Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Thaddeus Rackham ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Zyniker, Skeptiker, Pessimisten, Optimisten oder Realisten. Thaddeus hatte bereits mit vielen verschiedenen Menschen zu tun gehabt und die Meisten von ihnen waren von seinem Handwerk nicht überzeugt. Zugegeben, niemand hätte vermutet, dass jemand wie er einem solchen Beruf nachgehen würde. Und entgegen aller Worte, war Thaddeus kein Betrüger. Er beschönigte seine Karten nicht, um an Geld zu kommen und vielleicht kamen die Leute gerade deshalb gerne zu ihm.
Sein Geld war auf ehrliche Art und Weise verdient, deshalb hatte sich der Wahrsager nichts vorzuwerfen. Jetzt kam es darauf an, ob ihm sein Blatt auch die Wahrheit über diese junge Frau sagte.
Daher war der Rackham nicht nur ein Erzähler der Karten, sondern auch ein genauer Beobachter und während er die Bedeutung des blinden Flecks erläuterte, hatte er Talin genauestens im Blick. Das Verziehen ihres Gesichtes konnte darauf hindeuten, dass sein Blatt gar nicht so verkehrt lag. Diesmal überließ er es der Frau zu urteilen, doch bevor sie dazu kam, ihm eine Antwort zu geben, wurden sie von dem Mann unterbrochen.
Thaddeus hob nur kurz den Blick, beachtete ihn jedoch nicht weiter. Unnötige Diskussionen waren zu vermeiden und in Shanayas Händen war dieser Miesmensch gut aufgehoben. Vielleicht konnte die Schwarzhaarige seine Laune etwas anheben. Er würde es dem Mann nur wünschen.
Als sich die Blondine ihm wieder zuwandte, war Thaddeus völlig aufmerksam.
“Das stimmt, dir erzähle ich wohl nichts Neues. Für mich seid Ihr jedoch eine Fremde.”
Musste er es wirklich erklären? Immerhin hatte Thaddeus schon ins Schwarze getroffen. Dennoch musste der Mann bei ihren Worten grinsen. Ihm entwich sogar ein amüsierter Laut. Sie hatte Schneid, dass musste er ihr schon lassen. Und selbst dagegen konnte Thaddeus kaum etwas brauchbares Erwidern.
“Ich denke, das ließe sich einrichten.”
Erneut begann der Rackham die Karten zu mischen und nach gründlicher Bearbeitung deckte er nur eine einzige Karte auf. Eine große, glänzend orangene 7 ist zu erkennen. In der oberen Ecke eine alte, braune Truhe, gefüllt mit Münzen. Verschiedene Symbole schweben links neben der Zahl. Die Symbole sind auf goldene Münzen geprägt, die übereinander angeordnet sind. Die Münzen umschließt ein smaragdgrüner Kreis. Eine grüne Schlange schwebt rechts neben der großen Zahl. Sieben der Münzen.
“Diese Karte bedeutet genau zwei Dinge. Man wird dir heute einen Gegenstand überreichen und du wirst ihn annehmen. Ganz gleich, wo oft du diesen Gegenstand ablehnst. Er wird immer einen Weg zu dir finden.”
Thaddeus runzelte die Stirn, befürchtete, dass die Angst vor Materiellen eintreffen könnte.
“Jemand, der Zeit von dir braucht, sollte von dir unter Beobachtung stehen.” Mit gehobener Braue blickte der Wahrsager zu der Frau auf. “Ich vermute nur ins Blaue, doch ich denke, dass dein Bruder derjenige ist, der etwas Zeit gebrauchen könnte.”
Ryan Black ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Fremder durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 27 Streifzügen in 14 Tavernen.
Habseligkeiten
Versteckte Dolche, ein paar Münzen, einen Beutel mit persönlichen Inhalten.
Körperliche Verfassung
Senkrechte Narbe über dem rechten Auge, welche zum Erblinden führte.
Zugegeben, sie hatte einen oder besser gesagt drei Punkte. Zumindest ließ es Ryan kurz in der Bewegung ihr den Weg abzuschneiden zögern. Wenngleich er am liebsten bei ihrem Redeschwall mit den Augen gerollt hätte... Wieso gingen alle immer davon aus er wäre ein kaltblütiger Mörder oder hätte gar Lust an einer öffentlichen Auseinandersetzung? Gut, vermutlich war sein eisiges, unterkühltes Auftreten nicht unmerklich schuld daran... Aber im Grunde mied er es überhaupt bemerkt zu werden. Geschweige denn jemanden offensiv Anzugreifen. Und gerade als er noch überlegte, was er auf Amys Äußerungen hin argumentieren könnte, erhob Liam schon das Wort. Überraschend lachte der Dieb aufrichtig auf Liams Seitenhieb hin dunkel auf.
"Wenn ich schon eine Hexe aufsuchen würde, dann nicht um einen Liebestrank zu kaufen. Eher um dem ein oder anderem einen kleinen, ungefährlichen Fluch auf den Hals zu hetzen.", immerhin hatte Ryan einen doch recht schwarzen Humor - was jedoch nicht erklärte wie es überhaupt zu dem Diebstahl kommen konnte.
Denn zu seinem Leidwesen, war es genau das gewesen, was Liam vermutete: Ein schnöder, einfacher Taschendiebstahl. Er musste definitiv seine Gedanken besser zusammen halten, wenngleich es ihm dessen ungeachtet tatsächlich in den letzten Tagen schwer gefallen war eben nicht hier und da etwas Gedankenverloren zu wirken. Und diese rothaarige Hexe hatte sich seinen Gemütszustand schlicht und ergreifend zunutze gemacht. Aber wie sagte man so schön? Man sah sich immer zweimal im Leben! Und dieses Mal, war er definitiv in der besseren Position.
Ryan jedenfalls ging auch nicht sonderlich auf den Redeschwall besagter Dame ein - war doch Liams Reaktion um einiges interessanter. Und auch hier konnte der Dieb ein schiefes, fieses Grinsen nicht unterdrücken. Der Kerl entpuppte sich als jemanden mit ziemlich kreativen - und vor allem unbestreitbar zuverlässigen Ideen!
Ohne groß zu zögern, war er an Amys andere Seite getreten und packte sie ebenfalls am Arm.
"Er hat Recht, Schwester.", das aufrichtige, diabolische Lächeln auf seinen Lippen war verschwunden, stattdessen stand reine Besorgnis in seinem Gesicht geschrieben.
