Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Ceallagh Hayes ist 26 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Calbota geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 44 Streifzügen in 20 Tavernen.
Habseligkeiten
Buch (Tragödie „Macbeth“), Ring an einem Lederband, geheimes Dokument, Geldbeutel mit Münzen und Steinen, kleiner Dolch, Stiefelmesser, Phiole mit einer klebrigen Substanz, Werkzeug zum Feuermachen
Körperliche Verfassung
eine langsam verheilende Schusswunde an der linken Schulter, die mit einer Schlinge ruhig gestellt wird
Nur langsam hob Ceall den Blick über den Rand seines Buches. Fuhr die Konturen der Lettern bereits mit seinen Fingerspitzen nach, während die blaugrünen Iriden die Taverne nach jener Stimme absuchten, die ihm angesichts der fehlenden Masse an Besuchern wie eine monströse Welle gegen die Ohren schlug. Er konnte sich nicht verhört haben. Womöglich war das Kratzen in den unteren Lauten damals nicht so präsent gewesen. Weniger rau und eindringlich. Doch er verwettete seine restlichen Habe darauf, dass die Quelle dieses Timbres zu einem ihm wohlbekannten Gesicht gehörte.
Für einen Sekundenbruchteil schien die Welt zu gefrieren. Verharrte in ihrem trostlosen und niederträchtigen Dasein, während sich jenes Gesicht aus dem Licht heraus schälte, das Ceallagh für einen Moment vergessen ließ zu atmen. Hatte er sich ihr Wiedersehen nach all den Jahren so vorgestellt? In einer Taverne voller fremder Gestalten, denen er genau soweit vertraute, wie er spuken konnte? Unter all den Malen, die sie sich womöglich verpasst hatten, in denen er zu spät an seinem Ziel angekommen und weit hinter Lucien zurück geblieben war, musste er den einstiegen kleinen Jungen, als versoffenen Erwachsenen wiederfinden? Scharf sog der hoch gewachsene Hayes die abgestandene Luft des Raumes ein. Klappte dabei den ledernen Einband seines Buches zu, das er sich zwischen Gürtel und Hüfte klemmte und in einer fließenden Bewegung seinen Platz in der hinteren Ecke verließ. Dies hier war nicht der rechte Ort, um sich einer alten Seele zu offenbaren, die umringt war von zwei eher trist wirkenden Gestalten. Ceall kannte Lucien oder zumindest das was er früher einmal gewesen war gut genug, um zu wissen, dass er sich hinter einer schützenden Maske verstecken würde. Dass ihr Wiedersehen nicht dasselbe sein würde, solange die anderen daneben saßen, die er im Vorbeigehen nur knapp aus den Augenwinkeln in Augenschein nahm. Gut geschützt von den umher stehenden Leibern betrunkener Gäste, die jedoch den hervor lugenden blonden Haarschopf kaum verdecken konnten. Sein Weg führte ihn vorerst an dem runden Tisch vorbei, an dem die kleine Gesellschaft saß, die er scheinbar den ganzen Abend über ungewollt umschifft hatte. Selbst als er vor etlichen Minuten beim Durchschreiten der Tavernentür an Talin vorbei gelaufen war und angesichts der blonden Lockenmähne hatte innehalten müssen, war er zu sehr von den aufkeimenden Erinnerungen an seine Schwester abgelenkt gewesen, um den Rest der Truppe wahrzunehmen. Ganz zu schweigen davon, dass er wohl kaum mit Lucien gerechnet hätte. Weder hier, noch zu diesem Zeitpunkt. Fast unweigerlich war sein Blick auf seine Handgelenke gefallen. Prüfend, ob er Anzeichen der Gefangenschaft erkannte, von der er nur Gerüchte halber gehört hatte. Ließ sich dann gegen den Tresen am anderen Ende des Raumes gleiten und bestellte sich einen Krug Rum. Ceallagh brauchte nicht einmal seine gesamte Konzentration auf das Gespräch in seinem Rücken zu lenken, um klar zu verstehen, wie der Streit allmählich entflammte. Sie sprachen so laut, als säße er just zwischen den beiden Streithähnen. Kurz verzog sich die bärtige Miene des 26 Jährigen bei Sylas Worten, die ihn endgültig dazu veranlassten, sich mit dem schweren Krug in der Hand auf den Versen herum zu drehen. Er wollte dieses Gesicht sehen, das so plump und dreist derlei „Nettigkeiten“ in die Luft spie. Nettigkeiten, die er ihm gern mit voller Wucht wieder in die große Klappe zurück gepresst hätte, aus der sie gekommen waren. Sein Kiefer begann unweigerlich unter der braun gebrannten Haut hervorzutreten. Paarte sich mit der nach oben schnellenden Augenbraue, die sein Missfallen ob dieser Unterhaltung mehr als deutlich machte. Provokativ richtete Ceall die hellen Augenpaare auf das Gesicht des Fremden, das er knapp über Luciens dunklem Haarschopf ausmachen konnte. Schätzte sein Alter ab, durchforstete sein Äußeres nach Anzeichen einer widrigen Vergangenheit, die er mit einem leisen Seufzen als „das Übliche“ verzeichnete. Ein gestandener Mann, der womöglich reichlich von dieser und den anderen Welten gesehen hatte, der Meinung war, dass er sehr genau wusste wie das Leben funktionierte und sich wohl von einem „jungen Knilch“ nicht sonderlich beeindrucken ließ. Wie langweilig.
