26.02.2017, 22:15
Na siehe sich das einer an. Der Leutnant war aber ein ziemlich hitziges Gemüt. Viel zu leicht zu reizen. Na, ob so ein Temperament immer so gesund war, wagte der Attentäter zu bezweifeln. Aber er ließ seine kleine Rede über sich ergehen, während die Pistole unverändert auf ihn zeigte. Das spöttische Lächeln in den Tiefen seiner grünen Augen jedoch flackerte keine Sekunde in Zweifel oder Bedenken.
Den Blick nach wie vor gelassen und ungerührt. Leider hatte der Mann jetzt dicht gemacht, was seine Mimik und Gestik anging und machte es Yaris so schwer, in ihm zu lesen. Das tat aber keinen Abbruch. Keine Antwort war auch eine Antwort und bestätigte dem Attentäter nur seine Behauptung.
Das Stilett im Rücken ignorierend, trat er einen Schritt nach vorn, bis der Lauf der Pistole genau auf seiner Brust lag. Die offensichtliche und unmittelbare Bedrohung beiseite schiebend, lächelte Yaris. „Sie mögen Recht damit haben, dass mein derzeitiger Zustand es nicht zulässt, euch den Hintern zu versohlen. Aber werter Leutnant, Sie haben Ihre Hausaufgaben schlecht gemacht.“ Bedauerlich seufzte der Attentäter und machte sich mit dieser Geste doch nur ein weiteres Mal lustig über den Marine. „Ich werde auf Esmacil nicht hängen. Man dachte mir das Erschießungskommando zu.“, berichtigte er die Falschaussagen, als würde er über das Wetter sprechen und nicht über seinen eigenen Tod.
„Und wagen Sie es tatsächlich mir meine geistigen Fähigkeiten abzusprechen?“ Von eben belustigt, kehrte eisige Kälte in seine Stimme ein, die sogar das Grün seiner Augen gefrieren ließ. Da war er. Der eigentliche Attentäter. Ungerührt beugte sich der Gefangene dem Uniformierten entgegen, ohne Anstalten zu einem Angriff zu machen. Seine Muskeln waren völlig entspannt. Nichts desto trotz, war die Gefahr förmlich greifbar. „Seien Sie vorsichtig, kleiner Leutnant. Das Leben geht unverhoffte und undenkbare Wege …“ Den Rest des Satzes ließ er in der Luft schweben und setzte sich stattdessen begleitet von den Schmährufen der Schaulustigen in Bewegung, wobei er den Leutnant seine Aufmerksamkeit vollkommen entzog und ihm quasi das Gefühl gab ihn stehen zu lassen, als wäre er unter seiner Würde.