Unlängst zogen sie durch Liams Worte neugierige Blicke auf sich - Frauen mit Kindern machten einen großen Bogen um das Dreier Gespann - als könne jemand von ihnen ansteckend sein. Und doch konnten die Meisten nicht anders als zu Gaffen, allerdings beherrschte nicht nur Liam die Maskerade perfekt. Denn Schauspielern war für Ryan nichts anderes als Lügen - und das viel ihm nun wirklich nicht schwer.
"Wir sollten sie zunächst an einen ruhigeren Ort bringen, bevor sie noch völlig Hysterisch wird. Ich erinnere mich nämlich wirklich nur ungern an das letzte Mal, als sie die Nerven verlor...",er sprach dunkel und reserviert, seine Augenbrauen hatten sich angespannt zusammen geschoben, als erwartete er wahrhaftig jeden Moment einen Nervenzusammenbruch seitens Amy.
Der Griff um ihren Oberarm jedoch wurde schraubstockartig - entkommen war zumindest in dieser Hinsicht beinahe unmöglich. Als sie sich dann endlich in Bewegung setzten, sich nur wenige Schritte vom Brunnenplatz entfernend, wurden auch schon die ersten Wachen auf sie Aufmerksam welche Zielstrebig auf sie zu marschierten.
- Noch am Brunnenplatz, auf dem Weg in eine der Seitengassen | Amy & Liam -
Enrique de Guzmán ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 48 Streifzügen in 21 Tavernen.
Habseligkeiten
Säbel, mehrere Messer, kleiner Kompass, Taschenuhr, Geld, kleine Puppe aus Holzperlen und Muscheln, (Steinschlosspistole, Sextant, Abenteuerroman, Brief, Dokumente, Pin, Samtbeutel mit Perlenkette)
Körperliche Verfassung
Die linke Schulter ist nach wie vor steif und sein Griff mit der Linken schwächer als gewohnt. Das wird nicht nur die nächsten paar Tage so sein, dazu war die Wunde zu tief.
Wegen der Ereignisse auf Mîlui und danach ist er in ruhigen Momenten etwas ablenkbarer, nicht ganz so aufmerksam und schnell wie sonst. Und allgemein schneller erschöpft.
Der Grünäugige beobachtete Enrique nachdenklich, bis jener mit Skadi aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Dann riss er sich von Vergangenem und 'was wäre wenn?' los. Er musste sich auf das hier und jetzt konzentrieren. Einen Moment verweilte er noch, überlegte wie und in welcher Reihenfolge er seine Pläne am Geschicktesten anginge. Dabei schlugen seine Sinne an und er glitt noch tiefer in die Schatten. Interessant ...
Die Wachen eilten an ihm vorüber.
Er schmunzelte. Die sich anbahnende Aufregung mochte im Endeffekt sogar gut für ihn sein ...
Dann schloss er kurz die Augen, ehe er sich mit der Masse davontreiben ließ und spurlos verschwand. Es wurde Zeit, denn Yaris hatte viel zu erledigen. Lucien hatte er zwar als einzigen darüber informiert, aber den Rest brauchte es auch nicht zu kümmern.
{ Zwischen den Buden auf dem Marktplatz | erst noch in Sichtweite von Skadi und Enrique | dann spurlos verschwunden }
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---Enrique---
Ihre Antwort fiel wie erwartet aus, so dass er schwieg, während seine Gedanken mit den spärlichen Informationen spielten, die sie ihm dadurch enthüllt hatte. Später.
Später wäre Zeit ihren Tönen zwischen Ironie und Ernst nachzuspüren.
Begeistert war sie wohl nicht von seinem Vorschlag mit den Schmuckständen, auch wenn sie weiter darüber scherzte.
Was auch immer sie dann allerdings zu den Keksen sagen wollte, es erstarb auf ihren Lippen, oder verschwand aus seiner Aufmerksamkeit, bevor es seine Ohren erreichen konnte. Auch hier würde er sich später fragen, was es gewesen war und es beschäftigte ihn sogar weit mehr als die Frage, ob sie ihm dann wirklich Bescheid gäbe, denn das hatte er nicht für ernst genommen aber er hätte ihr in diesem Moment wirklich gerne welche gekauft.
Doch der Tumult lenkte sie ab. Rufe, nur halb verständlich, hallten über den Markt, Menschen eilten hin und her. Wachen strebten zum Zentrum des Chaos.
"Warum nicht die Gelegenheit nutzen?", gab er als Antwort zurück, den Großteil seiner Aufmerksamkeit auf dem was gerade geschah, und sich mit ihr bereits in die Richtung drehend.
Sollten sie hinterher? Oder doch lieber gehen? Was war überhaupt los? Falls es mit ihnen oder der Sphinx zu tun hätte, wäre es sicherlich besser bescheid zu wissen.
Auch wären viele Stände unbewacht oder die Besitzer zumindest unaufmerksam. Und was direkt beim Ursprung der Aufregung sich für Möglichkeiten böten ...!
Er grinste, als er daran dachte, wie sehr sich Cornelis früher darüber aufgeregt hatte, wenn er davon erfuhr, dass Enrique sich nicht beherrschen hatte könne und eine fehlende Glasfigur in den Scherben oder ein Holzschwert zwischen den ganzen Geborstenen bestimmt nicht auffiele. Immerhin würde der jetzt mit Sicherheit das gleiche denken und tun wollen. Vielleicht sollte er ihn später an damals erinnern?
Als sie dann überraschend seinen Arm umschlang handelte sein Körper, ohne dass er sich bewusst dafür oder dagegen hätte entscheiden können, so vertraut war ihm die Situation von früher:
Damals war es Isabella gewesen, die, von Allem und Jedem schnell verschreckt, sich deswegen so häufig auf gleiche Weise an ihn gedrückt hatte, während er versuchte ihr die Welt zu zeigen.
Damals hatte er seinen Impulsen nichts entgegen setzen können, geschweige denn wollen, im Gegensatz zu Heute, wo er das von sich erwartete.
Doch jegliche Gegenmaßnahmen versagte, da er nach ihrem Tod nie die Gelegenheit hatte, sich auf eine solche Situation vorzubereiten, geschweige denn auf die Idee gekommen wäre, dass das je wieder jemand anderes als vielleicht seine Tochter so bei ihm tun würde.
Er drehte sich ihr zu, legte den anderen Arm beschützend um ihre Schultern und drückte sie leicht.
"Schon gut, ich bleibe bei dir. Du brauchst keine Angst zu haben", flüsterte er, sein Mund neben ihrem Ohr, wie damals so häufig, zurück.
