09.11.2016, 19:28
Shanaya versuchte es wirklich. Sie biss sich sogar auf die Zunge, um das Lächeln zu unterdrücken, das sich auf ihre Lippen zwang. Als die Soldaten an ihnen vorbei stolziert waren, und unüberhörbar war, worüber sie sprachen, musste Shanaya einfach den Kopf ein wenig zur Seite drehen und Aspen einen kurzen Blick zuwerfen. Ob er wohl stolz auf seinen Steckbrief war? Oder ob er lieber schreiend im Kreis rennen wollte? Nach wie vor wusste die Schwarzhaarige Nichts sicheres, aber selbst wenn der Blonde unschuldig war, es war eine kleine Genugtuung, ihn damit aufzuziehen. Und es bot sich in solch einer Situation natürlich an. Ob die Steckbriefe nun einfacher oder schwieriger machten... wenn sie ehrlich zu sich war, machte das Ganze keinerlei Unterschied.
Eine Hand der jungen Frau zupfte an einem Faden herum, der sich von ihrem roten Tuch löste. Den Dolch hatte sie darunter versteckt, genau wie den Knauf ihres Degens. Und auch wenn das Tuch nicht alles bedecken konnte, unbewaffnet wollte sie sich ungern in dieses Gebäude begeben, da konnten so viele muskelbepackte Köche oder potentielle Vatermörder hier draußen stehen, wie sie wollten. Die Soldaten waren an ihnen vorbei, aber die blauen Augen der Schwarzhaarigen blieben auf den Eingang gerichtet. Drei, die sie gesehen hatten. Wie viele wirklich im Gebäude waren, wusste sie nicht. Aber sie schienen entspannt, niemand schien misstrauisch zu sein. Sprach nur für sich, dass niemand sie beobachtet hatte, während sie beobachtet wurden. Ein wenig ungeduldig tippte die Dunkelhaarige mit einer Fußspitze auf den Steinboden.
„Ich habe einen Plan, ich weiß nur nicht, wie viele der Wachen ich damit weg gelockt bekomme... wenn sie mich hören, sicher mindestens diese drei, ohne dass ich weitere aufschrecke.“
Die blauen Augen ruhten weiter auf der Wache direkt am Eingang, während sie die Worte an die vier Männer richtete. Wieso sollten sie sich nicht einfach die Steckbriefe zu Nutzen machen?
„Ich gehe in eine andere Richtung und warte, bis ihr nah genug dran seid, dann lenke ich sie ab. Ich weiß nicht, wie viel Zeit uns das verschafft, zumindest genug um reinzukommen. Und Aspen sollte vielleicht aufpassen, dass er nicht gesehen wird.“
Ohne auf eine Reaktion der Anderen zu warten, trat die junge Frau einen Schritt vor, richtete den Blick nur kurz zurück, um besagtem Mann ein schelmisches Grinsen zuzuwerfen, dann richteten sich die blauen Augen wieder nach vorn, beobachteten die Bewegungen am Eingang.
[Nähe des Eingang | Aspen, Trevor, Liam & Reshef]