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Kapitel 3 - Freiheit oder Tod
Crewmitglied der Sphinx
für 0 Gold gesucht
dabei seit Jul 2016
#79
RUMMMS!

Aua. Trevor setzte sich verschlafen auf. In seinem Kopf hallte noch dieses eine Geräusch nach, klang, als wäre irgendwas auf den Boden geplumpst. Rumms. Oder: Rummms.

Ruuuuuummmms“, murmelte er etwas bedeppert und rieb sich die Augen.

Vor ihm schälte sich ein, nein, schälten sich zwei Beine aus dem Halbdunkeln. Iiiih, Beine die sich schälen, witzelte ein Teil in ihm und brachte ihn augenblicklich zum Kichern. Ein anderer Teil registrierte geschäftig, dass er offenbar auf dem Boden saß, aber das war eher zweitrangig, das passierte immer mal wieder und wieder und eigentlich ständig. Trevor gähnte und sah an den Beinen hoch.

Eyyy, Rayon.“ Er kicherte wieder. „Hasu das gehört? Rummmmssss. Rumm- aua.

Er war dazu übergegangen, mit seinen Händen seinen Kopf zu betatschen – warum wusste er auch nicht mehr so genau, seine Haare waren vom Schlafen so lustig verdreht und verheddert – und irgendwas schien ihm da gerade ganz gewaltig auf den Kopf gefallen zu sein. Vielleicht er selbst. Oder das Schiff. Jedenfalls tat‘s da ganz schön weh.

Rumms“, murmelte er wieder und dann schien ihm plötzlich etwas aufzufallen: „Rum! He, wo is –“, er sah sich verwirrt um, konnte im Halbdunkeln aber wenig ausmachen und noch weniger verarbeiten. „Wir ham doch … isser leer?! Oh Maaaaaaaann.

Suchend klopfte er seine Kleidung ab, fand aber nichts außer seinen Waffen. Das stellte ihn nicht zufrieden, aber erklärte immerhin, warum ihn die Meerjungfrau in seinem Traum ständig mit spitzen Muscheln gepikt hatte. Etwas umständlich kraxelnd kam er auf die Beine. Das Schiff drehte sich ein paar Mal aufgeregt um ihn, offenbar hatte es eine Heidenfreude daran, ihn wieder unter den Lebenden zu sehen. Er tätschelte liebevoll das Nächstbeste, das ihm in die Finger kam. Was auch immer das war, er sah gar nicht hin.

Hab dich auch lieb, Sphinxii … is Greo oben?“, fügte er dann hinzu, mehr an sich selbst und die Sphinx denn an Rayon, dessen Anwesenheit hier unten er ohnehin noch nicht so ganz verarbeitet hatte. Greo war schließlich der mit dem Rum gewesen.

Er drehte sich einmal zu viel um sich selbst, bevor er die Treppe fand und hüpfte dann so behände die Stufen hinauf, als habe er sein Leben lang nichts anderes trainiert. Was der Realität immerhin auch erstaunlich nahekam.

Bis auf ein entferntes Klingeln in seinen Ohren war es draußen ziemlich ruhig, ziemlich leer, ziemlich dunkel und alles in einem ziemlich lahm. Wo steckten denn bloß alle?! Trevor spielte schon mit dem Gedanken, wieder runter zu gehen – wortwörtlich, in seinem Kopf hopste ein knallroter Ball die Stufen hinunter – und dort nach den anderen zu suchen, als er Greo über sich auf dem Achterdeck entdeckte. Augenblicklich verbreiterte sich sein Grinsen auf die Ausmaße eines Seeteufels. Er hatte schon beide Arme über den Kopf gehoben und ein gebrülltes ‚Heyy Mateyyyy!‘ auf den Lippen, entschied sich aber im letzten Moment anders und kicherte nur verhalten. Ganz genau, er würde sich hochschleichen und Greo erschrecken! Das war der perfekte Moment, um den Hut – den Hut! – zu ergattern! Vielleicht hatte er den restlichen Rum ja auch darunter versteckt? Dass es nur ganz genau zwei Wege nach oben gab und beide exakt in Greos Blickwinkel lagen, scherte ihn nicht im Geringsten. Er war schließlich ein Meisterspion, ein unangefochtenes Anschleichgenie!
Beschwingt entschied er sich für die erste Treppe, die ihm vor die Nase kam. Und bis er die erste Ebene des Achterdecks erklommen hatte, hatte sich sein Plan in einem Mix aus drei oder vier verschiedenen Seemannsliedern verloren, die er abwechselnd vor sich hinsang, -summte oder in einem unmelodisch melodischem „dum dum duuu“ vertonte.

Gug ma, Greoo!“, flötete er und drehte ein paar Pirouetten, weil er fand, dass die so hervorragend zum Lied und zum Schaukeln des Schiffes und überhaupt zur ganzen Welt passten. An ihn war doch wirklich eine Tänzerin verloren gegangen.

Taumelnd tänzelte er zur Treppe auf der anderen Seite und fing wieder an zu hüpfen. Tap. Klack. Tap. Klack. Trevor blieb auf der vorletzten Stufe stehen. Das Geräusch verstummte. Er zuckte die Achseln und machte den nächsten Schritt. Tap. Schräg. Entschlossen sprang er mit beiden Beinen gleichzeitig auf das Achterdeck. Tapklack. Er musste einige Momente lang heftig mit beiden Armen rudern, bis er das Gleichgewicht wieder gefunden hatte, stand dann wieder aufrecht und brach ob dieses Erfolges spontan in Applaus aus. War er nun ein Anschleichgenie oder war er ein Anschleichgenie?!
Kichernd schielte er zu seinen Füßen und machte dort die Ursache der beiden unterschiedlichen Schrittgeräusche aus. Am rechten Fuß trug er einen Schuh, am linken nicht. Er gluckste, als die Erinnerung irgendwo aus seinem Hinterkopf nach vorn kullerte. Waren das nicht mal zwei? Die hatte er einem der Soldaten aus dem Kontor gemopst. Der brauchte sie jetzt eh nicht mehr. Trevor schon, Trevor brauchte nämlich, auch wenn er das erst später wusste, eine Verkleidung, um auf das Marineschi–

Äh, Moooomentchen mal, Momennnntchen, wiieso–“, er hielt mit erhobenen Zeigefinger inne und wartete, das ihm der Rest der Frage einfiel, „wieso sin wir, ich mein, ich un du und und ich un Rayon un ich – wieso sin wir nich aufm Schiff?!

Er hörte auf, wild mit den Armen zu gestikulieren und sah Greo stirnrunzelnd an. Er erinnerte sich dumpf, dass er das mit Gregory besprochen hatte. Aus Gründen, die ihm nicht mehr einfallen wollten, war der der Meinung gewesen, man könne die neue Crew nicht mal mit vorgehaltener Waffe davon überzeugen, Trevor in einer kleinen Kiste an Bord eines Marineschiffs zu schmuggeln. Seltsam. War er vielleicht krank, irgendwie verletzt? Er sprang probehalber ein paar Mal auf und ab und drehte sich ein Mal in die eine, dann in die andere Richtung um sich selbst, um seinen Rücken zu begutachten. Er fühlte sich eigentlich ganz gut, ziemlich gut, verdammt gut, wenn er sich das so recht überlegte. Bis auf das an seinem Kopf da, auf das er vorhin gefallen war oder das auf ihn gefallen war oder wie auch immer. Wann war das noch mal?

[anfangs: Kanonendeck der Sphinx, unter seiner Hängematte; bei Rayon || jetzt: Achterdeck der Sphinx; bei Greo]
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