Erst dann wurde ihm klar, was er da tat und er sog ein wenig die Luft ein. ¡Cielo!
Sie war doch nicht Isa! Und wie lange war das jetzt her?! Wieso war diese Reaktion noch immer eine Selbstverständlichkeit? Und dann ausgerechnet bei Skadi? Wo sie das doch kein Stück wollte! Er konnte sich doch nicht einfach über ihre Wünsche hinwegsetzen ...!
Obwohl ihm das bewusst war, gelang es ihm für einen Augenblick nicht sie loszulassen. Stattdessen stand er wie betäubt da und starrte gebannt und blicklos über ihre Schulter auf den Boden hinter ihr. ¡Maldita!
Was musste sie jetzt von ihm denken?
Er sollte sich lösen, irgendwas sagen, diese Situation beenden, jetzt und nicht erst nächste Woche!
"Ich — passe schon auf dich auf hermanita", versicherte er ihr mit keckem Unterton.
So wenig seine Arme ihm gehorchten, so selbstverständlich würden sie sich öffnen, sollte sie sich sofort von ihm lösen wollen.
Dann trat er einen Schritt zurück, falls sie das noch nicht getan hatte, sah kurz zu Boden und dann in die Richtung aus der die aufgeregten Stimmen herüberklangen.
Die Umarmung hatte nicht lange gedauert und wirkte auf die Passanten völlig normal und auch was Skadi betraf hoffte Enrique, dass er sich schnell genug gefangen hatte, so dass sie dachte, dass das zu ihrem "Spiel" gehörte.
"Wir müssen wissen was da los ist. Falls es mit unserem Schiff oder der Crew zu tun hat, brauchen wir jede Information, die wir kriegen können. Auch zu unserer Sicherheit. Meinst du nicht auch?"
Inzwischen hatte er sich wieder soweit gefangen, dass er ihr mit verschlagenem Grinsen dabei zuzwinkern konnte.
{ Zwischen den Buden auf dem Marktplatz | unmittelbar bei Skadi }
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen, beugte sich Talin neugierig vor, als der Wahrsager erneut anfing die Karten zu mischen. Sie musste zugeben, dass der Mann Talent besaß und sie – ohne das sie es wirklich wollte – in seinen Bann zog. Zumindest so weit, dass sie wissen wollte, ob er den Achter von ihr bekam oder nicht.
Als er eine Karte schließlich aufdeckte, musterte sie Talin aufmerksam. Es faszinierte sie, wie Wahrsager – ob nun Betrüger oder nicht – aus ein paar einfachen Bildern etwas für ihren Gegenüber schlussfolgern konnten. Sie hätte nicht die Geduld dafür. Aber eines sah sie auf der vor ihr liegenden Karte auch.
„Münzen? Na, die sind doch immer gut, oder? Wenn ich noch ein paar mehr davon bekomme, wäre ich begeistert“, murmelte sie leise vor sich hin, wollte Thaddeus in seiner Sphäre der Erleuchtung nicht stören. Stattdessen lehnte sie sich wieder zurück und wartete den Augenblick, bevor er sich seine Worte zurecht gelegt hatte.
Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Auf der anderen Seite konnte sie es sich nicht verkneifen noch einmal auf ihrer Unterlippe herumzukauen und ihr Blick ging wie von selbst in die Richtung der beiden verschwunden Gestalten. Mehr Zeit, wie? Langsam drehte sie den Kopf wieder in die Richtung des Wahrsagers und lächelte ihn unergründlich an.
„Tja, was soll ich dazu sagen? Wenn ich meinen Bruder noch mehr im Auge behalte, reißt er mir vermutlich den Kopf ab. Also denk' ich mal, ich sollte eher wen anders beobachten. Dich vielleicht?“
Talin fand ihn zumindest sehr amüsant, da wäre es sicher lustig, mehr Zeit in ihn zu investieren. Ein Wahrsager auf einem Piratenschiff? Klang irgendwie skurril. Und sie hatte schon andere Gestalten angeschleppt. Darunter einen, der ihr Schiff klauen wollte.
„Und was den Gegenstand angeht...was soll das sein?“ Sie deutete auf die Karte. „Geld wäre erfreulich, aber wenn es mich nicht mehr verlässt, eher hinderlich. Ich will es ja ausgeben...nachdem ich es geklaut habe.“
Sie zuckte leicht mit den Schultern, als wollte sie sagen, wie unbeeindruckt sie wäre. Aber Detaillierteres konnte sie von ihm wohl nicht erwarten. Aber egal, wie schnippisch sie sich auch gab, die Neugierde hatte sie fest im Griff und so wollte sie unbedingt wissen, was er ihr noch sagen würde.
„Gut, also was passiert dann, wenn ich mein Geld habe, was ich nicht los werde und nach der Zeit, die ich dich im Auge behalten habe?“
Thaddeus Rackham ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Nachdem er die Tageskarte aufgedeckt und deren Bedeutung erklärt hatte, ließ der Wahrsager seinen Blick gegen Himmel schweifen. Die Sonnenstrahlen wärmten sein Gesicht, während das grelle Licht ihn blendete. Der Tag war wirklich unbegreiflich schön und viel zu Schade, um ihn zu verschwenden. Deshalb ging er auch davon aus, dass die werte Blondine mit seiner Antwort nicht zufrieden sein würde, den Achter behalten und wieder zu ihren Leuten stoßen würde. Der Gedanke schien da zu sein, denn als er seine Aufmerksamkeit wieder der Frau zuwandte, hatte diese ihren Blick in die Richtung gelenkt, in der die beiden Begleiter verschwunden waren.
“Er schien eine schwere Zeit durchzumachen, dass konnte ich auch ohne meine Karten erkennen”, merkte der Rackham an, verstummte aber, als er ihre letzten Worte vernahm.
“Mich?”
Das kam überraschend und so ließ es sein Unterton auch klingen. Natürlich war es allein ihre Entscheidung, wen sie unter Beobachtung stellte, denn ihren Bruder zu stalken war alleinige eine Mutmaßung seinerseits gewesen.
Wenn sie ihn aber für einen Betrüger hielt, der anderen Menschen nur das Geld aus der Tasche ziehen wollte, dann hatte sie eher schlechte Karten. Zudem hatte Thaddeus wirklich keine Lust unter Beobachtung zu stehen. Seine bisherigen Fauxpas endeten immer in Verfolgungen, falschen Verdächtigungen und unnatürlichen Begegnungen. Wie viele Menschen hatte er auf diese Art und Weise bereits kennengelernt?
