nicht, er vertiefte das Ganze – und teilte nun seinerseits aus. Seine Worte ließen ihr Lächeln ein wenig schwinden, beinahe setzte sie eine 'selbst erwischt' Miene auf. „Tjaaa... weißt du...“ Sie richtete die Aufmerksamkeit einfach wieder auf das Wasser.
Greo hatte rumgealbert, um sie auch ein bisschen zu sticheln, wie sie es zu tun pflegte. Aber anstatt zu kontern, lenkte sie beinahe ein. Das war er nicht gewohnt. Greo hielt für einen Moment die Klappe und beobachtete sie einfach nur. Echt jetzt, war da was? Hatte er etwa einen Nerv getroffen? Als Übersprungshandlung, weil er nicht wusste, was er tun sollte, quetschte er sich neben sie – oder mehr, schob sie vom Herd weg – und stocherte selbst das Feuer an. Er schürzte die Lippen, um ein amüsiertes Lächeln zu überbrücken, und schielte sie dann von der Seite her an. „So, so, der Kapitän, was?“
Verdammt. Sie konnte gut austeilen und einstecken, aber... ja. Zuerst sagte der Hüne Nichts weiter, was gut und schlecht war. Bevor sie jedoch einen weiteren Gedanken daran haben konnte, drängelte der Dunkelhaarige sie weg. Gerade wollte sie protestieren, als Greo doch noch Worte fand, um das kurze Schweigen zu brechen. Shanaya schnaufte leise, einfach noch als Reaktion auf sein dazwischen quetschen. Der Rest... „Man wird doch wohl noch ein wenig Spaß haben dürfen?“
In Ermangelung ausreichenden Platzes sah er über ihr Schnaufen hinweg. Er konnte nichts dafür, dass seine Bauweise nicht für unter Deck geeignet war. Sie wusste das. Und sie brachte diese vermaledeiten Kartoffeln nicht zum Kochen (und er hatte echt Appetit). Außerdem – ach, verdammt, er wollte doch nur irgendwie mit dieser heiklen Thematik umgehen. Er schloss die Tür vom Ofen, wobei er kurz hustete und stützte sich mit den Hängen am schmalen Rand vom Herd ab, während er mit vornübergebeugtem Oberkörper dastand. Seine Schultern bebten und er konnte das leise Lachen nicht mehr unterdrücken. „Tatsache.“, prustete er, „Aber schau bloß, dass du am Ende nicht die Gelackte bist.“
Greo befasste sich mit dem Feuer, was Shanaya vorsichtig grinsen ließ. Hatte er etwa so einen großen Hunger? Möglich. Aber ob er schneller für etwas zu Essen sorgen konnte? Ihr lag ein 'sei geduldig' auf der Zunge, aber sie schluckte es tapfer herunter. Sie beobachtete ihn dabei nur etwas von der Seite. Er lachte und einen Moment hatte sie das starke Verlangen, ihn zu treten. „Die Gelackte? Wieso?“ Ihr Herz klopfte ein wenig schneller. „Ich kann schon ganz gut auf mich aufpassen.“
Das Beben ließ nach und er atmete wieder normal. Das Lachen war weg, aber es war ein komischer Ausdruck auf seinem Gesicht zurückgeblieben. Greo sog scharf Luft zwischen den Zähnen ein, stupste eine Kartoffel unter Wasser und lehnte sich etwas vom Herd weg. Er drehte sich zur Seite und guckte sie klar, aufmerksam und offen heraus an. „Keiner bezweifelt, dass du gut auf dich aufpassen kannst. Das betonst du immer wieder.“, meinte er, „Und du zeigst es auch. Ich meine damit nur, dass du manche Szenarien vielleicht einfach nicht im Kopf hast. Das ist keine Bauernphilosophie, sondern Bauernschläue aufgrund von Bauernalltag.“ Er wusste nicht, inwieweit sie das begreifen würde.
