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Kapitel 3 - Freiheit oder Tod
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#43
Na aber hallo … wo war denn die vielerlei gezeigte Kühnheit? Yaris hatte ganz offensichtlich mit seiner Vermutung voll ins Schwarze getroffen. Als Antwort traf ihn nur ein äußerst vorsichtiger und skeptischer Blick. Der Kleine vertraute ihm nicht weiter, als er in einer mondlosen Nacht blicken konnte. Was verdammt weise war in Anbetracht der Verbrechen, für die er verurteilt war. Da spielte es keine Rolle, dass sie die gleiche Heimat teilten. Das machte sie noch lange nicht zu Verbündeten.
Hinter ihm erhob sich eine zweite, dunkle und gezeichnete Stimme. Der Bärtige war näher getreten und mischte sich nun ebenfalls in ihre illustre Runde ein. Er bestätigte nur, was Yaris bereits kommentiert hatte. Die total bescheuerte Kühnheit der vier seltsamen Gestalten vor der Zelle. Ein kühles, berechnendes Lächeln spielte um die kantigen Züge des Attentäters. Nur kurz hatte er den Blick gesenkt, um andeutungsweise über die Schulter zu blicken. Zwar hatte dieser Blick seinen Zellengenossen nicht erreicht, doch die Symboltracht war nicht zu leugnen. Eben jenes Lächeln spiegelte sich auch in den Augen wider, die sich nun wieder auf das Duo richtete und zu sagen schienen:

‘Erwischt!‘

‘Ich wüsste nicht, was euch das interessiert … Es sei denn, ihr habt zufällig vor, euch ein bisschen nützlich zu machen.‘ Aber, aber, wer wird denn gleich so aggressiv sein.
So ganz nebenbei musterte er den kleinen Blonden, mit dem er eben noch gesprochen hatte, aus den Augenwinkel. Der stellte die Kiste ab und öffnete sie und … sein erfahrenes Auge erkannte das kurze Aufblitzen, als eine Klinge das spärliche Licht des Zellentracktes einfing, bevor es im Ärmel verschwand. Eine Waffe!! Doch als hätte er es nicht bemerkt, richtete sich seine volle Aufmerksamkeit wieder auf den Jungspund vor ihm.

“Nun, leider sind mir gerade ungünstig die Hände gebunden …“ Zu Verdeutlichung drehte er sich in ein leichtes Profil und bewegte die Hände mit den Ketten leicht. Unter anderen Umständen wäre auch das kein Problem oder großartiges Hindernis. Yaris war ein flexibler Mann und äußerst beweglich. Doch mit einem so geschundenen Rücken wären derartige Aktionen nicht gerade die beste Vorgehensweise. “Aber sonst gern … es sei denn ihr schafft die Schlüssel heran und seid dann noch gewillt sie zu lösen … wenn ihr den Mut dazu habt … dann können wir gern noch mal drüber reden …“ Yaris hing durchaus an seinem Leben und wollte seinen Henker und die Hölle gern noch etwas auf ihn warten lassen, doch er bettelte auch nicht. Das hatte er bei seinem Vater nie getan und später auch nicht und bei diesem Knirps würde er nicht anfangen. Wenn sie ihn hier ließen, weil sie es als zu gefährlich empfanden seine Fesseln zu lösen, da wäre es so. Doch wenn sie es taten, würde er sich dafür natürlich erkenntlich zeigen und den Weg in die Freiheit für alle ermöglichen.

So, wie der Bärtige ihn – vielleicht auch ungewollt – unterstützte, unterstützte der Blonde seinen jungen Zellengenossen … DIE Blonde. Als sie ihre Mütze weiter in den Nacken schob, enthüllte sie die weiblichen, weichen Züge. Dazu diese weibliche Stimme. Ihre Worte waren nicht an ihn gerichtet, doch alle Achtung. Die Frau hatte Eier. Vor allem, wie sie dem Leutnant, der in arger Bedrängnis an der gegenüberliegenden Zelle stand, mit der Klinge an die Kehle ging, um den Schlüssel an sich zu bringen. Gleichzeitig war es wohl das Startsignal für ihre Kumpanen … Also doch … still verfolgte er, wie neuerlich Bewegung in die Szene vor der Zelle kam. Der Leutnant war voll in der Zange. Ein schadenfrohes Lächeln zuckte in den Mundwinkeln des Attentäters. Und auch der zweite war ... nein, war nicht wirklich. Der zweite Offizier war wirklich ein Kampfzwerg. Seine schmächtige Gestalt mochte einen täuschen, aber er legte den falschen Soldaten mit scheinbarer Leichtigkeit aufs Kreuz. Und dann war da der Schwarzhaarige. Umringt von Marine und es fehlte nur noch das fröhlich gepfiffene Liedchen und der Anblick wäre komplett.
Yaris, der dem Zelleneingang am nächsten stand, hob eine Augenbraue, schwieg ansonsten aber. Er … sie öffnete die Zelle. Jetzt, wo der Jungspund ihm durch das Öffnen der Zelle und Weiterreichen des Schlüssels so nahe kam, konnte SIE die Farce nicht mehr verbergen.

So schnell wie sie eingetreten war, war sie auch wieder aus der Zelle. Gleichzeitig wanderte Yaris‘ Blick zu seinem jungen Zellengenossen. Die Aufforderung in dessen Blick war eindeutig. Fesseln lösen. Dass er bereit zum Kämpfen war, machte der Attentäter deutlich, indem er den schmerzenden Rücken durchdrückte. Würde er das Gefahr, die von ihm ausging als annehmbar einstufen oder nicht und ihn zurücklassen. Letzteres wäre keine Option und der Grünäugige sollte sich besser dessen bewusst sein. Zur Not würde er ihm den Schlüssel aus seinen kalten, toten Händen entwenden. Und deswegen waren seine Kumpel da draußen doch nicht gekommen. Wäre doch zu schade um die Mühen. Und so konnte man sich eher Verbündete schaffen als wenn man einen Leidensgenossen zurückließ und damit dem sicheren Tod.

{mit Lucien und Sam in der Zelle, die später von Shanaya geöffnet wird}
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Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Weltenwind - 04.02.2017, 01:14
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RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 28.09.2017, 20:37

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