Menschen, die ihm aus der Patsche helfen mussten, weil er unvorsichtig gewesen war?
“Wenn euch meine Arbeit nicht beeindruckt, dann könnt Ihr Euer Geld gerne behalten”, meinte Thaddeus und schob die Münze, die er zuvor bekommen hatte, über den Tisch.
“Doch es lohnt sich nicht, mich zu beobachten. Ich will mein Geld auf ehrliche Art verdienen. Ich kann weder in die Zukunft sehen, noch in die Vergangenheit. Ich lege lediglich Karten und interpretiere deren Bedeutung, wenn sie eintreffen sollten - oder auch nicht -, dann hat das nichts mit meinen Karten zu tun”, versuchte sich der Wahrsager zu verteidigen.
Es wäre durchaus in Ordnung für ihn, wenn sie jetzt aufstehen, ihr Geld nehmen und wieder gehen würde. Aber da sie viel lieber wissen wollte, um welchen Gegenstand es sich handelt, wollte Thaddeus ihr zumindest diese Frage beantworten.
Ihm schlich sich ein sachtes Lächeln auf die Lippen.
“Als Piratin könnte ich mir das durchaus vorstellen, dass Ihnen Geld lieber wäre. Doch nur, weil die Karten Münzen aufweisen, bedeutet dies nicht gleich, dass es sich um welche handelt.”
Thaddeus hatte kein Problem damit, ihr sämtliche Karten zu zeigen. Also nahm er sich das Deck, suchte sich alle Karten der Münzen heraus und legte sie ihr gut sichtbar hin. Insgesamt waren es vierzehn Karten, deren Namen leicht zu merken waren. Als erstes kam das Ass der Münzen, darauf folgende Zahlen von Zwei bis Zehn der Münzen und zum Schluss waren da noch der Ritter, die Prinzessin, der Prinz und der Page der Münzen.
“Grundsätzlich hat jede Tarotkarte einen positiven und einen negativen Aspekt. Es gibt Schwarz und Weiß. Unsere Aufgabe als Wahrsager ist es, die verschiedenen Graustufen darunter zu erkennen. Was natürlich auch bedeutet, dass wir uns irren können”, erklärte er. Thaddeus zeigte auf die Sieben der Münzen, welche er ihr vorhin aufgedeckt hatte. “Die Hauptbedeutung dieser Karte ist Geduld und Aufmerksamkeit. Sie kann aber natürlich auch Geld, Geschäfte, Tausch, Einfallsreichtum oder Streit bedeuten. Im Allgemeinen bedeutet diese Karte aber einen langsamen Fortschritt. Etwas oder jemandem Zeit geben. Etwas oder jemanden aufmerksam beobachten.”
Letzteres Wiederholte er genauso, wie er es ihr gesagt hatte, nur eben ohne eigene Interpretation. Der Rackham ließ die Karten vorerst so liegen, für den Fall, dass sie an einer dieser Münzkarten ein Interesse zeigte und mehr darüber erfahren wollte.
Ihre letzte Frage, ließ ihn jedoch aufhorchen.
“Soll das bedeuten, dass Ihr etwas über Eure Zukunft erfahren wollt?”
Scortias Bartholomew ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
Scortias saß auf dem Ast eines Baumes, der direkt über einen Gehweg führte und wartete darauf, dass sich die zwei Personen näherten, die er geschlagene 300 Meter verfolgt hatte. Erst, als diese sich in eine Gasse verzogen hatten, war er an ihnen vorbei gekommen und wartete nun, dass sie dem Weg entlang liefen, der einzige, der von den Wachen wegführte, vor denen die beiden flüchteten. Der Junge sah sie bereits kommen und grinste nun. Aspen und ein Mann, der ihm verdammt ähnelte. Aber wie war das alles noch einmal genau gelaufen?
Nachdem die Jungen, deren Beute Scortias streitig gemacht hatte, ihn mehr oder weniger aufgefordert hatten, sich mit ihnen in der Gasse zu treffen, brach auf dem Marktplatz Tumult aus. Das Wort war nicht 'Katerstörer', wie der Zwölfjährige zuerst vermutet hatte, sondern 'Vatermörder', das von einer recht hysterischen Frau ausgestoßen wurde. Dann war da Aspen und der ihm ähnlich sehende Mann, die Hand in Hand, zumindest sah es aus der Distanz so aus, in genau dieser Gasse verschwanden, in der die Jungen auf Scortias warteten. Rayon hatte die Beute, diesen fetten Geldsack, sicher unter seiner Kleidung am Gürtel versteckt. Zudem hatte der Schiffsjunge ihm die Holzfigur von Cornelis und das Wechselgeld in die Hand gedrückt, so dass seinem Vorhaben nun nichts mehr im Wege stand.
„Warte nicht auf mich.“ rief Scortias Rayon noch zu, als er auch schon los spurtete, durch die Menschenmasse, direkt in die Gasse hinein, zwischen den beiden Fliehenden und den Verfolgern.
Hier in der Gasse roch es recht penetrant nach Urin, aber das war nicht ungewöhnlich, wenn die Straßenkinder sich hier aufhielten. Nicht, dass sie den Geruch verursachten, aber es diente zur Abschreckung, somit würde keiner in ihr Geheimversteck vordringen, wenn es nicht wirklich nötig war. Der Geruch hielt ungebetenen Besuch fern. Auch wieder ein Trick, den der Junge nur zu gut aus der Vergangenheit von Aelinos kannte. Scortias rannte durch die Gasse, sprang an die Wäsche, die an Leinen zum trocknen aufgehängt wurde und schnappte sich zwei große Laken und eine Frauenunterwäsche. Die Straßenkinder waren wohl vom Erscheinen von Aspen und dem anderem Mann verschreckt worden, denn von ihnen war nichts zu sehen. Es ging weiter hinten um eine Ecke. Die Soldaten waren nicht weit entfernt und durchsuchten gerade die Gasse, als Scortias hinter der Ecke stehen blieb und zurück sah. Dann brach Geschrei aus, denn die Wachen hatten das Versteck der Kinder entdeckt. 'Zwei Fliegen, mit einer Klappe' dachte der Zwölfjährige, grinste breit und rannte weiter. Nicht nur, das die Wachen die Straßendiebe entdeckt hatten, waren sie auch gerade mit der Horde Kinder beschäftigt, was sie aufhalten würde.
