28.09.2016, 20:54
Shanayas Kampfgeist war geweckt – und wenn sie nicht wollten, dass sie sich alleine todesmutig auf ein Marineschiff warf, dann sollten sie sich mit all ihrer Planung beeilen. Es kribbelte der Schwarzhaarigen in den Fingern, bis in die Zehenspitzen. Talin wirkte relativ ruhig, gefasst. Ob es in ihrem Inneren auch so aussah? Die junge Frau konnte es sich kaum vorstellen, jetzt, wo sie ihrem Ziel solch einen Schritt näher gekommen war. Die Blonde antwortete jedenfalls auf ihre Worte, sprach von einem Hafenmeister, woraufhin Shanaya leicht nachdenklich die Lippen verzog, den Kopf leicht zur Seite wandte und zum Horizont blickte. Das klang logisch – ein Hafenmeister. Jemand, der darauf achtete, dass alles nach Plan lief. Sie war sich sicher, die Marine hatte davon einige. Um wenigstens so auszusehen als könnten sie sich organisieren. Überlegend strich die Schwarzhaarige sich mit einem Finger über die Lippen, richtete ihre Aufmerksamkeit dann zu Aspen, der nun auch einen Vorschlag machte. Shanaya überlegte kurz, wog den Kopf dann etwas zur Seite. Auch wenn sie gute Vorschläge dafür hatte, wen sie der Marine übergeben könnten – leider sah sie auch die Schwäche dieses Plans.
Nun drehte sich die junge Frau eine dunkle Strähne um den Zeigefinger, ließ den Blick nachdenklich vom Horizont zur Crew und zurück wandern. Talin gab genau das wieder, was sie als Schwächen an Aspens Plan gesehen hatte. Wären sie mehr und wüssten sie genau, um welches Schiff es geht – so schlecht wäre dieser Plan nicht. Leider mussten sie schnell handeln... wer wusste schon, wie viel Zeit sie noch hatten. Ein leises Schnaufen. Während Aspen sich Trevor in den Weg stellte – störte der Neue etwa seine Konzentration? - lehnte Shanaya sich ein wenig zurück, fixierte nun wieder die Blonde. Sie hatten vermutlich nur einen Versuch, wenn dieser scheiterte... Dann hatten sie einen frustrierten Captain, und Shanaya war sich sicher, irgendwann würde Talin ihr die Finger abbeißen, wenn sie wieder und wieder in ihren Mundwinkeln landeten.
„Reingehen und uns holen, was wir haben wollen. Sonst müssen wieder Anni und ihr Cousin an die Arbeit...“
Ein kurzer Seitenblick galt Aspen, ein munteres Lächeln. Die Schwarzhaarige nickte, und auch wenn deutlich in ihrer Stimme lag, dass sie diese Worte nicht GANZ ernst meinte – so war genau das, was sie dachte. Vermutlich würde es viel zu viel Zeit kosten, wenn sie planten, alles fünfmal durchkauten. Sie mussten spontan sein, improvisieren. Das konnte sie, und sie glaubte einfach Mal daran, dass auch die anderen das irgendwie hinbekommen würden.
„Kennst sich jemand hier in der Gegend aus und weiß, wo genau solche Dokumente aufgehoben werden könnten? Genug Wachen wird es vermutlich geben, aber wir sind genug, um eine ganze handvoll abzulenken, während der andere Teil die Listen sucht.“
Noch einmal wanderten die blauen Augen zu Aspen, musterten ihn einige Momente prüfend. Ob man ihn erkennen würde? Er wurde immerhin gesucht. Sie dagegen hatte eine weiße Weste, und sie glaubte auch nicht, dass Greo sich irgendetwas hatte zu Schulden kommen lassen. Liam wirkte auch nicht wie der, der sich jeder kriminellen Gewalt hingab. Die drei Neuen... Tja. Sie musste unbedingt mehr über sie in Erfahrung bringen, und so richtete sie die hellen Augen herum, musterte jeden von Ihnen eingehend. Zumindest einem sah man an, was für Stärken er haben könnte. So ruhte ihr Blick nun auf ihnen überlegend. So schwer würde da schon nicht sein, die Marine war immerhin nicht dafür bekannt, wie klug sie alle waren.
[An Deck - Bei Allen]