25.03.2017, 23:20
Ein Hauch von Fusel ...Wahrscheinlich rechnete keiner der vier frisch gebackenen Piraten am Anfang dieses Abenteuers damit, bereits nach den ersten, wenigen Schritten dermaßen in die Bredouille zu geraten. Zwar gaben sich die beiden Frauen die größte Mühe, den Leutnant zu beschwichtigen, doch augenscheinlich saßen sie in der Klemme. Es war ihr Glück, dass niemand die Gelegenheit für ein weiteres Wort erhielt.
Mitten in die Anspannung sämtlicher Beteiligter platzte plötzlich eine Gruppe laut johlender Stimmen von der Treppe zum nächsthöheren Deck her. Obwohl man zunächst keine Gesprächsfetzen verstand, war es nicht schwer, herauszuhören, dass die Besitzer dieser Stimmen in ausgelassener Feierlaune waren. In klassischer, gegenseitig aufpeitschender Manier übertönten sie sich gegenseitig und, nach wenigen Herzschlägen wurde auch das zur Gewissheit, sie kamen gerade unmittelbar bei dem Auflauf vor der Zelle die Stufen zum Gefängnistrakt hinunter.
Es dauerte nicht lange, da taumelten sechs unsichere Paar Füße auf den Gang und die Soldaten, denen sie gehörten, pöbelten und fluchten in die Richtung ihrer unfreiwilligen Reisebegleiter hinter den Gittern.
Zunächst bemerkten sie die Gruppe vor der Zelle nicht, schlugen grölend mit den Blechbechern in ihren Händen gegen das Eisen, sodass die dunkle Flüssigkeit heraus schwappte und den Boden tränkte. Schließlich entdeckte einer der Männer – allesamt stattliche Burschen mit breiten Schultern und überdies noch stockbesoffen – den Leutnant und salutierte irgendwo auf halber Strecke und unverschämt breit grinsend, wenn auch alles andere als formvollendet.
„Leutnant! Sir! Meine Kumpels und ich... also wir hier...“ Er deutete noch aus dem Salut heraus mit der Hand, die eben noch irgendwo in der Nähe seines Kopfes gebaumelt hatte weiter zu seinen Gefährten, die eiernd Haltung annahmen. „... Wir ham uns gedacht, ihr braucht hier unnen bestimmt Hilfe un wir... solltn diesen aufmüpfigen Saftsäcken mal... ordentlisch zeign, wo's lang geht!“
Er hatte kaum den Mund zugeklappt, da drängelte sich einer seiner Kollegen an ihm vorbei und deutete dabei grinsend auf die vier verkleideten Piraten.
„Heeeeeey, sin das etwa die Neuen?!“, johlte er begeistert und noch ehe ihn jemand aufhalten konnte, hatte er sich an Enrique und Skadi vorbei geschoben und dem ahnungslosen Liam einen schweren Arm auf die Schulter gelegt. Den jungen Mann im Schlepptau drehte er sich halb, legte gleich darauf der Schwarzhaarigen ebenso kumpelhaft einen Arm auf die Schulter und grinste abwechselnd von einem zum anderen. In seinen Augen glomm ein Unheil verkündendes Funkeln. „Naaa? Ihr braucht eusch nich fürschtn! Filan is ja jetzt hier und passt auf eusch auf!“ Die beiden mit eisernem Griff festhaltend, taumelte der Trunkenbolt ein Stückchen näher an die Gitterstäbe.
„Leutnant, Sir! Wolln Sie nisch ma aufschließn un wir zeign den Neuen, wie man so Gefangn.. Gefangenn... die Typen behandelt?!“
Seine Kollegen stimmten ihm mit lautem Gelächter zu. Der Hüne, der unmittelbar auf der anderen Seite der entsprechenden Zellentür stand, schien die Idee mindestens ebenso gut zu finden, denn er fletschte drohend die Zähne.
Spielleitung für die Morgenwindgruppe
[Treppe nahe der Gruppe, dann vor der Nachbarzelle zu Samuel, Yaris und Lucien]
# unmittelbar bei Shanaya und Liam
# nahe Aspen, Talin, Skadi und Enrique;
# in Hör und Sichtweite zu Samuel, Yaris und Lucien