Währenddessen rannte der Schiffsjunge weiter, erblickte Aspen und seinen Mitläufer in einer Gasse, wie sie sich energisch unterhielten, doch wollte er da jetzt nicht einfach hinein platzen. Es gab nur einen Weg den die beiden einschlagen konnten, also machte sich der Zwölfjährige auf genau diesen und kletterte auf einen Baum, um hier auf sie zu warten.
Und da kamen sie. Scortias drehte sich mit dem Rücken zu ihnen und ließ sich dann, kurz vor ihnen, vom Baum baumeln, so dass sein Körper auf Kopfhöhe von Aspen und dem anderen Mann pendelte, seine Kniekehlen an dem Ast geklammert. Kopfüber grinste der Junge die beiden Männer an, seine Haare von der Erdanziehung nach unten fallend.
„Naaa, ihr Waschweiber?“ kicherte der Junge vergnügt.
Er streckte seine Arme aus und hielt den beiden Männern die hellen Laken hin.
“Da unten rechts am Bach, da waschen die Frauen ihre Wäsche. … Na los, zieht sie euch über und geht.“
Scortias holte Schwung und mit einem Satz machte er eine halbe Drehung in der Luft und landete vor Aspen und dem Fremden der Aspen ähnlich sah, auf den Füßen. Dann hielt er die Frauenunterwäsche hoch.
Skadi Nordskov ist 23 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Trithên geboren. Dieser mutige Pirat reist als Master Gunner durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 83 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
jeweils einen Dolch im Stiefel, 3 Wurfmesser in der Tasche an ihrem Hüftgurt, sowie eine Hand voll Giftpfeile und Tinkturen und ein Säbel an ihrem Rücken
Körperliche Verfassung
Ein fast verheiltes Veilchen auf der rechten Gesichtshälfte direkt am Jochbein und feine Schnitte am Oberkörper (von Holzsplittern).
Hatte sie gerade noch die Szenerie hinter ihm beobachtet, stand sie nun in einer Umarmung, die ihr jegliches Blut aus den Gliedmaßen pumpte. Wie versteinerte stand sie vor ihm, unterdrückte den erstbesten Impuls, der sich durch ihre Schockstarre bohrte und Enrique heftig von sich stoßen wollte. War diese Situation eben noch voller Leichtigkeit gewesen, verpuffte die gespielte Glückseligkeit und hinterließ einen bitteren Geschmack auf Skadis Zunge. Sie ahnte woher diese Reaktion kam. Hörte es ihm Tonfall seiner Worte, spürte es an seinem vor Adrenalin pochendem Herzen. Doch sie konnte ihm nichts davon erwidern. Ganz davon abgesehen, dass diese Worte nicht ihr galten, fühlte sie sich seltsam fehl am Platz. Sicherlich hatten sie in den letzten Tagen mit einem Alltag begonnen, der für sie beide ungewohnt, aber erfrischend war, doch gehörte die Nordskov bei weitem nicht zu der Sorte Mensch, die gut mit Emotionen und dieser Form von körperlicher Zuwendung umgehen konnte.
Ein Seufzen verließ daher ihre Lippen, als die bemalte Stirn gegen seine Schulter glitt und die Jägerin ihren Augen eine kurze Auszeit gönnte. Überspielen würde sie diese Situation nicht, denn das bedeutete zu tun, als wäre es ihr egal. Doch noch weniger wollte sie ihn vor den Kopf stoßen - etwas das ihr unter anderen Umständen mit anderen Beteiligten vollkommen egal gewesen wäre.
"Passt schon. Immerhin muss ich auf dich aufpassen."
Sie versuchte einen neckenden Unterton hinzuzufügen und sog tief die warme Luft in ihre Lungen. Roch den Stoff seiner Kleidung und die Haut darunter. Es erinnerte sie ein wenig an längst vergangene Zeiten, an ihren Vater, ihre Brüder... Ein Seufzen durchfuhr ihren Körper, zog den dunklen Haarschopf erneut in die Höhe und richtete den wachsamen Blick aus braunen Augenpaaren auf das glatt rasierte Gesicht neben sich.
"Ich nehme dich dennoch beim Wort.", fügte sie matt lächelnd hinzu und knuffte ihm mit der flachen Hand gegen die Brust. Jede Faser seines Körpers sprühte Unbehagen aus - jedoch nicht der plötzlichen Nähe wegen, die ihr selbst dieses unangenehm drückende Gefühl in die Kehle pflanzte. Es war wohl eher die Tatsache, dass er befürchtete, sie könne seine Reaktion falsch verstehen. Sie womöglich als Bevormundung betrachten oder gar glauben, er sähe mehr in ihr, als sie in ihm. Doch Skadi wusste um seine Vergangenheit - selbst wenn er ihr erst vor einigen Tagen davon erzählt hatte. Sie sah seine Worte und Taten wie sie waren. Nicht mehr und nicht weniger.
Außerdem vergaß er wohl, wie viel wichtiger er für sie war. Dass alles was er tat nicht in dem Maß bemessen wurde, wie sie es mit fremden Menschen tat. Doch irgendwann würde er es herausfinden. In den nächsten Tagen, vielleicht auch Wochen. Je nachdem wie gut seine Beobachtungsgabe war.
"Richtig... WENN es überhaupt irgendetwas damit zu tun hat. Andernfalls gehen wir das Risiko ein uns unnötig in Gefahr zu bringen. Vielmehr dich als mich, wenn wir mal ehrlich sind."
Sie konnte das Grinsen auf seinen Zügen nicht teilen. Wirkte ungewohnt ernst und verschlossen. Enrique musste oder sollte viel mehr verstehen, dass das hier keine spaßige Sache war, die man mal ausprobieren konnte. Sie hatten die Explosion auf der Morgenwind mit mehr Glück als Verstand überlebt. Ganz sicher würde sie nicht riskieren, dass der Dunkelhaarige sich so leichtfertig auf dem Silbertablett präsentierte.
"Und ich kann nicht jeden töten, der dir an den Kragen will.", raunte sie ihm leise entgegen. Auch wenn sie es zweifellos versuchen würde. Soviel stand für sie zum jetzigen Zeitpunkt fest.
Mit einem Seufzen folgte sie ihm dennoch in die eingeschlagene Richtung, umfasste sein Handgelenk jedoch mit harter Entschlossenheit.
"Wenn ich also sage, dass wir verschwinden, dann verschwinden wir auch. Verstanden?"
