Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Ryan Black ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Fremder durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 27 Streifzügen in 14 Tavernen.
Habseligkeiten
Versteckte Dolche, ein paar Münzen, einen Beutel mit persönlichen Inhalten.
Körperliche Verfassung
Senkrechte Narbe über dem rechten Auge, welche zum Erblinden führte.
Tatsächlich wollte der Dieb auf Liams Aussage hin, er solle sich etwas amüsieren erwidern, allerdings wurden sie da schon von den beiden Jungs die in sie hinein prallten abgelenkt.
Als er den kleinen Burschen grob am Kragen gepackt hatte, war seine Intension dahinter keinesfalls ihn zu erschrecken und schon gar nicht ihn mit Schlägen zu schelten. Es war schlicht und ergreifend eine einfache Reaktion gewesen...
Allerdings ließ der Dieb den Jungen nicht sofort los, denn im Gegensatz zu Liam war Ryan nicht so blauäugig um davon auszugehen dass es sich um gewöhnliche, spielende Kinder handelte. Dafür waren die Kleider zu schmutzig und passten nicht richtig, waren übersät mit Löchern und die Wangen der Kinder viel zu eingefallen und schmächtig als das es Gesund sein konnte. Zu ihrem Glück jedoch waren die beiden in Liam und Ryan gerannt - und nicht in irgendeinen reichen Herrn der sofort nicht nur Ohrfeigen ausgeteilt hätte, sondern auch bei dem was die Jungs gut versteckt unter Hemd und Hose einzusacken versuchten, auch noch die Wachen verständigt hätte.
Ryan ließ den Kragen des Jüngeren los und als der ältere Liams Rat nur mit geröteten Wangen und Ohrläppchen dankbar nickend bejahte, wollte der Kleine das Weite suchen. Ryan packte ihn jedoch - immer noch finster Drein blickend, am Arm und hielt ihn so davon ab. Dann ging er in die Hocke.
"Passt mal auf.", fing er ohne eine Erklärung für sein Verhalten abzugeben an. "Wie wär's wenn ihr meinem Freund seine Sachen zurück gebt und ich verspreche euch, das wir euch nicht bei den Wachen verpfeifen.", erklärte er leise und eindringlich in seinem wohlbekannten, schneidenden Tonfall. Nicht, dass Ryan das überhaupt vor hätte - immerhin mussten sie sich selbst auf der Insel bedeckt halten. Das letzte was er tun würde wäre ein paar Straßenkinder an Wachen zu verpfeifen... Aber irgendwie musste er ihnen ja ein bisschen Angst machen. Die Jungs wurden blass. Zu seiner Überraschung jedoch ließ der ältere den kleineren immerhin nicht im Stich... Der hätte nämlich nachdem Liam ihn zur Vorsicht ermahnte ganz einfach abhauen können.
Der Dieb wollte noch etwas hinzufügen.. Und plötzlich, völlig unerwartet bildete sich ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen. "Und wenn ihr das getan habt, verrate ich auf was ihr bei eurem nächsten Streifzug achten müsst, um nicht demnächst eine Hand abgeschlagen bekommt..."
Der Ältere der beiden warf Liam einen kurzen Blick zu, dann erhob er panisch die Stimme. "Wir haben gar nichts gestohlen!", protestierte er. "Seht doch selbst!", in dem trotzigen Blick des Jungen flackerte kurz die Angst auf, doch bereitwillig zu beweisen dass er nichts außer seinen Kleidern bei sich trug, hob er die Hände. Der Jüngere tat es seinem Gefährten gleich und nickte zustimmend.
"Ihr vielleicht nicht...", Ryans Worte klangen wohl wissend. "Aber eure Freundin die gerade in Richtung Brunnen gehuscht ist hat sich ganz eindeutig an dem Seesack zu schaffen gemacht, als ihr in uns gerannt seid...", erklärte er das Offensichtliche völlig ruhig und immer noch mit einem leichten, belustigten Lächeln.
"Sie hat mit einem Messer in den Sack geschnitten.", sprach er nun wieder direkt an Liam gewandt.
Die beiden Jungs tauschten panische Blicke aus, ehe der Ältere erneut anfing zu protestieren. "Wir haben damit nichts zu tun! Wirklich!", der Jüngere indes versuchte sich ächzend aus Ryans Schraubstockgriff zu befreien.
Lucien Dravean ist 21 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 90 Streifzügen in 60 Tavernen.
Talin erntete auf ihre Frage, deren besorgter Unterton ihm nicht entging, nur einen entnervten Blick. Ihre Fürsorge in allen Ehren, doch der 21-Jährige hatte ganz sicher nicht das Bedürfnis, sich bemuttern zu lassen. Dafür müsste sie ihren Bruder eigentlich besser kennen. Er aß gut und reichlich, immer dann, wenn er Hunger hatte, und das machte sich inzwischen auch an seiner Statur bemerkbar. Seine Knochen zeichneten sich nicht mehr so deutlich unter der Haut ab und mit jeder Arbeit, bei der er auf der Sphinx wie selbstverständlich wieder anpackte, kehrte langsam aber stetig auch die alte Kraft in seine Muskeln zurück. Nicht mehr lange und Lucien sah wieder aus wie ein Mensch. Alles darüber hinaus kam ihm schon reichlich übertrieben vor – vor allem, da er selbst vorhin schon etwas zu Essen in die Hand gedrückt bekommen hatte.
