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Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis
Crewmitglied der Sphinx
für 545 Gold gesucht
dabei seit May 2019
#34
Es war ein offenes Geheimnis, dass Liam und die Dunkelhaarige sich ein Bett teilten. In Anbetracht seiner Worte vielleicht sogar mehr als nur das. Entsprechend war die Antwort in ihrer Tiefe absolut zu erwarten gewesen und sorgte letztlich für den gewünschten Effekt: das Tempo, mit dem der Lockenkopf voran schritt, drosselte sich.
“Sie würde sich also auf eine Weise zur Wehr setzen, die ein paar Verletzte erfordert?“ Ein interessanter Einblick in einen Menschen, der sehr darauf bedacht war, umgänglich nach außen aber unsagbar verschlossen nach innen zu sein. In diesem Punkt glichen sie sich wohl allesamt. Und während Ceallagh prüfend die Laterne vor sein Gesicht und immer mal wieder in Richtung der Seitengassen hob, schloss Lola die letzten Armlängen zu ihnen auf.

Dass Liam einen Schritt voraus lief und stehen blieb, nahm der Schmuggler nur beiläufig war. Hatte sein Augenmerk auf all die anderen Ecken gerichtet, die in der lang währenden Dunkelheit von Liams Laternenschimmer unberührt blieben. In den angrenzenden Häusern war es verhältnismäßig laut. Gelächter, Gezeter und Stimmen, die einander derart überlappten, dass kaum ein Wort in den Mauern klar zu verstehen war. Das Leben, das den Straßen seit Tagen fern blieb, spielte sich hinter verschlossenen Türen ab. In den Häusern, Tavernen und Geschäften. Mehr oder minder zugänglich für die Außenwelt. Die Crew täte also gut daran, sich dort hinein zu werfen. In den Pulk an Menschen, der greifbar war und sich nicht hinter verschlossenen Türen aufhielt. Wobei Ceallagh nicht ausschloss, letzten Endes genau dort zu landen: in einem Haus, in dem er nichts zu suchen und dennoch allen Grund hatte dort zu sein.
Nur aus dem Augenwinkel beobachtete er flüchtig, wie die Ginsterkatze auf die Schulter des Seefahrers hüpfte und dieser sich aus der Hocke erhob. Sineca für ihre Mission zu nutzen brachte ihnen mit Sicherheit einige Vorteile. Zumindest erweckte das Gespann, das nun erneut die kleine Gruppe anführte und durch die Straßen lotste, den Eindruck, dass sie einander auch ohne Worte verstanden. Für den Anfang verließ sich Ceallagh also auf das Gespür von Katze und Halter. Zumal ihm nichts anderes übrig blieb, sofern sie die Straßen nicht verließen und er neben dem Gespräch nur seinen eigenen Gedanken überlassen wurde.

“Du glaubst also, dass wir es mit zwielichtigen Gestalten zu tun haben, die lieber unbemerkt bleiben wollen?“ Ceallaghs Blick wandte sich zu Lola herum, deren Vorschlag durchaus seine Berechtigung hatte, doch deren Worte eine Vermutung nahe legten, die auch ihm bereits durch den Kopf geschossen war. Doch was wenn es ganz anders war und die Frauen von jemandem verschleppt worden waren, der weitaus mehr Ansehen und Aufmerksamkeit genoss, als eine Räuberbande oder wie Shanaya vermutete, Handlanger ihres Bruders? Es gab zu viele Ungewissheiten, um sich dessen sicher zu sein. Doch je mehr Optionen sie durchspielten, über das Für und Wider abwogen und Klarheit in die Sache brachten, desto eher kamen sie dem Kern auf die Spur. Und wer weiß… vielleicht hatten sich bereits Vorzeichen aufgetan, die von ihnen allen seit Wochen unbemerkt geblieben waren. Man ignorierte allzu schnell Augen, die einen im Treiben der Stadt und der Märkte unangenehm in den Nacken zwickten. Letztlich durfte man nicht vergessen, dass sie sich auf einem Schiff befanden, dessen ganze Crew die Fahndungsplakate der Städte zierte. Zwar segelte sie jetzt unter einem anderen Stück Stoff, doch verkleidet und optisch verändert hatte sich niemand von ihnen.

“Hm?“ Noch während Lola in den letzten Zügen ihrer Antwort steckte, blieb Ceallagh stehen. Wandte sich zur anderen Häuserreihe herum und lauschte in das bisschen Stille hinein, das sich unter ihren Schritten und den Geräuschen aus den angrenzenden Wohnräumen auftat. Bückte sich ein kleines Bisschen in Richtung der Gasse und hob die Laterne prüfend ein paar Zentimeter in die Dunkelheit hinein. Er hatte sich das Rascheln und schwere Atmen definitiv nicht eingebildet. Hörte erneut den dumpfen Schmerz in jedem Zischeln und unterdrückten Stöhnen, das aus der Gasse zu ihnen hinüber schwappte.
“Seid ihr verletzt?“ Die Stimme des Schmugglers hallte laut durch die Häuserflucht, während er einen Schritt weiter in Richtung der Gasse nahm, um die Dunkelheit darin zu vertreiben und das Gesicht zu erspähen, das er darin vermutete.

[Mit Liam und Lola auf dem Weg zum Gesundheitsviertel | direkt vor der Gasse bei Niloc]
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RE: Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis - von Ceallagh Hayes - 01.06.2024, 13:07

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