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Licht- und Schattenseiten
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#8
Doch für einen Augenblick entglitt dem Schwarzhaarigen die Konzentration und er hatte das Gefühl, dass nicht er, sondern das Licht, das durch die Fenster fiel, schwankte. Überhaupt spielten ihm derzeit seine Sinne einen streich, schienen ihm doch einen Moment lang als wären nur die beleuchteten Bereiche existent.
Er nickte knapp. Dann also Enrique.
Langsam kehrten die Schattenbereiche zurück und auch die ganzen überflüssigen Details, wie zum Beispiel das knarzen des Gebälk oder die entfernten Schritte auf dem Hauptdeck.
Bei "Auf gut Glück" senkte er mit leichtem Schnauben ein wenig den Kopf. Irgendwie war das schon amüsant.

"Falls es jemand mitbekommen und überlebt hat hast du wahrscheinlich recht", antwortete er halb spöttisch ehe er es verhindern konnte. Der zweite Satz kippte dann ungewollt leicht Richtung Wut und klang dementsprechend ernst: "Aber da würde ich an deiner Stelle nicht drauf wetten. Weder auf das Eine noch das Andere."

Dann fing er sich und wahrte erstmal Schweigen. Auf Lucs Angebot reagierte er zunächst kaum, sprach doch Talin direkt danach. Lediglich ein kurzes Augenschließen und Lufftholen drang durch die neutrale Maske und zeigte, was er von dieser Bestätigung hielt.
Dann ergriff die Blonde das Wort und sofort wich, was an Entspannung eingetreten war wieder dem Aufruhr, den sie standardmäßig in ihm hervorzurufen schien und der Raum und alles in ihm gewann überdeutliche Schärfe. Trotzdem wartete er ab und gemahnte sich zur Ruhe. Doch ihre provokante Art vorderte ihn heraus und er stellte sich ihr, zunächst nur mit trotzigem Blick und hochgezogenem Mundwinkel. Sollte sie sagen, was sie zu sagen hatte!
Bis zu der Frage, ob das ein Problem für ihn wäre hielt er durch.

"Keines, dass sich nicht beseitigen ließe", schoss die Retourkutsche aus ihm heraus, mit ebenso falschem Lächeln. Auf genau so etwas schien er äußerlich nur gewartet zu haben. Innerlich verfluchte er allerdings seine Impulsivität, ließ sich aber nichts davon anmerken. Er hatte sich damit auf dieses Spiel eingelassen und würde es auch zu Ende spielen.

"Und welch großzügiges Angebot!"

Er löste die Arme, verbeugte sich in übertrieben höfischer Manier, ohne Talin aus den Augen zu lassen und verfiel wie selbstverständlich für einen Moment in den Pluralis Majestatis.

"Eine paar Kleidungsstücke sind definitiv ausreichend um aus uns buntem Hund eine ganz andere Person zu machen. Da sind wir uns sicher.
"Aber noch sind wir uns nicht sicher, dass wir das auch wollen."


Dann ließ er das Gehabe fallen, hielt einfach nur ihrem Blick, mit erneut vor der Brust verschränkten Armen, weiter stand und blieb bei dem spöttisch-provokantem Tonfall.

"Bis jetzt sind Kaladar und ich einfache Schiffbrüchige, die auf dem falschen Schiff gelandet sind, falls man uns nicht für tot hält; oder wir sind entführt worden, denn wer sollte mir widersprechen, dass du mir ein Messer an die Kehle gehalten hast?", fragte er mit finsterem Grinsen. "Und was die Überlebenden betrifft, so wäre da nur O'Reilly, der was dazu sagen könnte, doch der ging zu früh, um das Ende mitzubekommen.
"Auch eure Verlegung in meine Kajüte läßt sich leicht erklären. Immerhin wird es für die, die überhaupt darauf geachtet haben so ausgesehen haben, als hätte ich euch unter strenger Bewachung dorthin bringen lassen und da Harper mir die Verantwortung für die Gefangenen Übertragung hatte..."


Er zuckte mit den Schultern.

"Für alles Andere hätte man uns länger beobachten müssen. Aber wer würde in so einem Chaos schon auf Kleinigkeiten achten?
"Falls man uns also für etwas anderes hält liegt es sicherlich nicht daran, dass ich euch geholfen habe."


Nein, das lag mal wieder daran, dass er sich einen Moment lang nicht hatte beherrschen können. Denn bis zum Ende der Hilfsaktion hatte er alles unter Kontrolle gehabt, sogar Talins Verhalten hatte er noch in seine Pläne mit einbeziehen können. Auch Samuels Aktion danach ließe sich wegdiskutieren und was Kaladars betraf würde es recht leicht sein, sich davon loszusagen, falls er das wollte. Auch dass sie jetzt hier waren, ließe sich mit den eben genannten Gründen erklären.
Blieb diese kleine Unbeherrschtheit. Falls die richtigen Leute nicht überlebt hätten, dann könnte er sich sogar aus ihr rauswinden und sich weiterhin als loyaler Offizier hinstellen. Lediglich die Nummer Eins und der Hauptmann mussten das Zeitliche gesegnet haben und er könnte einem leichteren Leben in der Marine entgegen sehen. Zumindest, wenn man ihn erst reden ließe und Harper in Linara keine Berichte von Bord geschickt hätte. Aber warum sollte er? Die hätten nach Esmacil gesollt und Harper glaubte sich sicher.
Nur: Wollte Enrique das überhaupt? Wieder zurück? Wenn müsste er ohne Kaladar gehen, sich damit vom letzten trennen, was ihm noch persönlich wichtig geblieben war und das widerstrebte ihm. Er wollte also nicht, könnte es aber, das war das, worauf es ihm ankam.
Falls die beiden überlebt haben sollten, ja, dann wären er und Kaladar ab dem Moment gesuchte Verbrecher, wo das Wort der Marine die jeweiligen Herzogtümer erreichte und es diese kümmerte, aber das änderte auch nur die Punkte ob er zurück zur Marine konnte und ab wann einige seiner Pläne nicht mehr funktionierten, nicht den Rest.
Diese Überlegungen aber würde er den Beiden definitiv nicht auf die Nase binden und damit seine Position schwächen. Für sie standen ihm, laut seinen Worte, alle Tore zurück zur Marine offen.
Blieb die Alternative. Sachlich und ernst fragte er also:

"Was genau bietet ihr mir? Ich bin nicht leicht zufrieden zu stellen und brauche Herausforderungen. Mit dem Posten eines einfachen Seemanns werde ich nicht zufrieden sein."

Er sah kurz Lucien an.

"Auch würde mich interessieren warum du glaubst, das mich dieses Angebot überhaupt interessiert?"

Dann, wieder mit Blick auf Talin, da sie nebeneinander lehnten war es leicht Lucien im Augenwinkel zu behalten, fügte er noch eine weitere Sache an. Sein Gesichtsausdruck was dabei weiterhin völlig neutral, während sich in seinen unbeteiligt klingendem Tonfall etwas  lauerndes schlich.

"Und das bringt mich zu einem anderen Punkt:
"Sollte mich dieses Angebot tatsächlich interessieren, ich hier für irgendwas die Verantwortung übernehmen und deswegen eine Anweisung erteilen, die ihr möglicherweise nicht versteht oder die euch nicht passt, was würdet ihr tun?"
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Licht- und Schattenseiten - von Lucien Dravean - 10.03.2018, 16:17
RE: Licht- und Schattenseiten - von Enrique de Guzmán - 29.05.2018, 12:28

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