18.09.2024, 18:59
Auch wenn sie die Männer nur halb so gut sehen konnte, konnte sie ihr dreckiges Lachen überdeutlich hören. Entschlossen zogen sich ihre Finger enger um den Schaft des Dolches, aber noch bevor sie einen Satz nach vorne machen und dem Mann das Messer in den Bauch rammen konnte, schnitt eine fremde Stimme dazwischen.
Als sich eine zweite fremde Stimme dazu mischte, schienen auch die Männer nervös zu werden. Kay nutzte den kurzen Moment der Ablenkung, um nach vorne zu sprinten, dem einen Mann ihren Dolch in die Seite zu rammen, geschickt an ihm vorbeizuschlüpfen und dann weiter in die Richtung der fremden Stimmen zu laufen. Ohne sich umzudrehen, hörte sie hinter sich nur Gestöhne und Gefluche und das übliche „Miststück.“
Der Mann, den sie verwundet hatte, richtete sich wieder mit zusammengepressten Lippen auf. Sein Kollege hatte mittlerweile wieder zu ihm aufgeschlossen. „Komm, wir verziehen uns. Wir werden ohnehin schon erwartet.“ Schließlich wandte er sich an Aric und Isala. „Ihr solltet besser auf euer ‘Schwesterchen’ aufpassen. Neugier ist der Katze Verderben.“
Mit diesen Worten verschwanden sie um die nächste Häuserecke.
Kay atmete auf, blickte auf die blutige Klinge in ihrer Hand und dann in die beiden fremden Gesichter. Nicht ganz nach ihrem Plan, aber was soll’s. Ihre Suche war noch nicht zu Ende und tot war sie niemandem eine Hilfe, am allerwenigsten sich selbst.
„Große Klappe, aber nicht viel dahinter.“, murmelte sie, während sie in die Richtung blickte, in der die Typen verschwunden waren. Schließlich drehte sie sich wieder zu den beiden Fremden um, zollte ihnen ein kurzes, dankbares Lächeln. „Danke jedenfalls für das Ablenkungsmanöver.“