06.12.2017, 11:09
Shanaya gab ein lautloses Seufzen von sich, während sie die freie Hand anhob, die bis eben noch auf dem Holz herum getrommelt hatte. Sie wusste nicht, ob der Verband überhaupt noch etwas brachte, aber so brav wie sie war, rückte sie ihn immer Mal wieder in die richtige Position. So lang war das Ganze jetzt ja auch noch nicht her. Also weiter zusammen reißen, sich ein bisschen Ruhe gönnen. Was ein verlockender Gedanke... Aber vielleicht kam ja auch irgendeine Ablenkung zu ihr? Ein bisschen Arbeit, die Beine bekommen hatte und sich zu ihr gesellte, um erledigt zu werden.
Und während sie diesem Gedanken in einem kleinen Tagtraum nachhing, wandte die junge Frau den hellen Blick ein wenig umher, sodass sie nun erkannte, dass da tatsächlich etwas Beine bekommen hatte. Oder eher schon immer hatte und jetzt in ihrer Nähe war. Der Samariter vom Marineschiff. Einer der Männer, die ihr zum Teil ihr Leben verdankten – und von denen sie noch keinen Dank gehört hatte. Tz. An diesem Gedanken hielt die Schwarzhaarige jedoch nicht lang fest, wog den Kopf nur ein wenig zur Seite und musterte den Dunkelhaarigen mit einem ruhigen Lächeln.
„Spüre ich da etwa abschätzende Blicke?“
Oh, wie sie glaubte in solchen Momenten die Gedanken ihres Gegenübers lesen zu können. Aber vielleicht überraschte der Mann sie ja auch. Man sollte die Hoffnung ja nicht aufgeben.