26.04.2017, 14:13
Langsam wurde der Lärm außerhalb der Kutsche etwas leiser, ließen sie doch die aufgebrachte Masse in schneller Fahrt hinter sich und nur auf dem Teil der Strecke, den sie vom Eastgate aus Richtung Hafen nehmen mussten drängten sich noch die Menschen, beschimpften Yaris und warfen Abfälle gegen das Gefährt.
Er musste sich beeilen. Nicht mehr lange und die Wachen auf dem Trittbrettern würden sie hören können. Scottsdales selbstgefälliges Grinsen sorgte dafür, dass Enrique nach wie vor mit seiner Wut zu kämpfen hatte, aber es änderte nichts an seiner Entschlossenheit oder der gefällten Entscheidung. Trotzdem ließ er sich abgesehen von seinem Zorn nicht anmerken, wie es in ihm aussah und konnte sich das verbale Zurückschlagen nicht verkneifen.
Die Worte des Attentäters bestärkten den Offizier zusätzlich. Er mochte es sich vielleicht nicht eingeste und auch recht erfolgreich sein, darin es zu verbergen, aber dass Enrique ihm die Wahrheit über sich selbst ins Gesicht gesagt hatte, und sei es auch nur eine, behagte dem Attentäter nicht, da war sich der Dunkelhäutige sicher. Allein dass er das Wenn so betonte war ein deutliches Zeichen dafür. Sein Stolz, sein Berufsethos würden diesen Mann dazu zwingen, diese Aufgabe zu Ende zu bringen.
"Entweder sie bringen ihn mir lebend oder aber sie präsentieren diesen Hundsfott der Öffentlichkeit als das, was er ist: Ein feiger, lügender Bastard ohne Eier! Tot brauche ich ihn nicht."
Das er damit auf die alten Körperstrafen, vor allem für Sklaven, in diesem Fall entmannen und herausgeschnittene Zunge, abzielte sollte dem Attentäter klar sein. Aber letztendlich war auch das egal, wie dem Leutnant während dieser Worte klar wurde. Und da dieser Mann meinte sich als dieser Aufgabe nicht gewachsen zu präsentieren sah ihn Enrique spöttisch an.
"Sie sind sich also nicht sicher ob sie einen Mann auf nicht tödliche Weise ausschalten und verschwinden lassen können? Dann muss ich wohl damit leben nicht den Besten vor mir zu haben. Es hätte mir klar sein sollen, dass Erzählungen immer maßlos übertreiben. Sie haben Glück, dass mir keine Zeit bleibt nach jemand anderem zu suchen", meinte er mit sarkastisch - abfälligem Lächeln. Dann seufzte er theatralisch, sah Yaris mitleidig wieder an und fuhr im herausforderndem Ton fort:
"Ich werde für eine Fluchtmöglichkeit sorgen. Rechnen sie nicht damit, das zu erkennen, aber sie werden sie erhalten. Und wenn es sie tatsächlich dermaßen überfordert ihn am Leben zu lassen beschränken sie sich im Notfall von mir aus wirklich nur auf seinen Tod. Wer wäre ich sie vor eine unlösbare Aufgabe zu stellen?"