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Kapitel 3 - Freiheit oder Tod
Crewmitglied der Sphinx
für 6.000 Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#35
Der Attentäter lehnte – so bequem es ihm die auf dem Rücken gefesselten Hände eben zuließen – an den Gittern und beobachtete amüsiert, was da vor der Zelle abging. Das war echt Bühnenreif. Zwar ließ seine Mimik keine Rückschlüsse auf irgendetwas davon zu, doch dass er dem Geschehen aufmerksam folgte, durchaus. Da waren diese vier Gestalten, die quasi aus dem Nichts aufgetaucht waren. Mit ihrer Kiste und einer ziemlich fadenscheinigen Geschichte, die ihr Hiersein erklären sollte. Der zweite Offizier neben dem Leutnant, der das Ganze genauso skeptisch betrachtete, wie Yaris. Nur dass der – im Gegensatz zu ihm – dieses Theater hier nicht sonderlich lustig fand. Dennoch, sein Schneid beeindruckte Yaris nach wie vor.
Neben den ganzen kleinen, höchst interessanten Nebenschauplätzen, lag sein Hauptaugenmerk auf dem Leutnant. Yaris musterte ihn und seine Reaktionen aufmerksam. Eine gewisse scharfe Note hatte sich bereits in seine Stimmte geschlichen. Vielleicht hatte er die anfängliche Nachlässigkeit in Sachen marinehaftem Gebaren geduldet, doch hinter seinem gelassenen Gemüt lauerte es. Wie lange würde der große Blonde dem Druck, den der Offizier ausübte, standhalten? Würde er die Nerven bewahren? Was kam als nächstes für eine Ausrede? Die vier da konnten so lange Uniformen tragen, bis sie angewachsen war, sie würden trotzdem keine besseren Marinesoldaten abgeben. Mal ganz ehrlich. In puncto Hausaufgaben machen, mussten sie noch ein wenig üben.

Die Nervenstärke des Blonden aber konnte nicht mehr ausgetestet werden. Zu Anfang leise, noch während sich die beiden Männer ihr mentales Kräftemessen ausgetragen hatten, hatten feine Schallwellen die sensiblen Gehörgänge gekitzelt. Nun hatte man das Gefühl, eine Horde Elefanten trampelten die Treppe herunter. Wie auch alle anderen hob der Attentäter den Kopf zur Treppe. So viel zur Disziplin in der Marine. Na die war nicht sonderlich weit hergeholt. Himmel. Das musste peinlich sein für den steifen Schnösel von Leutnant. Und … jepp war es. Yaris hatte ja bereits das Vergnügen seines hitzigen Temperamentes gehabt. Im Moment? Der Mann glich einem Pulverfass, in dessen Nähe man mit einer offenen Flamme spielte. Amüsement glitzerte in den Tiefen seiner Augen, deren Grün durch die schummerigen Lichtverhältnisse unglaublich dunkel wirkte.
Wie lange? Wenn er nicht bald mit der geballten Faust auf den Tisch schlug, würde das hier ganz schnell außer Kontrolle geraten. Die Insassen waren bereits aufgestachelt. Bis eben hatte ein Großteil von ihnen Geschlafen oder zumindest Gedöst. Doch die Aktion der Soldaten hatte selbst den letzten auf die Beine gebracht. Und nun war der Wolf gereizt und witterte Blut.

Aus dem Augenwinkel zog eine andere Bewegung seine Aufmerksamkeit auf sich, die nicht zum eigentlichen Tumult gehörte, den die Marinesoldaten vor der Zelle veranstalteten. Oder vielmehr, den ein Soldat veranstaltete. Allerdings machten sich die zwei eben jenen Tumult zunutze. Der schmächtige Knabe und der junge Kerl, der zu sehr bei Kühnheit zugelangt hatte … sie standen sich am Gitter gegenüber direkt gegenüber. Noch viel interessanter waren die Wortfetzen, die – wenn auch leise – deutlich zu ihm herüberschwebten. Interessiert beobachtete er die beiden und machte noch nicht einmal einen Hehl aus seinem Interesse. Sollten sie wissen, dass er sie im Auge behielt. Die beiden kannten sich auf alle Fälle. Und nicht nur vom Sehen … Moment …Wissend wanderte sein Blick auf die andere Zellenseite, wo der Tumult ungeahnte Dramatik annahm. Die schrägen Gestalten waren doch nicht etwa … Diese kleinen Schlitzohren. Er war tatsächlich gewillt zu lächeln. Absolut Durchgeknallt. Sich auf eine Schiff der Marine zu schleichen. Aber sie hatten Eier.
Nun erhob sich Yaris doch, wenn auch steif und schwerfällig und in seinen Bewegungen äußerst eingeschränkt, die trotz allem die Geschmeidigkeit nicht verbergen konnten, mit der er sich sonst zu bewegen vermochte.
Yaris ließ den Tumult Tumult sein, um den es so und so zu seiner Rechten ruhiger wurde. Nein, sein Blick lag wissend und interessiert auf seinem jungen Zellengenossen und dem Jungen da bei ihm. „Du musst denen ja eine Menge bedeuten, dass sie für dich Kopf und Kragen riskieren.“, stellte er trocken fest und lehnte sich mit der Schulter an die Gitter.

{in der Zelle mit Sam und Luc | zuächst den Tumult vor der Zelle beobachtend | dann an Luc und Talin gewandt}
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Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Weltenwind - 04.02.2017, 01:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 05.02.2017, 17:41
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 06.02.2017, 16:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 25.02.2017, 15:45
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 23.03.2017, 19:33
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Josiah Moggensten - 10.04.2017, 21:04
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 14.04.2017, 10:46
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 24.04.2017, 09:55
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RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 19.05.2017, 16:11
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 26.05.2017, 16:26
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 30.07.2017, 14:21
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 28.09.2017, 20:37

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