Wortlos wandte der Dunkelhaarige den Blick ab, richtete ihn statt dessen auf die bunten Auslagen der Buden, an denen sie vorbei kamen. Was genau dort lag, interessierte ihn allerdings auch nicht. Mit mehr als gemischten Gefühlen hatte er sich bereit erklärt, seine Schwester zu begleiten und seine Laune hatte sich, als sie die Stadt erreichten, auch nicht wirklich gebessert. Genau wie Talin verband er fast nur schöne Erinnerungen mit dem alljährlichen Frühlingsfest und doch stieß es ihm nun übel auf. Vielleicht empfand er Mîlui als zu groß – immerhin kam er von der kleinsten noch auf den Karten der Ersten Welt verzeichneten Insel. Auf Kelekuna war alles kleiner, bescheidener, intimer gewesen. Und schöner. Er war eben Dorfkind durch und durch.
Vielleicht nervte ihn aber auch die Unbeschwertheit der Menschen dieser Tage. Die gleiche Unbeschwertheit, die er aus seiner Heimat, die er von früher her kannte und die er nun nicht mehr empfand. Er hatte sich verändert – ganz wie Talin es prophezeit hatte.
Shanayas Worte schließlich rissen Lucien aus seinen Gedanken. Er wandte den Blick von den Buden ab, sah zu der Schwarzhaarigen hinüber, die einige Schritte vor ihnen dahin tänzelte, ihr Essen im Mund, während sie versuchte, sich verständlich zu machen. Talins Reaktion darauf lockte dann ein flüchtiges Schmunzeln auf seine Lippen, das er jedoch hinter dem Krug verbarg, den er in diesem Moment an den Mund hob, um einen Schluck von seinem Grog zu trinken. Auch den hatte Shanaya spendiert – genauso wie das Ofenbrot in seiner anderen Hand, das mit Käse, Speck und Frühlingszwiebeln vollgestopft worden war.
Er mochte dieses Gefühl nicht teilen, doch aus irgendeinem Grund fand er ihre kindliche Freude... niedlich. Wie eine Zehnjährige, die nie zuvor etwas Vergleichbares zu Gesicht bekommen hatte und nun alles, und zwar wirklich alles, ausprobieren wollte.
Doch der Dunkelhaarige mischte sich in das Gealber der beiden Frauen nicht ein, trat innerlich einen kleinen Schritt zurück und beobachtete das Ganze nur von der Seite. Möglich, dass er deshalb als erster reagierte, als sich von hinten eine Stimme an sie wandte. Lucien wandte sich herum, ließ dabei den Krug sinken und maß den Mann, der dort einen Stand betrieb, mit einem schnellen Blick. Ein weiterer Blick auf die Bude – oder vielmehr deren Ausstattung und Verzierung – verriet, dass es sich bei ihm um eine Art Wahrsager oder Hellseher handeln musste und prompt hob der junge Mann skeptisch eine Augenbraue. Einerseits, weil er von dieser Hellseherei rein gar nichts hielt. Andererseits, weil er sich doch darüber wunderte, dass er seine schwarzhaarige Begleiterin mit ihrem Namen ansprach.
„Und ihr kennt euch?“,
stellte Lucien mit einem fragenden Seitenblick zu Shanaya das Offensichtliche fest. In seiner Stimme lag ein Hauch zynischer Neugier.
[In der Nähe des Brunnenplatzes | Shanaya, Talin & Thaddeus]
Shanaya Árashi ist 17 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Yvenes geboren. Dieser mutige Pirat reist als Navigator durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 170 Streifzügen in 155 Tavernen.
Habseligkeiten
Einen Degen, einen Dolch und eine Tasche voller Geheimnisse
Körperliche Verfassung
Endlich Mal wieder vollkommen uneingeschränkt!
Ihre Begeisterung wurde nicht geteilt, was Shanaya jedoch reichlich wenig interessierte. Sie hatte genug für sie alle. Für Talin, die nicht so ganz zu wissen schien, was sie von ihr halten sollte – und für Lucien, der eher weniger angetan wirkte. Und dabei hatten die beiden so eine tolle, herzensgute Gesellschaft! Nachher wären sie noch vom Fleisch gefallen. Für einen Moment war ihr Blick ein wenig ziellos, zu viel gab es auf einmal zu sehen. Erst, als Talin ihre Frage verdrehte, warf die Schwarzhaarige ihr einen vielsagenden Blick zu.
