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Kapitel 5 - Melodie des Frühlings
Scortias Bartholomew
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
#91
War der Plan wirklich so schwer zu verstehen gewesen, den Scortias da hatte? Nur war nicht wirklich viel Zeit alles haarklein zu erklären. Der Junge dachte, dass die Laken eine deutliche Sprache sprechen würden, denn mit ihnen sollten die Flüchtigen nicht nur ihre Körper verhüllen, sondern natürlich auch ihre Köpfe, während sie am Bach mit dem Rücken zu den Soldaten hockten und so taten, als würden sie Wäsche waschen. Aber das war mal wieder so typisch Erwachsene, dass sie einen Zwölfjährigen nicht vertrauten. Es dauerte viel zu lange bis Aspen und der fremde Mann, der sich gerade mit Elian vorgestellt hatte, die Gewänder umlegten. Wie sah es eigentlich mit Farley aus, wurde er auch verfolgt? Während Scortias noch erklärte, was er mit der Damenunterwäsche im Sinn hatte, ertönte auch schon eine Trillerpfeife. Erschrocken, die Hand mit der Unterwäsche in die Luft gestreckt, sah der Junge in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Dann tauchten da zwei Soldaten aus der Seitengasse auf, die irgendwie … überfordert wirkten.

“Garnicht gut!“

Scortias sah auf die Pistole des einen Mannes, der sie recht ungelenk irgendwie in die Hände bekommen hatte. Dann passierte alles recht schnell. Das Laken flog durch die Luft und bedeckte die Köpfe der Wachen, die ihnen nahe standen. Der Schiffsjunge spürte einen Ruck an seinem Bauch und seine Füße hoben vom Boden ab. Elian hatte seinen Arm um ihn geschlungen und drehte den Jungenkörper aus der Schusslinie. Ein ohrenbetäubender Knall folgte und Elian strauchelte. War er etwa getroffen worden? Fast wäre Scortias vorn über auf dem Boden gelandet, aber irgendjemand fing ihn ab, so dass das ungleiche Aufeinandertreffen von Schädelknochen und Pflasterstein nicht zustande kam. Mit wildem Herzklopfen drehte der Zwölfjährige seinen Kopf zu Elian um. Hatte er die Kugel abgefangen, die möglicherweise sonst ihn getroffen hätte? Schnell atmend und mit der Situation überfordert, baumelte Scortias immer noch in der Umarmung von Elian. Zu geschockt um Worte zu finden, spürte der Schiffsjunge, wie der Mann sich, ihn tragend, in Bewegung setzte.

Der Jungenkörper wurde ordentlich durchgeschüttelt, während Elian ihn weiter schleppte. Die Damenunterwäsche glitt Scortias aus der Hand und blieb auf dem Weg liegen.

“Lass mich laufen … lass mich runter dann sind wir schneller.“ sagte Scortias dann irgendwann, als er seine Stimme wieder gefunden hatte.

Der Schiffsjunge wog nicht sonderlich viel, aber mit dem Extragewicht würde es dennoch schwer für Elian werden, lange Strecken zu rennen. Sie bogen in eine weitere Gasse ab und verschwanden somit aus der Schussbahn der Wachen. Hier zappelte sich Scortias dann aus dem Arm von Elian und drehte sich zu dem Mann um. Wo waren Aspen und Farley. Der Junge hatte sie nicht sehen können, während er getragen wurde.

„Ja … ja alles okay. Und bei Dir? … bist Du verletzt?“ fragte der Zwölfjährige und besah prüfend, aber oberflächlich, seinen Retter. Für mehr war keine Zeit, denn die Wachen würden sicher nicht an Ort und Stelle stehen bleiben.

Während Scortias auf eine Antwort von Elian wartete und eine Hand an den Unterarm des Mannes legte, besah er sich die neue Gegend in der er nun mit den drei Männern steckte. Es war für den Jungen nicht ungewöhnlich nach Fluchtwegen Ausschau zu halten, musste er das als Straßenjunge in Aelinos andauernd machen. Damals hatte er aber den Vorteil, dass er durch kleine, enge Nischen verschwinden konnte, was dieses Mal nicht funktionieren würde. Gut, bei ihm schon, aber Aspen, Farley und Elian konnten so nicht entkommen, also war das keine Option. Vielleicht könnten sie die Weinfässer um schmeißen, die am Rand standen und somit den Weg verbarrikadieren. Dadurch würden sie zumindest etwas Zeit gewinnen.

“Die Fässer!“ sagte Scortias schließlich, als erste Idee, die ihm eingefallen war.

(Elian, Aspen und Farley – Gasse, dann runter zum Bach, und ins nächste Gässchen flussabwärts abgebogen)
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Dec 2014
#92
Ein Hauch von Unruhe ...
Nicht weit vom Stand des Hellsehers entfernt, an dem sich Talin ihre Zukunft vorher sagen ließ, und jenem Ausschank, an dem Shanaya und Lucien sich die Zeit vertrieben, hatte sich unlängst eine kleine Traube neugieriger Marktbesucher um einen jungen Mann mit dunklen Haaren und feinen Kleidern gescharrt. Er redete freundlich auf diejenigen ein, die ihm zuhörten, doch was er sagte, drang nicht über die Köpfe der Umstehenden hinweg, sodass zunächst niemand von ihm Notiz nahm.
Ganz anders verhielt es sich mit der kleinen Prozession, die von anderer Seite auf den Brunnenplatz zuhielt und dabei an jener Gasse vorbei marschierte, in der Ryan, Liam und Amy sich versteckten. Die Soldaten, die den Dreien hatten folgen wollen, mussten zunächst inne halten und die Fremden passieren lassen. Zwei bullige Männer mit grimmiger Miene wiesen die Passanten an, ihnen Platz zu machen und hätten dies wohl noch getan, bis sie auch am Stand des Wahrsagers vorbei gewesen wären. Doch die Stimme des ebenfalls teuer gekleideten jungen Mannes in ihrer Mitte hielt sie auf. Er besaß dunkelblondes Haar und der wache Blick aus graublauen Augen war nach rechts gerichtet. Auf die kleine Traube aus Menschen, die sich um den Dunkelhaarigen gebildet hatte. Mit einem spöttischen Ausdruck auf den feinen Gesichtszügen biss er in den kandierten Apfel, den er in der Rechten hielt, schien dabei zu lauschen, während seine Begleiter verwunderte Blicke tauschten. Plötzlich durchschnitt seine klare Stimme die Luft.
Wenn das nicht der berühmte Speichellecker der Árashi ist. Na, Perrin? Erzählst du den Leuten ein paar schöne Märchen über deine Gönner?
Der Angesprochene hielt verblüfft inne. Dann verfinsterte sich sein Gesicht. Es dauerte ein oder zwei Herzschläge, ehe er sich langsam umdrehte. Genug Zeit, um den entfachten Ärger in seinem Inneren zu schüren und in tiefste Ablehnung zu verwandeln. Ein hämisches Lächeln legte sich auf die Lippen des jungen Mannes, als er die Provokation erwiderte. „Tendrik Mejan höchst persönlich? Wie nett, dass Ihr Euch auf das Niveau von uns einfachen Leuten hinab bequemt. Ich hörte, auf Chikarn seid Ihr nicht besonders freundlich empfangen worden. Habt Ihr Eure Kleider denn wieder sauber bekommen? Tomate kann einem ganz ordentlich den Kareanischen Pelz versauen...
Seine Stimme erhob sich deutlich über die lockeren Gespräche der Umstehenden, die nach und nach verstummten und sich zu dem Schauspiel umwandten. Ein paar Schaulustige kicherten verhalten. Perrin Rois, ältester Sohn einer aufstrebenden Händlerfamilie aus Yvenes, konnte sich den selbstgefälligen Ausdruck auf seinen Zügen nicht verkneifen. Seine Anhänger rückten an seine Seite, bildeten die eine Front.
Ihm gegenüber, nur drei Schritte entfernt, verzog sein Kontrahent wütend das Gesicht.



