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08.05.2024, 21:42
Beinahe hätte er es wirklich ausgesprochen. Hätte gefragt, was dieses Geschenk zu bedeuten hatte. Ob es wirklich nur ein Dank, nur eine Gabe unter Freunden war. Und was sie fühlte. Er hätte vielleicht sogar gefragt, was sie fühlte – und damit den Moment zerstört, die Geste verschandelt und sie verletzt, wie er es zwangsläufig tun würde, wenn sie sich mehr als Freundschaft zu ihm gestattete.
Doch Shanaya kam ihm zuvor, wischte ihm die Worte von den Lippen, die er hinterher nur bereut hätte. Für den Bruchteil eines Herzschlags erschien Überraschung auf seinem Gesicht. Dann wurden seine Züge weicher, sein Lächeln kehrte zurück und vertrieb die Distanz, das Zögern, das über seinen Gedanken und Handlungen lag. Er breitete einen Mantel des Vergessens über die wenigen Herzschläge, die gerade verstrichen waren und von einem Moment auf den nächsten war er wieder ganz der, den Shanaya in ihm kannte. Ein kleines, geradezu spitzbübisches Schmunzeln zuckte in seinem Mundwinkel und er neigte den Kopf.
„In Ordnung. Da ich meine Beine noch brauche, tun wir lieber so, als wollte ich das nicht sagen.“
Das war einfach, zumindest für ihn. Denn das war es auch nicht, was er hatte sagen wollen. Doch er ließ sie lieber in dem Glauben, als die Wahrheit zu sagen. Noch nicht. Nicht jetzt. Er hätte es ohnehin beinahe ruiniert.
Um den letzten Rest dieses merkwürdigen Andersseins in der Stimmung um sie herum zu überspielen, setzte er dazu an, die Waffe samt Scheide an seinem Gürtel zu befestigen, und warf der Schwarzhaarigen kurz einen verschmitzten Seitenblick zu.
„Dann werde ich ab jetzt wohl immer an dich denken, wenn ich mich in den nächsten Kampf stürze und die Klinge ziehe.“