„Wenn ich mich zwischen dir und dem Essen entscheiden müsste – es würde mir sogar fast Leid tun – aber ich wäre vermutlich sehr satt.“
Lucien hielt sich raus, vielleicht auch, weil ihm keine Ausrede einfiel, wieso er sie nicht probieren lassen wollte. Also schwieg er lieber. Auf die Worte seiner Schwester hin schnaufte die junge Frau jedoch nur. Sie hatte doch längst einen Plan! Undd der klappte bisher, wie erwartet, vorzüglich! Einen Dolch hatte sie fest eingeplant, aber es gab Prioritäten. Und genau das wollte sie in diesem Moment verkünden, als sich eine weitere, männliche Stimme einmischte. Zuerst huschte der blaue Blick zu Lucien, aber das war definitiv nicht seine Stimme gewesen. Also wandte sich die junge Frau zu der Quelle herum, hob kurz eine Augenbraue, ehe ihr Lächeln wieder einen belustigten Zug annahm. Auch wenn es ihr sichtlich schwer fiel, stehen zu bleiben. Sie hatten doch keine Zeit! Zuerst wandte sie sich jedoch zu Lucien herum, ließ den Blick dabei kurz über eine seiner Hände schweifen. Er wartete sicher nur darauf, dass sie einen Versuch wagen würde. Ihm galt also ein vollkommen unschuldiges, breites Grinsen.
„Kennen würde ich das nicht nennen... Mehr eine 'Ich habe ihm seine Zukunft vorher gesagt' – Bekanntschaft.“ Die blauen Augen ruhten einen Moment auf dem Dunkelhaarigen, ehe sie sich eben dieser Bekanntschaft zu wandte. „Deshalb lebe ich im Moment! Wer weiß schon, was morgen ist.“
Sie machte mit der Hand, in der sie noch immer den Krug hielt, eine leichte, angedeutete Geste. Das Ganze stand ja sowieso außer Frage, immerhin würde sie irgendwann nur noch am Dock hängen, sehnsüchtig zum Meer blickend. Die nächsten Worte des Mannes ließen die Schwarzhaarige auflachen.
„Weißt du, wenn ich jedes meiner Talente als Beruf ausüben würde... ich würde den ganzen Tag nur arbeiten. Wo wäre da die Zeit für Vergnügen?“ Sie wippte ein bisschen auf den Füßen hin und her, antwortete mit den nächsten Worten sowohl Talin (Hah, die blonde Frau von der Karte!) als auch Thaddeus.
„Ein neuer Degen ist fest eingeplant.“ Shanaya bewegte die Hüfte einige Male von links nach rechts, während die Klinge dabei hin und her wackelte. „Aber so eine Entscheidung will nicht auf leeren Magen getroffen werden!“
Und damit war erst einmal alles gesagt und sie nahm einen Bissen von dem Brot in ihrer Hand.
Elian Montrose ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 22 Streifzügen in 15 Tavernen.
Habseligkeiten
Jacke & Hose (dunkel), Hemd (hell), Stiefel. Medizinische Ausrüstung in einer Umhängetasche, versteckter Dolch (Mordwaffe an seinem Vater), Tagebuch, Bleistifte und Bündel alter Briefe, Geigenkasten.
Körperliche Verfassung
Platzwunde am Kopf. Gilt als bewusstlos.
Elian schob sich zwischen zwei Menschentrauben hindurch und hielt weiter nach Kell Ausschau. Er musste sich trotz seiner Größe den Hals ziemlich verrenken, aber dann erspähte er endlich den ersehnten Rotschopf auf der anderen Seite der behelfsmäßigen Schaukampf-Arena, die von der Gauklertruppe abgesteckt worden war.
Er begann mit einer Umrundung des Kampfplatzes, was aber nicht so schnell vonstatten ging wie es ihm lieb gewesen wäre. Er konnte nicht zwischen den Menschen und der Absperrung laufen, sondern musste sich mit einigem Abstand davon durch die Menge zwängen, wenn er für die Soldaten nicht direkt auf dem Präsentierteller herum stolzieren wollte. Und er konnte dies nicht zu schnell tun, wenn er vermeiden wollte, die Menschen zu verärgern, indem er sich zu brutal an ihnen vorbei drängelte. In seiner Erfahrung würden unwirsche Reaktionen nur erst Recht die Blicke auf ihn lenken.
Quälend langsam näherte er sich also seinem Ziel, dabei immer wieder den Impuls unterdrückend, sich nach seinen Verfolgern umzusehen. Noch verfolgten sie ihn nicht explizit, es wäre ja schön, wenn er es dabei belassen könnte.
Endlich hatte er Kell erreicht, war nur noch wenige Schritte von ihm entfernt - und erkannte, dass der Schaukämpfer gerade im Begriff war, sich das Hemd über den Kopf zu streifen. Elian blieb in der letzten Menschengruppe stehen, die ihn noch von dem Gaukler trennte. Kell hob das Seil, das als Abtrennung für die Arena galt, an und trat in den Ring. Sofort wandten sich alle Blicke in der Umgebung auf ihn. Elian drehte sich um, erspähte die Soldaten ein ganzes Stück zu seiner Rechten und schlenderte im Tempo der meisten Jahrmarktsbesucher gespielt gemächlich nach links. Nach einer Weile ging er auf ein Knie, um sich "den Schuh zu binden" und sich so vollkommen zu tarnen. Als er wenig später aufstand und sich umsah, hatten die Wachen sich aus seinem Gesichtskreis entfernt.
Uff. Nochmal Schwein gehabt.
Er erwog, den Platz zu verlassen, aber im Grunde war es gleichgültig, wo in der Menge er sich herumtrieb. Wachen gab es überall, und solange er nicht aus der Masse der Schaulustigen heraus stach, war das hier der sicherste Ort für ihn.