Wollte er sich gerade wieder von dem Anblick abwenden, fiel ihm erst bewusst der dritte dunkle Haarschopf auf, der bislang stets mit dem Rücken zu ihm gesessen hatte. Vollkommen unscheinbar und schweigsam saß der Fähnrich da, als den er ihn noch in Erinnerung hatte. Beteiligte sich nicht am Gespräch und saß fast schon lauernd und in abwartender Haltung an seinem Platz. Als müsse er die Szenerie mit gebührendem Abstand beobachten. ‘Was zur Hölle tut ER denn hier?‘ Verwunderung wäre ein zu mildes Wort für das gewesen, was sich just hinter der Stirn des Hünen abspielte. Hatte Luciens Anblick ihn bereits vollkommen aus dem Konzept gebracht, verdoppelte sich dieses Gefühl zwickend in seiner Magengegend. Davon trat jedoch nichts nach außen, während er Enrique aufmerksam zu mustern begann. Die fehlende Kleidung der Marine war ihm als erstes aufgefallen. Ebenso der dunkle Schatten auf seinen Zügen, der bereits damals an ihm gehaftet hatte. In den wenigen Augenblicken, in denen Erinnerungen zwischen seiner Predigt über Moral und Gutmenschentum hervor getreten waren.
Es musste ein böser Zufall sein, dass sich ausgerechnet diese beiden Menschen in einem Raum, an einem Tisch versammelten. Miteinander tranken, als wäre es das Normalste dieser Welt. Zwei Lager, die sich eigentlich verhasster denn je sein sollten.
[ In der Kneipe am Tresen | in sichtbarer Nähe zu Sylas und Enrique, im Rücken Luciens]
Elian Montrose ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 22 Streifzügen in 15 Tavernen.
Habseligkeiten
Jacke & Hose (dunkel), Hemd (hell), Stiefel. Medizinische Ausrüstung in einer Umhängetasche, versteckter Dolch (Mordwaffe an seinem Vater), Tagebuch, Bleistifte und Bündel alter Briefe, Geigenkasten.
Körperliche Verfassung
Platzwunde am Kopf. Gilt als bewusstlos.
Alles ruhig. Natürlich war es das. Alle, die Lust auf Raufereien hatten, waren vermutlich auf dieser Feier. Elian nickte Gregory zu und ließ den Blick erneut über den Kai schweifen. Nein, immer noch einsam. Gut. Hoffentlich geraten unsere Kameraden unterdessen nicht in irgendwelche Prügeleien. Oder... schlimmeres.
Er spezifizierte für sich nicht, was er als 'schlimmer' einstufen würde. Die Risiken schienen ja doch eher gering zu sein. Lachen, Wein, Gesang... und Weib.
Nein. Nicht darüber nachdenken. Er ist ein freier Mann. Er kann tun und lassen was er will und das ist gut so. Es würde ohnehin nichts bedeuten. Es hat nie etwas bedeutet.
Er war wirklich froh um die ausführliche Antwort - im ersten Moment. Ja, lenk mich um Himmels willen davon ab, mir diese Feier vorzustellen...
Sie schüttelten Hände. Dann musste Elian aber doch leise lachen. "Oh nein. Niemand ist glücklicher als ich, dass mir kein Eiter aus dem Rücken tropft. Unter Garantie."
Auch wenn es nicht gerade ermutigend war, wie wenig Erfahrung der Andere mit eitrigen Wunden zu haben schien, oder mit... Moment...
Elian hörte geduldig zu und schalt sich selbst einen Snob und idealistischen Naivling gleichzeitig. Was hast du erwartet? Dass viele Leute, die Medizin studieren, sich als Piraten auf irgendwelchen zwielichtigen Schabracken herumtreiben?
Trotzdem musste er insgeheim schlucken. Sicher, der Mann hatte jede Menge... Erfahrung. Mit Schusswunden und dergleichen... ja genau. Und... ja, es war natürlich gut, dass er nicht trank. Elian hatte gesehen, wie Trinkern die Hände zittern konnten und gesehen, wie sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnten. Von wegen nur gesehen, er hatte es ausprobiert, nach Rhys' Tod. War kein gutes Gefühl gewesen. Und sicherlich kein Zustand, in dem man jemals versuchen sollte, sich als Heiler zu betätigen.
Also, gut, dass der Schiffsarzt hier... Standards hatte. Auch wenn sie in Elians Augen eigentlich selbstverständlich hätten sein sollen, war das doch... aufmunternd.
Und ließ darauf schließen, dass der Rest der Crew ähnlich gut ausgebildet waren für ihre Stellungen.
Natürlich waren sie das.
Jahre auf See und so. Natürlich. Die Matrosen waren keine Farmer, oder Leute, die noch nie in eine Takelage gestiegen waren vor diesem Schiff! Alles... professionelle Segler. Genau.
Sie hatten sich, soweit er das im letzten Monat gesehen hatte, zumindest nicht zu dämlich angestellt, und... ehm... die Kapitäne waren jung, aber sicherlich fähig. Und zwei. Und Geschwister. Das war... okay. Das war okay, richtig? Das hier war kein Himmelsfahrtskommando?
Alles war gut. Alles war BESTENS. Professionalität und Sicherheit und Kompetenz und...
TIERARZT.
Elian schluckte.
Schnitte, Schürfwunden, Prellungen, Brüche... na gut. Na gut. Das dürfte das Meiste sein. Wird schon keiner krank werden. Oder schlimmeres haben... ist ja nicht so als ob wir regelmäßig in Schießereien geraten würden oder dergleichen.
Abgesehen von dem Mann, der gestorben ist ehe wir an Bord kamen. Und mir. ICH bin in eine Schießerei geraten. Aber seither war nichts mehr. Und mir hat er doch gut geholfen. Alles gut. Alles wird...
KLEINTIERE.
Oh, Mann.
Er übergibt sich nicht mehr. Huh. Das ist... von Vorteil. Sicherlich. Eine wichtige Fähigkeit, Blut sehen zu können.
Elian war sich nicht sicher, wann sein Gesicht entgleist war, aber er musste sich einen bewussten Ruck geben, um seinen Mund zu schließen.