Spielleitung für Amy, Liam, Ryan - Talin, Thaddeus & Shanaya und Lucien

[Brunnenplatz der Stadt]
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Sylas Whyld
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
#93
Seit mehr als 4 Monaten saß er jetzt schon auf dieser gottverdammten Insel fest. Auf See waren 4 Monate keine Zeit und kamen einem weniger wie Monate, sondern mehr wie Tage vor. Doch hier – Hier kamen ihm schon Tage vor wie Wochen und somit waren Monate eine Zeitspanne, die absolut unerträglich waren. Vermutlich konnte das nicht jeder verstehen und wohl erst recht nicht jemand, der bisher noch nie einen einzigen Fuß auf das Deck eines Schiffes gesetzt hatte. Auf einem Schiff zu sein bedeutete für ihn frei zu sein, während sein Aufenthalt auf dieser Insel ihn viel mehr an eine Zeit erinnerte, an die er nicht erinnert werden wollte. Erinnerungen, die er ganz weit hinten in seinem Gedächtnis gefangen hielt. Viele Jahre hatte er nicht mehr an diese Zeit gedacht, doch je mehr Zeit er auf dieser Insel verbrachte, desto öfter wurde er von ihnen um den Schlaf gebracht. Nun gut, so gesehen hatte er diesen nicht zwingend nötig, so ging er doch keinem geregelten Beruf nach und er hatte es auch nicht vor. Warum sich in eine Gesellschaft integrieren, in der man nicht länger als unbedingt notwendig verweilen wollte? Er wollte nicht nur nicht hier hin gehören, sondern er war überzeugt davon, dass er nicht hier gehörte. Vielleicht hätte er einmal einer solchen Gesellschaft angehört, wenn sein Leben in anderen Bahnen verlaufen wäre, wenn so manche Ereignisse ausgeblieben wären, aber sicher war das nicht. Sicher war nur, dass er dann nicht zu dem Mann geworden wäre, der er heute war. Er wäre jemand anderes gewesen und es machte keinen Sinn das Leben einer anderen Person zu vermissen oder anzustreben. Er wollte sein Leben leben und zwar nur dieses eine und das bedeutete, er musste zurück auf ein Schiff. Aber was sich so einfach anhörte, war über die Wochen hinweg zu einem äußerst großen Problem geworden.

Nicht nur in den eigenen Gedanken versunken, sondern auch mit einem nicht zu überschaubaren Desinteresse bewegte sich Sylas zwischen den vielen Menschen hindurch und vorbei, welche an diesem Tag die Straßen und Gassen bevölkerten. Er wusste nicht, ob er sie für ihren Spaß und ihre Freude an dieser Form der Unterhaltung beneiden oder bemitleiden sollte. Vermutlich hätte er an so einem Ereignis ebenfalls seinen Spaß, wenn er frei von Frust und Probleme wäre, so aber war er eher genervt von dem fröhlichen Gelächter um ihn herum. Den Blick stur geradeaus gerichtet sah er zwar die Ansammlung von Personen und spürte die Spannung, die in der Luft lag und wahrscheinlich wäre es in diesem Moment das Beste gewesen, einfach einen Bogen um diese Ansammlung zu machen, doch an diesem Tag stand ihm einfach nicht der Sinn danach Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Also wählte er den direkten Weg und dieser führte ihn genau zwischen den beiden Männern hindurch, die wohl beide auf der Stelle umgefallen wären, wären Blicke in der Lage einen Menschen zu töten. Er befand sich exakt zwischen den Beiden, als er stehen blieb und ein kurzes Lächeln an seinen Mundwinkel zupfte. „Wenn ihr kämpfen wollt, dann kämpft“, kam es leise und mit heißer klingender Stimme von Sylas. „Ihr könnt euch aber auch weiter der Lächerlichkeit Preis geben, indem ihr lieber mehr redet als ein Marktweib. Mir gleich, aber hört auf anderen im Weg zu stehen.“ Langsam drehte er den Kopf von einer Seite zur anderen und warf jedem der Männer einen kurzen Blick zu, ehe er sich daran machte seinen Weg weiter fortzusetzen.


(Brunnnenplatz der Stadt)
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Thaddeus Rackham
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
#94
Dass sie ihm die Münze wieder in seine Richtung schob, überraschte Thaddeus. Vielmehr hatte er damit gerechnet, das sie aufstehen und gehen würde. Interessant? Das hatte schon lange keine Frau mehr zu ihm gesagt. Zwar würde er über dieses Kompliment, falls es denn wirklich eines war, keine übergroßen Luftsprünge machen, dennoch erfreute er sich an diesem kleinen Indiz.
Es war nett zur Abwechslung mal nicht ständig unter skeptischen Beschuss zu stehen und sich irgendwelche Anschuldigungen anhören zu können.

Nun … um ehrlich zu sein und wie man vielleicht sehen kann, bin ich's gewohnt, dass man an mir zweifelt.

Er merkte selbst, wie armselig seine Worte klangen und räusperte sich. Keinesfalls wollte er die Blondine in Versuchung führen Mitleid mit ihm zu haben. Deshalb hob er die Hand und winkte seine Worte sofort wieder ab, als hätte er nichts dergleichen erwähnt.
Sein Blick schweifte einen Moment ab, da ihn die Ansammlung von Menschen neugierig machte. Da er durch das laute Stimmengewirr ringsum nicht hören konnte, was die Menschen so anhäufte, versuchte der Rackham gar nicht erst herauszufinden, was dort drüben vor sich ging. Außerdem war die Neugier der Katze Tod …
Als ob ihn das jemals aufgehalten hätte. Aber da er gerade in der Gesellschaft einer reizenden Dame war, die ihn nicht wüst einer Hochstamplerrei beschuldigte, wollte der Wahrsager nicht in Unhöflichkeiten verfallen. Zudem richtete sie ihre Worte wieder an ihn, wodurch er von ihrer Stimme abgelenkt wurde.
Thaddeus sah auf die Karte, die sie ihm entgegenhielt und lauschte ihren Worten. Natürlich blieb ein schwaches Lächeln nicht aus, weil sie nicht nur Interesse an seinem Beruf zeigte, sondern sich auch noch an die Vorhersagung Shanayas erinnerte.

