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Straight to hell
Samuel Zaedyn
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Keine Angabe
#8
Die Situation löste sich nach der Störung durch die beiden hirnverbrannten Häftlinge in der benachbarten Zelle leider schneller auf, als Samuel es sich erhofft hatte. Schlimmer noch, der Jüngere seiner beiden Zellengenossen richtete seine Aufmerksamkeit sogar für einen Moment auf ihn und kommentierte seine Worte auf ironische Art und Weise, ohne dabei auch nur den Hauch von Furcht oder Respekt zu zeigen. Ähnlich verhielt es sich bei dem Neuankömmling, der ihn kurz musterte, dabei jedoch ebenfalls eher teilnahmslos als beunruhigt wirkte. Er mochte noch nichts von ihm und seiner Tat gehört haben, bei dem Mann, mit dem er sich schon länger seine Zelle teilte, galt diese Ausrede allerdings nicht. Die anderen Insassen der Brig hatten ihm die Geschichte über seinen grausamen Mord lang und breit erzählt, doch während den meisten von ihnen schon bei der bloßen Vorstellung das Grauen in den Augen stand, hatte der Jüngere sich einfach nur beachtenswert entspannt zurückgelehnt und den Gerüchten, wie es schien, keinen Glauben geschenkt - oder sie waren ihm schlichtweg egal. Nachdenklich betrachtete Samuel den Grünäugigen und fragte sich, woher er seine Furchtlosigkeit nahm. War er selbst ein Schwerverbrecher, der tatsächlich ähnliche Taten begangen hatte wie die, die ihm vorgeworfen wurde? Hatte er in seinem noch nicht allzu langen Leben bereits gelernt, seine wahren Gefühle zu verstecken und gute Miene zum bösen Spiel zu machen? Was es auch war, zumindest unterschied er sich dadurch erheblich von den meisten der Kleinkriminellen, die mit ihnen zusammen auf dem Weg nach Esmacil waren.

Gerade, als Samuel beschloss, sich darüber keine weiteren Gedanken zu machen und stattdessen mit düsterem Blick den Kopf sinken ließ, ergriff der Grünäugige nochmals das Wort. Der erneut provokant formulierte Kommentar schien sich eher gegen Steve und Eddy zu richten, auch wenn die Augen seines Urhebers bewusst niemanden zu fokussieren schienen. Normalerweise hätte Samuel ihn einfach ignoriert und sich in seine eigene schlechte Laune vertieft, doch etwas an diesem Mann hatte sein Interesse geweckt. Es wurmte ihn, dass der Mann nicht ebenso wie die anderen bestrebt war, einem Konflikt mit ihm um jeden Preis aus dem Weg zu gehen - denn wenn die Menschen um ihn herum damit aufhörten, in ihm eine ernsthafte Gefahr für ihr Leben zu sehen, konnte er sich bis zur Vollstreckung seines Urteils auf deutlich schwerere Zeiten einstellen. Seine gesamte Existenz - das, was davon übrig geblieben war - fußte darauf, dass andere die Geschichten über ihn glaubten und keinen Zweifel daran hatten, dass sein Mord kein Einzelfall gewesen war, der sich niemals wiederholen konnte. Die Information, warum es sich so verhielt, war ihm dementsprechend einiges wert - genug, um sein Schweigen zu brechen und eine dieser lästigen Konversationen in Kauf zu nehmen, sofern sein Gegenüber gewillt war, das Spielchen mitzuspielen.

"Die meisten dieser traurigen Gestalten dürften sich wegen irgendwelcher Nichtigkeiten auf dem Weg zum Galgen befinden. Geschichten sind das einzige, was sie noch haben", murmelte er, wobei er darauf achtete, den Grünäugigen ebenfalls nicht zu direkt anzusprechen. Zudem stellte er keinen Augenkontakt her, sondern hielt seinen grimmigen Blick auf einen besonders dreckigen Fleck vor ihm auf dem Boden gerichtet.

Er wollte gerade etwas hinzufügen, als erneut ein Gefangener aus einer der benachbarten Zellen auf sich aufmerksam machte. Derjenige hatte anscheinend soeben das Gesicht des Neuankömmlings erkannt und war spontan in einen Zustand vollkommener Panik verfallen, denn anders ließ sich sein Verhalten nicht erklären. Solche Störungen waren nervig, doch für diese war Samuel sogar dankbar, denn sie erklärte ihm zumindest, warum dieser sich mit ihnen in der Zelle befand. Ein Attentäter war natürlich ein ganz anderes Kaliber als die anderen, überwiegend für eine zu groß gewordene Anzahl an Bagatelldelikten eingesperrten, Kriminellen auf diesem Schiff. Innerlich seufzte Samuel auf, denn das hieß im Umkehrschluss, dass dieser Kerl sich mit ziemlicher Sicherheit nicht von seiner Vergangenheit würde beeindrucken lassen - wahrscheinlich hatte er selbst schon dem ein oder anderen Opfer die Haut vom Gesicht gezogen.
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Straight to hell - von Josiah Moggensten - 29.11.2016, 21:33
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 30.11.2016, 23:40
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 03.12.2016, 16:50
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 04.12.2016, 22:12
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 05.12.2016, 12:23
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 15.12.2016, 21:16
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 21.12.2016, 21:16
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 22.12.2016, 12:41
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 04.01.2017, 18:08
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 11.01.2017, 23:10
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 17.01.2017, 16:22
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 19.01.2017, 23:05
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 22.01.2017, 21:57
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 26.01.2017, 12:36
RE: Straight to hell - von Lucien Dravean - 10.02.2017, 13:41
RE: Straight to hell - von Josiah Moggensten - 15.02.2017, 22:13
RE: Straight to hell - von Samuel Zaedyn - 19.02.2017, 17:57

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