Ja, doch. Er war sicherlich der Beste für den Job und... und es ist nicht so als ob es jemand gäbe, der es besser kann. Theorie ist kein Ersatz für Praxis.
"Ich... bin sicher, Ihr seid der beste Mann für diese wichtige Aufgabe. Die Mannschaft hat großes Glück, Euch zu haben. Und Ihr habt Recht, die Chancen, dass auf einer der nächsten Inseln ein studierter Arzt zu uns stößt, sind doch eher gering."
Er räusperte sich, schickte ein stummes Dankgebet an die Göttin, und rieb sich über die Oberarme, um das nervöse Zucken seiner Finger zu übertünchen.
Themenwechsel, oh bitte, aber worüber reden, worüber reden...
"Ihr seid der Bruder von... wie heißt er... Trevor, richtig? Der fröhliche Bursche? Überraschend viele Geschwisterpaare an Bord."
[An Bord der Sphinx | mit Gregory (und Greo)]
((@Taranis: Ein Gastmahl endet mit Gästen die zu Schweinen werden? Eine äußerst schändliche Tat der Zauberin Illex, Herrin über die Insel Querela. Das ist natürlich aus "Die Irrfahrt" von Arrabo!
Extrapunkte für alle, die nichts nachschlagen müssen.))
Weltenwind ist alt und wurde unter den Sternen der achten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 71 Streifzügen in 37 Tavernen.
Der Weg der drei Lieferanten führte durch die knapp beleuchtete Gasse, die sie schon gekommen waren. Vor ihnen und hinter ihnen liefen munter quatschend zwei Dorfbewohner. Das Gespräch vor Liam, Shanaya und Farley fand ein abruptes Ende und wurde von einem lauten „WAS BEI ALLEN WELTEN?!“ abgelöst.
Als die beiden Vordermänner zur Seite traten, konnten auch die anderen das Unglück erkennen: Fässer – zerschellte und noch relativ intakte – lagen überall auf dem Boden verstreut und blockierten so den Weg. Einige der Dorfbewohner, darunter auch einige Betrunkene, versuchten aufgeregt den Schaden zu beseitigen.
„Mica hat wieder zu viel getruk'n und alles umgeruppt.“ Einer der hinteren Begleiter deutete auf einen Mann, der friedlich schnarchend neben den umgekippten Fässern lag. „Bis da wieder wer durchkommt, dauert's. Lasst uns 'nen andren Weg nehm'.“
Seine Hand wanderte in Richtung einer wenig beleuchteten Seitengasse. Einer der Vordermänner lachte leise.
„Is' zwar finster, aber bei jeder Feier müss'n wir den Weg nehm'.“
Seine Kameraden stimmten – nun wieder fröhlicher – in das Lachen ein und die beiden Vordermänner gingen zuerst in die schmale Seitengasse, während die anderen beiden darauf warteten, dass Farley, Liam und Shanaya ihnen folgten.
Spielleitung für Farley, Liam und Shanaya
[Straße zur Taverne]
Ein Hauch von Unruhe ...
Leise hallten die Worte der Beiden auf dem Schiff zurückgebliebenen über das Wasser und den spärlich beleuchteten Hafen. Der laue Wind strich um das Schiff, wirbelte hier und da ein bisschen Staub auf dem Festland auf. Alles war ruhig.
Noch während das Gespräch der beiden Ärzte weiter durch die Nacht schwebte, verebbte der Wind und eine seltsame Stille legte sich über den Hafen. An Deck bewegte sich kein Lüftchen und genau deshalb wurde ein seltsames Geräusch zu den Ohren der beiden Männer getragen: 'Platsch', 'Tropf'. Ein ganze Minute herrschte Stille, weshalb man glauben könnte, sich das Geräusch eingebildet zu haben. Aber dann kam es auf einmal wieder. 'Tropf', 'Platsch', 'Tropf', gefolgt von einem leisen Schaben. Was konnten das nur für seltsame Geräusche sein, die von Bug, von Steuerbord und Backbord zu kommen schienen?
Lucien Dravean ist 21 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 90 Streifzügen in 60 Tavernen.
Sylas' Erwiderung entlockte dem 21-jährigen ein belustigtes Glucksen. Es hätte fast verständnisvoll sein können, ob seiner offenkundigen Sehnsucht nach dem Meer, die Lucien aus tiefstem Herzen mit ihm teilte, wenn es nicht jemals einen Menschen in dieser oder einer anderen beschissenen Welt gegeben hätte, dem er sich noch weniger nahe gefühlt hätte. Abgesehen von Juan, selbstverständlich. Vielleicht hätte er dann auch sehen können, dass es Ähnlichkeiten zwischen ihnen gab, die sie miteinander hätten verbinden können – oder vielleicht sah er sie auch und es waren eben jene Ähnlichkeiten, die ihn dermaßen ankotzten. So oder so prallten Sylas' mit einer effektvollen Kunstpause drapierten Worte schlicht an dem jungen Captain ab.
In den tiefgrünen Augen erschien ein Ausdruck unergründlichen Schalks, mit dem er seinen Gegenüber offenherzig bedachte, als hätte er dessen Beleidigung wie das Necken eines guten Freundes aufgenommen – während er innerlich geradezu liebevoll den Gedanken hegte und pflegte, Sylas seine Rumflasche so tief in seinen Arsch zu rammen, dass seine Möpse so groß wurden, wie die der Bardame. Es war nicht die Tatsache, dass ihn das Wort 'Landratte' in irgendeiner Form beleidigt hätte – ganz im Gegenteil. Er hatte schon Schlimmeres gehört, das ihn ebenso kalt ließ. Es lag viel mehr an seinem großkotzigen Gehabe. Die Art, wie er sich aufspielte, seit er an Bord der Sphinx war. Als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen. Das Dumme war nur, dass Lucien von ihm bisher nichts anderes gesehen hatte, als Sprücheklopferei und Feigheit.
