14.04.2017, 13:45
Für den Moment musste Shanaya sich mit dem zufrieden geben, was sie hatte. Das war ihr schon immer schwer gefallen... aber was sollte man machen? Talin an den Mast binden und foltern wäre auch keine Lösung, allein schon, weil sie damit ihren Rang als Captain wohl... ziemlich untergraben würde. Und wer sollte dann ihren Posten einnehmen? Ihr Bruder war noch nicht mal hier – und wer wusste schon, ob der dazu überhaupt fähig war – und sonst... sie selbst wäre lieber in ein Haifischbecken gesprungen. Das machte weniger Arbeit. Nicht, dass sie sich vor der Arbeit scheute... aber Captain sein... nein danke. Also schnaufte sie nur leise bei den Worten der Blonden. Was sollte man dazu noch sagen? Wieder ein Punkt, in dem sie sich wohl sehr ähnlich waren, wenn Talin im Gegensatz zu der Schwarzhaarigen ihren Bruder bei sich gehabt hatte. Bláyron... naja. Dieser Gedanke erübrigte sich, vertrieben durch ein sachtes Nicken der jungen Frau.
„Mehr oder weniger. Solange wir mehr erfahren, wenn wir beteiligt sind...“
Die Lippen zu einer leicht grüblerischen Miene verzogen, atmete die Dunkelhaarige tief durch, ehe sich bei den nächsten Worten ihres Gegenübers ein leises Auflachen nicht verkneifen konnte. Sie hätten sich sicher noch eine Weile im Kreis drehen können, immer um dieses Thema herum. Mit dem nächsten Herzschlag wurde sich die Schwarzhaarige jedoch bewusst, was Talin mit ihren Worten gemeint haben könnte. Sie hasste Nähe, auch wenn die andere Frau ihr deutlich sympathischer war als der große Rest ihres Geschlechts... umso verwunderter war sie, als sie ihr plötzlich so nah war. Einen winzigen Herzschlag lang stand ihr Verwunderung ins Gesicht geschrieben, den ersten Drang, zurück zu weichen, verwarf sie jedoch. Hah, wer wäre sie, wenn sie einfach so nachgeben würde! Nach der Frage der Blonden hob Shanaya leicht eine Augenbraue, blinzelte, als der Blick der Blonden tiefer ging. Was hatte sie bloß vor? Shanaya selbst überlegte jedenfalls nicht lang, hatte die Antwort auf die Frage längst parat und öffnete dazu den Mund. Statt aber direkt zu antworten, neigte sie sich leicht vor, nahm die Nasenspitze der anderen Frau locker zwischen die Zähne. Dieses Spiel konnte sie auch in Perfektion spielen.
„Einsch, bei dem dein Gesicht nicht direkt vor meinem klebt.“