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Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jan 2023
#47
Atmen. Ein und aus. Mit dem Schmerz in Wellen. Den Kopf hatte er an die dreckige Hauswand der Gasse gelehnt, während er langsam und quälend die Sekunden nach oben zählte, um sich vom Stechen abzulenken. Vierhundertdreiunddreißig, Vierhundertvierunddreißig. Allmählich wurden die Schmerzen erträglicher, wurden pochender wie ein alter Freund, der zu Besuch kam. Ein Freund, den er mit einem Lächeln begrüßen konnte, weil er ihn kannte. Jedes Mal anders und doch niemals unbekannt. Mit einem weiteren Stöhnen löste er sich aus seiner Trance und löste den Druck seiner gesunden Hand auf die Stichwunde auf seinem Bauch etwas. Die Veränderung brachte eine kurze Welle Schmerz zurück, aber er konnte hier nicht länger untätig im Dunkeln sitzen. Atmen. Lächeln. Er war sein Freund.

„Shhhhh.“, versuchte er, den Schmerz zu beruhigen, als wäre er ein Kind, das sich ängstlich unter einem Bett versteckte. Doch er reichte ihm die Hand, um gemeinsam Kraft daraus zu ziehen.

Als er sich nun nach vorne beugte und sich langsam an der Wand hochdrücken wollte, wurde er jäh wieder ächzend in die Knie gezwungen. Dieser Bastard hatte gut gezielt, das musste er ihm lassen. Umso überraschter wäre dieser Schweinehund, wenn er ihm wieder gegenüberstehen würde, um sich zu revanchieren. Niloc ließ von der Wunde an seinem Bauch ab, um in seinen Taschen nach weiteren Utensilien zu suchen, sodass ihm der Schein der Laternen erst auffiel, als er ihn in den Augen blendete. Dann eine Stimme, die sich nach ihm erkundigte, fremd und vorsichtig. Er musste sich nicht mal sehr zu einem Lächeln zwingen, als er von seiner Suche abließ. Seine Taschen waren leer. Soweit hätte er vorher denken müssen.   

„Och, nur eine Schramme.“, rief er zurück, das hörbare Lächeln in seiner Stimme deutlich schmerzverzehrt. Einatmen, ausatmen. Er sah, wie der Feuerschein näher kam. „Aber vielleicht könntet Ihr mir mit einem oder zwei Tüchern aushelfen. Meines ist bereits in Verwendung.“

Er bemühte sich um die übliche Freundlichkeit in seiner Stimme. Doch sein Tonfall ließ vermuten, dass nicht alles so schön war, wie er es sich gerade malen wollte.

„Und wenn Ihr vielleicht Nadel und Faden hättet? Ein Fläschchen Alkohol? Im besten Fall zwei – eine zur äußeren und eine zur inneren Anwendung.“

Aber nur, wenn es keine Umstände machte. Er warf einen Blick auf die kleine Gruppe, die sich auf ihn zubewegte, musste den Kopf aber recht zügig wieder abwenden, weil das Licht ihn nach all der Dunkelheit unangenehm in den Augen blendete. Somit konnte er das bekannte Gesicht zwischen ihnen nicht auf Anhieb erkennen. Umso überraschter war er, als eine der Gestalten plötzlich näher war als er erwartet hatte. Niloc drückte sich an die Wand, um sich etwas aufrechter hinzusetzen. Die Laternen von hinten umrandeten ihre Umrisse und verrieten anhand der zierlichen Gestalt, dass es eine weibliche Gestalt war. Der Händler versuchte, etwas von ihren Gesichtszügen zu erkennen. Ihre Haare waren hell. Er kannte sie nicht. Mit einem leisen Ächzen zuckte er zusammen, als sie ihn berührte, den Stoff von seiner Wunde zog und sie mit neuen Fetzen bedeckte.

„Miss, wirklich, macht Euch wegen mir doch nicht die Finger schmutzig.“, stöhnte er gedämpft.

Er schob die gesunde Hand zurück auf die Wunde, um sie von ihrer selbst auferlegten Pflicht zu entbinden, sie abzudrücken.

[ Liam, Lola, Ceallagh | Gasse im Gesundheitsviertel ]
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RE: Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis - von Soula Veniel - 19.04.2024, 21:15
RE: Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis - von Soula Veniel - 24.05.2024, 18:14
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