„Warum nicht? Die Insel ist zwar ein bisschen klein für meinen Geschmack, aber wenn hier jede Woche rauschende Feste gefeiert werden...“, erwiderte er mit einem kleinen Lachen in der Stimme. In seinen Augen erschien ein Ausdruck milden Interesses. „Ich bin allerdings sehr gespannt, was für ein Weib du für mich aussuchen würdest.“
In diesem Fall konnte er sich ein Grinsen tatsächlich nicht verkneifen. Er hatte da so eine wage Ahnung, was kommen würde. Also hob er nur gelassen abwartend den Krug Portwein an die Lippen und leerte ihn mit einem letzten Zug. Der schwere Wein machte seine Zunge träge und rollte sich warm und wohlig in seinem Magen zusammen, wie ein alter Kater Zuhause vor dem Kamin. Beiläufig huschte sein Blick dabei zu dem dritten Mann in ihrer kleinen Runde, der recht schweigsam diesen Abend vor sich hin trank.
Enrique wirkte gelöster als sonst in letzter Zeit – was wohl in nicht geringem Maße dem Alkohol zuzuschreiben war. Und wenn der Dunkelhaarige sich nicht vollkommen täuschte, mochte es Belustigung sein, die er halb verborgen von seinem Tonkrug in den schwarzen Augen erkannte. Vielleicht über das recht kindische Hin und Her zwischen Captain und ungewolltem Passagier, das noch wer weiß wohin führte.
Erstaunlicherweise erleichterte ihn diese Tatsache ungefähr genauso sehr, wie sie ihn auf geradezu freundschaftliche Art und Weise amüsierte. Die Gedanken an Cornelis' Tod hatten dem ehemaligen Lieutenant schwer zu schaffen gemacht. Es tat gut, ihn zwischendurch auch über etwas schmunzeln zu sehen. Vielleicht, weil ihre kleine Nacht- und Nebelaktion sie noch ein Stück weit zusammen geschweißt hatte.
„Was ist mit dir, Enrique? Siehst du hier eine Dame, die dir besonders gefällt?“, hakte er in geradezu jugendlichem Schalk nach. „Oder ist die, die dich am ehesten interessiert, gerade nach draußen spaziert?“
Er hatte sich schon oft genug gefragt, welche Gefühle ihn und Skadi miteinander verbanden. Vielleicht lag es am Alkohol, der seine Hemmungen diesbezüglich kurzerhand senkte oder einfach der Wunsch, den ehemaligen Soldaten ein bisschen aus der Reserve zu locken – ganz ohne böse Absichten. Vielleicht wollte er auch dessen gelöste Stimmung nicht verkommen lassen und ihn deshalb zum geselligen Plaudern animieren. Mal sehen, was daraus wurde. In seiner momentanen Stimmung erwartete Lucien ohnehin alles und nichts zugleich.
[Im Wirtshaus | mit Enrique und Sylas an einem Tisch | bemerkt Caellagh noch nicht]
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Ein belustigtes Lächeln breitete sich auf Talins Gesicht aus. Sie nahm Skadi die Worte nicht übel, denn ganz falsch lag sie mit denen ja nicht. Auf einem 'richtigen' Piratenschiff, wurde jede Frau erst einmal vergewaltigt und dann noch einmal der Reihe nach rumgegeben. Viele waren die Menschen mit Brüsten eben nicht wert. Wenn sie den Captain damals nicht umgebracht hätte, dann wäre sie auch eines dieser Mädchen gewesen und vermutlich schnell mit aufgeschnittener Kehle im Meer gelandet. Ja, sie wusste nur zu gut, wovon die ehemalige Marinesoldatin sprach. Aber ihr war es sicher auf dem Schiff unter all den Soldaten auch nicht leicht gefallen, ihr eigentliches Geschlecht zu verstecken.
„Ich bin froh, dass du das so siehst und da bist. Wäre doch ziemlich langweilig, oder?“
Sie wollte noch mehr sagen, etwas über echte und unechte Piraten und so, auch wenn wahrscheinlich nur Unsinn dabei herausgekommen wäre. Stattdessen meldete sich eine Stimme von der Tür. Taranis, den sie schon wieder vollkommen vergessen hatte.
Ein bisschen verdattert blinzelte die Blonde bei den Worten des jungen Mannes. Er mischte sich ins Gespräch ein und das erste was er tat, war austeilen? Das...in dem Moment antworte Skadi ihm und Talin brauch in schallendes Gelächter aus. Gut, das würde jetzt doch sehr interessant werden. Sie sah den Blick ihre Begleitung und nickte mit einem breiten grinsen, auch wenn ihr Kopf davon leicht hämmerte. DAS hier würde sie sich nicht entgehen lassen, egal wie schlecht es ihr ging. Also beugte sie sich vor, legte Skadi beide Arme um den Hals und den Kopf an deren Schulter, wobei sie Taranis forschend ansah. Oder vielleicht versuchte sich auch nur ihr Blick zu klären.
„Du bist weit nach vorn geprescht, aber ob du gewinnst, steht noch in den Sternen.“
Sie schmiegte sich ein wenig enger an die andere Frau, während ihr Blick über den jungen Mann huschte. Ganz schlau wurde sie noch nicht aus ihm und das wurmte sie. Er schien distanziert, hatte, so weit sie erkannt hatte und es beurteilen konnte, nur zu einigen aus der Mannschaft Kontakt. Der perfekte kleine Matrose. Sie hatte das Gefühl, er zeigte nicht sein wahres Gesicht, aber wer tat das schon so ohne weiteres Fremden gegenüber?
