Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind; Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Kapitel 3 - Freiheit oder Tod
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#67
Als Yaris – auf dem unteren Absatz stehen bleibend - in den Zellentrakt zurückkehrte, staunte er nicht schlecht. Nicht, dass er jetzt total von den Socken war, doch hier unten hatte sich in der halben Minute, die er ein Deck weiter oben gewesen war, so einiges geändert. Das Chaos war komplett. Die Gefangenen grölten und johlten und rüttelten an ihren Zellen – zweifellos in der Hoffnung, man würde sie ebenfalls herausholen. Den Soldaten war die Oberhand endgültig in weite Ferne gerückt. Die meisten von ihnen lagen bereits tot auf dem schmutzigen Boden verteilt. Und seine beiden Zellengenossen hatten den Leutnant im Vezier – der eine mit einem Degen, der andere mit einer Waffe. Scheinbar hielten sie gerade Kaffeekränzchen der anderen Art.
Die Blonde, die dem Offizier mit vorgehaltener Waffe die Zellenschlüssel abgenommen hatte, war inzwischen selbst in Bedrängnis geraten, doch befreite sich mit einem in seinen Augen doch ziemlich halbherzig Ruck. Im selben Moment dröhnte über ihnen die Alarmglocke durch die nächtliche Ruhe. Dann eine zweite. Eine dritte. Nur Sekunden später wurde das zunächst verhaltene Schlürfen von nackten Füßen auf den Blanken hörbar, das jedoch schnell in Hektik anschwoll. Fantastisch.
Yaris wandte sich halb um und blickte den Aufgang hinauf, den er gerade gekommen war. Verstand und Erfahrung sagten ihm, dass sich da doch tatsächlich wer an ihm vorbeigestohlen hatte. Haben musste. Anders konnte dieser sehr plötzliche Alarm nicht erklärt werden. Denn unabhängig vom Lärm, hätte wohl erst einmal wer nachgesehen, was denn der Grund dafür war. Denn Fehlalarm zu dieser Stunde kam kaum gut an. Dem Attentäter war jedoch niemand in den wenigen Sekunden aufgefallen.

Den Blick wieder nach unten gerichtet stürmte die kleine Blonde gerade auf ihre Kollegin zu, um sie zu unterstützen. Im Vorbeigehen rief sie ihm mehr oder minder eine Anordnung zu. Yaris folgte ihr mit dem Blick. Ganz schön selbstbewusst die Gute für ihr Alter. Der Attentäter, der für gewöhnlich keine Befehle entgegennahm, drehte sich nur aus zwei Gründen mit erhobenem Schwert dem Aufgang zu. Weil es taktisch klug war und weil diese Menschen ihn vor dem Henker bewahrten. Die Waffe in festem Griff stieg er einige Stufen weiter nach oben und versicherte sich eines festen Standes.
Soldaten waren vielleicht mutig, doch genauso dumm. Mit gezogenen Waffen hechteten vier an der Zahl durch das Loch, das das Kanonendeck mit dem Zellentrakt verband – anstatt sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Stattdessen rannten sie blind in eine unbekannte Situation … mitten in Yaris Degen. Auch wenn der Attentäter Dolche und Wurfmesser bevorzugte, flog der Degen geführt von seiner Hand elegant und tödlich durch die Luft. Elegant für einen kurzen Moment. Wie ein letztes Aufbäumen. Denn im nächsten schwankte der Attentäter und musste sich am Holz der schlichten Brüstung festhalten. Reserven hin oder her. Auch seine waren nicht grenzenlos. Erst recht nicht, wenn er mit derartigem Einsatz auf so hohem Level spielte. Zum Glück für ihn konnte man sagen, dass es nur der erste Trupp war, denn an ihm vorbei schob sich erst der zweite Offizier, dann einer der Piraten. Weiter hinten rief der Leutnant etwas, was kaum zu Yaris durchdrang noch verstand er den Sinn der Worte. In diesem Zustand wäre es klüger, vernünftiger sich zurückfallen zu lassen und die drei, die weiter oben waren … die zwei, die weiter oben waren, machen zu lassen.

Schweiß ließ seine dunklen Locken an seinen Schläfen kleben, in denen der Schmerz wummerte. Aus den Augenwinkeln sah Yaris kurz zu dem Piraten, der eben erst die Treppe hinauf gegangen und schon wieder herunterkam. Feigling? War Yaris total wurscht. Kurz schüttelte er den Kopf und die Benommenheit ab und hievte sich dann deutlich schwerfälliger als bis eben weiter die Stufen hinauf. Ließ die toten Soldaten zurück und bemerkte seinen fatalen Fehler selbst nicht. Denn sein geschwächter Zustand hatte seine Angriffe weniger präzise werden lassen. Yaris war am Ende seiner Kräfte und gestand es sich selbst nicht ein.

{auf dem Aufgang zum Kanonendeck, ein Stück hinter Skadi und Enrique]
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Weltenwind - 04.02.2017, 01:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 05.02.2017, 17:41
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 06.02.2017, 16:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 25.02.2017, 15:45
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 23.03.2017, 19:33
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 14.04.2017, 10:46
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 24.04.2017, 09:55
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 02.05.2017, 13:50
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 13.05.2017, 13:12
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 19.05.2017, 16:11
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 26.05.2017, 16:26
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Josiah Moggensten - 29.05.2017, 22:41
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 30.07.2017, 14:21
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 28.09.2017, 20:37

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 5 Gast/Gäste