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Kapitel 3 - Freiheit oder Tod
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
Feuerschein erhellte flackernd das Meer um das Schiff. Einen Moment lang hatte Enrique das Gefühl in der Schwärze zu schweben, über sich, am Himmel, ein geborstenes, brennendes Wrack, um das sich kleinere Funken und dunkle Bruchstücke verteilten, dazwischen, seltsamen Vögeln gleich, Menschen, die Spuren über dieses unbekannte Firmament zogen, während die Flammen und ein gleichgültiger, ferner Mond ihr Licht wie düstere, kalte Sonnenstrahlen in die Tiefe schickten.

Dann stürzte ein Trümmerstück aus dem Himmelszelt, ließ das Bild zersplittern, raste direkt neben ihm vorbei in die Tiefe und brachte ihn in die Realität zurück:
Schwer zog der Säbel an seiner Hand. Eigentlich müsste er ihn loswerden, musste nach oben, musste Kaladar wiederfinden, der ihm beim eintauchen aus dem Arm gerissen worden war.
Doch statt die Hand einfach zu öffnen schob er die Klinge umständlich in ihr Futteral zurück während er sich umsah, denn auch die Waffe gehörte zu den wenigen Dingen, die für ihn jetzt noch eine Persönliche Bedeutung hatten.
Dieses Mal hatte er Glück und fand Skadi schnell. Seine Augen hefteten sich an den Sergeanten und mit ein paar kräftigen Stößen war er bei ihm, um ihn mit hinauf an die Oberfläche zu ziehen.
Einen Moment später tauchten Sie auf und die befremdliche Stille zerriss. Schreie mischten sich mit Skadis Husten, Krachen von Holz, den Hilferufe verzweifelter und mit dem Klatschen der See, die aufgewühlt wurde oder sich an den Trümmern brach. Gierig sogen er Luft in die Lungen und wuchtete mühsam den Sergeanten auf eine Planke.

Weg vom Schiff. Das war sein erster Gedanke, nachdem er wieder zu Atem gekommen war. Doch Viele versuchten verzweifelt die sinkende Morgenwind zu erreichen, in dem Irrglauben, sie böte immer noch Schutz und Rettung. Statt dessen würde sie sie mit in die Tiefe reißen, hinab in ein nasses Grab.
Und eigentlich hätte es ihm egal sein können. Er hatte sie alle verraten, sie dem Untergang geweiht. Er gehörte jetzt nicht mehr zu ihnen, war ein Paria.
Aber da war noch immer jener Teil, der trotz allem seine Leute nicht im Stich lassen wollte, der sich der sterbenden Morgenwind verpflichtet fühlte, denn auch wenn Harper offiziell ihr Kapitän gewesen war, sie war nie sein Schiff gewesen. Harper hatte sie auf den Abgrund zugesteuert und zerrüttet, während Enrique mit aller Macht versucht hatte sie zusammenzuhalten.
Über zwei Jahre seines Lebens hatte er ihr geopfert, hatte sich bemüht jeden auf ihr kennenzulernen, um sie führen zu können und Spannungen zu beseitigen. Keiner dieser Menschen war für ihn ein Unbekannter.

"WEG! WEG VOM SCHIFF! SIE ZIEHT EUCH MIT RUNTER!!!", brüllte er hinüber, sich kurz auf dem Balken aus dem Wasser herausstemmend, um besser sicht- und hörbar zu sein. "WEG DA!", fügte er mit ausholender Armbewegung an, als sie zu ihm herüber sahen, dann ließ er sich zurück ins Wasser gleiten. Einen Augenblick beobachtete er wie einige sich mehr auf das Wrack zogen, andere fragend herüber sahen oder sich widerwillig von ihr lösten.

"WEG DA! BRINGT EUCH IN SICHERHEIT!!!"