Das könnte vielleicht anstrengender werden, als du dir vorstellst”, flüsterte der Rackham leise und beugte sich in verschwörerischer Manier zu ihr vor. “Nimm dir also nicht zu viel vor.

Er zog ihr die Karte aus der Hand und packte sie zurück in den Stapel, als er auf zwei Männer aufmerksam wurde, dessen Gesicht, Statur und der deprimierenden Ausstrahlung sehr vertraut waren. Vor solchen Männern war er bislang immer davongelaufen, weil sie ihm irgendetwas anhängen wollten, deshalb reagierte der Wahrsager instinktiv mit Vorsicht darauf.

Ich rieche Ärger.

Er nickte zu den zwei Männern, um Talin auf das Geschehen aufmerksam zu machen. Einerseits glücklich darüber, dass dieser Ärger nichts mit ihm zu tun hatte, dennoch hatte er ein Gespür für solche Angelegenheiten. Aus dem Grund fiel dem Rackham gar nicht auf, wie nervös er beim Zuschauen seine Tarotkarten mischte und dabei aufmerksam die Bewegungen und Gehabe der Leute verfolgte.

[Brunnenplatz | Talin]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Aug 2017
#95
— Stadtwache —
— Bei Skadi, Cornelis und Enrique —


Kaum hatten sich die Beiden Stadtwachen endlich dazu durchgerungen dem rechtschaffenden Bürger zu folgen, da tönte auch schon der schrille Pfiff zu ihnen herüber, so dass auch hier alle verhielten.
Das kam doch grob aus Richtung Boxring!
Erleichtert sahen die Soldaten einander an und der Ältere nickte.
Jetzt gäbe es eine Möglichkeit aus dieser unschönen Angelegenheit herauszukommen, sogar ohne sonderlich viel Mühe.
Sie würden zum Boxplatz eilen und von dort aus hinter den Anderen her, bis ein paar wichtige Leute sie gesehen hätten und dann zu langsam sein, als dass sich das Weiterlaufen lohnte, stattdessen ein paar Standbesitzer und Passanten beruhigen und das wäre es gewesen.
Ein bisschen Sport wäre allemal besser, als möglicherweise doch herauszufinden, dass sich die Schlägerei tatsächlich, und zwecks Diebstahls absichtlich, von der Standwache unkontrollierbar, in die Auslage verlegt hätte und sie, weil sie so lange gezögert hatten, deshalb Ärger mit ihren Vorgesetzten bekämen.

"Das ändert die Lage. Wir haben jetzt zu t—"

Die Hand des edlen Helfers, die sich in den Ärmel seiner Uniformjacke krallte, unterbrach ihn, genauso wie der Ruf, den eben jener ausstieß.

"DA!"

Der junge Mann hatte sich nämlich ebenfalls umgedreht und zufällig war sein Blick über den Stand geglitten, an dem Cornelis eben sein Getränk erhalten hatte. Jetzt deutet er auf den Rotbart, als jener wieder unauffällig die Gasse zurück zum Juwelier entlang spähte.

"Das ist er! Das ist der Mann, der den Streit angefangen hat, da bin ich mir absolut sicher. Ich habe zwar keine Ahnung, wie er so schnell dahin gekommen ist aber er ist es!"

"Sie machen besser keine Scherze mit u—", knurrte der Jüngere der beiden Soldaten, als ihm auch schon der Ältere ins Wort viel:

"Hol mich doch der Abgrund!", fauchte der, als ihm endgültig der Geduldsfaden riß. Wütend legte er die Rechte auf seine Donnerbüchse und setzte sich in Bewegung.

"Beten sie dass sie recht haben! Entweder er ist es oder dieser schlechte Scherz geht für sie nach hinten los, verstanden?! Ich habe nämlich langsam das Gefühl, dass sie uns veräppeln."

"J-ja S-sir! I-ich meine nein Sir! I-ich ...", stotterte der Angesprochene.

Der jüngere Kollege sah erst einen Moment lang zwischen dem Älteren und dem Passanten hin und her, dann folgte er achselzuckend und beobachtete derweil den Rotbart.
Etwas verdächtig verhält er sich ja schon, mit seiner Kapuze auf dem Kopf. Halt! Stopp! Moooment! Irgendwie ... Das kann doch nicht ...? Oder doch ...? Aber wie soll der ...?! Ist der das etwa wirklich?
Er stockte, ging dann aber weiter. Misstrauisch behielt er den Beschuldigten im Auge und versuchte, während sie die Gasse überquerten, seinen Verdacht zu erhärten.
Sein Kollege war sichtlich aufgebracht und wollte diese leidige Angelegenheit so schnell wie möglich hinter sich bringen. Sie näherten sich also schnell und auf direktem Wege, bis der Ältere der Beiden Cornelis schließlich anrief:

"He, sie da! Wir haben da ein paar Fragen an sie!"

Etwas verwirrt über die plötzliche Veränderung des Verhaltens der Soldaten blieb der Zivilist zunächst zurück, dann folgte er allerdings doch.



{ Marktplatz, an der Kreuzung mit dem Getränkestand |
|
| direkt auf Cornelis zu, im Sichtfeld von Skadi und Enrique | nicht all zu weit von Trevor und Gregory }


***

— Gregory —
So much for pretending not to be ..., dachte er niedergeschlagen, während er zu Boden ging.
Und so sehr er sich auch mühte, nicht zu resignieren, es wollte ihm partout nicht gelingen.
Wieso hat Trevor das nur sagen müssen?
Er liebte seinen Bruder und es erfüllte ihn mit Stolz und Zuneigung, dass der Wirrkopf sich für ihn so einsetzte aber jetzt und hier würde dieses Eingeständnis Alles nur unnötig verkomplizieren.
Es blieb also nur noch, das Stoffungeheuer zu greifen und zu ver-
Auch diese Überlegung brach abrupt ab und mischte sich mit in den Fluch, den er ausgestoßen hatte, als sein Blick am Gesellen hoch gegangen war, bis zu dessen Hand die das Spielzeugmonster hielt.

"DU WIRST ES DIR SCHON HOLEN MÜSSEN!", hatte der angehende Juwelier da auch schon erwiderte gehabt.

Als sich der Wachmann dann bewaffnete und Trevor ins Visier nahm, da wusste der Schiffsarzt, dass er handeln musste. Mühsam schüttelte er die trüben Gedanken ab und brachte seine Beine unter sich, doch bevor er sich erheben konnte, packte ihn der Händler am Mantel:

"SIE! Ich werde sie—"

Frustriert kniff er kurz die Augen zu, ehe er dem Händler einen zögerlichen Kinnhaken verpasst und ihn damit rüde unterbrach.
Winselnd ließ jener los, presste sich eine Hand gegen die Wange und rollte sich auf den Rücken.

"Sorry, have no time", antwortete er geistesabwesend und stand jetzt endgültig auf.