Der eiserne Blick, mit dem die dunkelbraunen Augenpaare ihn musterten, ließ ihm kaum eine andere Wahl als dem zuzustimmen. Er war vielleicht einst ihr Befehlshaber gewesen, doch sie waren nicht mehr auf der Morgenwind. Nicht mehr auf unterschiedlichen Positionen und von jenen beobachtet, die sie abgrundtief hassten.
"Ansonsten muss ich dich bestrafen."
Und da war es wieder. Dieses anrüchige Grinsen, das dieser Unterhaltung plötzlich jegliche Ernsthaftigkeit entzog. Auch wenn sie jedes Wort so meinte.
[Zwischen den Buden auf dem Marktplatz | dann auf dem Weg in Richtung des Tumults um Trevor, Gregory und Cornelis | unmittelbar bei Enrique ]
Gregory Scovell ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Schiffsarzt durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 41 Streifzügen in 17 Tavernen.
Habseligkeiten
Am Mann:
Donnerbüchse (Pistole), Entermesser, Stiefelmesser, ein gefaltetes Stück Papier, zwei Seiten eines Briefes
Sonstiges:
2. Donnerbüchse, Pulverhorn, eine Arzttasche, weitere Ausrüstung
Eigentlich hätte Gregory sich bei dieser Angelegenheit wohl auf Anderes konzentrieren sollen. Wie zum Beispiel den Schmuck einzusammeln, sich aus Gefahrenzonen herauszuhalten, das Verhalten von Marine und Standwache oder das Befinden seiner Begleiter im Auge zu behalten.
Aber nachdem er seinen Cousin beim Aufstehen kurz gemustert und den erstickten Schmerzlaut des Mannes darunter mitbekommen hatte, beugte er sich über den Wächter, lauschte genauer hin und hörte das Rasseln in dessen Atem. Fuck!
"Kümmern sie sich - hust - nicht um mich! - hust, hust - Halten s— AGH!"
Der Unbekannte war wütend, versucht sich ebenfalls hochzustemmen und wollte Gregory daran hindern ihn unten zu halten, doch plötzlicher, heftiger Schmerz schickte ihn wieder zu Boden.
"Bleiben sie liegen!", wies der Schiffsarzt den Verletzten scharf an.
Seine blauen Augen huschten über den Rücken des Mannes, die Hände griffen wie von selbst zu, damit jener sich nicht wieder auf die Scherbe zurückdrehen konnte und sie sich womöglich noch tiefer in die Lunge borte, dabei bekam er weder Trevors Gespräch mit dem Jüngling richtig mit, noch das der versuchte seinen Bruder festzuhalten. Der Geselle wäre allerdings sowieso niemand gewesen, wo sich der Schiffsarzt großartig Sorgen gemacht hatte dass der eine Chance gegen den Kindskopf gehabt hätte.
Außerdem hatte er einen Menschen vor sich, welcher sie bis jetzt nicht angegriffen hatte und dringendst Hilfe brauchte. Obendrein schien dieser Mann die Anmaßung inzwischen zu glauben und darauf zu vertrauen, dass der ältere Scovell ihm helfen würde, den jener wandte sich an ihn:
"OUCH! - hust - Verdammt— Ist es sehr - hust, hust - schlimm Doc? Es fühlt s— - hust - sich jedenfalls so an ..."
Der Schmerz und das Rasseln waren jetzt deutlich aus der Stimme herauszuhören, genau so wie die geflehte Bitte.
"Bleiben sie ruhig! Das ist nicht so schlimm wie sie denken."
Ob das stimmte? Mit seinem Pokerface war er jedenfalls überzeugend genug, dass der Wachmann liegen blieb und sich nicht gegen Gregs tastende Hände wehrte. Und es wäre wirklich nur halb so schlimm, falls keine große Ader verletzt worden war.
Vorsichtig zog er das Hemd aus der Hose und hob es mit samt der Jacke über die Wunde und den eingedrungenen Fremdkörper. Prompt wurde ihm schwummerig.
Dann prallte etwas Schweres auf Gregorys Rücken und zwang ihn sich abzustützen, während der Verletzte aufschrie.
"What the—!"
Doch da hörte er bereits Trevors Entschuldigung.
Wütend stieß er den Gesellen, der irgendwie gleichzeitig versuchte auf die Füße zu kommen und den verdrehten Arm zu entlasten, von sich.
Wie hatte er nur vergessen können, sich und den Verwundeten zunächst in Sicherheit ...?
Krachend und berstend gab der Stand unter dem nächsten Körper nach und ließ Greg den Kopf einziehen Oh darn ...
Er seufzte als ihm wieder einfiel, wie sie überhaupt in diese vertrackte Lage gekommen waren.
Während Cornelis durch den Stand torkelte, reinigte er schnell den Untergrund von den gröbsten Trümmern und Scherben und ließ dabei noch ein paar Schmuckstücke in seinen Taschen verschwinden, als er Trevors Aufschrei vernahm.
Abermals seufzte er resigniert, sah sich um und hoffte darauf das Ungeheuer schnell zu entdecken. Wenn er sich richtig entsann, dann müsste es ...
Und richtig:
Es war weit in den Stand hineingepurzelt und lag fast direkt vor der Hinteren Wand.
"Sie bleiben genau SO liegen, verstanden?"
Erst als der Wachmann nickte, richtete er sich auf und eilte scheinbar zu dem anderen Wächter um ihm hochzuhelfen, während er sich fragte, wo der Rotbart abgeblieben war. Doch die Wache rappelte sich, mit weit ausholenden Bewegung und reichlich schlechter Laune, bereits wieder auf, fluchte und zwang Gregory zum Ausweichen. Der Schiffsarzt nutzte die Gelegenheit, ließ sich treffen, um neben das Ungeheuer zu stolpern und zu Boden zu gehen.
Doch der Geselle war schneller gewesen, hatte der sich doch dabei befunden, sich direkt daneben aufzurappeln, als Trevor den Verlust bemerkte und schaltete ausnahmsweise mal schnell.
"MEINST DU DAS HIER? DANN KOMM UND HOL ES DIR!"
Fluchend stellte Gregory fest, dass die kleine Stoffkreatur gar nicht mehr auf dem Boden lag, sondern in der hochgestreckten Hand des angehenden Juweliers zappelte.
Der zweite Wachmann hielt sich derweil fluchend und leicht benommen die gebrochene, blutende Nase, hatte sich aber, trotz der harten Kelle von Feuerbart, wieder soweit berappelt, dass er feststellte, dass nur noch einer der Streithähne anwesend war.
