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Zwischen Stolz und Zweifel
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jan 2016
#11
Zuerst rechnete Aspen wieder mit einem Angriff, als Talin sich anspannte. Doch entgegen seiner Erwartungen hielt sie ihm nur das Glas hin und er schenkte nach, bevor er die Flasche wieder zurück stellte und sich ebenfalls an die Stuhllehne anlehnte. Verdammt, eigentlich war er immer nur der jenige der an seinem Glas nippte, wenn es um wichtige Themen ging. Nun fühlte er sich allerdings eher wie bei einem Kneipenabend. Gerade als er das Glas wieder ansetzen wollte, hielt er sich daher zurück. Noch brauchte er seine Sinne, auch wenn dieser Einfall nach dem dritten Glas puren Alkohol ziemlich spät kam.

Während dessen setzte Talin ihren Monolog fort und Aspen nickte nur zum Zeichen, dass er zuhörte und ließ sie reden. Vielleicht tat es ihr in diesem Moment ganz gut, sich zu verteidigen – wo vor auch immer. Erst als sie mit einer Drohung endete, sah er auf und musste schmunzeln, als wollte er sie wirklich fragen wollen, warum sie solche Worte für nötig hielt? Um die Diskussion zu beenden? Um sich ein weiteres Mal selbst höher zu stellen?

„Talin, ich überschätze dich viel eher.“, seufzte er quasi, als hätte er dieses Eingeständnis schon mehrere Male angedeutet und sie hätte es einfach nicht begriffen. „Es klingt danach, als seist du dir deiner Stärke sicher – dann zeig das doch bitte auch. Nicht durch Geheimnisse, nicht durch sinnlose Angriffe in der Kneipe. Ich glaube eher, dass du überhaupt nicht mitbekommst, wie du auf Andere wirkst.“

Bei allen Welten, nun verlor er sich beinahe in einem Monolog. Vielleicht war es doch zu viel Rum, den er bereits getrunken hatte, auch wenn er noch nicht lallte? Nun, bevor es zu spät wäre, könnte er nun auch die Karten auf den Tisch legen.

„Ich wiederhole mich noch einmal. Ich sehe dein Potenzial und kann mich wahrscheinlich nicht im entferntesten vorstellen, wie schwierig es ist sich als junge Frau auf See durchzusetzen.“ Damit seine Worte endlich wirken konnten, machte er eine kurze Pause. „Leider habe ich immer öfters das Gefühl, dass du unsicher bist und das macht dich schwach. Schon alleine, dass du mir drohen musst um dich zu verteidigen – warum? Ich bin hier um dir mit Worten deine bisherigen Fehler aufzuzeigen, bevor es jemand tut der nicht hinter dir steht und jeden Fehler ausnutzt.“

So. Damit wäre sein Anliegen einfach mal direkt ausgesprochen. Er hatte keine Lust, dass sein neues Leben allzu schnell beendet wurde, nur weil der Captain seine Position nicht halten konnte. Punkt. Und gerade weil er sich, anstatt Zuspruch und die Bestätigung zu erhalten, dass dies nicht passieren würde, einer Drohung aussetzen musste, wurde dieses Gefühl noch verstärkt. Vor Selbstüberraschung, dass er so viele Emotionen unterschwellig benennen konnte, nahm er noch einen Schluck aus seinem Glas.
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Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Apr 2016
#12
Ab einem bestimmtem Punkt ging es einfach nicht mehr. Da konnte man sagen, was man wollte, aber es brachte nichts. Als würde man gegen eine Wand reden, gegen den Wind schreien, gegen...naja sie meinte eben alles, was ein 'gegen' in seinem Satz hatte. Und genau dieses Gefühl hatte Talin auch gerade in ihrem Gespräch mit Aspen. Sie schätzte ihn dafür, dass er mit seinen Problemen zu ihr kam. Sie hatte versucht sie zu lösen, in dem sie ihm etwas von sich erzählte, was nicht gerade ihr Lieblingsthema war. Und sie hatte versucht mit ihm zu reden und ihm zu erklären, wer sie war. Doch anscheinend redeten sie an einander vorbei. Oder, um ihre Erkenntnis von vorhin zu vertiefen, sie redeten gegen einander. Egal was sie sagte, er schien es nicht verstehen zu wollen. Natürlich klang das, was er sagte ganz logisch für ihn. Aber wirklich nur für ihn. Langsam hatte sie echt keine Lust mehr darauf.
Ob nun schon betrunken oder nicht, sie ließ ihn ausreden, hörte dem zu, was er ihr zu sagen hatte. Aber ganz ehrlich? Je länger er sprach, desto stärker war die Versuchung ihn einfach am Kragen zu packen und aus ihrer Kajüte zu befördern. Dumm nur, dass sie das Kräftemäßig nicht hinbekommen würde. Wieso konnte er es einfach nicht verstehen? Obwohl...konnte oder wollte er einfach nicht? Für den Moment war es ihr wirklich egal, was er von ihr dachte, als sie das Glas in ihrer Hand heftig abstellte und ihn einfach nur ansah. Ihre Stimme blieb ruhig, aber aus ihr klang auch heraus, dass sie keinen Sinn mehr in dem Gespräch sah, denn offensichtlich kamen sie einfach nicht weiter.