Shanaya wusste nicht, was Greo ihr sagen wollte. Worauf sollte sie aufpassen? Er befasste sich mit den Kartoffeln, ließ das Thema aber nicht ruhen. Es machte sie etwas nervös und sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären, wieso. Etwas verwirrt neigte sie also den Kopf. „Diesmal bin ich mir nicht sicher, was genau du mir sagen möchtest.“ Sie schmunzelte, seufzte dann leise. „Vielleicht ist Bauernschläue zu hoch für mich.“ Eine kurze Pause, ein leises Lachen. „Oder haben Bauern keinen unverfänglichen Spaß auf diese Art und Weise?“
Ein komisches Geräusch presste sich durch seine Kehle. „Grhimmm, nee, sogar ein bisschen zu viel davon.“, antwortete er und runzelte die Stirn. „Ok, mich geht dein Privatleben nichts an und ich weiß auch nicht, wie viel… sagen wir Erfahrung du in dem goldenen Käfig sammeln konntest. Und wenn du ihn nett findest, bitte. Ich kenn ihn nicht wirklich, er macht ja nicht viele Worte.“ Das war eine etwas kuriose Aussage, denn Greo selbst war nun mal nicht die Labertasche schlechthin. „Aber bedenke, dass die eine Sache gerne mal zur anderen führt und du als Frau – und nein, ich denke du bist nicht schwach oder sonstwas – am Ende mit einem Balg dastehen kannst und ein Kerl schnell das Weite suchen kann.“ Er legte eine kurze Pause ein. „Ich will nicht, dass dich jemand ausnutzt. Oder dir wehtut. Dann müsste ich ihm wehtun und das würde mich von der Arbeit abhalten.“
Er war wirklich verwirrend, und das auf eine ganz andere Art und Weise als sie es zuvor bei ihm versucht hatte. Seinen Worten lauschte sie trotzdem aufmerksam, bis sie ein leises, kurzes Lachen nicht unterdrücken konnte. „Also genau wie du, hm?“ Immerhin war Greo auch kein Mann der vielen Worte. Aber das schätzte sie ja so an ihm. Was er dann weiter sagte, ließ Shanaya leicht das Gesicht verziehen. Zuerst ein wenig Verwirrung, ehe sich ihr Ausdruck in eine gewisse Rührung änderte. „Danke, Greo.“ Er war viel zu gut für diese Welt. „Aber vom Küssen wird man, soweit ich weiß, nicht schwanger.“ Trotzdem kribbelte es irgendwo tief in ihrem Inneren.
„Schon klar. Führt aber zu mehr.“, meinte er ruhig und piekte mit einer Gabel in eine Knolle, die allerdings immer noch zu fest war, um sie wirklich essen zu können. Er kaute etwas auf der Innenseite seiner Wange rum und stieß sie dann leicht mit dem Ellbogen in die Seite. „Mach mir keinen Unsinn.“ Sein Blick fiel auf den Topf. „Mach lieber was Gutes. So… wie eine Soße zu den Kartoffeln?“
Greos Worte ließen das leise Trommeln in Shanayas Brust ein wenig lauter werden. Führte zu mehr? „Dagegen bin ich gewappnet.“ Dennoch verfing sie sich einen Moment in diesem Gedanken, der sie die Luft anhalten ließ. So sehr, dass sie nicht einmal wirklich bemerkte, wie Greo eine der Kartoffeln testete. Erst als er sie locker anstieß, schien sie wieder aus den Gedanken gerissen zu sein, das Grinsen lag noch auf ihren Lippen. „Ich doch nicht.“ Und dann machte sie sich wie geheißen auf die Suche nach etwas, das man zu einer Soße verarbeiten konnte. Jedoch mehr halbherzig als wirklich bei der Sache.
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
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Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
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Ja, ja, gewappnet. Das sagten sie alle und dann konnten sie ja doch nicht widerstehen. Fürs Erste wollte er keine Grundsatzdiskussion anfangen, beließ es daher erst einmal auf sich und sah mit einem Lächeln darüber hinweg, dass sie gedanklich ziemlich abwesend schien. Dass seine Alarmglocken innerlich schrillten, konnte sie ja nicht hören. „So, wie du rumeierst, wird das aber nix.“, wies er sie auf ihr halbherziges Handeln hin und winkte ab. „Lass gut sein. Kartoffeln pur haben den Bauern ja auch nie geschadet.“
Greo antwortete einmal mehr nicht auf ihre Worte - aber mit jedem Mal wunderte die Schwarzhaarige sich weniger. Wie sie schon fest gestellt hatten, war auch er einfach kein Freund vieler, unnötiger, Worte. Aus dem, was sie fand, ließ sich nicht wirklich eine Soße zaubern, einige Momente lang grübelte sie also. Ohne Erfolg. Bis Greo sie davon erlöste. Mit einem Nicken erhob sich die junge Frau also und nickte. "Sobald wir die nächste Insel angesegelt haben, werde ich dich überzeugen!" Ein vielsagendes Grinsen galt dem älteren, Ehe sie zu den Kartoffeln blickte, die noch einen Moment brauchten.