Das war der Moment, als die Trillerpfeife schrillte, ihr aber kaum einer der hier versammelten Menschen Beachtung schenkte.
Gregory hörte sie, dachte kurz: Nicht jetzt! und hatte sie auch schon wieder vergessen. Trotzdem war dieser Moment für ihn einen Augenblick lang wie eingefroren, so dass sich ihm ein Teil der Szene förmlich einbrannte:
Trevor, der auf ein Brett stürzte, die Wache, die den Prügel hob um zuzuschlagen, die Erkenntnis, er würde nicht schnell genug sein, um das zu verhindern, der Geselle, der schadenfroh lachte: "Das sieht mir aber eher so aus, als ob es jetzt mir gehört", darum herum eine verschwommene Masse aus Schaulustigen, Dieben und Verletzten.
Dann setzte die Zeit sprichwörtlich mit einem Schlag wieder ein und ließ ihn für einen Herzschlag eingefroren zurück.
Betäubt starrte er Lissa an, die sich gerade über seinen Bruder beugte.

"LOS! PACK IHN DIR DU TUMBE NUSS VON HIRNVERBRANNTEM MÖCHTEGERNGESELLE!", schnauzte Garnet seinen Lehrling an, sich noch immer den Kiefer haltend.

Der Junge machte einen erschreckten Satz, ehe er sich besann, das Ungeheuer fallen ließ und halbherzig nach dem griff, in das sich der bis eben noch freundliche Helfer verwandelt zu haben schien.
Für einen Augenblick gelang es ihm den älteren Scovell festzuhalten, ehe jener sich berappelte und ihm übergangslos den Ellenbogen in den Bauch rammte.

"Sorry, still no time for such things. TREV? ALLES KLAR BEI DIR?"

Dann brauchte er etwas, um das kleine Monster zu finden und aufzuheben, stellte er doch fest, dass der Geselle deutlich mehr als sein Meister einstecken und aushalten konnte und wollte, sowie er sich dazu entschlossen hatte. Zwei weitere Male musste er ihn abschütteln, ehe er bereit war, um von hier zu verschwinden. Dann schleuderte er den Jungspund auf den Juwelier, der sich derweil zum dritten Mal auf die Füße kämpfte.

"LOS! Lass uns hier verschwinden!", rief er, während er sich zu Trevor und Lissa umdrehte.

***

Die Beiden hatten derweil ein wenig Zeit, mussten allerdings feststellen, dass der Standwächter entweder verdammt viel aushielt, oder das Brett angebrochen gewesen sein musste, denn der stemmte sich, wenn auch langsam, wieder auf die Knie, angelte sich seine Latte und knurrte:

"Das Kriegst du zurück, verfluchte Hexe!"

Dann Schnellte er auf die Füße und ging noch einmal zum Angriff über.

{ Marktplatz, Stand eines Juweliers |
|
| bei Trevor und Lissa | nicht all zu weit von Skadi, Cornelis und Enrique }
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jul 2017
#96
Natürlich war die Idee von Scortias nicht dumm – das hatte er ja auch nicht behauptet. Und vielleicht hatte sie sogar Aussicht auf Erfolg. Farley glaubte nur nicht, dass die Soldaten ein paar Waschweiber unkontrolliert lassen würden, wenn sie bei all dem Tumult, der herrschte, weiter seelenruhig Unterhosen durch das Wasser ziehen würden. Farley hob daher nur einlenkend die Hände, als Aspen die Idee des Jungen in Erwägung zog. Er würde den Plänen der anderen nicht im Weg stehen – nur selbst würde er sich dann lieber einen anderen Fluchtweg suchen. Zumal der junge Dieb daran  zweifelte, dass man auf jemanden wie ihn achten würde (von dem man wahrscheinlich ohnehin annahm, dass er auf der Morgenröte umgekommen war – wieso kam ihm dieser Gedanke eigentlich erst jetzt?), wenn man auf der Suche nach zwei ganz anderen Personen war. So bekannt und wichtig war er nun wirklich nicht.

Eine wirkliche Möglichkeit Einspruch zu erheben hätte er allerdings ohnehin nicht gehabt. In einiger Entfernung ertönte eine Signalpfeife. Viel zu nah für seinen Geschmack, aber immerhin würden sie wohl noch ein wenig Zeit haben, um Scortias' Plan auszuführen. Als Elian das Wort erhob, schüttelte der Braunhaarige sanft den Kopf um erneut zu signalisieren, dass er sich mit der Entscheidung der anderen zufrieden geben würde – eine Alternative, die über „lasst uns in Richtung des Schiffes laufen“ hinausging, hatte er ohnehin nicht parat. Als sich die Augen des jungen Mannes vor ihm allerdings plötzlich weiteten und er mitten im Satz abbrach, wandte sich Farley um – und erblickte ebenfalls die beiden Soldaten, die ebenso überrascht schienen wie die kleine Fluchtgruppe. Ein Laken flog über die Köpfe der Überraschungsgäste. Derweil schossen dem jungen Dieb zahlreiche Flüche durch den Kopf. Doch statt sie auszusprechen wandte er sich wieder zu seinen Kumpanen. Elian hatte sich den Jungen gepackt und zog ihn vom Baum. Als der Braunhaarige strauchelte, fing Farley Scortias mit einer schnellen Armbewegung geistesgegenwärtig ab und sorgte dafür, dass er nicht mit dem Kopf zuerst auf dem Boden aufschlug. In seinen Ohren begann es zu rauschen, weil das Blut vor Aufregung so schnell durch seinen Körper rauschte. So hörte er kaum, wie es knallte – und machte sich auch keine Gedanken darum, ob er womöglich getroffen wurde oder nicht.

Es hätte Elians gebrüllter Warnung allerdings nicht mehr bedurft, denn ein Dieb wusste, was zu tun war, wenn er erwischt wurde. Farley duckte sich ein, zweimal in der Hoffnung, so den Schüssen zu entkommen und warf Aspen einen Blick zu, bevor er sich Elian und dem Jungen anschloss und ohne groß darüber nachzudenken in eine der Gassen einbog. Sein Herz pochte nicht nur vom vorigen Lauf heftig. Als vor ihnen eine weitere Soldatengruppe auftauchte, bogen sie ohne zu zögern in die nächste freie Gasse ab, die sie wieder Richtung Fluss führte.

„Solange ihr noch laufen könnt, sollten wir uns darüber später Gedanken machen. Wir haben ohnehin keine Zeit Wunden zu versorgen.“

Als Scortias und Elian anhielten, wurde Farley ungeduldig. Seine Worten klangen ein wenig harscher als beabsichtigt, aber die beiden würden das schon vertragen. Und der junge Dieb konnte durchaus ebenso damit leben, als größter Miesepeteer der Gruppe zu gelten. Farley sah sich nicht einmal nach seinem Jungendfreund Aspen um. Stattdessen sah er sich - wie Scortias, nur ein wenig mehr außer Atem - auf der Weg nach einer Fluchtmöglichkeit um – und diesmal fand er die Idee des Jungen sogar ganz sympathisch. Dass Scortias nicht unbedingt das im Sinn hatte, was Farley durch den Kopf schoss, wusste er nicht.