Also spazierte er noch etwas weiter weg von der Arena, darum bemüht, möglichst niemandem direkt ins Gesicht zu sehen. Je weniger Blickkontakt er suchte, desto geringer waren schließlich die Chancen, dass ihn jemand erkannte und Alarm schlug...
[Kurz bei Kell, dann unterwegs geradewegs auf Aspen und Farley zu]
Aspen Montrose † ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Carpenter durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 53 Streifzügen in 31 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei Dolche, eine Pistole, ein Entermesser, eine Pfauen-Brosche und ein altes Klappmesser
Auch wenn irgendein unbekannter Troll einmal in seinem Leben das Gerücht in die Welt gesetzt hatte, dass große Menschen es in solchen Massen leichter hätten, kam Aspen verhältnismäßig nur langsam voran und musste jede Lücke nutzen. Zwar war es ein leichtes sich Platz zu schaffen, sobald sich erst einmal ein Spalt öffnete – doch diesen galt es auch zuerst zu entdecken. Brav mit dem Gesicht abgewandt von den Marinesoldaten zu seiner Rechten, schlängelte er sich näher an den Schauplatz des Geschehens heran, auch wenn er nicht das Ziel verfolgte die erste Reihe zu besetzen. Den Arm winkelte er fest an den Körper, um den Beutel unter seiner Kleidung vor Langfingern wie Farley zu schützen, die es hier wahrscheinlich zur Genüge gab.
„Woher willst du wissen, dass ich in den letzten Jahren kein Profi darin geworden bin?“, schnaubte er mit einem verurteilendem Blick, bevor er selbst darüber schmunzeln musste. Wohl oder übel hatte er sich verbessern müssen, gerade bei Lebensmitteln wäre er sonst nicht über die Runden gekommen. Doch einen Laib Brot auf dem gefüllten Markt von einem überforderten Händler zu stehlen war etwas anderes als einem Geschäftsmann die wohl gefüllte Börse zu entwenden. Bei Letzterem ließ er Farley lieber den Vortritt.
Während sich die Menge nach ihrem Höhepunkt in direkter Front langsam wieder auflöste und ein Durchkommen angenehmer wurde, suchte Aspen wieder das Highlight des Tages, mit dem er zuvor noch die unangenehme Begegnung verband. Am Rande des Rings meinte er die gepflegten roten Haare erspähen zu können, so lange sie nicht zu einem anderen seelenlosen Genossen gehörten.
„Ich werde mich hier nicht zur Schau stellen, nur damit du deine Börsen füllen kannst.“, murrte er mit einem vielsagendem Blick zurück. Auch wenn er alleine bei der Sphinx bereits in den letzten Monaten verhältnismäßig viel hatte kämpfen müssen, wäre er nicht so dämlich sich hier von einem geübten Schausteller die Nase polieren zu lassen. „Sehr wahrscheinlich ist der Gegner bereits ausgewählt und erhält ein ordentliches Sümmchen dafür, gegen den Kerl zu verlieren.“, gab er zu Bedenken. Die kleinen Kneipenrangeleien waren so echt wie die berüchtigten Hinterhofkämpfe. Doch so ein großes Ereignis wie hier? „Der ganze Trubel wäre wahrscheinlich schnell dahin, wenn der vermeidliche Unbesiegbare sich durch Zufall besiegen lässt.“
Er hätte seinen Verdacht, der für Aspen selbst ziemlich logisch klang, gerne weiter ausgeführt. Doch als jener Unbesiegbare den Ring betrat und sich nun für alle gut sichtbar im Ring befand, begann die Menge zu toben und animierte Aspen dazu sich noch etwas weiter zu entfernen, auch wenn sein rotschöpfiger Begleiter wahrscheinlich lieber mitten drin gearbeitet hätte.
Hier war die Sicht gut, sie wurden nicht jede Sekunde angerempelt und dennoch blieben sie gedeckt genug, um nicht erhascht zu werden. Genau auf der Grenze von tobender Menge und interessierten Schaulustigen.
„Er wirkt tatsächlich nicht so stark, wie ich es nach den Plakaten...“, stimmte er Farley mit kritisch verengten Brauen zu und drehte den Oberkörper zu ihm, als genau in diesem Moment ein geduckter Mann vor ihm aus der tobenden Menge schlich und Aspens Schulter im Schleichgang erwischte, sodass er sich automatisch versteifte um mehr Widerstand zu bieten und dem frechen Kerl seinen Durchgang nicht ganz so leicht zu machen.
Enrique de Guzmán ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 48 Streifzügen in 21 Tavernen.
Habseligkeiten
Säbel, mehrere Messer, kleiner Kompass, Taschenuhr, Geld, kleine Puppe aus Holzperlen und Muscheln, (Steinschlosspistole, Sextant, Abenteuerroman, Brief, Dokumente, Pin, Samtbeutel mit Perlenkette)
Körperliche Verfassung
Die linke Schulter ist nach wie vor steif und sein Griff mit der Linken schwächer als gewohnt. Das wird nicht nur die nächsten paar Tage so sein, dazu war die Wunde zu tief.
Wegen der Ereignisse auf Mîlui und danach ist er in ruhigen Momenten etwas ablenkbarer, nicht ganz so aufmerksam und schnell wie sonst. Und allgemein schneller erschöpft.
