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Kapitel 3 - Freiheit oder Tod
Samuel Zaedyn
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
#25
Die Bereitschaft Samuels, an dem angekündigten Spiel teilzunehmen, schien bei allen Anwesenden einen Anflug spontaner Verwunderung auszulösen. Er konnte es ihnen nicht verdenken, schließlich war er bisher nur im Ausnahmefall gesprächig und schon gar nicht zu anderen gesellschaftlichen Tätigkeiten bereit gewesen, und mehr als deutlich spürte er die kurzen, aber umso interessierteren Blicke seiner Zellengenossen auf sich ruhen. De Guzmán hingegen schien aus irgendeinem Grund nicht ganz bei der Sache zu sein, schien sich auf irgendetwas zu konzentrieren oder von irgendetwas abgelenkt zu werden, das für Samuel in dieser Situation nicht greifbar war. Sein Blick zumindest war fokussiert und er erlaubte sich angesichts seines Kommentars nur ein kurzes Zucken seines Mundwinkels, wobei er sich in seiner Position ohnehin nichts anderes erlauben durfte. Letztendlich schien keiner der Anwesenden etwas gegen sein Einsteigen zu haben und der Bärtige begann tatsächlich schon, sich auf das Spiel zu freuen, als sie schlagartig von vier Marinesoldaten unterbrochen wurden, die soeben den Gang entlanggekommen waren.

Prüfend hob Samuel den Blick und versuchte, die Neuankömmlinge so gut es das dämmrige Licht zuließ zu beobachten. Ihr Verhalten entlockte ihm zunächst ein tiefes Stirnrunzeln, denn eines war sicher - wie die übrigen Soldaten auf diesem Schiff verhielten sie sich ganz sicher nicht. Er hatte mittlerweile einiges an Zeit damit verbracht, die Verhaltenweisen der Marineangehörigen zu beobachten und zu analysieren - nicht, weil es für ihn von sonderlicher Bedeutung gewesen wäre, sondern eher, um sich die Zeit zu vertreiben, damit er nicht vor seinem spektakulären Abgang am Galgen an chronischer Langeweile sterben würde. Seine Beobachtungen hatten sich dabei mit den Informationen gedeckt, die er bereits aus einigen der unzähligen Büchern aus der Sammlung seines Vaters erhalten hatte: Ein tadelloses Auftreten und unbedingter Respekt vor Höhergestellten war in einer derart hierarchischen Organisation wie der Marine ein absolutes Muss, wenn man seinen Posten - und vielleicht noch viel mehr - nicht innerhalb kürzester Zeit verlieren wollte. Diese Vier jedoch verhielten sich gänzlich anders. Das fing an bei dem ersten Redner, der sämtliche Höflichkeitsfloskeln mit Füßen trat und mit dem Leutnant sprach wie mit einem Gleichgestellten. Kurz flackerte Samuels Blick zu De Guzmán, dessen Reaktion auf einen solchen Affront ihn besonders interessierte. Er reagierte knapp, schien jedoch nicht allzu verstimmt zu sein. Mit so etwas hatte Samuel gerechnet. Der Dunkelhäutige schien von Autorität nicht viel zu halten und es passte nur ins Bild, dass er eine Beleidigung seiner eigenen Autorität mit mehr Gelassenheit hinnahm, als andere das getan hätten. Ebenfalls interessant waren die Gestiken der beiden kleineren Gestalten, die hinter dem ersten Redner standen. Einer von ihnen schien äußerst nervös zu sein und blickte hektisch in alle Richtungen, während sich der andere nach anfänglich ähnlich irritierendem Verhalten zumindest in irgendeiner Art und Weise an die Regeln der Marine zu erinnern schien und sich im Namen seines Kameraden entschuldigte. De Guzmán reagierte darauf mit Milde, doch das bekam Samuel schon gar nicht mehr vollständig mit, weil sein Blick auf etwas anderes gefallen war.

Der nervöse Blondschopf nämlich war plötzlich erstarrt, während sein Blick auf den jüngeren seiner beiden Zellengenossen gefallen war. Unvermittelt machte er einen Schritt auf ihre Zelle zu, besann sich dann aber anscheinend eines Besseren und versuchte ziemlich erfolglos, sich nichts anmerken zu lassen. Ein weiterer schneller Blick zum Leutnant zeigte, dass dieses merkwürdige Verhalten auch ihm nicht verborgen geblieben war, und seine Augen leuchteten vor unverhohlenem Interesse. Samuel hingegen verstand nicht, was hier vor sich ging, abgesehen vom Offensichtlichen - dass der Marinesoldat seinen Zellengenossen augenscheinlich wiedererkannt hatte. Das allein war zwar noch kein verdächtiger oder auch nur erwähnenswerter Umstand, verbunden mit dem vorherigen Verhalten der Vier jedoch ergab sich ein etwas anderes Bild.

Zunächst hieß es unabhängig davon einmal abwarten. In seiner Situation konnte Samuel die beginnende Szenerie ganz in Ruhe auf sich einwirken lassen und dem Schauspiel, das es hoffentlich geben würde, als neutraler Zuschauer zusehen. Und wenn es nur dabei bliebe, dass die Neuankömmlinge sich aus ihrem Fehlverhalten würden rausreden müssen - zumindest eine willkommene Abwechslung würde sich daraus in jedem Fall ergeben.


[Zelle auf der Morgenwind | mit Lucien und Yaris | Skadi, Enrique, Aspen, Liam, Talin und Shanaya vor der Zelle]
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Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Weltenwind - 04.02.2017, 01:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 05.02.2017, 17:41
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 06.02.2017, 16:14
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 25.02.2017, 15:45
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 23.03.2017, 19:33
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 14.04.2017, 10:46
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 24.04.2017, 09:55
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Samuel Zaedyn - 02.05.2017, 13:50
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RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 30.07.2017, 14:21
RE: Kapitel 3 - Freiheit oder Tod - von Greo - 28.09.2017, 20:37

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