„Sie sehen groß aus. Vielleicht können wir sie nutzen, um darin über den Fluss zum Meer zu gelangen, während einer von uns die Soldaten ablenkt.“


Da er das auf keinem Fall einem Knirps überlassen würde und die Aussichten bei einer Gefangennahme für den Blondschopf und seinen Bruder sehr viel düsterer waren, als für ihn als unwichtigen Dieb, schien die Entscheidung darüber, wer für Ablenkung sorgen würde, ziemlich klar.
[Gasse Richtung Fluss | Aspen, Elian und Scortias]
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Cornelis Feuerbart
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
#97
Cornelis zahlte das Getränk direkt bei Erhalt, wie es auf solchen Märkten üblich war. Dabei war er peinlich darauf bedacht, daß die linke Seite des Mantels über seinem Bein liegen blieb, damit dieser keinen verräterischen Blick auf das inzwischen blutbefleckte Tischtuch freigab, das er sich immer noch auf seine linke Seite drückte. Er war froh, ein wenig Ruhe zu bekommen, merkte er doch jetzt da die Anspannung nachließ, daß die Wunde schmerzte.
Doch nur wenige Augenblicke später stieg der Adrenalinspiegel in seinem Blut wieder blitzartig an, als er den Ruf "Da! Das ist er!" vernahm. Solch eine Aussage ließ bei ihm stets die Alarmglocken schrillen, selbst wenn er damit gar nicht gemeint war. Leicht drehte er den Kopf, doch achtete er darauf, die Stadtwachen nicht direkt anzusehen. Er sah am Rand seines Gesichtsfeldes wie ein Zivilist in seine Richtung deutete. Jetzt hieß es handeln.

Einen Moment überlegte er noch, doch wenn die Stadtwachen zu nahe kamen würden sie sein Gesicht erkennen. Und selbst wenn er beteuerte, nicht Feuerbart zu sein, wäre ihnen die Ähnlichkeit zu den Steckbriefen mit Sicherheit zu groß, als daß sie ihn nicht verhaften würden. Zudem machte die Wunde seine Geschichte vom unbescholtenen Bürger nicht gerade glaubhafter.
Als die Wachen sich gerade in Bewegung setzten und noch bevor er angerufen wurde, hob er die Hand zum Gruße eines imaginären Freundes, der sich aus Richtung des Schmuckstandes zu nähern schien und stand auf. Für den Bruchteil einer Sekunde stockte er, als er sich vorbeugte um sich zu erheben, da es ihm wie eine heiße Nadel in die verwundete Seite fuhr.

`Verdammt, da muß noch was von der Scherbe drinstecken.´

Doch dann stand er, den Mantel mit der Linken über der Wunde zuhaltend, und setzte sich in Richtung Juwelierstand in Bewegung, scheinbar seinem sich nähernden Freund entgegen. Als er die ersten Passanten zwischen sich und den Soldaten hatte, zog er kräftig das Tempo an und eilte nun mit langen Schritten der nicht weit entfernten Menschenmasse zu, die sich um den Schmuckstand gebildet hatte. Hinter dem nächsten Menschenpulk ging er kurz in die Knie, als ob er etwas verloren hätte, wischte sich mit der Rechten die Kapuze vom Kopf und zog unbeobachtet einen der Dolche aus dem Stiefel, den er in der Hand haltend unauffällig an der Innenseite seines rechten Armes verbarg, um im Falle eines Falles nicht gänzlich umbewaffnet zu sein. Das Hinhocken löste zwar neuen Schmerz aus, doch diesmal war er darauf vorbereitet. Im nächsten Moment war er wieder auf den Beinen und eilte nun mit barem Kopf weiter, ohne zu rennen, denn das wäre viel zu auffällig gewesen.
Doch weit würde er ohne Hilfe dennoch nicht mehr kommen - in manchem Falle war seine hünenhafte Erscheinung ein großer Nachteil...


Als sich Cornelis von seinem Platz erhob, als ob ihn das alles nichts anginge, schrie der ältere der beiden Soldaten: "HALT! SOFORT STEHENBLEIBEN!" Dann riß er dem Jüngeren die Pfeife aus der Hand und ein schriller Pfiff erklang, bevor sich beide an die Verfolgung des Verdächtigen machten. Dies jedoch war wegen der zusammengelaufenen Menge nicht ganz so einfach.


[Bei einem Getränkestand, dann in Richtung Juwelierstand zurückeilend I In Sichtweite von Skadi und Enrique; in der Nähe von Gregory und Trevor, aber außer Sichtweite I Verfolgt von zwei Stadtwachen]
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jan 2016
#98
Die Laute der Wachen waren unüberhörbar und ließen Aspen einen weiteren Schauer über den Rücken laufen. Sie kamen näher und näher, weil ihre kleine Gruppe nichts anderes im Sinn hatte als dazustehen und sich vorzustellen, anstatt den erst besten Plan zu verfolgen und erst einmal das Weite zu suchen. Doch Aspen selbst räumte ihnen noch etwas mehr Zeit an, als ihnen ihnen dann blieb: Beinahe im selben Moment tauchten zwei einzelne Wachen in ihrer Gasse auf, die beide so irritiert wirkten, dass der erste Gedanke des Montrose war, ihnen entgegen zustürmen und sie zu überrumpeln – doch als Elian lauthals eine Aufforderung schrie, setzte Aspens Gedanken dem Alarm nach und statt sich um die Wachen zu kümmern, befolgte er dem Schrei, nicht zuletzt dank dem lauten Schuss, der plötzlich fiel. „Nicht gut!“ Nein, gar nicht gut!

Während das Laken flog, Elian sich den Schiffsjungen schnappt und Farley hinterher setzte, blieb Aspen keine Zeit sich selbst zu kontrollieren, ob irgendwo eine Schussverletzung zu fühlen war. Doch dank dem ganzen Adrenalin konnte er nichts spüren. Während er den drei anderen hinterher stürmte, versuchte er noch den Weg irgendwie zu versperren, damit ihnen niemand folgen konnte: Alles greifbare versuchte er umzureißen, Regentonnen, Eimer, Wäscheleinen. Doch damit war er zu langsam und so setze er nach, bis die Gruppe abermals zum stehen kam. Elian setzte gerade den Schiffsjungen ab, der bereits mit neuen Ideen los plappert... Elian, der tatsächlich so reflexartig gehandelt hatte, dass der ältere Montrose trotz der Hektik verwundert die Augen verengen musste: Der kleine Bruder war nicht mehr ganz so klein und schutzlos, auch wenn... Während Farley den kurzwährenden Plan des Jungen modifizierte, fiel Aspen der rote Fleck an Elians Hüfte auf. Nicht Unmengen Blut, aber dennoch sichtbar. Gerade wollte er dem Dunkelhaarigen etwas in die Seite drücken, da entschied er sich nichts zu sagen. Es war zu wenig Rot, als dass es wirklich bedrohlich sein konnte und genau jetzt könnten sie nichts anderes tun, als darauf zu hoffen, dass Elians Adrenalin lange genug anhielt, dass er es nicht merkte.

„Das machen wir.“, stimmte er ganz außer Atme zu und wandte den Blick endlich von der roten Signalfarbe ab, bereits auf dem Weg zu den Fässern. Während er bereits mit Mühen dabei war die Wasserreste aus einem Fass zu kippen – alleine ganz schön schwierig – kam ihm jedoch ein anderer Gedanke. „Sie sollen denken, dass wir damit flüchten, während wir in den Gassen bleiben. Die Wachen sind mit ihrem Behang laut genug, als dass wir sie frühzeitig hören.“, beschloss er unmittelbar und ohne Rückfrage. Er wollte keinen Lockvogel opfern. So etwas ging nie gut.

