11.09.2016, 11:21
Damit begann also nun sein neues Leben. Er musste zugeben, dass er noch nicht ganz wusste, wie es werden würde. Man ließ kurz den Blick über die Mannschaft schweifen und stellte fest, dass hier jede Menge junger Leute war. Dies hier war wohl ein Beet voll von jungem Gemüse, was noch den harten Winter überstehen musste. Man konnte kurz in seinen dunklen Augen sehen, dass er erst einmal nicht begeistert von der Jugend war, welche ihm hier geboten wurde. Aber man hatte ihn schon vorgewarnt, dass er es nicht mit alten Seebären zu tun haben würde. Die meisten waren noch jung, was allerdings nicht hieß, dass sie nicht eine Geschichte zu erzählen hatten. Vermutlich hatten sie einige Abenteuer bereits in ihren wenigen Jahren erlebt. Man selbst wusste auch das ein oder andere zu erzählen. Und ja, vielleicht würde es auch schön erfrischend werden mit diesen jungen Leuten die See zu stechen. Hier und da spürte er Blicke auf seiner Person - Misstrauen. Ein großer, dunkler Bär war nicht unbedingt jedem geheuer. Ihm sollte das nur Recht sein. Dann würde man ihm einen gewissen Respekt entgegen bringen. Spott kannte man, aber man wollte nicht gleich als Sündenbock dienen. Kurz begutachtete er die jungen Frauen, welche in den besten Jahren ihres Lebens waren und nickte knapp. Eine davon war ein Kapitän - Interessant. Man lauschte ihr und dem Problem, welches ihnen bevor stand. Es klang wirklich nach einem sehr interessanten Abenteuer, was auf sie wartete.
Das Benehmen seiner Mitstreiter beurteilte er wie immer als kindisch.
"Jungs - Bewahrt Haltung. Euer Betragen ist wie immer schlecht", erklang wie immer seine dunkle Stimme tadelnd und missmutig.
"Verzeiht, Kap, aber sie sind noch etwas aufgeregt", versuchte er das Benehmen von zumindest einem zu rechtfertigen. Vielleicht würden die jungen Männer ja mit der Zeit ihre Hörner abstoßen und verstehen, dass sie etwas aufmerksamer sein müssten. Trevor wurde kurz mit Blicken ermahnt, dann sah er zu Gregory, nickte diesem zu, ehe er sich wieder zu den beiden jungen, hübschen Frauen wandte.
"Wir werden tun, was in unserer Macht liegt, um euch bei eurer Suche zu helfen."
Er verneigte sich kurz höflich in der Form eines Nicken und hoffte, dass sich die beiden jungen Männer endlich benahmen. So verschränkte er seine Arme vor der breiten Brust und sah sich um.
"Esmacil - Da war ich einmal. Die Gegend kann gefährlich werden. Aber ich würde dem jungen Fräulein zustimmen - Noch ist unsicher, wo er ist. Gut, wir sollten uns die Routen anschauen, welche genommen werden könnten und dann die wahrscheinlichste und schnellste davon nehmen. Vielleicht können wir den Gefangenentransport abpassen."
Aber das war auch nur eine Annahme seinerseits. Man würde sehen, was geschehen würde. Es lag nicht in seiner Macht zu entscheiden, was zu tun war. Das würde er den jungen Leuten überlassen. Er konnte nur sagen, was er tun würde. Ob das schlau war oder nicht, war dann eh immer so eine Sache für sich. Der große, bullige Mann wartete, was die anderen zu seiner Meinung zu sagen hatte. Und während er dies tat, besah er sich einmal das Deck des Schiffs. Es war ein sehr schönes Schiff. Das Handwerk verriet, dass durchaus kundige Personen hier ihr Wissen ausgetestet hatten. Es wäre zu dem der perfekte Spielplatz für die beiden Chaotenbrüder. Man seufzte innerlich leicht. Warum gerade die beiden mitkamen, war klar. Abenteuer. Und sie würden auch noch ein paar interessante Fähigkeiten mitbringen.
Man war gespannt, wie die Zeit auf diesem Schiff werden würde. Würde er endlich das tun können, was man ihm sonst eher verweigert hatte? Diese jungen Hüpfer würden gewiss nicht so sturköpfig wie sein alter Kapitän sein, dem er dennoch viel zu verdanken hatte. Reshef packte sein Rucksack, den er neben sich gestellt hatte und schulterte ihn wieder. Man hörte das Klimpern von allerlei Küchenutensilien. Darunter natürlich waren ganz offensichtlich seine Pfannen, die er außen an den Rucksack gebunden hatte.