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Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Apr 2022
#26
Vielleicht war es nicht gerade die beste Entscheidung ausgerechnet mit Tarón und Alex gemeinsam auf die Suche nach den verschwundenen Frauen zu gehen, aber der Ort, welcher den Beiden zugelost wurde, war eben der Ort, an dem Cassy davon ausging, am meisten Helfen zu können. Überhaupt fühlte sie sich mit der Situation, die gerade geschah, ein wenig überfordert. Es war seltsam angespannt, schien es beim Leben auf einem Schiff doch mehr Probleme zu geben, als die junge Blondine zuerst geahnt hatte. Natürlich war ihr vorher bewusst gewesen, dass das Leben auf hoher See täglich eine Art Überlebensakt war. Das Wasser war unberechenbar, unvorhersehbar und die Kraft, die davon ausging, nun ja, die hatte die junge Frau bis zum ersten richtigen Wellenreiten tatsächlich unterschätzt. Allerdings waren das Dinge, auf welche sie sich irgendwie schon eingestellt hatte. Sie hatte gewusst dass der Überlebenskampf auf einem Schiff ein ganz anderer werden würde als jener, den sie in den letzten Jahren derart perfektioniert hatte. Umso glücklicher war sie, dass sie in der Küche wirklich einen Ort gefunden hatte, an dem sie nicht nutzlos zu sein schien. Ein Ort, der notwendig war, ein Ort den sie zumindest generell kannte, auch wenn die Umstände natürlich vollkommen anders waren als jene in den Küchen, die Cassy bisher kennengelernt hatte. Aber kochen blieb eben kochen und das war etwas, das Cassy konnte.

Verschwundene Menschen aufspüren gehörte da eher weniger zu den Dingen, von denen die Blondine behaupten würde, dass sie Übung darin hatte. Viel mehr achtete sie darauf, selber nicht gefunden zu werden und ja, es war zwar ziemlich unwahrscheinlich, dass dem so war, aber sie war sich sicher, wenn die drei Damen nicht gefunden werden wollten, dann würden sie es unfassbar schwer haben. Schwer, das hatte es ihre Gruppe jedoch schon alleine der Zusammenstellung her geschuldet. Tarón deutete wirklich schon sehr schnell, ziemlich offensichtlich an, dass er Alex nur mitgenommen hatte, damit dieser nicht erneut Mist baute. Scheinbar war der Quartiermeister fest davon überzeugt, dass Alex schuldig war. Ja, Cassy konnte verstehen das niemand Soula vorwerfen wollte, Lügen zu erzählen, aber Cassy hatte in ihrem Leben schon so viele Dinge erlebt, dass sie der Meinung war das es oft sinnvoll war, sich alle Seiten einer Situation genau anzuhören und erst dann ein Urteil für sich zu fällen, wenn man sich sicher war, keinen Fehler zu begehen. Sie allerdings bildete sich gar kein Urteil. Dafür kannte sie weder die Beziehungen zwischen den Seeleuten gut genug, noch die einzelnen Charaktere der Beiden auch nur annähernd gut genug. Nein, sie würde sich heraushalten und genauso wie vorher auf sich aufpassen. Alex würde von ihr dahingehend keine besondere Behandlung bekommen, weder im positiven noch im negativen Sinne und wenn es wirklich sein musste, so war sie davon überzeugt, wurde sie vermutlich sowieso noch unterschätzt. Immerhin kannten die anderen Seemänner und Frauen sie keineswegs besser als es umgekehrt der Fall war.