"Hab ich doch gar nicht!", antwortete er ein wenig theatralisch, gerade so, als hätte ihn ihre Retourkutsche wirklich getroffen. "Du hast mir die Tüte förmlich aus der Hand gerissen. Sag das nächste Mal gleich Bescheid, dann hole ich für jeden eine!"
Mahnend und ein wenig Oberlehrerhaft hob er, völlig untypisch, dabei den Zeigefinger. Es viel ihm schwer ernstzubleiben, doch auf seinem Gesicht war davon nichts zu sehen.
"Und du hast den Pottwal, die Geranien und das Hundefutter vergessen. Du weißt doch, ich hätte Heute nicht frei bekommen, wenn ich nicht mindestens ein paar Besorgungen zugestimmt hätte."
Halb klang es verstimmt, halb scherzhaft, während sein Gesichtsausdruck um Verzeihung heischte. Y'aY'a, was für eine Schmierenkomödie...
Unter dem schmunzelnden Blick des Händlers nahm er die erstandene Ware entgegen und schob sie in die Tasche. Der dachte wahrscheinlich, sie wären Geschwister oder gar ein Pärchen das sich neckte.
Doch das waren sie nicht. Wieder spielte er eine Rolle, vermischte Wahrheit und Lüge. Erschöpft fragte er sich wieviel davon echt war, dachte an Cornelis Worte, dass er er selber sein sollte und stellte fest, dass er nie herausgefunden hatte, wer er wirklich war, geschweige denn wie er das anstellte.
Bitterkeit huschte über seine Züge.
Damit der Händler es nicht mitbekam wandte er sich recht abrupt Skadi zu, hakte sie unter, legte seine Hand auf ihre, die jetzt in seiner rechten Ellenbeuge ruhte und zog sie vorwärts.
Diese Erkenntnis traf ihn hart, warf ihn fast völlig aus der Bahn und er klammerte sich wie ein ertrinkender an seinen Beschluss, dass die Frau neben ihm Heute Spaß haben sollte, fuhr jedwedes Hilfsmittel auf, Isabella, Nahia, Cornelis, seine Tochter und noch mehr, nur um nicht zusammenzubrechen oder die Maske fallen zu lassen. Er hatte Erfolg und mehr als der Anflug von diesem Kampf drang nicht nach außen.
Die Dunkelhaarige kannte ihn allerdings gut genug, dass ihr weder die Plötzlichkeit, noch der Unterton, den er nicht ganz aus seiner Stimme verbannen konnte, entgangen sein dürfte; für den Händler, der bereits halb bei seinem nächsten Interessenten war, würde es dennoch reichen.
"Aber jetzt konzentrieren wir uns ganz darauf Spaß zu haben und, für dich, meine schöne Jägerin, einen neuen Bogen zu finden", meinte er im Gehen.
Erst ein paar Stände später löste er seine Hand von ihrer, so dass sie sie von seinem Arm nehmen könnte, so sie das wollte. Seit dem Schreibwarenhändler hatte er seinen Blick ziellos schweifen lassen, sie nicht angesehen.
"¡Lo siento, ich bin ein schlechter Gastgeber!", flüsterte er, wissend, dass ihre Ohren gut genug waren, diese Worte, die nur für sie bestimmt gewesen waren, auch zu hören.
Dann straffte er sich, wandte sich ihr gänzlich zu und lächelte so gut, wie er es nur konnte.
"Aber ich verspreche, ab jetzt gehöre ich ganz dir. Was immer du nun tun möchtest, wir tun es."
Seine Worte waren ihm ernst und auch wenn er nicht wusste wer er war, diese Aussage kam aus der tiefsten Tiefe seines Selbst. Was auch immer passieren würde, Heute würde er sich daran halten.
{ Erst beim Schreibwarenhändler, dann mitten zwischen den Menschen und Buden auf dem Marktplatz | unmittelbar bei Skadi | in Sichtweite von Yaris }
Talin Dravean ist 18 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Kelekuna geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 118 Streifzügen in 48 Tavernen.
Habseligkeiten
Zwei versteckte Dolche, einen Degen, eine Kette und einen Beutel mit Münzen
Körperliche Verfassung
Auf Kaffeeentzug. Eine frische Narbe auf dem linken Handrücken.
Auf Shanayas Worte hin, legte sie sich mit hoch dramatischer Geste die Hand aufs Herz und ließ einen Seufzer der absoluten Enttäuschung hören. Zu traurig war Talin, dass die schwarzhaarige wirklich Essen über die beiden Geschwister stellte, als das sie jetzt darauf hätte antworten können. Außerdem kam sie auch gar nicht dazu, weil sich in genau diesem Moment jemand in ihr Gespräch einmischte. Die Blonde drehte sich um und warf dem Mann, der Shanaya so vertrauensvoll angesprochen hatte, einen musternden Blick zu. An ihm war nichts weiter auffälliges, sein Stand dafür stach heraus und schrie geradezu heraus, als was der Blonde tätig war.