"Brauchst du gar nicht, ich habe tiefstes Vertrauen.", brummelte er mit einem verschmitzten Ausdruck im Gesicht. Greo machte sich daran, etwas Geschirr hervorzukramen und angelte nach Besteck, das so aussah, als wäre es noch nicht benutzt worden. Derlei bewaffnet positionierte er sich vor dem Herd und hielt wachsam Ausschau, ob die Kartoffeln sich meldeten und verkündeten, dass sie nun fertig seien. "Was war noch gleich das nächste Ziel?"
Shanaya nickte wissend bei Greos Antwort. Ob sie ihm das wirklich glauben sollte... aber selbst wenn, sie würde ihn schon noch überzeugen können. Während die junge Frau die Kartoffeln beobachtete, holte der Riese Besteck hervor und kam dann zurück zu ihr und tat das gleiche wie sie. Die blauen Augen beobachteten den Mann kurz von der Seite, ehe sie lautlos seufzte. Sie spürte noch immer diese sachte, innere Unruhe. „Eine kleine Insel. Proviant auffüllen und den weiteren Weg besprechen.“
Er nickte etwas lahm und begann mit dem Besteck am Rand des Topfes herumzutrommeln. Er fragte sich, inwieweit er Einfluss auf die Route nehmen und sie für seine Zwecke günstig umlenken konnte. "Und hast du einen bestimmten Wunsch, was es den zukünftigen Weg angeht?"
Mit leicht gehobener Augenbraue beobachtete Shanaya das kleine Solo-Konzert des Dunkelhaarigen. Greo schien wirklich hungrig zu sein… Aber wenn er dem ganzen noch einen Moment gab, war er bald erlöst. So lange konnte sie sich einen Moment nehmen, über seine Worte nachdenken. Hm. „Nicht wirklich. Ich will alles sehen, überall hin segeln. Klar ist es erst einmal wichtig, dass die Sphinx dafür bereit ist, aber dann… Ich bin offen für alles. Und bei dir? Bevorzugte Richtung?“
Das Metall des Bestecks, was auf den Topf prallte, gab ein helles Klirren von sich. Unbeirrt fuhr er mit dieser Tätigkeit fort, bis er mit der Gabel auf Shanaya deutete. "Stimmt, du wolltest doch von überall Karten herstellen?", fragte er und übernahm mit der rechten Hand das Messer, damit er mit der Linken in seiner Hosentasche kramen konnte und das kleine Holzschaf an die Oberfläche beförderte. "Hierhin. Das ist meine bevorzugte Richtung.", sagte er mit einem Lächeln und wedelte mit dem Figürchen vor ihrem Gesicht herum. Dann ließ er es schnell wieder verschwinden und goss kurzerhand den Topf ab. Die Kartoffeln würden nun schon fertig sein.
Shanaya nickte mit einem leicht sehnsüchtigem Ausdruck in Greos Richtung. "Ganz genau. Ich muss also überall hin. Zu jeder noch so kleinen, unbekannten Insel. Und Vielleicht finde ich dabei ja noch einen Flecken, den noch niemand betreten hat." Was der Riese dann als Antwort auf ihre Frage aus der Tasche kramte, verlieh der jungen Frau einen unendlich warmen Ausdruck. Trotzdem konnte sie sich ein leises Lachen nicht verkneifen. "Zu mir? Ach Greo, ich bin doch da!" Sie neigte leicht den Kopf zur Seite, während der Dunkelhaarige die Kartoffeln aus den Topf beförderte. Sie schnappte sich eine kleine Kartoffel und ließ sie über die Handfläche rollen. "Guten Appetit!"