Die Fässer müssten sie nur im richtigen Moment den abfallenden Untergrund hinunterrollen lassen, dann könnten sie entkommen. Während das erste Fass bereits leer und leicht genug war um es zu kippeln, zog er sich bereits die leichte übergeworfene Jacke aus, um sie unauffällig auffällig an dem Holz zu befestigen.

(Gasse, auf der Flucht - Elian, Scortias, Farley)
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Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
#99
Das federleichte Gewicht der Karte verließ ihre Hand, nachdem er sich aus seiner verschwörerischen Pose wieder zurücklehnte. Talin lachte leise in sich hinein bei seinen Worten und merkte, wie sie sich selbst wieder gerade aufrichtete. Seine kleine Geste hatte sie dazu gebracht, sich ebenfalls vorzubeugen.
Während er die Karte in den Stapel zurück mischte, musste sie gleich noch einmal lachen, als sie an seine Worte dachte und konnte sich nicht verkneifen, etwas darauf zu sagen.

Ich nehme mir gern zu viel vor. Wenn ich es nicht täte, würde die Morgenwind vielleicht immer noch fahren.“

Leicht dahin gesagte Worte, aber er hätte so viel mehr damit anstellen können. Eigentlich sollte Talin sich sorgen oder zumindest einmal fragen, warum sie ihm gegenüber das Geheimnis einfach so offenbart hatte.
Aber wenn sie ihren Gegenüber richtig einschätzte, dann würde er sicher nicht gleich zur Marine rennen, um sie zu verpfeifen. Wenn sie genauer darüber nachdachte, dann wusste sie mit Sicherheit, dass er es niemandem erzählen würde, denn wie er schon gesagt hatte: Die meisten Leute zweifelten an ihm. Talin sah es vor sich, wie die Soldaten lachten und meinten, er hätte es vermutlich in seinen Karten gelesen, dass ein blondes Mädchen ein Gefangenenschiff überfallen hatte. Da war sie jetzt fast ein bisschen traurig, dass sie ihre Worte nicht noch ein bisschen mehr ausgeschmückt hatte. Allerdings besaß sie in diesem Moment eh nicht mehr seine Aufmerksamkeit, um irgendetwas dramatisches dazu zu dichten.
Neugierig folgte sie seinem Blick, woraufhin sie sich kurz darauf anspannte. Sie brauchte seine Worte und die Geste nicht, um auf die dicke, schwere Luft zwischen den Männern aufmerksam gemacht zu werden. Auch anderen Gästen des Festes schien es so zu gehen, denn die meisten – die sich zum Gaffen zu schade waren – machten einen großen Bogen um die Ansammlung. Dumm nur, dass Talin sich gern selbst zu den Schaulustigen zählte. Schon wollte die Blonde sich wieder zu dem Wahrsager umdrehen und vorschlagen, ein wenig näher ran zu gehen, als ihr ein weiterer Mann in der Mitte der angespannten Luft auffiel. Während die beiden jungen Gockel sich bis dahin nur mit Worten duellierten, schien das Auftauchen des älteren Mannes, die Stimmung in eine gewalttätigere Richtung zu kippen.

Das gibt wirklich Ärger“, wiederholte sie die Worte von Thaddeus, klang dabei aber nicht so besorgt wie er, während sie sich schon halb erhob. Bevor sie gänzlich stand, hielt sie aber noch einmal inne, stützte sich an der Stuhllehne ab, während sie zögerte. Sie konnte ihren neuen Freund ja schlecht allein lassen. Immerhin hatte sie sich gerade noch die Zukunft vorher sagen lassen wollen. Jetzt einfach so zu gehen, wäre auch nicht der beste Eindruck. Hin und her gerissen wanderte ihr Blick einmal zu dem Wahrsager, dann wieder zu der Menge. Hin und wieder zurück. Letztlich blieb sie an der Menschenmenge hängen und ihre Entscheidung war gefallen. Wieso nicht beides verbinden? Ihr Herz schlug ein klein wenig schneller und sie spürte, wie sich ihre Lippen zu einem Lächeln verzogen, als sie gänzlich aufstand. Die Blonde war nicht auf eine Schlägerei aus – würde diese vermutlich eh verlieren – aber sich in eine Gefahrensituation zu werfen, die sie vielleicht sogar entschärfen konnte (oder auch nicht), schien ihr jetzt genau das Richtige zu sein. Und das ganze Szenario vor ihr schrie gerade zu nach Gewalt, Schmerz und jeder Menge Spaß.
Ruckartig drehte sie den Kopf zu dem Blonden, die Haare wirbelten kurz durch die Luft und sie grinste ihn begeistert, fast ein bisschen wild, an.

Hast du Lust mitzumischen, Wahrsager? Ich verspreche dir, es wird nichts passieren...oder auch alles.

Obwohl ihr Körper unter Spannung stand – sie wippte unruhig auf den Füßen hin und her – sah sie weiter den Blonden auf eine Antwort wartend an, statt wieder zurück zu dem eigentlichen Schauspiel und streckte ihm auffordernd eine Hand entgegen.

[Brunnenplatz | bei Thaddeus | in der Nähe von Lucien und Shanaya | will sich auf dem Weg zu Sylas und der Menschenmenge machen]
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Crewmitglied der Sphinx
für 250 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
Sein Lachen klingelte in ihren Ohren und setzte für einen kurzen Augenblick ein Schmunzeln auf ihre Lippen. Wenn er nur wüsste!

"Auf die harte oder sanfte Tour, je nachdem was du bevorzugst.", entgegnete die Dunkelhaarige mit einem schelmischen Zwinkern, das kaum zu unterdrücken gewesen war. Letztlich wusste nur sie selbst, dass die harte Tour nichts mit erotischen Spielchen, sondern wahrhaftigen Schmerzen zu tun hatte. Ein Glück, dass bisher noch niemand - mit Ausnahme Talins - von ihren nächtlichen Streifzügen mitbekommen hatte. Andernfalls wäre dem Dunkelhaarigen das Lachen nicht so leicht von den Lippen gerutscht.

"Dein Optimismus ist schon fast niedlich."

Skadi war nicht der Meinung, dass Enrique gänzlich falsch lag, doch wusste sie genauso gut wie er, dass Piraten wohl nicht dafür bekannt waren besonders zurückhaltend und gesetztestreu zu sein. Wenn ihnen also nicht die Marine den Tag erschwerte, dann definitiv ein Mitglied der Crew. Und sie wettete, dass Trevor zumindest eine Teilschuld an allem tragen würde.
Dennoch umfasste sie Sekunden später seine ausgestreckte Hand - das drückende Gefühl in ihrer Kehle ignorierend, das dabei aufkam - und boxte ihm für das Augenzwinkern kräftig gegen den Oberarm. Er war wohl doch ein Spinner wenn er glaubte, dass sie einen Aufpasser brauchte.

