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Licht- und Schattenseiten
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Nov 2015
#4
Ein Tropfen kalten Wassers rann ihm über den vernarbten Rücken, dicht gefolgt von einem kräftigen Schauer.
Talin hatte aufgesehen, als er sie aus ihren Gedanken riss, antwortete aber nicht sofort. Der Dunkelhaarige beobachtete sie nur kurz dabei, wie sie über seine Frage nachdachte, ehe er das Schweigen nutzte, um den Lappen noch einmal im Eimer auszuwaschen. Sein Blick lag dabei auf dem, was er tat, doch als seine Schwester schließlich das Wort ergriff, täuschte auch seine augenscheinliche Geschäftigkeit kaum darüber hinweg, dass sie seine Aufmerksamkeit sofort zurück erhielt.
Allerdings vermied er es dabei, sie anzusehen... um das flüchtig amüsiertes Lächeln zu verbergen, das daraufhin auf seinen Lippen erschien. Drachen jagen. Bei allen Welten, es war so lange her. Ein ganzes Leben beinahe. Die verdammten Drachen finden und damit in die Geschichte der Sieben Welten eingehen... das war immer sein Wunsch gewesen, als sie Kinder gewesen waren. Und es war so leicht gewesen, sie damit anzustecken. Er hatte ganze Welten für sie erschaffen: Drachen, Meerjungfrauen, Mahlströme, Seeungeheuer. Und ein Schiff mit roten Segeln, um damit von einem Abenteuer zum nächsten zu segeln. Ein Schiff wie die Sphinx...
Nun besaßen sie dieses Schiff. Nur seine Kindheitswünsche gab es nicht mehr. Etwas hatte sich verändert. Lucien hielt inne, hob den Blick und richtete ihn auf Talin – das Lächeln wieder verschwunden. Die Drachen interessierten ihn nicht mehr. Eigentlich interessierte ihn überhaupt nichts mehr, außer eines: Egal, was sie tun wollte, egal, wohin es sie verschlug. Er würde dorthin gehen, wohin sie ging.

Eben diese Antwort lag ihm auf der Zunge, als es an der Tür klopfte und seine Konzentration abriss, sodass er unwillkürlich zum Eingang der Kajüte sah.
Der Leutnant...
Lucien stieß leise die Luft aus und schluckte die Worte hinunter. Gut, das konnte er ihr auch nachher noch sagen. Immerhin wusste er jetzt, dass sie im Grunde beide keine großen Ziele hatten, die es anzusteuern galt und konnte sich, wenn auch plötzlich mit einem Hauch Widerwillen, dem Gespräch widmen, das nun folgen würde. Erwartungen hatte er keine. Er ließ es auf sich zu kommen, wie er es immer tat.

"Komm rein!"

Noch während er die Stimme erhob, um den ehemaligen Leutnant hinein zu bitten, ließ Lucien den Lappen in den Eimer gleiten und griff nach der Kleidung auf der Kommode. Einen Moment später hörte er hinter sich die Tür der Kajüte deutlich knarrend nach innen aufschwingen und den anderen Mann eintreten.
Ohne wirkliche Eile zog Lucien sich das helle Leinenhemd über den Kopf, hob die Hände, um das Band zu schließen, das einen kleinen Ausschnitt am Hals zusammen hielt, und wandte sich dabei dem Neuankömmling zu. Mit einem kurzen Blick registrierte er die – mehr oder weniger – tadellose Marinemontur und die angespannte Haltung, reagierte allerdings kaum sichtbar darauf. Er nahm das Auftreten des Leutnants zur Kenntnis, zog es jedoch vor, keine Schlüsse zu ziehen. Noch nicht. Stattdessen lächelte er und neigte grüßend den Kopf.

"Du kannst dich entspannen, Leutnant. Niemand in dieser Kajüte ist dein Feind." Die Bestimmtheit in seiner Stimme ließ daran keinen Zweifel.
"Aber es ist schon witzig, wie schnell sich das Blatt wenden kann, oder? Noch vor ein paar Tagen saßen wir uns in deiner Kajüte gegenüber. Mit dem winzigen Unterschied, dass du jetzt mehr Wahlmöglichkeiten hast, als ich neulich."

Den kurzen, zynischen Seitenhieb konnte sich der 21-Jährige nicht verkneifen. Dennoch blieb seine Stimme freundlich und die grünen Augen maßen den Älteren aufmerksam.
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Licht- und Schattenseiten - von Lucien Dravean - 10.03.2018, 16:17
RE: Licht- und Schattenseiten - von Lucien Dravean - 29.03.2018, 08:53

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