"Komm zu uns, die Insel ist geradezu voll von fremden Orten. Und Verbotenen.", flötete er gut gelaunt, da es nun etwas zwischen die Zähne gab und spießte mit einem irren Ausdruck in den Augen ein kleine Knolle auf. Obwohl seine Augen lachten knurrte er und stopfte sich die Kartoffel in den Mund. Das war zu heiß. "Hhe-he-schlehechete-Idee.", keuchte er und würgte den gefühlten Lavaball seinen Hals runter. Die Tränen schossen ihm in die Augen und er stieß gequält die Luft aus. Sein Magen fing Feuer. Er zischte und runzelte die Stirn. Das kam von der Gier. Glubschäugig schaute er Shanaya an. "Flirtest du?"
„Verbotene Inseln? Wieso sind sie so verboten? Lagern dort geheime Schätze?“ Shanaya wog den Kopf etwas zur Seite, lächelte dabei aber amüsiert. Zu gern würde sie die Heimat des Dunkelhaarigen erkunden. Erfahren, wie er gelebt hatte. Das, was sie wusste klang unendlich einladend. Einen Moment war sie so in diesem Gedanken verloren, dass ihr beinahe entging, wie Greo zu gierig war. Seine Reaktion riss sie jedoch zurück ins Hier und Jetzt und entlockte ihr ein herzliches Lachen, mit dem sie leicht den Kopf schüttelte. Armer Junge. „Flirten? Mit dir? Da mache ich mir keine Hoffnung, das wäre vergebene Liebesmüh.“ Shanaya zuckte mit den Schultern, wirkte jedoch nicht weniger amüsiert.
Er klopfte sich mit der flachen Hand auf den Brustkorb - als ob das irgendetwas an dem Vulkan in seinem Bauch geändert hätte. Dass ihm kein Dampf aus dem Mund waberte, war auch schon alles. Er zog die Nase hoch und glubschte Shanaya an. "Wäre es ja, aber eine Reise zu meiner Heimat nicht.", meinte er und grinste dann. "Aber ob du da Schätze findest - keine Ahnung, so weit ist wahrscheinlich noch niemand ins Land vorgedrungen von uns. Vielleicht Opale."
Greo kämpfte weiter mit der Hitze der Kartoffel und ließ Shanayas lächeln damit nicht abgeben. So? Eine Reise zu seiner Heimat wäre nicht umsonst? "Und was ist dann so spannend an deiner Heimat, dass eine Reise dorthin lohnenswert wäre, wenn es dort nur Vielleicht Opale gibt?" Ihr Kopf neigte sich etwas zur Seite, fragend musterte sie den Älteren, während selbst eine halbe Kartoffel den Weg in ihren Mund fand. "Muss ja wirklich was los sein bei dir zu Hause," endete sie nachdem sie den Happen geschluckt hatte.
Er winkte ab und verfiel gleich einem Waschweib in einen Plauderton. „Viel Krabbelzeug, Old Mas hervorragende Küche, halluzinogene Kröten, schier unendlich unentdecktes Land, das noch niemand, niemand, wirklich niemand kartographiert hat.“ Er zwinkerte ihr zu. „Schätze, die vielleicht keiner vergraben hat, sondern von uns erst als solche erkannt werden müssen. Wär doch eine Reise wert.“
Greo beschrieb seine Heimat und die junge Frau konnte nicht anders, als eine Augenbraue anzuheben, den Mann mit einem fragenden Blick zu betrachten. Das klang ja wirklich... interessant. „Krabbelzeug? Auch das von der giftigen Sorte?“ Irgendwie musste sie sich vorstellen, wie Greo jeden Tag, bevor er seine Schuhe anzog, erst einmal prüfte, ob sich irgendetwas gifitges darin versteckt hatte. Sein Zwinkern ließ ihr Lächeln einen Hauch breiter werden. „Du bist so tiefgründig manchmal. Das traut man dir gar nicht zu.“ Ihr Kopf wog sich ein wenig zur Seite, dann legte sie eine Hand in einer theatralischen Geste auf ihre Brust. „Die wahren Schätze sind doch das, was wir dazu machen, oder nicht?“
