06.10.2024, 15:22
Sein leerer Blick trat Unwohlsein in ihr los. Leere Blicke hießen nichts Gutes und Soula war sich zu unsicher, was passieren würde. Sie kannte Alex nicht gut genug um zu wissen, wie er auf bestimmte Situationen reagierte.
Soulas Sinne schienen geschärft, denn sie nahm alles an Alex wahr, seine tonlosen Worte, die nicht ihr galten, seine Hand an der Wand, die sich zur Faust ballte, die Angespanntheit in seiner Brust. Alles an seinem Verhalten versetzte Soula in Alarmbereitschaft. „Alex“, sagte sie bestimmt, trotzdem ruhig und leise, in der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, um ihn zurückzuholen. Es gelang ihr, sie bekam ihn zurück. Seine Aufmerksamkeit, aber…
Verständnislos sah sie zu ihm auf. Glaubte er … sagte er wirklich …? Das war doch nicht sein verfluchter Ernst. Zuerst lächelte sie ihm noch ebenso charmant zu, wie er es tat. „Ich muss mich nicht trauen“, antwortete sie mit liebenswerter Stimme. Dann änderte sich ihr Ausdruck allerdings schlagartig. Ihr Blick verfinsterte sich. Nicht belustigt, nicht gekränkt, sondern auf einer Eben, die viel tiefer ging. Er sollte sich das hier bloß nie wieder erlauben. Soula war zornig. „Wenn du glaubst, dass ich jemals jemanden wie dich küssen würde.“ Worte, die sie für diesen Moment (und vielleicht auch für viel länger) ernst meinte. Glücklicherweise hatte Alex genug Platz zwischen ihnen gelassen, dass Soula sich wegduckte, um unter seinem Arm hindurchzuschlüpfen.