Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Kapitel 3 - Freiheit oder Tod
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Dec 2014
Ein Hauch von Rettung ...
Der umgestürzte Hauptmast hatte eine tiefe Kluft quer durch das Haupt- und das Achterdeck geschlagen. Die Planken ragten zerborsten ins Innere des Rumpfes, wie die Rippen eines großen Tieres, und gaben den Blick von oben auf das Kanonendeck frei. Einige der Geschosse waren aus ihren Verankerungen gerissen worden, Hängematten lagen zerfetzt auf dem Boden und durch den Riss, den der umstürzende Mast auch ein Deck weiter unten geschlagen hatte, züngelten bereits lichterlohe Flammen das Holz hinauf.
Nicht jeder Mann hatte dem Koloss ausweichen können. Vereinzelt ragte unter dem dicken Stamm ein Arm oder ein Bein in Uniformstiefeln heraus. Blut tränkte den Boden, für das niemand einen Blick übrig hatte. Doch ansonsten war die Marinemannschaft relativ glimpflich davon gekommen. Vorerst.
Den Befehl, die ausgebrochenen Gefangenen wieder festzusetzen, hatte der nun Kommando führende Ravenport aufgehoben. Hin und wieder hörte man es laut klatschen, wenn er einem der in Schockstarre verfallenden Fähnriche links und rechts ins Gesicht schlug, doch vorrangig brüllte er gegen den Lärm seiner eigenen Männer die nötigen Befehle, um das Schiff zu verlassen. Herrisch, drängend und keinen Widerspruch duldend, sodass nur ein wirklich aufmerksamer Zuhörer die unterdrückte Angst darin hätte wahrnehmen können. Erst eins, dann zwei und drei bis zum Rand mit Soldaten gefüllte Beiboote entfernten sich von der Morgenwind. So sie konnten, zogen sie einzelne Schwimmer aus dem Wasser – ganz gleich, ob Soldat oder Häftling – wissend, dass Rettung nicht weit war und sie deshalb nicht lange würden aushalten müssen.
Doch die ehemals präzisen Bewegungen wurden fahrig und die sonst so sicheren Handgriffe schludrig. Eines der Rettungsboote ging verloren, gerade als es auf den Wellen aufsetzte, da einige panisch im Wasser treibende Männer versuchten, sich über die Reling hinauf zu ziehen. Ohne Gegengewicht kippte das Boot, füllte sich schwungvoll mit Wasser und sank träge.
Bei einem zweiten riss am Heck das Seil aus dem Flaschenzug. In mehreren Metern Höhe baumelte es schwungvoll nur noch am Bug hängend hin und her, bis die Soldaten auch das zweite Seil versehentlich verloren. Eben dort, wo Farley wenige Augenblicke zuvor ins Wasser gesprungen war, klatschte das Beiboot der Morgenwind laut auf die Meeresoberfläche. Zwei Soldaten kletterten eilig die Bordwand hinab, um ein Missgeschick wie jenes mit dem gesunkenen Gegenstück zu verhindern, bemerkten in ihrem Tun die flüchtenden Piraten jedoch nicht.

Die Gefangenen unten im Zellentrakt hatten derweil nicht so viel Glück. Das Feuer breitete sich trotz der herein brechenden Wassermassen schnell aus. Der Rauch und der Gestank, die das Deck gleichermaßen einhüllten, raubten den Fliehenden die Luft. Wer den Aufgang nicht schnell genug erreichte, dem schwanden nach wenigen Metern bereits die Sinne und das Wasser stieg schnell.
Rawat hatte die Gelegenheit genutzt und war mit seinen treusten Männern – ebenso wie die Piraten der Sphinx – über einen der Gunports ins Meer gesprungen. Sie hielten sich wissentlich von den Rettungsbooten fern, schnappten sich einige der Trümmerteile und entfernten sich in die Dunkelheit, um vom Sog des sinkenden Schiffes nicht erfasst zu werden. Den Gedanken, eines der Beiboote von seinen Passagieren zu befreien, verwarfen sie schnell wieder. Denn einer von ihnen, ein ängstlicher, gedrungener Mann mit Brille, hatte anhand der Zeit, die sie mit der Morgenwind unterwegs gewesen waren, anhand von Wind und geschätzter Geschwindigkeit ermittelt, dass sie sich etwa auf Höhe Lilanjas befinden mussten und es bis dorthin schaffen konnten. Zumindest die stärksten von ihnen.