Er hatte den Eindruck, dass sie etwas skeptisch war und der liebevolle Ausdruck, der sich auf sein Gesicht legte, wenn er von zu Hause sprach, zeichnete sich stärker in seinem Gesicht ab, als er mit der Gabel samt Kartoffel in der einen Hand und der freien linken Hand zu gestikulieren begann. „Und wie giftig, so giftig, dass du immer schön Schuhe anziehen solltest bevor zu rausgehst. Die musst du aber erst ausschütteln.“ Vermutlich hatte sie nie registriert, dass er diese Verhaltensweise immer noch pflegte, wenn er in die Stiefel schlüpfte. Er erwiderte ihr Lächeln über das Kompliment – dass er zumindest als solches auffasste und schwieg ein paar Sekunden, ehe er antwortete. „Vermutlich. Für die Buschleute hat unser Geld keinen Wert. Kleines, rundes Metall nutzt ihnen nicht.“, erklärte er im Gegensatz zu ihr deutlich ernsthafter und schaufelte sich die nächste Kartoffel in den Mund, die Gott sei Dank nicht mehr so heiß war. „Wir definieren doch so ziemlich alles selbst. Wert in Gegenständen. Manchmal in Personen.“
Greo antwortete auf ihre Worte und die junge Frau versuchte wirklich, sich zusammen zu reißen. Zuerst zuckten nur ihre Mundwinkel gefährlich, ehe sie dann doch los prustete. Gedanken lesen konnte er also auch noch. „Hattest du schon Erfahrung mit irgendwelchem, giftigem Krabbelzeug in deinen Schuhen?“ Sie hob leicht eine Augenbraue, griff nach einer großen Kartoffel und biss davon ein Stück ab, kaute darauf herum und schluckte schließlich. Was Greo noch von seiner Heimat erzählte, ließ sie zögern. Es klang schon interessant. Aber irgendwie beschlich sie mit diesem Gespräch ein dumpfes, unangenehmes Gefühl. „Ihr seid bei dir zu Hause also alle eher die Romantiker?“ Ein kurzes Zögern, ehe sie sich Greos Gesicht ein wenig näherte, ein herausforderndes Grinsen auf den Lippen. „In Personen, hm? Erzähl mir mehr davon.“
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
„Nur mit so kleinen, krabbligen Käfern, die dir mit den Kneifzangen – “, fing er an und wedelte mit der Gabel durch die Luft, registrierte dann aber nach und nach den amüsierten Ausdruck auf ihrem Gesicht und gestikulierte immer langsamer, bis er schließlich aufhörte. Beobachtend guckte er sie an. „Mach dich mal nicht lustig.“, meinte er und zeigte angriffslustig mit der Gabel auf sie. „Und wir sind keine Romantiker. Ich bin kein Romantiker. Ich sage nur, dass man Freunde und Familie hat, die einem mehr wert sind als irgendwelche dahergelaufenen Idioten.“ Er nickte ihr zu und seine Augen blitzten, während er ein etwas fieses Grinsen unterdrückte. „Du bist selbst die Romantikerin.“
Shanayas Lächeln wurde bei den Gesten des Mannes ein wenig breiter – und während er damit langsamer wurde und schließlich inne hielt, musste sie ein lautes Lachen unterdrücken. Was bei seinen nächsten Worten dann nicht möglich war. Shanaya lachte, seufzte dann über den Riesen mit dem Hut. „Das würde ich niemals tun, Greo.“ Kurz bemühte sich die Schwarzhaarige darum, ernst zu wirken, vergebens. Dem, was er dann sagte, hatte sie Nichts entgegen zu bringen, neigte also nur zustimmend den Kopf. „Absolut richtig.“ Als er sie jedoch als Romantikerin bezeichnete, wurde der Ausdruck auf ihrem Gesicht deutlich weicher, sie biss sich leicht auf die Unterlippe. „Ich fürchte, da kann ich nicht einmal etwas gegen sagen. Auch wenn mir das niemand glaubt.“
Seinen Triumph konnte er so gesehen nicht wirklich auskosten, weil sie sofort zugab, dass er in der Einschätzung ihrer romantischen Ader gar nicht mal falsch lag. Dabei hätte er sie gerne ein bisschen gepiesackt. Fast ein wenig frustriert, schaufelte er sich noch zwei Kartoffeln in den Mund und ließ es dann gut sein, damit Shanaya auch noch was abbekam. „Doch, doch, ich hab’s dir ja gesagt. Und jetzt geh da raus und finde deine Liebe.“
Greo sagte Nichts, nahm sich nur weitere Kartoffeln und Shanaya tat es ihm gleich, biss genüsslich ein Stück ab. Was er dann sagte, ließ sie leicht eine Augenbraue heben. Sie sollte... Okay? Shanaya lachte leise. "Meine Liebe finden? Einfach so? Gehört nicht noch etwas mehr zu? Als einfach raus zu gehen... Und... Ja..." Tja. Da gehörte mehr dazu.