Die Meisten schienen verwirrt, dann schreckte einer zusammen, erkannt die Gefahr. Kurz darauf fing er an auf die Anderen einzureden, sie fortzuschicken. Enrique wusste, mehr konnte er nicht tun. Wer jetzt nicht gehen wollte, den brachte keine Macht aller sieben Welten dazu, bis es zu spät war.

Er wandte sich ab und konzentrierte sich darauf möglichst schnell Abstand zu gewinnen.
Was sollte er jetzt tun?
Eine Möglichkeit wäre sich mit der Mannschaft von den anderen Schiffen retten zu lassen, sich so gut es ging, herauszureden und die Entscheidung der Admiralität zu überlassen.
Der Blick des Leutnants blieb an Kaladar hängen. Er wusste nicht genau, ob der Sergeant wirklich Harper auf dem Gewissen hatte, geschweige denn wenn, warum oder was an Deck passiert war.
Sollte er ihn diesem Risiko aussetzen?
Alternativ könnte er versuchen die Anderen wiederzufinden und sich ihnen anschließen. Was aber würde Kaladar dazu sagen? Und würde Dravean das Angebot auch auf ihn ausweiten?
Falls nicht, bliebe immer noch die letzte Möglichkeit: Irgendwo rechts von ihnen war Land, zwar weit entfernt, aber es wäre nicht gänzlich unmöglich es auf eigene Faust zu erreichen.
Fest stand, wie auch immer er sich entschied, ohne seinen Begleiter würde er nirgendwo hin gehen.

Eine Weile lang bewegten er sie beide einfach nur von der sinkenden Morgenwind fort unfähig sich zu entscheiden.
Seine Gedanken durchwanderten noch einmal die Geschehnisse. Wieder kam die Erinnerung an Harper hoch und dann die an seinen getreuen Kettenhund.

"¡Maldita sea!", knurrte er leise.

Er hätte darauf achten sollen, wo und wie er den ersten Offizier getroffen hatte. Dann wüsste er jetzt, ob der noch lebte, denn falls ja, dann würde der Hauptmann und Ravenport wiedersinniger Weise versuchen ihn zu retten. Und falls er dann tatsächlich überleben würde, dann würde sein Wort mehr wiegen als das von Enrique. Käme dann noch die Aussage des Hauptmannes dazu, dann würde er ohne Zweifel hängen. Eine Option, auf die er liebend gerne verzichten würde.
Damit blieben nur noch die anderen Beiden. Und mit Lucien gehen bot eindeutig die höheren Überlebenschancen. Hatte diese Talin nicht irgendwas von einem Schiff gesagt? Sie hätten diese Aktion definitiv nicht durchgezogen ohne eine Hintertür.
Wenn er sich ihnen tatsächlich anschloss, dann gäbe es allerdings auch keinen Weg zurück.

So sehr ihn das auch fuchste, einen Grund gab es zu feiern: Harper war tot und er noch am Leben!
Grimmige Befriedigung brach sich Bahn und ließ Enrique auflachen.
Kaladar rührte sich. Anscheinend hatte ihn dieses seltene Geräusche aufgeschreckt. Denn wann hatte der Dunkelhäutige das letzte Mal gelacht? Er wusste es nicht mehr.

"¡Hola compañero! Wieder unter den Lebenden? Wie geht es dir?"

Kurz tauchte er unter ihrem "Rettungsboot" hindurch auf die andere Seite, damit Kaladar nur den Kopf heben bräuchte um ihn anzusehen. Vorsichtig legte er ihm die Hand auf die Schulter.

"Und jetzt? Was tun wir jetzt? Falls du diesem ehlenden Fettsack von Kapitän dahin geschickt hast wo er hingehört, dann können wir Beide nicht hier bleiben. Dravean hat mir angeboten mit ihm zu gehen. Was hältst du davon? Ist's einen Versuch wert oder willst du hier bleiben?"

Abwartend steuerte er sie weiterhin vom Schiff fort. Was würde wohl als Nächstes passieren?


{ Im Wasser | bei Skadi }
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