03.06.2024, 20:31
Eigentlich war Shanaya der Inhalt der Geschichte egal, wenn sie es genau nahm. Wäre sie nicht so gottverdammt neugierig! Ob Tarón nach diesem Moment wohl versuchen würde, sich zu rechtfertigen? Zu erklären, was er wirklich getan hatte? Es wäre sicher spannend, beide Seiten zu hören. Wobei der Ältere nicht wirklich Anstalten mache, zum Erzählen aufgelegt zu sein. Sollte das noch einmal zur Sprache kommen, dann vermutlich in geschützter Umgebung, nicht so auf dem Präsentierteller. Über das, was diese Situation für den Mann mit der Echse bedeutete, machte die junge Frau sich nicht wirklich Gedanken. Aber ihre Aufmerksamkeit lag die meiste Zeit auf Foxy, ihm noch immer misstrauend. Er begann weiter zu sprechen, berichtete von etwas, das er mit Tarón erlebt hatte. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass Tarón sich wie ein Teufel benommen haben sollte. Vielleicht hatte er dem Fremden ja aus Versehen im wahrsten Sinne auf den Schwanz getreten und der war jetzt einfach verschrumpelt und er musste überdramatisieren, weil er etwas kompensieren musste. Ein weiterer, amüsierter Blick galt dem Quartiermeister. Sie hatte, ganz im Gegensatz zu ihm, Spaß an dieser Situation. Außerdem wurde sie für diese kleine Geschichtsstunde bezahlt, das war also ein doppelter Gewinn.
„Was ist mit Jack passiert? Das klingt ja wirklich dramatisch!“
Weitere Bestürzung lag auf ihren Zügen, in ihrer Stimme. So richtig eignete Foxy sich nicht zum Geschichtenerzähler, man musste ihm ja alles aus der Nase ziehen! Das Drumherum, das Tarón betraf, nahm sie so hin, er war jetzt einfach der Böse in der Geschichte, davon würde der Schleimer auch nicht abweichen. Das hatte sie verstanden, aber der ganze große Rest interessierte sie. Und Tarón hätte jederzeit einschreiten können, sie oder den Mann aufhalten können.
Wieder flog eine leere Drohung durch den Raum, die der Ältere mit kühlen Worten provozierte. Aber es blieb ruhig, der Fremde blieb sitzen und Tarón richtete eine weitere Frage an ihn, die Shanaya ein wenig grübeln ließ. Das war eine gute Frage, vielleicht würde der Kerl jetzt endlich Mal ein bisschen erzählen, ohne, dass man ihn mit Fragen bombardierte. Sie verschränkte leicht die Arme, warf ihrem Crewmitglied einen diesmal etwas längeren Blick zu. Er war alles andere als begeistert, hielt sie aber nach wie vor nicht zurück. Und vielleicht bekam sie ja irgendwann zu der Geschichte, die einen schlechten Spannungsbogen hatte, noch eine kleine Schießerei zu sehen. Zumindest machte der Ältere den Eindruck, als wäre er dem Ganzen nicht abgeneigt.