Bei Skadis nächsten Worten, wurde Talin aus ihren Gedanken gerissen und fing wieder an zu kichern. Sie löste die vordere Hand und wedelte damit leicht in der Luft, bevor sie die wieder um die andere Frau schlang. Sie würde sich hüten bei dem Schlagabtausch dazwischen zu gehen.
„Macht ruhig weiter. Ich sag euch, wer am Ende den Arschlochwettbewerb gewonnen hat.“
[Vor dem Wirtshaus | zusammen mit Skadi und Taranis]
Farley Dunbar ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 25 Streifzügen in 9 Tavernen.
Habseligkeiten
Ring seiner Mutter, kleines Messer im Stiefel
Körperliche Verfassung
Derzeit unversehrt, Rücken vernarbt von Peitschenhieben
Amüsiert verfolgte Farley das Geplänkel zwischen Shanaya und Liam. Erst in den letzten Wochen war er so richtig dazu gekommen, sich mit den Charakteren auf dem Schiff richtig zu beschäftigen. Sie waren ein buntes Sammelsurium aus allerlei Köpfen – und während die einen wie Liam eher gemäßigt und gelassen daher kamen, gehörten Aspen und Shanaya für ihn eher zur lauteren und aufbrausenderen Sorte. Wobei sein Jugendfreund wohl kaum zu schlagen war, was das Aufbrausende anging. Allerdings waren das nur erste Beobachtungen. Der junge Dieb würde sich – selbst wenn er von sich selbst behauptete eine einigermaßen gute Fähigkeit zu haben, andere Leute schnell einzuschätzen – niemals anmaßen nach so kurzer Zeit ein abschließendes Urteil über die anderen Crew-Mitglieder zu fällen. Er hatte bei dem einen oder anderen das Gefühl, dass noch das eine oder andere Geheimnis hinter der Piratenmaske schlummerte. Shanaya gehörte sicherlich zu diesen Mitfahrern. Liam dagegen… nun, sagen wir, dem jungen Gauner war selten eine so scheinbar ehrliche Seele begegnet. Auch das war recht erfrischend. Als die Schwarzhaarige ihn ansprach, schüttelte Farley nun erneut ein wenig amüsiert den Kopf und gab mit einem verschmitzten Schmunzeln zurück:
„Ich bin wie ein Wolf – nimm, was du kriegen kannst und schaufle dir den Wanst voll, solange etwas da ist. Was meinst du, warum wir jetzt schon Nachschub holen müssen? Irgendwer muss das ganze Zeug ja schon vorhin in sich hineingeschaufelt haben.“
Er deutete auf seinen Magen und machte einige breitbeinige Schritte, die ihn aussehen ließen als hätte er einen kugelrunden Bier- und Fressbauch, den er vor sich herschieben musste. Was irgendwie ja stimmte, nur eben nicht auf so übertriebene Weise. Dennoch hätte er zum jetzigen Zeitpunkt keineswegs einen Sprint hinlegen wollen, wenn er nicht musste. Nicht angetrunken und mit vollem Bauch. Da half auch Liams Vorsprungs-Angebot nichts.
„Lauf nur, ich halte ihn für dich auf. Dann kannst du heldenhaft in die Taverne zurückkehren und alle Anwesenden werden dir für den Rest der Woche dankbar zu Füßen liegen. Oder betrunken, je nachdem.“
Er machte eine einladende Geste mit den Händen, als ob er Shanaya den Weg bereiten wollte - hielt aber inne, als ein lauter Ausruf an sein Ohr drang. Farley richtete sich wieder auf und der amüsierte Blick war von seinem Gesicht verschwunden, als er an den Gestalten vor ihnen vorbei die Gasse entlang spähte. Der junge Dieb runzelte die Stirn, machte aber keine Anstalten bei den Aufräumversuchen zu helfen – zurecht, denn offensichtlich schienen die anderen Herumschlendernden schließlich den Weg des geringsten Widerstandes nehmen zu wollen und bogen einfach in eine andere Gasse ab. Farley ignorierte das Lachen des Mannes vor ihnen und runzelte erneut die Stirn, auf der sich einige tiefere Falten bildeten. Dann hob er das Fass von seiner Schulter, setzte es vor sich ab und blickte über seine Schulter zu den Inselbewohnern, die hinter ihnen warteten.
„Und nun? Suchen wir unseren eigenen Weg oder folgen wir diesen Gestalten durch die düstere Gasse?“
Er ließ geflissentlich unerwähnt, dass ihm diese Aussicht gar nicht behagte. Viel lieber würde er sich den vermeintlich betrunkenen Kerl bei den Fässern ansehen und überprüfen, ob der wirklich einfach betrunken eingeschlafen war. Irgendwie roch das alles bedrohlich nach einer Falle – aber vielleicht war Farley auch einfach nur noch paranoid von ihrem letzten Landgang. Daher hielt er lieber den Mund – und ließ die anderen beiden entscheiden.
Taranis Ives ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
„Sweetheart, wenn du annimmst, dass dich Marinesoldaten nicht vergewaltigen würden, ist dir nicht zu helfen.“
Er war sich nicht ganz sicher, ob ihr das bewusst war oder nicht, aber es war etwas, das eindeutig klargestellt werden musste. Vielleicht hatte das Mädchen es durch die Marine geschafft und hielt die Kerle da immer noch alle für Heilige. Dann hoffte er, dass sie nie würden zusammen arbeiten müssen. Manche Wahlblindheit war idiotisch und eine Gefahr für alle Beteiligten.