Dennoch war jetzt ziemliche Eile und vor allem Fokussierung auf die eigentliche Aufgabe gefragt. Vor allem, wenn man davon ausging dass die Zeit gegen sie spielte und der Preis für ihr trödeln oder gar schludern, im schlimmsten Fall der eines Lebens sein konnte. Eile war also geboten und bevor sie den Markt überhaupt erreicht hatten, besprachen sie ihr Vorgehen. Tarón hatte Recht, sie hatten keine Zeit und so war es sinnvoller, wenn sie die Menschen direkt ansprachen und so versuchten etwas herauszufinden. Deshalb nickte sie und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen, als sie das Brummen von Alex im Hintergrund hören konnte. Ja, er hatte durchaus Recht. Die meisten Frauen, die auf dem Schiff waren, fielen schon allein durch ihre Erscheinung auf. Frauen hatten für die meisten Menschen eben nichts auf einem Schiff verloren, aber sie wusste auch, dass viele Menschen schnell urteilten, ohne überhaupt auch nur versucht zu haben etwas zu verstehen. Manches Mal, da erwischte sich Cassy bereits dabei, wie sie sich fragte, ob sie eines Tages auch zu so einer echten Seefrau werden würde, was sie dann ausmachen würde, oder aber ob sie immer eher unter dem Radar laufen würde. Dinge, die es herauszufinden galt. Was sie aber wusste, war das sie Charme hatte und so durchaus in der Lage war Menschen um den Finger zu wickeln, etwas aus ihnen herauslocken zu können und gerade auch, weil Alex bemerkte das die große Frage bei allem war, wie lange es her sein würde dass man die Drei gesehen hatte,kam ihr schließlich eine Idee und bevor sie lange darüber nachdenken konnte, blickte sie zwischen den beiden Männern hin und her und fing dann auch schon an einfach drauf los zu sprechen. Vielleicht nicht das, was die Beiden von ihr erwartet hatten, aber was erwartete man schon von jemandem, den man nicht kannte? Vermutlich nichts.

“Ja. Ich hätte da sonst noch eine massentaugliche Idee, die uns wenig Zeit kostet. Je nachdem, wie voll es auf dem Marktplatz ist, könnte ich dort versuchen, die Aufmerksamkeit aufgrund einer Showeinlage auf mich zu richten und dann vor der Masse ansprechen, was wir wissen wollen. Klar, das kann auch nach hinten losgehen, aber es würde Zeit sparen. Wenn wir merken, dass doch zu viele Menschen unterwegs sind und das wir uns mit dem direkten befragen einzelner Personen und Gruppen zu lange aufhalten würden. Und während die Masse mich beachtet und zuhört und vielleicht sogar Informationen zu den Dreien hat und äußert, könnte man sehen, wer versucht unterzugehen, wer sich seltsam verhält oder sogar versucht irgendwohin zu verschwinden. Viel zu verlieren haben wir nicht, außer Zeit und so können wir vermutlich am schnellsten die größte Masse ansprechen, anstatt die Nadel im Heuhaufen zu suchen.”

Bemerkte sie dann und schlug somit vor, direkt die Aufmerksamkeit einer ganzen Masse auf sich zu ziehen und sich so zu erkundigen. Klar, es war ein Risiko, aber sie würden schon Risiken eingehen müssen, wenn sie in kurzer Zeit, zu dritt, viele Informationen sammeln wollten und vielleicht, ja vielleicht konnte es funktionieren. Doch sie war sich nicht sicher, ob es so klug war, diesen hitzigen Gedanken einfach so zu äußern.

“Also nur ein Gedanke, wir können aber natürlich auch einzelne, unauffälligere Befragungen durchführen und ich finde den Gedanken von Alex wirklich gut, das wir uns auch auf die Schiffe konzentrieren sollten, wenn ich auch hoffe dass das eine Sackgasse wird und wir sie zeitnah hier auf der Insel wiederfinden werden.”

Fügte sie dann etwas kleinlauter noch hinzu weil sie niemanden verärgern wollte und deshalb richtete sie den Blick dann auch wieder eher nach unten und war irgendwie froh, dass es dunkel genug war, dass ihre Unsicherheit vielleicht in der Stimme etwas hörbar war, aber man es ihr nicht zusätzlich noch ansehen konnte.  


{ Tarón & Alex | auf dem Weg zum Markt }
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RE: Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis - von Cassy Rice - 24.05.2024, 10:25

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