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Willkommen an Bord
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Nov 2016
#27
Langsam siegte sein Wille über seine Gefühle. Und damit kehrte auch seine Entscheidungsfreiheit zurück. Die Alarmbereitschaft, die ihn dann erfüllte ließ ihn die Situation schnell erfassen und unverzüglich darauf reagieren.
So jagte sein Blick kurz durch den Raum um zu erhaschen, ob und wenn wen er geweckt hätte, erst dann richtete er sich auf und löste den Griff seiner Hand am Gitter.

Dass er es nicht gewusst hatte, nicht hatte wissen können machte es nicht besser. Wieder drohte die Wut zu siegen doch plötzlich riß er die Augen weit auf.
Falsch, ganz falsch. Er konnte ihn immer noch fordern. Lowell hatte sich nicht entschuldigt, sondern war ohne ein Wort von Bord gegangen. Er hatte es ihm sogar gesagt, dass seine letzte Chance unbehelligt zu bleiben darin bestünde, sich zu entschuldigen. Seine Beleidigungen stand nach wie vor im Raum und 24 Stunden waren noch nicht vergangen. Er konnte immer noch schriftlich Satisfaktion verlangen und damit den gesitteten Weg gehen.
Ein finsteres Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
Und wenn er nicht nur mit leeren Drohungen um sich schmeißen wollte, dann musste er ihn vordern. Es gab lediglich noch ein paar Probleme, die es zu lösen galt: Es könnte sein, dass sich Lowell versuchen würde sich durch einen Sekundanten vertreten zu lassen. Feige genug wäre die Sau. Und die Frage, wen er selber als Sekundanten wählen wollen würde...

Zum Glück hatten sie Zaedyn möglichst weit von den anderen Gefangenen untergebracht. Das war nicht all zu weit, war das auf einem Schiff wie der Morgenwind schlechterdings unmöglich, gerade wenn es schon andere Insassen gab, die mit möglichst viel Abstand zueinander untergebracht worden waren. So waren aber immerhin die nächsten Zellen leer und in der Zelle gegenüber saßen zwei Trinker ein, die er wegen ihrem Gejammer angefangen hatte hin und wieder mit Opium zu versorgen, damit sie Ruhe gaben. Jetzt hätte nicht einmal das Donnern der Geschütze sie geweckt. Nur weiter hinten waren in getrennten Zellen zwei der scharfen Hunde erwacht.

"Alles in Ordnung Sir?", fragte der ihnen am nächsten stehende Seesoldat, der unweigerlich aufmerksam hatte werden müssen, und schickte sich an herüber zu kommen. Jetzt brauchte er schnell eine Antwort.

"Keine Sorge Jones, sollte dieser Wicht sich noch mal erdreisten mir so zu antworten, dann bekommt er den Rohrstock zu spüren." Enrique machte einen Schritt zurück und drehte sich dem Soldaten zu. Seine Stimme troff vor Verachtung und Arroganz, der Tonfall und das inzwischen sadistische Grinsen beinhalteten den Wunsch, dass Samuel genau das tue. In diesem Moment erinnerte er den Bartigen auf erschreckende Weise an einen selbstsichere, verschlagene Version eines Lowell.

Dieses Auftreten überzeugte den Gefreiten sofort. Ebenfalls grinsend gab er zur Antwort:
"Wollte nur sicher gehen Sir. Man weiß ja nie, was diese dreckigen Hunde sich nicht alles herausnehmen Sir."

"Völlig richtig", erwiderte de Guzmán, dessen Miene inzwischen grimmige Befriedigung ausdrückte und sich wieder dem Richter zuwandte, so als überlege er, welchen Vorwand er nehmen solle um nicht erst ein Vergehen des Verurteilten abzuwarten.
Es brauchte einen Moment bis der Grünäugige mitbekam, dass der Leutnant gar nicht ihn ansah, sondern den Rotrock genau im Auge behielt.

Der beobachtete die Beiden noch eine kleine Weile, ehe er sich umdrehte und den Gang hinunter schritt, weil ihm klar wurde, dass sein Vorgesetzter nicht sofort mit einer Bestrafung beginnen würde.

