16.11.2016, 21:58
The darkest Hour...
...is just before Dawn.Talin & Aspen & Ryan
Beinahe schon krampfhaft drehten sich Ryans Gedanken eigentlich nur um eines: Talin davon zu überzeugen dass es eine gute Idee war sich auf den korrupten Offizier einzulassen. Es war wohl kein Geheimnis dass die Marine bestechlich war. Und wenn man dann noch wusste an wen man sich genau wenden sollte war es eigentlich ein leichtes Spiel. Tja, wenn da nicht das große ABER wäre.
Ryan baumelte wortwörtlich immer noch völlig entspannt in der Takelage herum und ließ seinen Blick über den Horizont gleiten. Er wunderte sich ein bisschen das niemand im Krähennest saß, aber vermutlich wogten sich alle derzeit in Sicherheit. Immerhin war Ryan selbst eben jenes ABER an das er dachte. Er war nicht vertrauenswürdig. Das war klar und auch ihm war bewusst das er sich nicht gerade von seiner Schokoladenseite gezeigt hatte – wenn er sowas denn überhaupt besaß. In der Regel war es ihm nämlich ziemlich egal was andere von ihm hielten. Doch bisher bestimmte diese Einstellung auch nicht über Leben und Tod, so wie sie es derzeit tat. Seine Hände ballten sich kurz zu Fäusten, ehe er sich wieder entspannte. Es hatte ohnehin kein Sinn sich irgendwas vorzumachen. Er glaubte nicht daran dass dieser 'Plan' an welchem die anderen Crewmitglieder arbeiteten überhaupt funktionieren würde. Und es juckte ihm einfach so sehr in den Fingern einfach selbst alles durchzuziehen.
Doch plötzlich überkam Ryan ein gänzlich anderer Gedanke. Warum sich mehr als Nötig in die Sache verstricken? Er war sich ziemlich sicher das die Mission 'Sphinx auskundschaften' fehlgeschlagen war. Im Grunde könnte er sich sicher einfach von Board stehlen, sobald sie irgendwo Anker legten. Ryan war ein Überlebenskünstler, irgendwie würde er schon durchkommen.
…Und dann? Was wenn sie auf Linara irgendwo an einer abgelegenen Küste ankerten, weitab von der Marine im Schutz der Dunkelheit. Und nur ein Boot gen Ufer paddelte. Tja, dann saß er doch wieder hier fest und hatte absolut keine Möglichkeit abzuhauen.
Seufzend ließ der Schwarzhaarige die Schultern sinken. Die Sonne war mittlerweile unter gegangen und selbst sein Kindermädchen schien ihn aus den Augen gelassen zu haben. Wobei sich Ryan durchaus bewusst darüber war das irgendwo, irgendwer doch ein Auge auf ihn hatte.
Da der Wind nun doch recht Kühl wurde, entschied der Dieb sich mal wieder gen Deck zu bewegen. Die aufgerollten Taue waren doch recht gemütlich gewesen, und wenn er Glück hatte war niemand sonst am Bug und so würde er es sich dort gemütlich machen können für die Nacht. Falls der Captain nicht doch andere Pläne für ihn hatte. Zum Beispiel ihn über Nacht wieder in die Brig schmeißen.
Beinahe lautlos landete er an Deck, ließ das Tau los an welchem er hinab geglitten war und steuerte den Schiffsbug an, an welchem es deutlich wärmer war als in der Takelage.