-***-

Stirnrunzelnd musterte Skadi die Umgebung, versuchte über die Köpfe hinweg den Ursprung der Aufregung auszumachen und seufzte, als ihr beim erneuten Versuch dem blonden Hünen neben ihr über die Schulter zu schauen ein Ellenbogen gegen den Magen stieß. Waren denn diese Menschen zu dumm zum Gehen oder was?! Dem nächsten blühte eine Tracht Prügel, wenn sich noch einmal irgendein spitzes Körperteil in ihren Magen bohrte.
Mit bereits bitterbösen Flüchen auf der Zunge, wandte sich der dunkle Haarschopf bereits zu seinem ersten Opfer herum, als ein kurz aufblitzender feuerroter Bart ins Blickfeld sprang. Wie ein tanzendes Feuer, das sie von der anderen Straßenseite aus anlachte. Groß gebaut und seltsam verhüllt wie ihr schien. Wirkte, als habe er etwas zu verbergen, wenn er sich mitten am Tag eine Kapuze ins Gesicht zog. Oder aber er war potthässlich wie ein Maulesel. Doch dann würde sie ihm wohl eher einen Leinensack oder gleich einen Strick statt einer dunklen Kapuze empfehlen.

"Enrique..."

Sanft zog Skadi an seiner Hand, die sie urplötzlich mit einem festen Griff umklammerte. Verengte die Augen zu kleinen Schlitzen, während sie sich leicht nach vorn lehnte, um die Gestalt besser in Augenschien zu nehmen. Wenngleich sie vielleicht das Gesicht nicht ganz erkannte, war es die Form dieser Statur, die sich in den letzten Tagen tief in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte. Wenn sie nicht alles täuschte, stand dort drüben kein geringerer als Cornelis. Dieser Berg hohe Kapitän, den sie gemeinsam mit Scortias auf der Insel aufgegabelt hatten und dessen innige Bindung zu Enrique Schuld daran war, dass ihre letzten Streifzüge sehr einsam gewesen waren. Wobei - nein - sie korrigierte. DAS war eigentlich schon fast ein Segen gewesen. Nicht auszumalen was der Dunkelhaarige von ihr noch hielt, wenn er dasselbe erblickt hätte wie Talin. Und die war irgendwie seltsam entspannt geblieben angesichts des vielen Blutes und des abgetrennten Zehs ins Skadis Hand. Das war schon irgendwie scharf gewesen.
Doch was zur Hölle tat der Feuerbart hier allein? Sollte er nicht irgendwo bei Trevor und...
Ein tiefes Seufzen drang bereits aus Skadis Kehle noch ehe ihr die Tragweite dieser Erkenntnis in die Eingeweide rutschte. Hatte sie nicht noch vor ein paar Minuten ihren hübschen Hintern darauf verwetten können, dass die Crew Probleme bereiten würde? Sie sollte wieder mit dem Glücksspiel anfangen!

"Ich glaub's nicht... keine Zehn Minuten und schon gibt's Probleme. Habt ihr Männer Ärger mit der Muttermilch eingesogen?"

Augenrollend blickte Skadi zu dem Dunkelhaarigen hinauf, dessen Aufmerksamkeit sie mit einem dezenten Kopfnicken in Cornelis Richtung lenkte. Nur um einen kurzen Augenblick darauf die Kälte auf ihrer Haut zu spüren. Hatte der Fremde gerade wirklich das ausgesprochen, was sie glaubte gehört zu haben? Einen Fluch unterdrückend biss sich Skadi auf die Unterlippe und kniff die Augen zusammen. PRIMA! Das konnte nur noch besser werden! Und wenn sie den Stimmen Glauben schenken konnte, war der Rotschopf kurz davor aufzufliegen.
Langsam wandte sich die Jägerin herum und beobachtete die Szenerie. Applaudierte Cornelis innerlich für seinen dummen Fluchtversucht und drückte Enrique bereits kraftvoll gegen die Brust, als der laute Pfiff des Wachmanns durch die Straße hallte. Augenblicklich wandten sich die Köpfe der Umstehenden herum, die Hände auf die Ohren gepresst, um den schrillen lauten Ton von sich fern zu halten. Und eben diese Menschenmasse war es, die ihnen nun in die Karten spielen würden, wenn sie es richtig anstellten. Und dafür blieb kaum mehr Zeit. Gott, dieser Hornochse von einem Mann konnte froh sein, dass er Enrique so verdammt wichtig war. Andernfalls würde sie diesen Rotbart sich selbst überlassen und dabei zusehen, wie er sich aus seiner eigenen Scheiße heraus löffelte. Mit einer Gabel! Langsam zog sie ihren Bogen von der Brust, umspielte das unbiegsame Holz mit ihren Fingerspitzen und drückte es behutsam gegen Enriques Brust.

"Versuch ihn über die Nebenstraßen einzuholen und von hier weg zu bringen. Ich kümmer mich um die Drei.", flüsterte sie ihm entgegen, während sie sich auf ihre Zehenspitzen stellte und weit zu seinem Ohr lehnte. Mit einem letzten eindringlichen Blick in die dunklen Augenpaare wandte sich Skadi leichtfüßig herum und schob sich langsam durch die erste kleine Traube von Menschen. Unbemerkt von den Umstehenden, dessen Aufmerksamkeit auf die Stadtwache und ihr Anhängsel gerichtet waren, schnappte sich Skadi im Vorbeigehen ein glitzerndes, buntes Tuch von einem der Stände und wickelte es sich fest um die Hüfte. Verdeckte damit den Dolch, der in ihrem Gürtel steckte und verlieh ihrer Optik etwas mehr "Weiblichkeit".
Ihr gefiel der Plan ganz und gar nicht, der sich in ihrem Kopf zusammenbraute, doch es blieb ihr wohl keine andere Wahl. Hoffentlich konnte sie in ein paar Tagen herzhaft darüber lachen - denn das, was sie gleich vom Stapel ließ, war unter anderen Umständen etwas, dass sie mit einem genervten Gesichtsausdruck quittierte.

"Ich glaub's ja nicht, dass du dich noch einmal hier her traust!"

Ihre Stimme dröhnte schon fast Ohren betäubend laut über die Köpfe hinweg, die sich augenblicklich in ihre Richtung wandten. Und erreichte sogar jene, dessen Aufmerksamkeit sie wie einen Magneten an sich ziehen wollte.
Stirnrunzelnd blickten die Stadtwachen über die Schulter, als sich Skadi mit wütenden Schritten näherte... und mit einem Mal wie eine Furie über den jungen Mann neben ihnen herfiel.

"Was glaubst du eigentlich wer du bist, hm?! Kommst hier her wie ein aufgetakelter Wichtigtuer und kriegst nicht einmal dein Hemd vernünftig in die Hose!"

Mit fuchtelnden Händen gestikulierte sie auf das kleine Entenschwänzen, dass zu einer Seite seines Hinterns heraus schaute und legte einen ziemlich überzeugenden, angewiderten Gesichtsausdruck auf. Es war fast schon gruselig, wie leicht ihr diese Rolle fiel.