"DU!", gerollte er, auf Trevor zeigend, "DU GEHÖRST JETZT MIR!" und griff nach einer abgebrochenen Holzlatte. Dann setzte er sich, mit schweren Schritten über die Trümmer steigend, langsam in Bewegung.
Derweil drängte sich weiteres Gesindel, durch die Reihen der Gaffer, in Richtung Stand, schubsten sich gegenseitig aus dem Weg und eine zerlumpte Frau stolperte dabei von hinten in Trevor hinein ...
***
In der Nähe des Standes, an dem Cornelis seine Bestellung aufgab, redete der junge Mann noch immer auf die Stadtwache ein. Diese sah immer wieder den, die schmale Standgasse kreuzenden, breiten Hauptgang des Marktes, zum großen Platz mit den Schaukämpfen, entlang, wo ebenfalls Aufregung zu herrschen schien. Doch der rechtschaffende Bürger gab nicht nach und brachte die Soldaten tatsächlich dazu, sich nicht zu entfernen, sondern zögernd mit ihm endlich in Richtung Stand zu Bewegen.
{ Marktplatz, Stand eines Juweliers |
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| bei Trevor | nicht all zu weit von Cornelis }
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Du weißt ja gar nicht, wie recht du hast, ging ihr durch den Kopf, als er über die schwere Zeit Luciens sprach. Man konnte es ihrem Bruder immer noch ansehen, was er durchgemacht hatte, obwohl schon fast ein Monat seit seiner Befreiung vergangen war. Aber darüber würde sie sicher nicht mit einem Fremden reden. Jemand völlig Unbekannten gegenüber zu erwähnen, wer für den Überfall auf die Morgenwind verantwortlich war, wäre selten dämlich. Stattdessen wollte die Blonde über andere Dinge sprechen: Ihre Zukunft, den Mann ihr gegenüber oder...naja...das Wetter. Zum Glück erübrigte sich dieses peinliche Gespräch, weil sie ihn überrumpelt zu haben schien.
Wie überrascht er über ihre Worte war, stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Talin konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, versteckte es aber hinter einer ihrer Hände, als sie die Verschränkung vor ihren Brüsten wieder löste. Ihre Zweifel an der Kunst des Wahrsagens, schienen ihn sofort dazu zu zwingen, sich zu verteidigen. Sie fand es fast ein wenig niedlich. Und sehr ehrenhaft, dass er ihr die Münze sofort zurückgeben wollte. Talins Blick heftete sich kurz auf den Achter, bevor sie ihn langsam wieder hob und Thaddeus musterte. Langsam beugte sie sich vor – ihn immer noch fest im Blick – legte sie zwei Finger auf die Münze und schob sie wieder in seine Richtung.
„ Ich stelle dich nicht unter Beobachtung, weil ich so furchtbar an dir zweifle. Es ist eher so, dass ich dich sehr interessant finde.“
Während sie sich zurückzog, nahm sie eine der Karten, die er vor ihr ausgebreitete hatte in die Hände und betrachtete sie genauer. Auch hier waren Münzen abgebildet, doch statt der sieben stand eine sechs darauf. In der Mitte stand ein Mann mit einer Waage, vor dem zwei Menschen knieten. Schwarz und weiß, eine Graustufe dazwischen finden, um den Menschen die Zukunft vorher zu sagen, die sie hören wollen. Wenn er das so erklärte, dann wuchs ihre Faszination nur noch mehr, denn ehrlich, sie hätte nie die Geduld dafür, sich jedes Mal Gedanken darüber zu machen, was für einen bestimmten Menschen zu treffen würde. Und auch, wenn er es wahrscheinlich nicht mit Absicht getan hatte, so stimmte die Karte, die er ihr gelegt hatte, in gewisser Hinsicht schon. Jemandem die Zeit geben, die er brauchte. Eindeutig etwas, was sie tun musste, ob sie nun wollte oder nicht. Aber so lange dabei ein Fortschritt zu erkennen war, würde sie die Geduld auf jeden Fall aufbringen.
Bei seiner Frage sah Talin schließlich überrascht über den Rand der Karte, die sie noch in der Hand hielt, zu ihm hin.
„Ja, natürlich“, meinte sie vollkommen verwundert, „wie ich schon sagte, finde ich deinen Beruf sehr faszinierend. Wie mein zweifelnder Bruder könnte ich es einfach als Hokuspokus abtun. Aber so wie du es mir erklärt hast, bin ich neugierig, was du mir noch für Karten legst und wie du sie interpretieren würdest.“ Sie drehte die Karte mit zwei Fingern, sodass der blonde Mann das Bild der sechs Münzen sehen konnte und hielt sie ihm dann mit einem Lächeln hin. „Außerdem bin ich doch die blonde Frau, die dir den Rest gibt. Positiv gesehen, werde ich also dein Leben verändern. Wieso fang ich nicht einfach gleich damit an?“
Farley Dunbar ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 25 Streifzügen in 9 Tavernen.
Habseligkeiten
Ring seiner Mutter, kleines Messer im Stiefel
Körperliche Verfassung
Derzeit unversehrt, Rücken vernarbt von Peitschenhieben
Zu sagen, dass alles schnell ging und verwirrend war, wäre noch eine maßlose Untertreibung gewesen. Vor einer Minute noch hatten sie gemütlich nebeneinander in der Menge gestanden und darüber gefrotzelt, ob Aspen es nicht doch einmal mit dem vermeintlich unbesiegbaren Kämpfer aufnehmen sollte. Und plötzlich verloren sie den Rotschopf aus den Augen, weil jemand nahezu in sie hineinstolperte. Farley hatte dem Mann ebenso wie Aspen zunächst nicht sonderlich viel Beachtung geschenkt. Doch als der Name seines Freundes fiel, und die beiden Männer sich plötzlich in inniger Umarmung wiederfanden, konnte er nicht umhin den anderen genauer zu mustern. Da er Aspen schon kaum erkannt hatte als erwachsenen Mann war es kaum verwunderlich, dass es einen Moment brauchte, bis der junge Dieb realisierte, wen sie da vor sich hatten. Wahnsinn – erst einen Jugendfreund wiedergefunden, jetzt den eigenen Bruder. Aspen war wirklich ein Glückpilz vor dem Herren, wenn er sich nicht selbst in Schwie... Farley verfluchte sich einen Moment später dafür, auch nur an das Wort gedacht zu haben. Ein Schrei, Tumult und während der Braunhaarige begann sich hektisch nach einer cleveren Fluchtmöglichkeit umzusehen, hatte Aspen ihn auch schon am Arm gepackt und schleifte ihn mit sich. Farley hatte nicht einmal die Möglichkeit, sich darüber Gedanken zu machen, was dieses Wiedersehen für die beiden Brüder bedeutete und wie er selbst in dieses Bild passte. Sein Kopf war stattdessen damit beschäftigt, seine Gliedmaßen so zu koordinieren, dass sie Schritt halten konnten – und er nicht wie ein plumper Sack einfach lang auf den Boden des Platzes stürzte.Die Menge allerdings war immer noch dicht – und selbst drei ausgewachsene Kerle, die hektischen Fußes unterwegs waren und wenig Rücksicht auf die nahmen, die ihnen in die Quere kamen, schienen die Menschen nicht zu schrecken. Irgendwann verlor Farley erst Aspens Arm, dann den Blondschopf selbst aus den Augen. Das letzte, was der Dieb von den beiden Brüdern mitbekam, war wie Aspens Kopf in einer Seitengasse verschwand.
