31.07.2016, 17:33
The Eye of the Storm
7. März 1822 AbenddämmerungAspen Montrose & Shanaya Árashi
Endlich waren sie ausgelaufen, endlich kehrten sie zurück aufs Meer. Die Ausbeute war in der Tat nicht all zu groß gewesen, aber alles war besser, als zu dritt gegen die Segel zu arbeiten. Liam und Greo würden sicher eine Erleichterung sein, zudem eine, bei der man nicht denken musste, dass sie einem jeden Moment ein Messer in den Rücken rammten. Zumindest war das ihr erster Eindruck – und Shanaya hoffte, dass sie sich nicht irrte. Sie konnten allen mögliche gebrauchen, aber nicht jetzt schon irgendwen, der meutern wollte. Vor allem nicht, wenn sie so geschwächt waren. Damit hatten sie wohl eindeutig Glück, dass die Sphinx kein riesiges Schlachtschiff der Marine war. Ansonsten wären sie alle vielleicht schon Geschichte.
Ein scharfes Stechen in ihrem Rücken brachte Shanaya wieder auf andere Gedanken. Der Großteil der Arbeit war getan, manch einer hatte sich vielleicht schon in die Hängematte gerollt. Sie jedoch fand noch keine Ruhe, wollte wenigstens noch ein paar Kleinigkeiten erledigen. Und so stand sie nun auf dem Deck, einen Fuß gegen eines der Fässer gestützt, während zwei weitere deutlich unter den Bewegungen der Sphinx wankten. Sie drohten weg zu kippen, und normalerweise hätte das Tau gereicht, um sie zu halten. Aber es hatte sich irgendwo verhakt, sodass die Schwarzhaarige es nicht stramm ziehen konnte genauso wenig wollte sie jedoch das einzelne Fass loslassen, es würde sie mit Leichtigkeit einfach überrollen. Ihre Muskeln waren müde und allmählich sehnte auch sie sich nach Schlaf, aber solange das Problem der nicht gesicherten Fracht bestand brauchte sie daran nicht denken. Also verließ nur ein leises, unschlüssiges Brummen ihre Kehle. Wäre es wenigstens nicht dunkelste Nacht – irgendwas zu sehen hätte sie Sache sicher vereinfacht...