22.08.2017, 19:48
Was zählt ist die Sonne von heute
Nachmittag des 11.März 1822Gregory Scovell & Shanaya Árashi
Da waren sie nun also. Drei Leute mehr für die kleine Crew, das waren sechs Hände mehr, die ihnen helfen konnten, Talins Bruder zu befreien. Wie fähig und nützlich sie waren würde sich wahrscheinlich schnell genug zeigen, aber erst einmal mussten sie auf jeden Mann setzen. Die zwei Frauen an Bord waren sicherlich fähig genug. Und was nach dieser Rettungsaktion sein würde, nun, auch das würden sie dann sehen. Shanaya hatte die drei erst einmal nur still beobachtet, hatte sie den anderen überlassen und sie auch auf dem Rundgang über die Sphinx nicht gestört. Stattdessen hatte sie sich kleinen Aufgaben gewidmet, mit dem festen Plan, die drei Fremden eher früher als später genau zu betrachten. Sie wollte wissen, auf wen sie sich gezwungenermaßen verlassen musste, wenn sie auf dem Schiff der Marine war. Ihr wäre eine Crew voller Greos für solch einen Moment lieber gewesen, aber sie musste mit dem leben, was sie hatten. Also mussten die drei – genau wie jeder Andere – mehr als nur einem prüfenden Blick unterziehen.
Nach getaner Arbeit unter Deck begab sie sich wieder nach oben, atmete die frische Luft des Meeres ein und lächelte selbstverständlich darüber. Manchmal konnte sie es noch immer nicht glauben, dass sie das Leben auf Yvenes wirklich hinter sich hatte lassen können. Aber niemand würde sie jetzt noch in dieses Leben zurück bekommen. Und wenn sie sich an den Mast nageln musste! Mit diesem Gedanken und einem gelassenen Schwenken beider Arme fiel ihr dann jedoch auch die Gestalt auf, die beinahe ein wenig verloren an Deck stand. Er kam wie gerufen! Die Schwarzhaarige blieb ruhig stehen, beobachtete einige Momente, während ihr Blick dem des Mannes zu der Takelage folgte.
„Ein hübsches Schiff, nicht wahr?“
Shanaya trat noch zwei ruhige Schritte auf den Fremden zu, ließ den hellen Blick dabei selbst über das Schiff schweifen.
„Ich bin gespannt, wie sie aussieht, wenn alles wieder heile ist.“
Die blauen Augen ruhten auf dem Mann, mit dem deutlichen Entschluss im Blick, alles über ihn heraus zu finden, was ihr irgendwie von Nutzen sein konnte.