Der Dieb fluchte lautlos und wagte nur kurz einen Blick zurückzuwerfen. Was er sah, gefiel Farley gar nicht. Mehr Soldaten als ihm lieb waren, waren auf sie aufmerksam geworden. Zwar folgten sie vorrangig Aspen, dessen Bild ja weithin sichtbar von den Plakaten prangte, allerdings war er an der Seite seines Freundes von so einigen Leuten gesehen worden. Farley hatte keine Lust herauszufinden, ob man ihn ebenfalls wieder in eine Zelle stecken wollte oder nicht. Der junge Mann gab es also auf den Brüdern folgen zu wollen, sondern duckte sich weg und schlich sich einige Meter in eine andere Richtung davon. Das Ziel war klar: möglichst viel Abstand zwischen sich und die bringen, die ihn und seine Begleiter fassen wollten. Obwohl er groß gewachsen war, schob sich der junge Dieb erstaunlich geschickt durch die Menge und wagte es nach kurzer Zeit sogar wieder aufzutauchen – natürlich nicht, ohne sich zu vergewissern, dass dies möglichst ungefährlich war. Wenn es nicht so heiß gewesen wäre, hätte er sich einen Umhang oder zumindest eine Jacke mit Kapuze besorgt, die er tief über sein Gesicht und die braunroten Haare hätte ziehen können. Allerdings war bei dieser Hitze ein Mann mit derartiger Bekleidung viel zu auffällig – man hätte sofort gesehen, dass er etwas zu verbergen hatte. Ihm blieb also nur, sobald wie möglich ebenfalls in einer Seitengasse zu verschwinden.
Das hatte er durchaus auch vor, denn nur wenige Meter trennten den jungen Mann von einer ebensolchen. Doch grad, als er einen erneuten Blick hinter sich warf, um sich zu vergewissern, dass ihn von den Soldaten niemand erspäht hatte, prallte eine junge Frau gegen ihn. Sie schluchzte und krallte sich hilfesuchend an seinem Hemd fest. Im Tumult war auch die Menge in Bewegung geraten, offenbar war sie nicht so standfest wie das getrennte Dreigespann. Viel Zeit über ihre Beweggründe nachzudenken hatte er jedoch nicht. Einem Reflex folgend packte der Dieb sie und sie „dankte“ es ihm, in dem sie ihre Finger nur noch ein wenig mehr in seine Oberarme krallte und ihn lächelnd ansah. „Passt besser auf, Teuerste, hier ist einiges an Gesindel unterwegs.“ Farley versteckte die Tatsache, dass er innerlich vor Ungeduld platzte und sie am liebsten dorthin zurückgeschubst hätte, woher sie gekommen war. Er hatte keine Zeit sich aufhalten zu lassen und schon gar keine Zeit den heldenhaften Retter zu spielen, der er nicht einmal war. Aber das hätte Aufmerksamkeit auf sich gezogen – ungute Aufmerksamkeit vieler Menschen – und die konnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Also blieb die Charme-Variante, die nur die Aufmerksamkeit eines Menschen erregen würde. Farley stellte das Mädchen wieder auf die Füße und widerstand dem Drang, ihr dabei den kargen Geldbeutel zu stiebitzen, den sie an ihrem Gürtel hängen hatte. Stattdessen lächelte er sein süßestes Lächeln, zog die Frau die letzten Meter bis zur Gasse mit sich (ein Paar würde sicher keiner der Soldaten suchen) und verschwand dann schließlich in den beruhigend schützenden Schatten der Häuser. Die verdutzte Dame ließ er ohne weiteres Zögern zurück.
Der junge Dieb nahm stattdessen die Beine in die Hand und lief schnellen Schrittes durch die engen Gänge, die so unangenehm rochen wie er sich fühlte – Sport war einfach keine gute Idee bei diesen Temperaturen. Während er ein, zweimal abbog in der Hoffnung auf der richtigen Spur zu sein, fragte er sich, ob es nicht besser gewesen wäre auf dem Schiff zu bleiben. Allerdings hätte er dann nicht so viel Geld machen können, um seine Schuld zu begleichen. Das wäre eine noch weniger angenehme Situation gewesen. Wahrscheinlich hätte er bei dieser Masse an Menschen dreimal mehr Börsen stehlen können, als er gebraucht hätte – wenn Aspen nicht dabei gewesen wäre. Oder sie dem Bruder seines Freundes nicht begegnet werden. Wer wusste das schon. Farley wusste nicht mehr, ob er richtig war. Einzig, dass die Richtung etwa stimmen musste, darüber bestand kein Zweifel. Doch seine Zuversicht schwand mit jedem Meter und er überlegte schon, ob er nicht vernünftigerweise zur Sphinx zurückkehren sollte, als er Stimmen vernahm, die ihm bekannt vorkamen. Eine Hausecke später sah er die beiden Männer – und den kleinen Jungen, der ebenfalls mit ihnen reiste. Und der Aspen und seinem Bruder (wie war noch sein Name gewesen?), Frauenkleider hinhielt. Aber wozu sollte er sich eigentlich noch wundern.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass die euch viel nützen – aber wenn ihr sie anziehen wollt, dann beeilt euch. Lange wird es nicht mehr dauern, bevor sie anfangen die Gassen zu durchsuchen. “
keuchte er, doch ein wenig außer Atem von der kleinen Flucht und warf einen prüfenden Blick über seine Schulter. Die leichte Hektik darin, würde Scortias und ihrem neuen Begleiter wohl kaum aufgefallen sein. Aspen dagegen vielleicht – allerdings hatte dieser wohl im Moment andere Sorgen.