Zwischen Neugier und Zweifel hin und her gerissen, wandte sie sich erst einmal von ihm ab und Lucien zu, der nun – endlich mal! - den Mund aufmachte, außer zum Essen. Ihr war sein Blick nicht entgangen, mit dem er sie bedacht hatte, als sie ihm etwas von ihrem Brot und Fleisch angeboten hatte. Und seitdem konnte sie auch nicht schwer übersehen, wie schlecht seine Laune, wie in sich gekehrt er war, fast ablehnend dem ganzen Fest gegenüber. Es verwirrte sie, weil sich das nicht mit dem Bruder vereinbaren ließ, mit dem sie den Frühling immer gefeiert hatte.
In diesem Moment hätte sie am liebsten kindisch mit dem Fuß auf den Boden gestampft, ein kleines Mädchen, dass nicht damit zufrieden war, recht gehabt zu haben. So ganz war Lucien nicht mehr der, den sie von früher kannte. Dazu gehörte dann wohl auch die Tatsache, dass ihn dieses Fest nicht mehr glücklich machen konnte. Und das machte sie traurig und wütend zugleich. Kurz entschlossen trat sie zu ihm, nahm seine Hand in ihre, drückte sanft und lehnte ihren Kopf gegen seinen Arm, bevor sie sich wieder auf das Gespräch konzentrierte. Irgendwie ging es wohl um eine Art Antwort auf ihre Frage, die sie vorhin gestellt hatte. Zumindest sprach Shanaya in dem Moment von einem Degen, den sie sich kaufen wollte. Aber trotz allem schien Essen bei ihr vor zugehen und Talin schmunzelte leicht darüber, bevor sie sich dem Wahrsager, der sich eingemischt hatte, wieder zuwandte. Sie hatte nicht ganz so viel mitbekommen von dem Gespräch, dafür aber die Antwort der schwarzhaarigen auf Luciens Frage, woher die beiden sich kannten. Und weil es Talin neugierig machte, was Shanaya gesagt hatte, musste sie einfach die Frage aller Fragen stellen:
„Bist du so schlecht in deinem Beruf, dass du dir von deinen Kunden die Zukunft vorhersagen lässt?“
[In der Nähe des Brunnenplatzes | Lucien, Shanaya & Thaddeus]
Thaddeus Rackham ist alt und wurde unter den Sternen der Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf Keine Angabe Streifzügen in Tavernen.
So viel Skepsis. Als ob man auf einer Insel wie dieser nicht auch neue Leute kennenlernen konnte. Thaddeus begegnete den zwei Fremden, die in mit einem abschätzenden Blick maßen, mit einem Lächeln. Man konnte jedoch selbst entscheiden, ob das verziehen der Mundwinkel von sarkastischer Natur war, oder nur zurückhaltende Freundlichkeit.
“Neuer Morgen. Neues Schicksal.”
Warum machten ihn diese dummen Weisheiten nur so dermaßen Spaß? Sein Beruf war absoluter Schwachsinn, doch Thaddeus hatte wirklich Vergnügen an den Reaktionen anderer Menschen. Und der Kerl wirkte … Nunja. Das Grinsen des Rackham wurde noch breiter.
Sein Blick wanderte zurück zu der Dunkelhaarigen. Als ob ‘diese Bekanntschaft’ nur deshalb existieren würde, weil sie ihm die Zukunft vorhergesagt hatte. Ihm entwich ein leises, erheitertes Lachen.
“Vielmehr war es eine ‘Ich bin unvorsichtig und laufe andere Personen nieder’ - Bekanntschaft”, korrigierte er die Piratin.
Man sollte schon erwähnen, wie es dazu gekommen ist, dass sie ihm überhaupt die Zukunft vorhergesagt hatte. Zumal die blonde Dame dadurch sein Talent in frage stellte.
Er verbiss sich zunächst einen Kommentar.
Wenn die Vorhersagung von Shanaya irgendeinen Sinn ergeben hätte, dann wäre die Karte mit der blonden Frau definitiv zutreffend. Thaddeus suchte den Blickkontakt zu der Schwarzhaarigen und hob fragend eine Braue an. So als wollte er insgeheim fragen, warum sie sein angebliches Verderben gleich mitgebracht hatte.
Mit einem Seufzen schirmte er, mit seiner Hand, die Augen vor der Sonne ab und warf einen kurzen Blick gegen den Himmel.
“Nutze deine Talente lieber für dein Lebensziel, als für einen Beruf. Dann hast du schon einen beachtlichen Anteil an Vergnügen.”
Wieso klang seine Stimme dabei so wehmütig? Die Karten, welche Shanaya gelegt hatte, ließen ihn nicht in Ruhe. So sehr die verbale Ausführung der Piratin gescheitert war, so passte die wirkliche Bedeutung sehr gut zusammen.
Als Thaddeus die kleine Gruppe wieder ansah, saß das Lächeln wieder gerade. Zuletzt wollte er die Aussage der Blondine nicht auf sich sitzen lassen. Das hatte schon etwas seinen Stolz gekränkt.
“Ich mag mich täuschen, doch Shanaya wirkte auf mich sehr selbstbewusst und … starrköpfig. Sie wollte mir unbedingt die Zukunft vorhersagen, wieso sollte das etwas über mein berufliches Talent aussagen?”