Vielleicht schwang ein wenig zu viel Bitterkeit in seiner Stimme mit, er war sich nicht sicher. Fuck, es war einfach nicht sein Tag. „Ich fürchte, ich bin dadurch disqualifiziert, dass ich unter falschem Namen da war. Keine Ahnung, wen ihr sonst noch an Board herum hüpfen habt, aber ja, dass du in der Folge gewinnst, ist hoch wahrscheinlich.“
Seine Augenbrauen wanderten nach oben. Das Mädel wollte bissig sein und griff ein wenig daneben, rechts und links. War ja niedlich. Vielleicht bekamen sie noch eine anständige Beleidigung aus ihr heraus, Tanis hätte die Unterhaltung gebrauchen können. „Danke für das Kompliment, Sweetheart.“ Er verbeugte sich spöttisch. Vielleicht hatte sie auch nur von sich selbst gesprochen und gemeint, dass Tanis zu den Hohlschwänzen gehörte (und wirklich – wenn der nicht hohl wäre, würde pissen schwierig werden), aber da er ja auch nicht mehr dabei war….nein. Daneben gegriffen.
Die beiden Frauen stützten sich aufeinander, sahen sich tief in die Augen und Tanis hegte ein wenig die Hoffnung, noch ein wenig Vergnügen beim Zuschauen haben zu können. „Bekomme ich eine Show, wenn ich mir eine glorreiche Beleidigung einfallen lasse?“
Es hätte zumindest bei seiner verdammten Frustration geholfen. Er wusste nicht, wie Eli das anstellte, dass er sich schuldig fühlte für etwas, das nicht passiert war und das verdammt noch mal auch in Ordnung gewesen wäre, WENN es passiert wäre. Matrosen schliefen mit Frauen im Hafen. Das war der natürliche Lauf der Dinge und es wäre in diesem Fall ein sehr befriedigender Lauf der Dinge gewesen. Sie verzichteten nicht darauf, weil jemand in eine Fantasiefigur verliebt gewesen war, die man gespielt hatte.
Fuck his life.
Er schüttelte den Kopf, sah zu dem Gasthaus zurück. „Nur der Neugierde halber, Käpt’n, haben wir eigentlich irgendeinen Plan dafür was wir machen, wenn uns der ganze Zucker, den sie uns hier in den Arsch blasen, explodiert?“
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Liams Worte ließen die Schwarzhaarige die Augen ein wenig verengen und ein eindeutiger Blick galt ihm. Glaubte er, sie hatte es vergessen zu essen? Sie musste zugeben, es war... für ihre Verhältnisse beinahe wenig gewesen, aber sie hatte die Chance nutzen wollen, zu tanzen. Also hatte ihr Weg sie nur ab und zu an den Speisen vorbei geführt.
„Wenigstens bin ich so fair und lasse den anderen etwas übrig und verspeise es nicht, bevor sie die Chance hatte, etwas davon zu bekommen! Sie schnaufte, lächelte dabei aber amüsiert. „Du und Farley, ihr seid scheinbar die Halunken, die dafür sorgen, dass die Anderen verhungern!“
Sie nickte sich selbst zustimmend, warf dem anderen dabei auch einen vielsagenden Blick zu. Der lief für einige Momente komisch und einen Moment hatte die Schwarzhaarige Angst um das Fass auf seinen Schultern. Wenn er sich lang legte... nicht, dass das Fass zerschellte. Den Blick, den sie Farley zugeworfen hatte, diesen kleinen Moment der Unachtsamkeit... natürlich nutzte Liam diese Chance direkt aus. Wieder ein Schnauben, als ein weiterer Spieß von der Platte verschwand. Und ihr warf man vor, vollkommen egoistisch zu sein. Das hatten sie nun davon.
„Ich hätte dich eigentlich im Dschungel zurück lassen und dein Armband teuer an irgendeinen Idioten verkaufen sollen. Dann müsste ich mich jetzt nicht mit dir herum prügeln!“
Das breite Grinsen ruhte weiter auf den Lippen der jungen Frau, auch wenn sie von Farley kaum Unterstützung bekam.
„Bist du etwa zu rund gefuttert, um noch laufen zu können?“
Mit einem Lachen betrachtete sie den zweiten Lockenkopf, richtete die blauen Augen dann wieder zu Liam herum, der mit Sineca unfaire Mittel einsetzen wollte. Aber mit dem kleinen Katzentier würden sie schon fertig werden! Sie wollte also die Seite wechseln, weg von Liam, sodass Farley in der Mitte laufen würde... aber das laute Poltern vor ihnen lenkte sie ab, bevor sie eine andere Richtung einschlagen konnte. Dazu eine fluchende Stimme, die die junge Frau aufmerken ließ.
Zwei Männer nahmen einen anderen Weg, Shanaya kramte kurz in ihrem Kopf, ob diese ihr auf dem Fest schon einmal begegnet waren. Aber weder ihr Gesicht noch ihre Stimme hatte sich in ihr Gedächtnis gebrannt – was erst einmal jedoch Nichts hieß. Zuerst kam die junge Frau zum stehen, wandte die blauen Augen noch einmal zu Farley, der sie entscheiden lassen wollte, welchen Weg sie nehmen sollten. Zurück zu gehen wäre Schwachsinn – aber sie konnten doch einfach über die Fässer klettern. Die Hände kurz frei gemacht, dann war es kein Problem.
„Ich bin mehr der direkte Typ...“
Sie warf beiden Männern einen Blick zu, ehe sie direkt auf die kaputten Fässer zuhielt, um das Essen beiseite zu stellen.
„Heeeeey, Kleeeene. Du kannscht gern zu unsch rüber koooommen!“
Der Singsang einer männlichen Stimme ließ die junge Frau über die Fässer blicken. Vier Männer, die die Arme umeinander geschlungen hatten, während einer dabei war, sich seiner Hose zu entledigen. Ein wenig verstört hob Shanaya eine Augenbraue, blieb erneut stehen und beobachtete, wie auch der zweite begann, an seiner Kleidung herum zu spielen.
