Das Team der Inselwelten heißt euch herzlich Willkommen und steht euch bei allen Problemen mit Rat und Tat zur Seite. Bei den Piratenoberhäuptern findet ihr eine helfende Hand für eure Fragen.
Die Zahl in Klammern gibt an, wie viele Tage der Charakter bereits an der Reihe ist (ab 7 Tagen). Ist die Zahl hellgrau unterlegt, ist das Mitglied aktuell abgemeldet. Aktuell: 10.11.
Weltenwind ist alt und wurde unter den Sternen der achten Welt auf der Insel geboren. Dieser mutige Pirat reist als Captain durch die Meere der Inselwelten und plünderte mit der Crew bereits auf 71 Streifzügen in 37 Tavernen.
Es war absehbar, dass der Lärm, den die Gefangenen in ihren Zellen veranstalteten, nicht mehr lange unbemerkt bleiben würde. Den Piraten saß die Zeit im Nacken, denn nun war genau das eingetreten, was die junge Mannschaft während der Planung noch zu vermeiden suchte: Die übrigen Häftlinge merkten schnell, dass es sich bei dieser Aktion um eine Befreiung handelte. Und so gut wie niemand sehnte sich danach, am Ende dieser Fahrt in Esmacil zu sitzen. Als die ersten den Schlüssel entdeckten, mit dem Shanaya Talins Bruder befreite, wurden flehende Stimmen laut. „Hey! Nehmt uns mit!“ und „Komm schon, Süße! Ich helfe euch hier raus!“ Binnen Sekunden verbreiteten sich diese Rufe bis in die letzte Zelle und wer jetzt noch nicht an der Zellentür stand und daran rüttelte, war wohl schon tot.
Enrique de Guzmáns Befehle jedenfalls machten es den ohnehin längst vollkommen überforderten Soldaten noch schwerer, sich gegen das Chaos durchzusetzen und überhaupt so etwas wie den Anschein von Kontrolle über die Lage zu erlangen. Tourville und Alvarez, die schon halb die Flucht nach oben angetreten hatten, hielten zögernd inne, sahen zunächst einander an und dann zu ihrem Leutnant. In diesem Augenblick hatte jener noch mit dem Häftling an seinem Hals und der jungen Piratin zu kämpfen, während Jones und Vernal tatenlos daneben standen und nicht wussten, was sie tun sollten – denn ihr Offizier wollte sich selbst um die Blonde kümmern.
Es dauerte also einige wertvolle Sekunden, ehe die beiden Soldaten auf der Treppe sich aufrafften dem Befehl Folge zu leisten. Keiner von beiden sah sonderlich kampflustig aus, als sie die Zelle mit Lucien, Samuel und Yaris ins Visier nahmen und schließlich die Degen zogen, um sich dem ersten Hindernis zu widmen: Der schwarzhaarigen Piratin, die die Zellentür geöffnet hatte.
Nur wenige Schritte von ihnen entfernt zog der Soldat Harknes den sturzbetrunkenen Filan auf die Beine und sah verwirrt auf, als de Guzmáns Befehl ertönte. Sein Blick huschte von dem Offizier zu den beiden Männern, die auf der Treppe kehrt machten und schließlich geradezu hilfesuchend zu Sergeant Kaladar, der jedoch selbst in einem Handgemenge mit einem der Piraten steckte. Harknes kam zu dem Schluss, dass er keine Wahl hatte. Den Kapitän zu informieren schien ihm überdies auch einzuleuchten. Sie brauchten Verstärkung. Mit einem kurzen Blick vergewisserte er sich, dass Filan auf den Beinen blieb, ehe er sich umwandte und die Treppe zum nächsthöheren Deck hinauf stürmte. Dass er nicht viel weiter kommen würde, ahnte er in diesem Augenblick nicht.
Der Soldat Willard begriff hingegen erst jetzt, was er wohl angerichtet hatte. Der Schock allein genügte, um ihn schlagartig zu ernüchtern – zumindest seinen Verstand, wenn auch nicht seinen Körper. Wankend zog auch er seinen Degen, fasste die beiden Menschen ins Auge, die ihm am nächsten standen: Skadi und Liam. Doch bevor er sich versah, flog ihm ein kleiner Schatten direkt ins Blickfeld, ehe er ihm eben dieses raubte und sich scharfe Krallen in sein Gesicht bohrten. Der Soldat schrie schmerzerfüllt auf, ließ den Degen fallen und stolperte zurück, während er nach der Ginsterkatze zu greifen versuchte, die ihn attackierte. Die Gefangenen hinter den Gittern johlten und pfiffen spöttisch und griffen sich den Betrunkenen, als er rücklings gegen die Zellentüren stolperte.
Auch Jackson, der Aspen unaufhörlich mit dem Degen vor sich her trieb, hörte Enriques Stimme über den Lärm. Sein kurzes Aufhorchen reichte dem blonden Hünen. Er nutzte den Moment der Unaufmerksamkeit gnadenlos und versetzte dem Soldaten einen schnellen Hieb gegen den Waffenarm, der ihm die Klinge aus der Hand und einen langen Schnitt über den Oberarm schlug. Sein schmerzvolles Stöhnen ging jedoch in einem leisen Gurgeln unter, als Aspen dem Mann den Degen in den Bauch rammte und dem Leben des Soldaten damit ein Ende setzte – wenn auch ein langsames. Er sackte in sich zusammen und blieb auf dem Gang zwischen den Zellen liegen.
