16.12.2024, 15:55
Laurenz‘ Blick blieb geschäftig, auch wenn er die Sorge der jungen Frau vor ihm zumindest im Gesicht spiegelte. Seine Hand ruhte entspannt auf dem Knauf seines Degens. Nicht, weil er erwartete, dass Gefahr von der Blonden vor ihm ausging – es war mehr geschäftige Gewohnheit, die einem schon von Anbeginn der Ausbildung mit auf den Weg gegeben wurde, um auch in unerwarteten Situationen zügig reagieren zu können.
„Nun, Miss, diesen Wunsch kann ich Ihnen leider nicht erfüllen.“, bedauerte er mit einem ehrlichen Seufzen.Die Entschuldigung allerdings überging er ohne Kommentar. Er sah die Blonde nicht in der Pflicht, sich für ihre Freundinnen zu entschuldigen. Immerhin schien sie mehr Anstand an den Tag zu legen, als die, mit deren Gesellschaft sie sich im Normalfall wohl umgab. Laurenz schien zu überlegen, wackelte mit der Nase, sagte dann aber doch nichts. Stattdessen lauschte er mit konzentriertem Blick ihrer Aussage, nickte hin und wieder als Zeichen, dass er ihr noch immer folgte und schien darüber nachzudenken.„Sie waren an jenem Abend vor ein paar Tagen auch auf dem Marktplatz?“, hakte er nach. „Wohin wollten Sie und Ihre Freundinnen?“
Immerhin schien es recht ersichtlich, dass sie scheinbar im gleichen Abend redeten. Davor und danach waren ihm die Damen immerhin nicht aufgefallen. Weder negativ noch anderweitig.
„… Hören Sie, vielleicht wäre es das Sinnvollste, wenn Sie ein offizielles Vermisstengesuch über Ihre Freundinnen aufgeben würden. Dadurch ließen sich mehr Männer akquirieren, die die Augen offenhalten. So nur ist es schwer, nach jemandem zu suchen, wenn man nicht so recht weiß, nach wem genau.“ Laurenz schenkte ihr ein Lächeln. „Ich würde Sie zum nächsten Wachposten begleiten und Ihnen helfen, alles in die Wege zu leiten.“