Enrique, Skadi und Liam hatten sich inzwischen weit genug in Sicherheit gebracht und trieben nun zu dritt im nachtschwarzen Wasser. Aber auch Talin, Shanaya, Lucien, Yaris und Farley befanden sich gerade so außerhalb der Reichweite der sinkenden Fregatte, als das Feuer in ihrem Inneren das Kanonendeck erreichte und dort einige weitere, unsachgemäß verstaute Schwarzpulverfässer in Brand steckte. Mehrere kleinere Explosionen ließen den Bauch des Schiffes erzittern und rissen die Soldaten auf dem Hauptdeck beinahe ein weiteres Mal von den Füßen. Kurz entschlossen gab Ravenport den Befehl, die Beiboote über dem Wasser kurzerhand von den Seilen zu kappen und ihnen hinterher zu springen. Schwimmt um euer verdammtes Leben.
Die Morgenwind sank schnell, das Wasser reichte schon beinahe bis zum Kanonendeck, als ihr plötzlich, nahezu unvermittelt, eine gewaltige Detonation das Heck samt Achterdeck zerfetzte. Eine der großen losen Pulverfässer war von außen an die Wand der Pulverkammer gerollt, dort von den Flammen verschluckt und zum Explodieren gebracht worden – und mit ihm das gesamte Pulver im Inneren der Kammer.
Zersplitterte Planken in der Größe eines Arms schossen 20, 30 Meter nach allen Seiten weg. Brennende Wrackteile regneten vom Himmel und auf jeden hinab, der sich im Wasser befand. Alle, außer Enrique, Skadi und Liam mussten rechtzeitig in Deckung gehen, um nicht von weiteren Splittern getroffen zu werden.

Die Sphinx, die zunächst in aller gebotenen Eile zu dem sinkenden Schiff aufgeschlossen hatte, drosselte nun erheblich ihre Geschwindigkeit, um nicht Gefahr zu laufen, ihre eigenen Kameraden zu überfahren. Die Stimmung an Bord war zum Zerreißen gespannt, umso näher sie ihrem Ziel kamen. Jeder Handgriff musste sitzen. Kein. Verdammter. Fehler.
Langsam glitt die schlanke Löwin näher an den Schauplatz heran. Noch immer waren alle Lampen gelöscht und noch immer hielt sie sich außerhalb des Lichts, das die brennende Fregatte und die im Wasser treibenden Trümmerteile auf die Meeresoberfläche warfen. Dazwischen kreuzten etliche kleine Boote mit bis zu 20 Männern an Bord, auf der Suche nach weiteren Überlebenden. Keiner der Soldaten bemerkte den kleinen Dreimaster.
Bis die Sphinx an dem vorbei fuhr, das einmal das Heck des Marineschiffs gewesen war und dem Schein der Flammen dabei ein wenig zu nahe kam. Flackernd enthüllten sie einen dunklen Rumpf und leuchtend rote Segel.
Da! Seht doch mal!
Was bei allen Acht Welten ist das?
“, zischte plötzlich ein älterer Fähnrich, der gerade einen seiner Kameraden aus dem Wasser gezogen hatte und deutete hinüber. Immer mehr Augenpaare wandten sich in die entsprechende Richtung und mit offenen Mündern verfolgten sie das Schiff, das wie ein Geist hinter der Fregatte wieder aus ihrem Blick verschwand.
Die Männer an Bord der Sphinx hatten jedoch ein ganz anderes Problem, als sich darum zu kümmern, wer ihr Näherkommen bemerkte. Denn wie sollten sie nun diejenigen finden, die sie tatsächlich suchten?

Noch dazu blieb ihnen dafür nicht viel Zeit.
Schon kurz nach der ersten Explosion auf der Morgenwind hatten die beiden Begleitschiffe hastig ihre Segel eingeholt und ihre Fahrt gedrosselt, um heraus zu finden, was dort hinten vor sich ging. Mittels Fahnenalphabet hatten sich beide Kapitäne nun kurzerhand abgestimmt und die Triumph setzte erneut einige wenige Segel und setzte zu einem weiten Backbordbogen an – um zu wenden und sich dann langsam gegen den Wind kreuzend der Unglücksstelle zu nähern.
Das zumindest der Plan.



Spielleitung für alle

[Umkreis der sinkenden Morgenwind]

# Enrique, Skadi und Liam befinden sich außerhalb des Risikobereichs
# Auf Talin, Shanaya, Lucien, Yaris und Farley regnet es brennende Wrackteile
# Aspen ist kurz nach Liam von Bord gesprungen und befindet sich auf dem Weg zu ihm
# Die Sphinx hat die Unglücksstelle kurz nach der Explosion erreicht
# Die Crew muss nun im Wasser nach ihren Kameraden suchen
# mehrere Beiboote der Morgenwind und etliche Schwimmende treiben zwischen den Wrackteilen im Wasser

# Die Triumph startet ein Wendemanöver, um den Schiffbrüchigen zu helfen
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Weltenwind - 04.02.2017, 01:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 05.02.2017, 17:41
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 06.02.2017, 16:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 25.02.2017, 15:45
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 23.03.2017, 19:33
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 14.04.2017, 10:46
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 24.04.2017, 09:55
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 02.05.2017, 13:50
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 13.05.2017, 13:12
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 19.05.2017, 16:11
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 26.05.2017, 16:26
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 30.07.2017, 14:21
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Weltenwind - 30.08.2017, 21:29
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 28.09.2017, 20:37

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste