15.06.2018, 21:45
Luciens Frage kommentiere die junge Frau nur mit einem munteren Lächeln. Sein Blick an ihr herunter verriet ihm da wohl genug. Sie war vollkommen anständig, immerhin hatte sie eine gute Erziehung genossen. An die hielt sie sich zu jeder Zeit! Aber sie schwieg sonst zu diesem Thema, ihr Blick verriet dem Dunkelhaarigen sicher genug. Und vielleicht hatte er sie am Tag zuvor genug kennengelernt, um sie – was das anging – einschätzen zu können. Und wenn nicht... dann hatte er ja, wie er selbst so schön gesagt hatte, in der Zukunft viel Zeit dazu. Und was dann passierte, forderte ihre volle Aufmerksamkeit.
Einen Moment überlegte Shanaya, ihre linke Hand einfach mit dem Degen abzuschlagen. Es passierte nicht oft, dass sie nicht darüber nachdachte, was sie tat. Und wenn, waren es solche Momente. Sie hatte ihm den Stock zuwerfen wollen, sehen, was er konnte und ob er sich hier wirklich nur aufspielte. Und jetzt lag der Stock neben ihm. Ohne, dass er die Chance gehabt hätte, ihn zu fangen. Das war eine großartige Leistung gewesen. Aber vielleicht hatte er ihre kurze Verwirrung nicht erkannt wertete das einfach als ein.. herablassendes zuwerfen. Aber der Dunkelhaarige blickte zu schnell zu ihr zurück – und sein Blick, das Grinsen auf seinen Lippen, sprach Bände. Es brauchte keine großen Worte, Shanaya konnte sich vorstellen, was er in diesem Moment dachte. Und irgendwie hätte sie verstanden, wenn er sich vor Lachen auf den Dschungelboden geworfen hätte. Aber all das entlockte ihm keinen Kommentar, nur dieses Grinsen, ehe er sich bückte, den Stock aufhob und sich an sie wandte. Bitte, bitte, lieber Lucien. Ihr heller Blick bohrte sich für einen Moment in seinen, in dem hellen Blau lag für einige Herzschläge das deutliche Verlangen, ihm den Stock zu entreißen und ihn damit zu verjagen. Aber die junge Frau riss sich zusammen, schnaufte nur leise.
„Ist dir Captain Lucien nicht noch lieber?“
Ihr Grinsen nahm einen leicht hämischen Ausdruck an, jedoch blieb sie weiterhin amüsiert – auch wenn das Verlangen ihm wehzutun nicht abebte. Sie würde sich das alles merken. Und irgendwann...
Aber wieder musste sie diesen Gedankengang unterbrechen, er kam ein wenig näher – und im nächsten Moment fiel in ihrem Augenwinkel eine der Früchte zu Boden. Oh... jetzt würde er vermutlich unausstehlich sein. Also... mehr als gestern. Wieder musste die Dunkelhaarige schnaufen, warf nur einen kurzen Blick zu ihrer Tasche, auf der de Ernte nun ruhte. Dann fixierte ihr Blick wieder Lucien, während sie mit der Fläche ihres Degens in der rechten Hand ein paar Mal locker gegen seine Wade schlug. Ihr lieg ein Wort auf der Zunge, welches sie jedoch vorerst herunter schluckte. Wer wusste schon, was er als nächstes tat? Also lieber nicht zu früh. Also setzte die Schwarzhaarige sich langsam in Bewegung, achtete darauf, was Lucien tat. Nach zwei Schritten drehte sie sich um, lief nun die letzten Schritte rückwärts zu ihrer Tasche, ließ den Mann dabei mit einem Lächeln nicht aus den Augen. Sie traute ihm so einiges zu. Bei der Tasche angekommen, stach sie die Spitze des Degens in die Frucht, hielt sie hoch und betrachtete sie skeptisch. Sie sah nicht wirklich überreif aus – also Nichts, was sie Lucien unter die Nase binden konnte. Schade drum, Mit einer ruhigen Bewegung griff sie nach der Frucht, halbierte sie mit dem Degen und ließ den blauen Blick wachsam zu Lucien schweifen, um zu sehen, ob er näher kam.
„Die sieht wirklich gut aus...“