07.05.2018, 19:41
Ohne noch einmal einen Blick zurück zu riskieren rannte Kell geradewegs in die Gasse hinein, auf die die dunkelhaarige Frau zuvor einmal gezeigt hatte. Seine Schritte halten laut zwischen den Häusern. Aber es waren nicht alleine seine Stiefel, die hier ein Echo zurückwarfen. Er hatte es immer noch nicht geschafft, den Wachmann abzuschütteln. Schau nach vorne, mahnte er sich selbst im Geiste, doch er konnte den Drang nicht weiter unterdrücken. Er musste einfach wissen, wie nah sein Verfolger war. Doch da, wo er die dunkle Uniformjacke wähnte tauchte die Gestalt eines jungen Mannes auf. Sein Blick war ebenso gehetzt, wie wohl sein eigener. Jag mir doch nicht hinterher, wenn du es nicht kannst, Hundsschweinegaul. Da hatte er den ersten Gutbürger gerade abgeschüttelt, schon folgte ihm auch schon der Nächste. Wahrscheinlich hoffte er zu Ruhm und Ehre zu kommen, wenn er der Stadtwache half? Oder was ging in den Köpfen solcher Ratten vor, wenn sie nichts Besseres zu tun hatten, als jemanden festsetzen zu wollen, von dem sie so überhaupt keine Ahnung hatten, weshalb er eigentlich gefangen genommen werden sollte. Nen feuchten Kehricht wirst du dafür von der Wache bekommen, warf er ihm in Gedanken entgegen, sparte sich aber den Atem.
Doch er war zum Glück auch der Einzige. Im weiterrennen überlegte er, wie er dem Mann wohl am besten beikommen konnte, bevor ihm die Puste ausging. Abrupt stehen bleiben, umdrehen und einfach in die Faust rennen lassen war eine Möglichkeit. Vielleicht noch mit der Rechten eine nachgeben und dann möglichst schnell wieder weg.
Trug er einen Geigenkoffer bei sich? Schob sich aus irgendeinem ihm unerfindlichen Grund das Bild des Mannes nochmal vor sein inneres Auge, während er über eine andere Möglichkeit nachdachte. Vielleicht brauchte es gar keinen wirklichen Angriff seinerseits? Oder…
Sein Blick viel auf den Seiteneingang eines Brauereikellers. Fässer verdeckten das Geländer und somit die direkte Sicht die paar Stufen hinunter. In einer schnellen Kehre hielt er sich an dem Geländer fest und sprang fast schon mehr zu der Kellertür hinunter, als das er die Stufen wirklich nahm. Wenn er ihm hier herunter folgen würde bestand die Chance, dass er den Mann ausschalten konnte, oder zumindest soweit Bändigen, dass er nicht mehr in der Lage war die nachfolgenden Wachen zu alarmieren. Und bestand die Möglichkeit, dass die Wachen dann oben einfach an ihm vorbei rannten.
Es konnte klappen!
Es konnte ihn aber auch vollends in die Enge und eigene Falle gebracht haben. Zu spät! Jetzt war er hier unten und spürte, die Kühle, die die Wand auf seine Haut abstrahlte. Sein Herz raste und sein Atem ging schnell. Am liebsten hätte er sich an die Wand gelehnt und einfach nur mal durchgeatmet. Aber das ging noch nicht. Er musste sich bereithalten. Also stand er angespannt mit der Tür im Rücken und der Mauer auf der rechten Seite, wartend auf seinen Verfolger. Die Fäuste geballt, jederzeit bereit zuzuschlagen, oder einen Angriff abzuwehren. Nur viel Platz zum Ausweichen hatte er nicht.
(ich schaff es irgendwie nicht bis zu dem Punkt zu schrieben, wo Shanaya was sagt... weil in meinem Kopf (sorry, ich steh da vermutlich grad aufm Schlauch) ertsmal klar sein muss, wo Elian zu stehen kommt)