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Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jun 2019
#54
Das Gebäude nahm mehr Umrisse an, je länger er vor der Taverne stand. Es würde besser und gleichzeitig schlimmer werden, wenn er erst einmal eintreten würde. Vielleicht hatte er das Ganze deshalb hinausgezögert. Denn wenn er auf eine Beschreibung von dem Gesuchten gewartet hätte, wäre er echt enttäuscht worden. Das Einzige, was er zu hören bekam war, dass er einen ganz tollen Plan hatte. Rym war sich nicht sicher, ob das wirklich so großartig war. Ja gut, er hatte eine Beschreibung vom Bruder der kleinen Königin von ihr selbst bekommen, aber das half ihm nicht weiter, wie er die Männer da drinnen nach den Frauen fragen sollte. Immerhin konnte er nur mit der Hand in der Luft rumwedeln und erklären, wie groß sie waren. Vielleicht auch noch in etwa die Haarlänge - die Locken vom Captain – gingen auch noch. Aber die Haarfarben? Augen? Das Gesicht? Was sie zuletzt an hatten?
Kurz stiegen Zweifel in ihm auf und der Gedanke, dass er seine Schwäche vielleicht zugeben sollte. Es würde vieles vereinfachen, wenn sich der Commodore nicht auf seine schlagkräftige Hilfe bei der Suche nach seiner Schwester verließ. Auf der anderen Seite verboten ihm das offenbaren dieser Schwäche sowohl sein Stolz, als auch seine Erfahrung. Er hasste die Blicke, die er für seine schwachen Augen erntete. Vielleicht sah er sie nicht, aber er konnte sie immer erahnen.
Das Öffnen der Tür schließlich riss ihn aus seinen Gedanken und er folgte der kleinen Königin und dem Captain in den Schankraum. Wie er es sich gedacht hatte, brauchte er einen Moment länger, um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Sein Blick irrte kurz hin und her, als würde er sich umsehen, aber eigentlich versuchte er die verschiedenen Graustufen besser zu einander zubringen. Als er es schaffte, war das kurze, angespannte Gespräch zwischen Shanaya und Lucien vorbei und das Mädchen wandte sich ihm zu. Ein Grinsen, natürlich nur ein kleines, zuckte um seine Mundwinkel, aber er kam nicht dazu einen Spruch von den Lippen zu lassen. Sie hielt ihm die Geldbörse einfach hin und er nahm sie, auch wenn er doch noch ein wenig was zu sagen hätte. Doch der Anstand, den er vielleicht als kleines Kind einmal ein wenig gelernt hatte, verbot es ihm. Stattdessen nahm er nur den Beutel, wog kurz sein Gewicht und nickte bestätigend. Das sollte reichen, um ein paar Männer geschwätziger zu machen. Wobei im Hafen viel geredet und gelästert wurde. Auf Shanayas letzte Worte hin, sah er zu den beiden und lächelte nun doch ein wenig, sogar irgendwie aufmunternd.

Sie hat recht. Wir finden sie schon.
Zumindest für seinen Commodore wünschte er es sich. Auch wenn es schade um die Wildkatze wäre, so war es ihm doch ziemlich egal, was mit diesen drei Frauen geschah. Sie bedeuteten ihm nichts weiter. Denn wenn er es so hielt, sich emotional von anderen trennte, dann würde er niemals wieder ausgenutzt werden können.
Rym nickte den beiden zu, warf kurz den kleinen Beutel mit Münzen in die Höhe, fing ihn wieder auf und drehte sich dann noch einmal, um sich einen Überblick zu verschaffen. An den lautesten Tisch brauchte er nicht zu gehen. Diese Männer und Frauen hatten schon zu viel getrunken, als das sie ihm eine Hilfe wären. Die leisesten Tische ließ er auch hinter sich, während er ziellos durch die Taverne schlenderte. Diese waren noch zu nüchtern und ihre Lippen verschlossen, als das es sich lohnte, hier eine Runde nach der anderen auszugeben. Schlussendlich entschied er sich für einen Tisch, der in einer Ecke stand und damit abgeschieden genug war, dass man ungeniert Fragen stellen konnte, aber dennoch präsent genug war, dass es nicht wirkte, als würde er eine geheime Unterredung stören. Als er am Tisch ankam, klopft er mit seinem Beutel voller Münzen auf das blanke, viel benutzte Holz und warf sein charmantestes Lächeln in die Runde.

Guten Abend die Herren. Ich suche ein paar Freiwillige, die mit mir sich angemessen die Kehle befeuchten. Besteht bei euch Interesse?

Ein Grunzen und Bewegung um den Tisch, antwortete ihm, bevor doch jemand die Stimme erhob.

Siehst ziemlich normal aus. Wenn de aufhörst so schwulstig daherzureden, kannst’e dich setzen. Hier sind schon ein paar Becher wieder leer.

Rym grinste, setzte sich auf den nächsten freien Platz und warf den Beutel einem seiner Sitznachbarn zu. Es war ja nicht sein Geld, richtig?

Dann würde ich sagen, gebe ich die nächsten Runden aus, bis der Beutel alle ist. Und wir können die Dunkelheit mit Alkohol und guter Gesellschaft feiern.

Das würde mit Gelächter belohnt, während Rym kurz schmunzelte.

[Taverne | mit Lucien und Shanaya | dann allein mit einer Gruppe Hafenarbeiter an einem Tisch in einer Ecke]
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RE: Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis - von Zairym al Said - 04.07.2024, 09:52

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