"Hör mal gut zu mein Lieber, ich habe deine eifersüchtigen Spielchen satt!", wetterte sie lautstark und trat mit erhobenem Zeigefinger gefährlich nahe an den Fremden heran, der vor lauter Schock kaum wusste, was er erwidern sollte. So eine Furie war ihm scheinbar noch nie über den Weg gelaufen.

"Du ruinierst damit nicht nur meine Familie, sondern auch mich... hast du auch nur einen Gedanken daran verschwendet, wie ich mich dabei fühle? Hm?! Nein, natürlich nicht. Denn du denkst ja nur an dein Ego. Hauptsache dir gebührt alle Aufmerksamkeit. Das ist widerlich!"

Wenn nicht bereits die Hälfte der Umstehenden das Schauspiel verfolgte, dann jetzt. Selbst die Soldaten waren stehen geblieben und wandten sich herum. Schritten erst ein, als Skadi mit hochgezogener Unterlippe zu einer nächsten Salve an Beschimpfungen ansetzte.

"Miss... verzeihen Sie, aber..."
Gerade setzte der jüngere der Wachen zu einer Entschuldigung an, als Skadis wütender auf ihn gerichteter Blick ihn mit einem Mal verstummen ließ. Wie gut, dass sich nicht der ältere der Beiden an sie gerichtet hatte. Denn der wirkte wie eine recht schwer zu knackende Nuss.

"Ach... sie einer an.", spie sie leise aus und schnaubte. Stemmte erst ihre Hände in die Hüften und verschränkte sie dann mit finsterer Miene vor der Brust.

"Jetzt schaltest du auch noch die Stadtwache ein? Bist du denn völlig von Sinnen? Welcher Bierbrand ist dir verdammt noch einmal in den Kopf geschossen, du Vollidiot!? Reicht es dir nicht, dass du unser Leben bereits für die nächsten Jahre ruiniert hast? Deinetwegen musste ich mir eine neue Arbeit suchen und darf jetzt jeden Tag in einem dunklen Wirtshaus arbeiten und mich von betrunkenen Männern angrabschen lassen!"

"Miss... was auch immer ihr Missfallen erweckt hat, folgen wir gerade einem potentiellen Dieb. Wenn sie unserer Arbeit also nicht weiter im Wege stehen würden, dann...", setzte der Ältere mit bassiger Stimme an und wurde jäh vom hysterischen Auflachen der Dunkelhaarigen unterbrochen, dessen aufgerissene Augen erst ihn, dann den jungen Mann an ihrer Seite malträtierten.

"Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt?!"
Um ihrer kratzigen und nahezu heiseren Stimme noch mehr Ausdruck zu verleihen, warf Skadi ihre Hände in die Luft und schleuderte ihren ausgestreckten Zeigefinger in die Richtung ihres vermeintlichen Lebenszerstörers.

"Hat ihnen dieser Hanswurst etwa von einem rotbärtigen Mann erzählt, der angeblich irgendetwas verbrochen haben soll?"

Die Verblüffung auf den Gesichtern der Wache war ein deutliches Zeichen dafür, dass sie ihre ganze Aufmerksamkeit gewonnen hatte. Sie musste sich mit dem finalen Ende ihrer Show beeilen, bevor der junge Mann neben ihr noch seine Worte wiederfand.

"Nun meine Herren, ich kürze ihre kostbare Zeit an diesem "Fall" gern ab."

Mit erhobenen Fingern betonte sie in die angedeuteten Anführungszeichen und spürte bereits die Hitze, die sich in roten Flecken auf ihren Wangen abzeichnete.

"Nun, dass einzige, was dieser Mann verbrochen hat, ist mich zu heiraten und mir ein wunderbares Kind zu schenken! Der einzig wahre Verbrecher ist dieser Vollpfosten hier..."

Mit einer ausladenden Geste deutete sie auf den vor Schock erstarrten und unverständlich vor sich hin stotternden Mann neben sich und stampfte wütend mit dem Fuß auf den trockenen Boden auf.

"... seit Jahren stellt er mir schon nach und macht mir das Leben zur Hölle und als ob das nicht schon genug wäre, versucht er jetzt auch noch meinen Mann mit falschen Anschuldigungen ins Gefängnis zu bringen."

Ihr Blick wanderte von den Stadtwachen zu dem Fremden hinüber und wandelte sich von einer vor Wut verzerrten Maske, zu einer Miene purer Verzweiflung.

"Wieso tust du mir das nur an?! Wieso verdammt? Ich habe dir nie etwas getan, war immer freundlich zu dir und habe dich sogar vor diesen Raufbolden beschützt, die dich fast grün und blau geschlagen hätten. Merkst du nicht, dass du mit deinem Verhalten nur Probleme machst?"

Und er wirkte wie einer dieser Männer, der mit seiner großen Klappe oftmals etwas auf die Rübe bekam - wenn auch nur verbal.
Ein lautes Schniefen drang aus Skadis Kehle, gefolgt von einem winzigen Sturzbach schillernder Tränen. Noch nie hatte sie gewusst, dass sie so überzeugend weinen konnte! Hatte sich so viel Wut und Trübsal in ihr angestaut, dass es aus ihr herausquoll wie aus einem defekten Zapfhahn?

"Wie soll ich denn nur die kleine Meridith großziehen, wenn du mir auch noch meinen Mann wegnehmen willst? Hä? Hast du dir in deinem Wahn darüber schon einmal Gedanken gemacht?! Hörst du erst auf, wenn ich vollkommen am Boden bin?..."

Mit erhobener, flacher Hand schlug sie dem Fremden mehrmals auf die Brust. Zitterte am ganzen Körper und spürte erst Sekunden später die Hand der jungen Stadtwache an ihrem Oberarm.
Die Ablenkung war erfolgreich geglückt. Mit einem geräuschvollen Aufheulen brach eine erneute Flutwelle hervor, die Skadi nur mit etwas Mühe in den Griff bekam. Wischte sich schniefend die Tränen aus dem Gesicht, während sich nun auch der Ältere zu regen begann.

"Bringen sie diesen Halunken endlich dorthin wo er hingehört."

Beinahe brach ihre Stimme. Den Kopf erhoben und voller Tränen auf den Wangen. Die dunklen Augen auf die zwei Stadtwachen gerichtet, dessen Blicke sich trafen und Skadi eindeutig vermittelten, was sie womöglich schon lange von dem Fremden gehalten hatten - was für ein Wichtigtuer.

"Ich muss meinen Mann suchen..."

Gespielt erschöpft wischte sich die Dunkelhaarige mit dem Handrücken über Wangen und Nase, richtete sich kläglich zur vollen Größe auf und sah dann mit einem letzten funkelnden Blick zu dem immer noch vor sich hin stotternden Fremden hinüber.

"... hoffentlich hast du ihm nicht noch irgendetwas angetan, du widerlicher Bastard."

Und dann war sie in der Menge verschwunden, die ihr bereitwillig Platz machte und ihren Weg die Straße hinauf mit besorgten Blicken folgte.

[ Erst direkt bei Enrique | dann in Nähe des Getränkestandes bei den Stadtwachen | in der Nähe von Gregory, Trevor und Cornelis, aber außer Sichtweite | am Ende allein in Richtung Hauptstraße unterwegs ]
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