04.08.2016, 19:07
Kaum hatten sich seine Augenbrauen wieder gelegt, mussten sie auch schon wieder eine Etage höher rutschen. So, so. Shanaya blieb ihrem verschwiegenem Captain loyal – zumindest dieser eine Pluspunkt musste der Crew angerechnet werden: Der Wille war da sich vollständig hinzugeben. Jetzt musste nur noch Talin begreifen, wann es besser war den Mund zu halten, anstatt seine Unsicherheit frei heraus zu leben.
„Natürlich wäre das dumm. Zwei Mädchen, die bei dem Versuch ihn aufzuhalten schreiend davon rennen würden und ein Mann, der nur dabei zusehen würde, hm?“ Seine Stimme blieb aspentypisch sachlich, auch wenn jedem Deppen der triefende Sarkasmus auffallen würde. „Und oben zwei Mann, die lieber von Deck springen würden, anstatt den Dieb aufzuhalten.“ Auch wenn es ihm väterlichbelehrend auf der Zunge lag, verkniff er sich das „Merkste´ was?“
Der beste Beweis war wohl, dass Ryan Aspen nicht von hinten anfiel (Und das rechnete der Montrose ihm besonders in diesem Moment hoch an). Was sollte das auch? Damit wäre des Diebes Tod besiegelt und er hätte nur eine unwichtige Person mit sich genommen. So ein Schwachsinn. Der Blondschopf mutete dem Drecksspatz ein wenig mehr Grips zu. Zudem war deutlich das Plätschern von Wasser zu hören – beruhigend.
Da ihm niemand den Schlüssel abnahm, warf er ihn ohne hinzusehen Talin zu.
„Bleibt eurem „Frauen-an-die-Macht-Motto“ treu und macht euch nicht selbst schwächer als ihr seid.“
Und bei aller Missbilligung: Das war eines der größten Komplimente die Aspen in einem solchen Moment verteilen konnte, wobei er auf ihre Diskussion an Deck vor einigen Wochen anspielte. Mit einem Kopfschütteln nahm er sich die kleine Lücke, die ihm zwischen Talin, Shanaya und Zelle blieb, vor und verließ die Brig, um den „Anweisungen“ zu folgen. Je nachdem ob die beiden ihm den Weg weiterhin versperrten oder freigaben, musste er sich durchdrängen.
Und damit schloss er die Tür hinter sich und ging hoch.