„Nee, eigentlich ist es das schon.“, behauptete er frech und schmunzelte über ihr gedämpftes Lachen. Sie wussten beide, dass das nicht wahr war. Aber das Rumgeschäkere tat schließlich auch mal gut. „Was meinst denn, gehört dazu?“
Auf Greos Antwort hin brummte Shanaya deutlich, warf dem Dunkelhaarigen einen vielsagenden Blick zu. Sie hätte es dem Dunkelhaarigen durchaus zugetraut, es dabei zu belassen – wenn er schon Mal auf ein Thema einging! Aber... es kam noch etwas dazu, was die junge Frau wirklich einen Moment nachdenken ließ. Irgendwie hätte sie damit rechnen müssen. Tja, was gehörte dazu? Ihr Herz schlug mit einem Mal einige Takte schneller. „Naja... immerhin... mindestens zwei.“ Das war eine vollkommen unverbindliche Aussage. Wunderbar. Fast unsicher musterte sie Greo mit diesen Worten.
In ihm schlich sich das Gefühl ein, dass er ein ähnliches Gespräch mal mit seiner Schwester geführt hatte. Vielleicht mochte er es deswegen ein wenig, Shanaya zu piesacken. Sie war Ellie auf manche Art und Weise einfach zu ähnlich. Er legte das Besteck beiseite, schnappte sich wieder Messer und Holzblock und fuhr fort, den Boden mit Spänen zu verunstalten. „Mindestens Zwei. So, so. Das ist einleuchtend.“, machte er, während er auf seine Arbeit guckte und seine Mundwinkel zuckten. Dann schielte er sie, ohne den Kopf zu heben an. „Und weiter?“
Einfach um etwas anderes zu tun zu haben, griff Shanaya nach der letzten Kartoffel, biss einen kleinen Happen ab und kaute darauf herum – während Greo wieder anfing zu schnitzen. Auf seine Antwort hin schielte die junge Frau aus den Augenwinkeln zu dem Dunkelhaarigen, hoffte irgendwie, dass das Thema damit beendet war. Das konnte er doch sonst so gut. Nur jetzt natürlich nicht. Verdammt. Sie biss noch ein Stück von der Kartoffel ab. Und weiter. Ja. Reichte das nicht für den Anfang? Sie brummte leise, biss einfach noch ein winziges Stück von der Kartoffel ab. „Der Rest ergibt sich dann irgendwie schon.“ Halbherzig gekontert.
Ah, das war wirklich faszinierend zu sehen. Sie machte den Eindruck, als wolle sie betont entspannt bleiben, aber genau das war es, was Greo verriet, dass er irgendwo eine heiße Spur entdeckt hatte. Üblicher- und bekannterweise scherte er sich meist keinen Heller um das Innenleben anderer Leute, aber bei Shanaya gestaltete sich das etwas anders. Vielleicht, weil sie ihm so verhältnismäßig vertraut war. Und er genoss es auf perfide Weise, sie zu foppen, wo sie doch oft Diejenige war, die mehr oder weniger liebevoll austeilte. Greo bückte sich, kehrte grob mit seinen Schaufeln von Händen die Späne ein und warf sie in eine Schüssel. Er beförderte ebenfalls den Holzblock und Messer hinein, bevor er sich wieder weitestgehend aufrichtete. „Weißt du, wenn du so ruhig bist, bist du verdächtig.“, kommentierte er ihre ausweichende Antwort und wippte keck mit den Brauen. Er beugte sich leicht zu ihr und senkte die Stimme, „Ich möchte wetten, da hat sich bereits was ergeben.“ Er wartete keine Reaktion ab, sondern verließ die Kombüse Richtung Deck.