„Okay... vielleicht gehen wir doch einfach einen anderen Weg. Ich hab' keine Lust auf Betrunkene, nackte Idioten.“
Damit war die Sache für sie klar und auch wenn ihr Blick skeptisch den Männern galt, die auf sie zu warten schienen, lenkte sie ihren Weg in die Richtung der Gasse. Irgendwo mussten sie ja lang – und das schien die einzige Alternative zu sein.
Liam Casey ist 25 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 149 Streifzügen in 50 Tavernen.
Habseligkeiten
ein Lederarmband mit drei bearbeiteten Amethysten, eine Geige aus Schwarznuss, eine mysteriös-eisige Schatzkarte, Ginsterkatze Sineca, ein silbernes Diadem
Körperliche Verfassung
Uneingeschränkt mit leichter Belastungsdyspnoe.
Tja. Dieser Versuch ging auch ganz offensichtlich nach hinten los. Liam grinste vergnügt vor sich hin, während die Frau ihrer Runde noch immer versuchte, sich die Sache schönzureden. Im Grunde aber hatten sie ihren wunden Punkt getroffen – Shanaya hatte tatsächlich vergessen, zu essen. Die kleine Elster, die sonst nicht davor zurückschreckte, sich ungeniert von Tellern anderer zu bedienen. Amüsiert grinsend bedachte er kurz Farleys Darbietung, die der Dunkelhaarigen vermutlich nur noch einmal unter die Nase rieb, dass einer von ihnen nur noch aß, weil er die Gelegenheit dazu hatte und einer bis zum Rand zufriedengestellt war. Nur Shanaya hungerte langsam aber sicher vor sich hin. Armes Mädchen. Der Lockenkopf gluckste amüsiert, als sie ihnen abermals die Schuld in die Schuhe zu schieben versuchte, erntete allerdings nur ein weiteres Kopfschütteln seinerseits.
„Aber auch nur, weil du die Hände zu voll hast.“, erinnerte er sie an den Moment vor wenigen Minuten, bevor sie sich doch nochmal durch den Kopf gehen ließ, ihn einfach auszusetzen – an der nächsten, verlassenen Insel vermutlich. „Mich wundert es wirklich, dass du’s bei all dem Angebot noch nicht über die Stufe-1-Shanaya hinaus geschafft hast.“
Verständnislos schüttelte er den Kopf und bedachte sie mit einer gehobenen Augenbraue, ohne genauer auf ihren teuflischen Plan einzugehen. Stufe-2-Shanaya der Shanaya-Betrunkenheit-Skala war nämlich nett und ließ sich nicht mehr zu solch unüberlegten Beleidigungen hinreißen, die Menschen verletzen konnten. Menschen, die nicht Liam waren und vermutlich auch nicht so angeheitert waren wie er. Mit einem zurückgekehrten Grinsen auf den Lippen wartete er ab, wie seine beiden Begleiter sich entscheiden würden und konzentrierte sich derweil wieder auf die Gasse, die ihm gleichermaßen bekannt wie unbekannt vorkam. Und trotzdem tauchte die eigenartige Barrikade irgendwie unvorbereitet vor seinen Augen auf. Mit gerunzelter Stirn spähte er an der kleinen Gruppe vor ihnen vorbei und musterte die umgeworfenen Fässer und den verteilten Inhalt, ehe sein Blick auf den Mann fiel, der ihnen gezeigt wurde. Entweder, dieser Mica hatte wirklich etliches in sich hineinlaufen lassen oder er war schlicht und ergreifend tot. Liam lachte innerlich bei diesem absurden Gedanken und wunderte sich nur darüber, dass man dieses Lager nicht einfach anderorts wieder aufstellte, statt nach jeder Feier diesem Mica hinterher aufzuräumen. Farleys Frage riss ihn ein wenig aus den Gedanken und ließ ihn fragend zu dem Jüngeren aufblicken. Warum einen anderen Weg wählen? Ließ er sich tatsächlich von solch einem kleinen Hindernis aufhalten? Shanaya schien es ähnlich zu sehen und Liam folgte der Jüngsten ihrer Gruppe bereitwillig (und mit ein bisschen Vorfreude) zu der kleinen bevorstehenden Kletteraktion, wünschte sich einen Augenblick später allerdings, sie hätten es beide nicht getan. Angewidert verzog er das Gesicht, als er die Gruppe Betrunkener am anderen Fuße des Fässerberges erblickte.
„Irks, sieh nicht hin.“, gab er der Schwarzhaarigen und sich selbst den Rat und wandte sich recht überzeugt von Farleys Idee, einen anderen Weg zu wählen, ab. Auch da schienen sie sich einig zu sein. „Wenn du das so sagst, klingt das ja fast schon nach Hinterhalt.“, gluckste Liam amüsiert hinter vorgehaltener Hand leise in Farleys Richtung, als sie wieder beisammen standen.
Die Gruppe hinter ihnen wartete noch immer darauf, dass sie eine Entscheidung trafen. Wenn die anderen doch einen Weg kannten, weshalb dann nicht das Angebot annehmen, statt sich blind durch eine fremde Stadt zu schlagen? Außerdem gab es keinerlei Grund, sie zu überwältigen. Außer Rum, Bier und ein paar Häppchen hatten sie nichts bei sich. Mit einem Kopfnicken wies er Farley abermals die Gasse an, ehe er Shanaya und den beiden anderen Männern hinterher im Zwielicht verschwand.
„Oder meinst du, das sind gemeine Häppchendiebe?“, nahm er das Thema mit gedämpfter Stimme wieder auf und verengte unernst die Augen, während er die Männer einige Meter vor ihnen bedachte. „Bierbanditen… Rum-Treiber?“
Na komm, der letzte war gut!