„Also schön, ich habe wirklich versucht es dir zu erklären... Zuerst einmal, ich habe Geheimnisse, weil ich jemandem Loyalität schulde und das mehr als dir. Zweitens: 'Sinnloser Angriff', ja? Ich habe dir erklärt, warum ich es tat, wenn du damit nicht leben kannst, dann ist das dein Problem. Und drittens“, sie stieß sich vom Tisch ab und blieb vor ihm stehen, „diese Fehler, die ich haben soll, siehst offenbar nur du als solche. Frag die Anderen in der Crew, was sie denken, was sie von mir halten. Aber so lange bin ich dein verdammter Captain und nicht deine beste Freundin, mit der du Freundschaftskränzchen und Geheimnisse austauschen kannst.“

Mit diesen Worten deutete sie auf die Tür und sah ihn auffordernd an. „Da ist die Tür. Ich denke wir sind fertig." Sie war fertig mit diesem ständigen aneinander vorbei reden. Sie hatte einfach keine Lust mehr. Wenn nicht in seinen Kopf hinein wollte, dass sie sein Captain war und nicht seine Busenfreundin, dann wusste sie nicht, wie sie ihm das noch erklären sollte.
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Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jan 2016
#13
Loyalität?

„In erster Linie schuldest du deiner Crew Loyalität.“, nickte er bestimmt in ihren Redefluss – oder besser gesagt: in ihren ‚Verteidungsfluss‘ – ein, bevor er sich dazu entschloss sie doch ausreden zu lassen.

Mit einem tiefen Seufzen lehnte Aspen sich nach vorne, stützte die Ellbogen auf seine Knie und vergrub das Gesicht in den Händen. Das war ihm hier alles zu viel. Das gesamte Gespräch hätte anders laufen sollen, doch ihm fiel keine Stelle am Abend ein, an der sie beide falsch abgebogen waren - zumindest keine Stelle die er bewusst hätte ändern wollen. Es passte ihn nicht, dass Talin Kritik abblockte. Noch weniger gefiel es ihm, dass sie sich keine Mühe machte auch nur ein bisschen Einsicht zu zeigen.
Ihre Worte wiederholten sich und zeugten von Unverständnis, daher sah Aspen erst müde auf, als sie in dem Versuch war ihn rauszuwerfen. Nun? Dann gingen sie ohne Einigung auseinander?

„Ich kritisiere dich – es gefällt dir nicht. Dann lobe ich dich - das gefällt dir auch nicht.“ Abermals ein Seufzen, bevor er betonte: „Ich – will – dir – nichts – böses. Nur wenn du niemandem erlaubst die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, werden wir wie jedes versiffte Schiff in allen Welten enden.“

Es ging hier doch nicht um diesen verdammten „Angriff“, der war doch schon längst vergessen. Es ging genau um den Punkt, dass er nicht damit zurecht kommen würde, über Ecken und Kanten hinwegzusehen und der neue Plan „Wir werden eine Crew“ so auch nicht funktionieren konnte.
Um der Aufforderung zu gehen nicht die völlige Ignoranz zu schenken, stand er auf, bleib jedoch noch stehen, um seine Worte wirken zu lassen - nun gut, und weil er sich nicht so einfach rausschmeißen ließ.

Noch will dich niemand angreifen. Warum willst du dich dann verteidigen?"

So einfach wollte es Aspen nicht auf sich sitzen lassen, dass sie seit Beginn an um seine Fragen drum herum sprach und nun wo ihr die Ausreden ausgingen, sie ihn einfach rauszuwerfen versuchte.
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