Trevor Scovell ist 20 Jahre alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel Dirial geboren. Dieser mutige Pirat reist als Seemann durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 59 Streifzügen in 17 Tavernen.
Trevor hüpfte beinahe schon routiniert außer Reichweite der Faust und grinste den ehemaligen Captain breit an.
„Klar kann ich! Ich bin sogar ziemlich gut darin, findest du nicht?!“
Dass er sich eigentlich Greg hatte angeln wollen, überging er fröhlich. Der trat schließlich in diesem Moment ohnehin zu ihnen, so ganz ohne das Trevor ihn zerren musste – Magie war das! Fast zumindest. Ein bisschen bestimmt. Trevor strahlte seinen Bruder an, bemerkte im selben Zug, dass es mit nur einem Auge echt schwer war, in zwei Richtung zu gucken, und wirbelte wieder zu seiner Entdeckung herum.
„Nicht nur eins!“, triumphierte er, als Greg ihn an das Seeungeheuer zu Hause erinnerte. „Das sind mindestens hundert!“ Waren es nicht, aber wer hielt sich schon mit Zählen auf. Es waren auf jeden Fall mehr als er Finger an den Händen hatte! An beiden!
„Ja, das orange! Hey, oder das, ich will das! Oder das! Oder das! Oder, ooooh, das, guck dir die kleinen Hörnchen an!“
Jedes der kleinen Ungeheuer schwebte für den Bruchteil einer Sekunde vor den Nasen von Greg und Feuerbart, nur um zurück auf den Tisch zu plumpsen, sobald Trevor das nächste entdeckt hatte. Nicht ganz Magie, aber nahe dran.
„Und guck, guck! Das hier hat drei Köpfe, aber nur einen Schwanz, und das hier zwei Schwänze und einen Kopf und das hier eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs Beine, ich frag mich ja, wozu es die braucht, wenn es eh die ganze Zeit schwimmt und an Land stolpert es doch bestimmt darüber, oder?! Guck!“
Er packte das kleine Ungeheuer und lies es über den Tisch hüpfen. Eine ganz hervorragende Demonstration dafür, wie sich Beine verheddern konnten, fand er. Obwohl das in sechs Meter groß und mit Krallen bewährt sicher noch eindrucksvoller wäre!
„Wir müssen das große Ungeheuer aber trotzdem finden, finde ich“, sagte er so ernst, dass er selbst etwas erschrak. Trotzdem hielt er den einäugigen Blick auf die vielen Beine des Monsters gerichtet. Im nächsten Moment hellte sich sein Gesicht auf und er fuhr grinsend zu Feuerbart um.
„Hey, vielleicht hat es ja die Onyx gefressen! Warte, darf ich ‚Onyx‘ sagen?“
Er sah den Verkäufer hinter dem Stand an, das eine Auge misstrauisch zusammengekniffen. Der erwiderte den Blick in perfekter Spiegelung. Er hatte sich noch keinen Zentimeter gerührt, seit Trevor seine Ungeheuer inspizierte. Er musste wirklich mit Ryan verwandt sein. Vielleicht sein Onkel?
„… ich meine das, äh, schwimmende Steindings, das kein Steindings ist, sondern nur so heißt und von dem man dich runtergeschmissen hat! Vielleicht haben wir deswegen nichts von ihr, ich mein, ihm, gehört! Meint ihr, es ist groß genug dafür?! Also das Seeungeheuer, das echte?!“
Selbst dem verdeckten Auge sah man das Leuchten an. Trevor hielt das keine violette Ungeheuer mit den vielen Beinen zentimeterdicht vor sein Gesicht, als könnte er ihm ansehen, was es so fraß, wenn er gerade nicht hinschaute.
„Bestimmt, oder? Vielleicht nicht das ganze Schi– Steindings, aber ein paar Masten und ein paar Fässer Rum und ein paar Truhen voller Gold und ein paar Menschen … zwei Menschen mindestens, oder?“
[Marktplatz, Stand eines Hutmachers und Gürtelschneiders | bei Gregory und Cornelis]
STARTING RIGHT NOW
I'LL STOP FALLING DOWN
AND START LIVING RIGHT
Rayon Enarchea ist alt und wurde unter den Sternen der ersten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Smutje durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 41 Streifzügen in 17 Tavernen.
Rayon mochte die Betriebsamkeit, die wegen des Frühlingsfests in der größten Stadt der Insel Mîlui Einzug gehalten hatte. Ein solches Ereignis ging praktisch immer damit einher, dass Händler - nicht nur örtlich ansässige, sondern auch einige von anderen Inseln oder sogar aus anderen Herzogtümern - die unterschiedlichsten Güter anboten. So konnte man praktisch den ganzen Tag über von Stand zu Stand schlendern, kulinarische Köstlichkeiten und filigrane Handarbeiten begutachten und darüber völlig die Zeit vergessen. Etwas, das der Schiffskoch nur zu gern tat, denn er hatte sowohl einen Blick für Kunst als auch ein reges Interesse an allem, was auch nur im Entferntesten mit Essen zu tun hatte. Seinem Begleiter schien es allerdings gänzlich anders zu gehen. Seitdem er sich gemeinsam mit Scortias auf den Markt begeben hatte, um den Gewürzvorrat der Sphinx aufzustocken, strahlte der Junge pure Unlust aus. Von der Ausgelassenheit und Fröhlichkeit ihres ersten Aufeinandertreffens war überhaupt nichts mehr zu spüren, und das, obwohl es hier gerade für Kinderaugen einiges zu bestaunen gab.