Sie wusste einfach nicht viel dazu zu sagen. Sie hätte sich sicher irgendwie raus reden können, nur... Greo schien sich da fest gebissen haben und er würde sie sicher nicht so leicht davon kommen lassen. Ihre blauen Augen beobachteten den Mann skeptisch bei seiner Arbeit, ehe sie sich den letzten Rest Kartoffel in den Mund schob und darauf herum kaute. Sie war verdächtig, wenn sie so ruhig war? „Ich würde mir in so einem Fall immer Gedanken machen, ob ich plane, mein Gegenüber heimlich verschwinden zu lassen...“ Sie grinste breit, was aber etwas verblasste, als er sich zu ihr lehnte. Seine Worte ließen sie beide Augenbrauen heben, gerade wollte sie widersprechen, als Greo sich auf und davon machte. Dieser verdammte Mistkerl. Ohne zu zögern folgte sie dem Dunkelhaarigen, warf ihm einen verfluchenden Blick zu. „Was soll sich ergeben haben? Sprich nicht wieder so in Rätseln.“
Eigentlich war für Greo das Thema an dieser Stelle erledigt. Vielleicht nicht ad acta gelegt, weil es sicherlich irgendwann in irgendeinem Kontext noch einmal auftauchen würde – doch er hatte im Grunde nicht mehr das Bedürfnis darüber zu reden. Und er fand es gut, dass sie etwas hatte, worüber sie sich jetzt eine Weile den Kopf zerbrechen konnte. Leider wirkte es aber eher so, als wolle sie IHM den Kopf zerbrechen. Sie kam ihm also hinterher. Und schoss mit wütenden Blicken. Ohje. „Ach, Mensch, du und der Kapitän seid doch zwei Fritzen, die sich getroffen haben – und vielleicht ergibt sich da was oder hat sich ergeben. Machet nicht so kompliziert.“, sagte er und wedelte mit der Hand abwehrend durch die Luft. Ob da richtig was im Gange war, war nicht seine Angelegenheit und er glaubte auch nicht so recht dran, aber diese Idee war ihm fix gekommen und da konnte sie sich ja jetzt mit beschäftigen, während er richtiger Arbeit nachging. „Tu doch nicht unwissend.“ Er lächelte sie an. „So, und jetzt lass mich meine Sachen machen. Du hast doch bestimmt auch was zu tun?“
Shanaya wusste nicht einmal genau, wieso sie Greo folgte. Vielleicht weil es sie wahnsinnig machte, wenn er einfach so umdrehte und davon eilte? Was der Riese dann von sich gab ließ die junge Frau deutlich schnauben. Sie machte es kompliziert? Das sagte genau der Richtige. Mehr kam auch erst einmal nicht als Antwort. Erst bei den nächsten Worten des Dunkelhaarigen. „Willst du mich etwa los werden?“ Jetzt galt ihm ein gut gelaunter Blick, sie glaubte nicht einen Moment, dass das der Fall war. Immerhin traute sie Greo zu, dann nicht einfach zu gehen, sondern ihr zu sagen, dass sie verschwinden sollte. „Meine Schicht ist zu Ende, besagter Captain steht am Steuer. Du lässt mich also ganz allein?“ Sie verzog das Gesicht zu einer durchaus enttäuschten, tottraurigen Miene, die einen Momet später schon wieder verschwand, da sie lachen musste.
Er bliebt abrupt stehen. „Ja, genau richtig.“, sagte er und stieß dann freundschaftlich mit dem Ellbogen nach ihr, „Ich komm ja sonst zu nix.“ Er ging weiter, wieder mit strammen Schritten. „Wo denkst du hin, du bist an Bord doch nie allein. Sonst geh doch zu dem Kapitän, kann vielleicht Gesellschaft gebrauchen.“, grinste er vergnügt und stieß sich den Kopf an einem niedrigen Balken. Das war wohl Karma. „Danke aber für die Kartoffeln.“ Sprachs und ging.