{ Shanaya & Farley | auf dem Rückweg zur Taverne }
Skadi Nordskov ist 23 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Trithên geboren. Dieser mutige Pirat reist als Master Gunner durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 83 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
jeweils einen Dolch im Stiefel, 3 Wurfmesser in der Tasche an ihrem Hüftgurt, sowie eine Hand voll Giftpfeile und Tinkturen und ein Säbel an ihrem Rücken
Körperliche Verfassung
Ein fast verheiltes Veilchen auf der rechten Gesichtshälfte direkt am Jochbein und feine Schnitte am Oberkörper (von Holzsplittern).
Schnippisch verschwand eine geschwungene Augenbraue gen Haaransatz, als Taranis abermals den Mund öffnete und der Nordskov ein abfälliges Auflachen entlockte. Wenn er sich wirklich Sorgen um ihren Geisteszustand machte, hatte er sich eine sonderbare Art und Weise ausgesucht ihr das klar zu machen. Was glaubte er denn, in welcher bunten Blase sie bis jetzt gelebt hatte? Wirkte sie auf ihn etwa wie eine Frau, der die Naivität aus dem Arsch schien wie ein schillernder Regenbogen? Womöglich hatte er auch gar nicht nachgedacht, das würde so einiges erklären.
"Du meinst also, dass mir Soldaten ungefragt zwischen die Beine fassen und ihre Schwänze in mich reinstecken ist nicht in Ordnung? Das zerstört jetzt wirklich mein Weltbild.", troff es vor Sarkasmus über die vollen Lippen.
Fast schon geschockt richtete sie ihre Miene auf den dunklen Haarschopf, der scheinbar genauso wenig gleichbleibend auf der Stelle stehen bleiben konnte, wie sie selbst. Unterdrückte nicht einmal das Funkeln in ihren dunklen Augen, das Taranis wohl mehr als deutlich machte, dass sie weder nach seiner Meinung gefragt hatte, noch dass es sie sonderlich interessierte, mit welchen Weisheiten er durch die Weltgeschichte spazierte. Damit konnte er sich gern an sein Stofftier oder seinen nächsten Barbier wenden. Doch sie rechnete ihm keine hohen Überlebenschancen aus, wenn er zu dem ebenso höflich war, wie zu ihr. Gott. Was glaubte er eigentlich aus welchem Mustopf sie gekrochen war?
" Oh... auch noch ein Hochstapler. Hast du sowas schonmal gehört Talin? Und dann noch so einer von der ganz charmanten Sorte. Ich bin hin und weg. Da könnte ich mich glatt vor Freude drauf setzen.", entgegnete die Jägerin mit einem geräuschvollen Schnalzen und Augenrollen. Schüttelte gespielt entsetzt den Kopf und wandte sich zu Talin herum, die ihr in jenem Moment nicht nur noch wie ein Engel, sondern die Rettung aus dieser Unterhaltung vorkam. Es war schon fast traurig, dass so ein Trauerklops einem die angeheiterte Stimmung verhageln konnte. Wenn Taranis schon keine Ahnung davon hatte, mit wem er auf der Sphinx segelte, sollte er vielleicht lieber seine Klappe halten. Vor allem wenn er sich nicht nur im Ton vergriff, sondern auch noch eine der wenigen beleidigte, die wohl ebenso viel Hass auf die Marine schob wie er.
Seine Verbeugung nahm sie nur aus dem Augenwinkel war. Warum er es überhaupt tat? Womöglich weil er - Mann wie er war- alles was sie sagte auf sich selbst bezog. Bei Odin, der hielt sich ja für was ganz besonderes. Dabei interessierte er sie doch nicht die Bohne. Selbst Talins Ausdünstungen aus Rosen, Regenbögen und Einhornglitzer wären interessanter.
Wie von selbst schlang sich der lange Arme um die Taille der jungen Frau, die urplötzlich an ihr hing wie ein kleines Kind. Zog den zierlichen Körper so dicht an sich heran, dass die blonden Locken geradewegs in ihrer Nase kitzelten. Für einen Moment schloss Skadi die Augen, während sie das Gesicht in der Mähne vergrub. Versuchte das aufgeregte Zittern in ihren Adern zu kontrollieren, bevor sie noch gänzlich die Beherrschung verlor.
"Ts... ich fürchte, dass dir dafür der Grips fehlt." murmelte Skadi unter Talins Haaren und so leise, dass nur die Jüngere es verstehen würde. Lächelte dann hörbar für die junge Kapitänin, deren angenehme Wärme sie für einen Augenblick verließ und erneut zu dem Streithahn hinüber sah. Ihn aufmerksam von Kopf bis Fuß musterte und dabei absolut gleichgültig wirkte.
"Ich würde vorschlagen, dass du den mit deiner großen Klappe vom Boden aufwischst.", raunte sie über die wenigen Meter hinüber, die sie trennte.
Tanzte mit den Fingerkuppen sanft über Talins Rücken zu ihren Haarspitzen hinauf und zwirbelte nachdenklich eine Strähne um ihre Finger. Ganz gleich wie berechtig seine Frage auch war, hatte er diesen Kommentar mehr als verdient. Und sie würde ihm jedes Mal mit Freuden eine Breitseite geben, wenn er sich aufspielte wie ein Vollidiot. Wahrscheinlich hatte es zu wenig Frauen in seiner Vergangenheit gegeben, die ihm mal unter die Nase hielten, dass er ein Arschloch war. Wurde dann wohl an der Zeit, diesen Umstand zu ändern.
"Ich schlage vor wir gehen.", huschten die leisen Worte wenig später dicht an Talins Ohr. Wurden von dem sanften Druck begleiteten, den Skadi auf ihre Seite ausübte, nachdem sie wieder ihre Taille umfasste und sich offensichtlich zum Gehen umwandte.
[vor der Taverne | in einer Umarmung mit Talin, in Sicht- und Hörweite von Taranis | dabei zu gehen]