Völlig einnehmen lassen konnte auch Rayon sich natürlich nicht von den Eindrücken des Festes - dafür waren zu viele Soldaten unterwegs. Für ihn selbst stellten die zwar keine Gefahr dar, denn weder war er während der Befreiungsaktion auf der Morgenwind gewesen, noch galt er als gesuchter Verbrecher, aber bei einigen Mitgliedern ihrer Crew verhielt sich die Sachlage ganz anders. Ein Auge und Ohr hielt er deshalb stets offen, um möglichst schnell auf eine eventuelle brenzlige Situation reagieren zu können. Auch wenn er, wenn er sich umschaute, momentan niemanden von der Sphinx erspähen konnte, wusste er doch, dass sie alle sich irgendwo in der Nähe aufhielten. Sollte einer von ihnen erkannt werden, wäre er mit Sicherheit auf die Hilfe seiner Kameraden angewiesen.
Gerade, als der Schiffskoch einen Stand mit Holzschnitzereien entdeckt hatte, von denen Scortias vielleicht ein Exemplar gefallen und seine Laune aufhellen würde, brach der Junge sein Schweigen. Rayon blickte in die Richtung, in die Scortias gedeutet hatte und erspähte die Kinder, die mit betont teilnahmslosem Blick am Rand des Marktes standen.
"Darauf kannst du dich verlassen", meinte er und wollte seinem Begleiter zuzwinkern, der jedoch mit den Augen bereits wieder auf den Jungen verweilte, die sich plötzlich in Bewegung setzten.
Ohne Umschweife verabschiedete Scortias sich von ihm, woraufhin Rayon die linke Augenbraue nach oben zog, jedoch darauf verzichtete, ihn zurückzupfeifen. Sollte der Junge doch ein wenig Spaß haben. Beiläufig verfolgte er seinen Weg, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, falls er sich in Schwierigkeiten begeben sollte, und verringerte dabei sein Tempo, damit er ihn in dem Gedränge, das in diesem Teil des Marktes herrschte, problemlos wiederfinden würde. Es dauerte nicht lange, bis Scortias, nach einer sicherlich ganz und gar nicht zufälligen Begegnung mit einer älteren, offensichtlich gut betuchten Dame, wieder an seiner Seite war, ein deutlich breiteres Grinsen auf dem Gesicht als noch vor wenigen Minuten. Auch wenn er ihn die ganze Zeit über im Blick gehabt hatte, war ihm nicht aufgefallen, dass Scortias die Dame um ihre Geldbörse erleichtert hatte, doch dessen Reaktion sprach Bände.
Weniger gefiel ihm, dass der Junge ihn anlog. Und das, obwohl sie die eindeutige Anweisung hatten, die Finanzen der Sphinx so gut wie möglich aufzubessern - im Endeffekt also genau das zu tun, was Scortias soeben getan hatte.
"Ach, dann war das nicht deine Großmutter?", fragte Rayon deshalb mit leicht ironischem Unterton und warf Scortias einen strengen Blick zu, den er jedoch nicht lange aufrechterhalten konnte.
"Das nächste Mal kannst du mir ruhig sagen, was du vorhast. Ich werd' dich schon nicht aufhalten, aber wenn du in Schwierigkeiten gerätst, ist es besser, wenn ich sofort reagieren kann."
Das würde sein junger Begleiter hoffentlich einsehen. Rayon hatte lang genug den Ersatzvater für seine Geschwister gespielt, um zu wissen, dass es meist sinnvoller war, Kinder an der langen Leine zu lassen und ihnen die Freiheiten zuzugestehen, die sie benötigten. Gerade bei einem heranwachsenden Piraten galt das umso mehr. Gleichzeitig war Rayon jedoch für seine Sicherheit verantwortlich - und außerdem mochte er den Jungen und war deshalb unabhängig davon daran interessiert, dass er sich nicht bei ihrem ersten Ausflug an Land in unnötige Probleme stürzte.
Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Scortias nicht noch einmal spontan loslaufen würde, steuerte Rayon auf den Stand mit den Holzschnitzereien zu, den er zuvor bemerkt hatte. Er war zwar gut besucht, aber zwischen den Interessenten, von denen die meisten sicherlich nicht ernsthaft vor hatten, tatsächlich etwas zu kaufen, tat sich eine kleine Lücke auf, in die der Dunkelhäutige sich sofort zwängte. Kurz studierten seine Augen die fein säuberlich aufgereihten Utensilien und Figuren, ehe er auf das hölzerne Ebenbild eines Kraken deutete und sich zu Scortias hinunterbeugte.
"Solche Ungeheuer sind der Grund, warum ich der erste aus meiner Familie bin, der zur See fährt. Nun, zumindest einer davon. Hast du schon einmal Geschichten von Kraken, so groß wie ein Schiff, gehört, die ganze Flotten in die Untiefen der Meere ziehen?"
[ Mit Scortias bei einem Händler für Holzutensilien und -figuren auf dem Markt ]