Erst jetzt entspannte sich der Dunkelhäutige etwas, die kühle Maske kehrte zurück und er trat erneut sehr dicht an die Gitterstäbe, seine Stimme zu einem verbitterten Flüstern gesenkt.

"Angefangen hat meine Bekanntschaft mit diesem aufgeblasen Sadisten schon vor Jahren, als ich noch Fähnrich auf der Defender war. Ich war auf Landgang hier in der Stadt als mich jemand in einer Gasse am Markt ansprach, er sagte er habe Informationen zu Strandräubern in der Gegend um Caidens Peek und würde sie mir für ein paar Silber verkaufen. Dann tauchte die Stadtwache auf. Der Mann entkam, weil er mich in die dort gestapelten Kisten stieß, aber da sie ihn schon länger suchten nahm man mich mit auf die Wache."

Das stimmte so nicht ganz, er hatte sich absichtlich in die Gasse begeben um diesen Mann zu treffen und er war vorsätzlich in die Kisten "gestolpert" aber das brauchte der Richter nicht zu wissen und hatte nichts mit Lowell zu tun. Der Rest war die Wahrheit, so dass er dem prüfenden Blick problemlos standhalten konnte.

"Auf der Wache, der Lowell damals noch Vorstand, erwartete mich dann dieser vermaledeite Hundsfott, pochte darauf, dass jemand wie ich nie die Uniform rechtmäßig erworben hätte und dass ich mit diesem Piraten unter einer Decke stecken würde. Irgendwie brachte ich den wachhabenden Offizier dazu einen Boten zum Schiff zu schicken und die Nummer Eins kam mich abholen. Vor ihm katzbuckelte der feige Bastard und musste sich bei mir für seine Anschuldigungen entschuldigen. Für alle und richtig, da war der Leutnant adamant. Das hat Lowell natürlich nicht gefallen und ich werde den Hass in seinem Blick nicht vergessen den diese Demütigung in sein verfaulendes Herz brannte: Er der Adlige musste sich vor einem unbedeutenden Wilden und gemeinem Verbrecher entschuldigen!
Seitdem nutzt er jede Gelegenheit um zu versuchen es mir heimzuzahlen."


Der Leutnant seufzte schwer.

"Danach kam es zu ein paar sporadischen Begegnungen, bei denen er meiner nicht habhaft werden konnte. Da ein direkter Angriff also nicht in Frage kam ging er zu übler Nachrede und Beeinflussung über. Auch baute er seine Macht aus, unabhängig von seinem Hass auf mich, so eingebildet bin ich nicht, dass ich davon ausgehe, dass sich alles im Leben dieses Drecksacks um mich dreht. Ich war überrascht zu erfahren, bei wem er sich alles Gunst erschmeichelt hatte, das er die Führung des Gefängnis übernehmen konnte, wohl mit Hilfe seines Vaters. Seit dem ich auf der Morgenwind regelmäßig mit ihm zu tun habe merke ich den Effekt mehr und mehr. Und seitdem er überraschend geerbt hat, hat er auch das Geld für seine üblen Pläne. Würde mich nicht wundern, wenn er seinem Vater vorzeitig ins Grab geholfen hat. Beweisen kann ich nichts und bis Heute gab es für mich keine Möglichkeit straffrei Hand an ihn zu legen."

An diesem Punkt, straffte der Offizier seine gesamte Haltung und sein Blick wurde hart.

"Aber Heute hat er einen Fehler begangen den er nicht so einfach wett machen kann. Ich werde ihn, fordern, ich muss, und ich will. Und das Gute ist, dass eine Entschuldigung seinerseits nicht mehr in Frage kommt. Er wird sich dem Duell stellen müssen. Und ich werde ihn bestimmt nicht verfehlen."

Mit offensichtlichem Bedauern fügte er an:

"Ich gehe allerdings davon aus, dass dieses Duell nicht mehr stattfinden wird, bevor wir den Hafen verlassen. Dafür wird er Sorge tragen."
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Willkommen an Bord - von Enrique de Guzmán - 15.12.2016, 13:43
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