O'Riley hingegen achtete nicht mehr auf die Stimme des Leutnants, der ihn zurück beorderte. Er hatte sein Heil längst in der Flucht gesucht und verfolgte nur ein einziges Ziel: Alarm. Und im Gegensatz zu seinem Kameraden Harknes, der den Attentäter in seinem Rücken nicht hatte kommen sehen, sollte O'Riley sein Ziel erreichen.
Am Bug der Morgenwind stürmte er auf das Kanonendeck, wo bereits die ersten Schlafenden über den Lärm unter ihnen erwachten und sich entweder noch vom Alkohol oder der Erschöpfung benebelt verwirrte Blicke zuwarfen. Der Wachsoldat kümmerte sich nicht um sie und stürmte die nächste Treppe hinauf. Hoch zum Hauptdeck. Auch dort war die Arbeit vorläufig zum Erliegen gekommen, denn selbst über das Rauschen der Wellen und das Knarzen der Planken hörte man undeutlich den Lärm aus dem Gefangenendeck. Nur der junge Fähnrich, der Posten auf dem Achterdeck bezogen hatte und hauptsächlich darauf hoffte, es möge in dieser Nacht nur nichts schief gehen, schien von dem Lärm nichts mitbekommen zu haben. Er starrte über das Deck zu den beiden hell erleuchteten Schwesternschiffen und bemerkte O'Riley erst, als dieser unter ihm stolpernd zum Stehen kam.
„Fähnrich!!!“, japste der Soldat mit vor Schreck geweiteten Augen. „Die Gefangenen!!... Ein Aufstand!!“, war alles, was er durch seine Atemlosigkeit hervor bringen konnte. Der junge Bursche auf dem Achterdeck schnappte nach Luft. „Wie bitte??“ Ein Aufstand?? Was sollte das heißen?? „Sind.. sind sie denn nicht in ihren Zellen?“ Er rang sichtbar um Fassung. Nur keine Schwäche zeigen! Keine Unsicherheit!
O'Riley schüttelte den Kopf. Dann nickte er. Der Fähnrich starrte ihn verwirrt an, bis der deutlich ältere Wachsoldat schließlich schnaufend ein „Sie fliehen!“ zustande brachte. Daraufhin wurde der Junge leichenblass. „Sind Sie sich sicher? Ich meine... vollkommen sicher?“ O'Riley nickte wieder und zerstörte mit dieser einen Geste die Hoffnungen des Fähnrichs, seine Wache ohne Zwischenfälle hinter sich zu bringen. Dennoch zögerte er nur kurz, ehe er sich an einen Soldaten schräg hinter O'Riley wandte. „Gefreiter Yalera! Schlagen Sie Alarm.“
Der Angesprochene nickte, machte auf dem Absatz kehrt und rannte zu der Glocke, die ihm am nächsten hing, während der wachhabende Fähnrich hoffte, betete, O'Rileys Warnung möge der Wahrheit entsprechen. Denn andernfalls würde der Zorn Harpers ins Unermessliche steigen.
In der Stille der Nacht, die über dem Meer lag, dröhnte das Schlagen der Alarmglocken der Morgenwind.
Was mit einer einzigen begann wurde von einer zweiten und dritten aufgegriffen, bis die friedliche Dunkelheit von dem dröhnenden Warnsignal widerhallte. Unter Deck wurden Lichter entzündet. Eines nach dem anderen, bis die schlafende Fregatte von innen heraus glühte wie das Maul eines Drachen, kurz bevor er sein Feuer spie. Die Soldaten fielen aus ihren Hängematten. Wer nicht nüchtern war, wurde es jetzt – zumindest halbwegs.
Das stille Meer trug das Läuten der Glocken weit. Auf der Königswitwe ebenso wie auf der Triumph griffen die beiden wachhabenden Offiziere zu ihren Fernrohren. Und auch auf der Sphinx blieb die Veränderung nicht unbemerkt.
Spielleitung für alle
[Im Gang vor den Zellen am Heck der Morgenwind]
# Tourville und Alvarez machen kehrt; gehen auf Shanaya los # Harknes lässt Filan stehen und stürmt die Treppe hoch # Filan kämpft mit Sineca; fällt in die Hände der Gefangenen # Skadi und Liam befinden sich nicht mehr in unmittelbarer Gefahr vor Soldaten # Aspen tötet den abgelenkten Jackson # Yaris versetzt Martínez den Todesstoß; tötet den flüchtenden Harknes # O'Riley erreicht das Hauptdeck und schlägt Alarm # Jones und Vernal unmittelbar bei Enrique, Talin, Yaris und Samuel, aber untätig
# Das Alarmsignal der Morgenwind ist weithin zu hören # Die Wache auf der Königswitwe und der Triumph sind alamiert.
# 15 Soldaten auf dem Hauptdeck; weitere 60 Soldaten auf dem Kanonendeck greifen nach den Waffen