05.03.2018, 19:59
Vor dem Fest ist nach dem Fest
Morgen des 29. März 1822Thaddeus Rackham & Shanaya Árashi
Shanaya atmete tief durch. Schon jetzt hätte sie vor Vorfreude die Insel mehrmals zu Fuß umrunden können. Das erste Mal seit ihrer Rettungsaktion betraten sie wieder belebtes Land, eine Stadt, die noch etwas für sie bereit hielt. Ein Frühlingsfest – und seit dem Moment, in dem die junge Frau dies realisiert hatte, musste sie sich zusammen reißen, um nicht aufgeregt im Kreis zu hüpfen. Nicht, dass sie nicht schon unzählige Feiern und Feste erlebt hatte – aber keines davon in Freiheit. Nicht ohne den Hintergedanken, dass man nicht tun konnte, was man wollte. Und jetzt? Wer sollte sie aufhalten? Hier gab es niemanden, der sie von irgendetwas wegziehen konnte, weil es sich für ein Mädchen ihres Standes nicht gehörte. Alleine für diesen Gedanken hätte sie sich gern so viel Rum gegönnt, dass sie nicht einmal mehr wusste, wie viel es nun wirklich gewesen war. Aber das hatte noch Zeit – ein paar Tage waren es noch bis zu dem Fest. Und auch wenn schon manch ein Zelt und mancher Stand dafür vorbereitet waren, so riss die Schwarzhaarige sich dennoch zusammen.
Ihr Weg führte sie am Hafen entlang, ohne ein bestimmtes Ziel. Sie wollte sich diesen Ort nur einmal ansehen, bevor es hier bestimmt vor Feierwütigen, Betrunkenen und Verrückten wimmeln würde. Der helle Bblick strich aufmerksam über sie Umgebung, jede Gasse wurde einmal betrachtet. Wie groß dieses Fest wohl werden würde? Oh, die Vorfreude stieg mit jedem Gedanken daran nur noch mehr an. Übermotiviert klatschte die junge Frau locker in die Hände, blieb dabei jedoch nicht stehen. Die Menschen, die an den Ständen arbeiteten, beachteten sie nicht – und so konnte sie ihren Weg ungestört fortsetzen.