08.09.2024, 13:06
„Verdammt, ich wusste, dass meine Brüste das einzig Gute an mir sind.“ Mit, natürlich, gespieltem Bedauern ließ die junge Frau den Blick an sich herunter gleiten, betrachtete kurz die besagte Körperpartie und kicherte dann hoch amüsiert auf. „Wusstest du schon, dass Schlangen ziemlich intelligente Tiere sind? Die ahnen jeden deiner Schritte voraus und du hast keinerlei Chance, sie zu überraschen. Also Danke für das Kompliment!“
Es war egal, dass sie keinerlei Ahnung hatte, was in den Köpfen von Schlangen vor sich ging. Ob sie eher auf ihrem Level waren oder sich eher bei Trevor aufhielten und wussten, wie man atmete, alles Weitere aber überfordernd war.
Die junge Frau warf dem Rothaarigen einen Handkuss und ein Zwinkern zu, die spöttischer nicht hätten sein können. Taróns Knurren klang dagegen bedrohlicher als ihre Gesten, wurden von Shanaya aber auch nur mit einem munteren Lächeln kommentiert. Immerhin galt nichts davon ihr selbst. Der Ältere stimmte ihren Worten aber zu, verriet ein wenig über sich, was die Schwarzhaarige zufrieden nicken ließ. Irgendwie hätte sie Tarón auch so eingeschätzt, dass er diese Zeit genoss, nicht nur sah, dass es eben ein paar Tage dunkel war. Was der Fremde dann sagte entlockte Shanaya ein lautes Glucksen, ehe sie Tarón mit dem Ellenbogen locker in die Seite stieß, wieder kicherte und mit vielsagendem Blick in Foxys Richtung nickte.
„Hast du gehört? Er glaubt, ich habe keine Ahnung, was im Dunklen vor sich geht. Er weiß nicht, dass ich es bin, die des Öfteren in der Dunkelheit lauert.“
Für wie verweichlicht hielt dieser Typ sie? Nur weil sie Brüste hatte, glaubte er, sie versteckte sich wimmernd, weil die Sonne Mal nicht aufging? Aber er war ihr so oder so schon unsympathisch, also änderte dieser Irrglaube auch nichts weiter. Das kurze ‚Gespräch‘ der beiden Männer belauschte die junge Frau halbherzig, beobachtete nur interessiert die Reaktion des Rothaarigen, als Tarón sein Handgelenk packte, ihn zum Reden bringen wollte. Seine Geschichte nahm Shanaya nicht für voll, ein Haufen Namen von Männern, die sie nicht kannte, niemals kennenlernen würde. Was interessierte es sie also? Sie erwiderte den Blick des Quartiermeisters, zuckte mit den Schultern und wandte ihre Aufmerksamkeit dann zu dem Rothaarigen herum, der sein kleines, dramatisches Erlebnis scheinbar beendet hatte. Die junge Frau atmete tief durch, wieder das provozierende Lächeln auf den Lippen und alles andere im Blick als Verständnis, Mitleid oder dergleichen.
„Buhu, hast du fertig geweint? Oder muss man dir eine Brust zum Ausweinen besorgen?“
Nur kurz ruhte ihre hellen Augen auf dem Mann, bevor sie sich wieder an Tarón wandte.
„War der schon immer so eine Heulboje? Wie hast du das ausgehalten?“