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Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Jun 2019
#7
Alles was jetzt kam, konnte nichts Gutes bedeuten -- dass Per nicht mehr zu helfen gewesen war saß ihm noch immer sehr tief in den Knochen. (Wo sich bekanntlich alles, das er nicht für schön oder angenehm befand, sofort einnistete.) Jemand, den er nicht einfach nur flüchtig kannte. Die ganze Zeit, seit er da gewesen war, waren sie alle immer knapp mit dem Leben davon gekommen. Jetzt war es ernst.

Und es war noch ernster geworden, als Tarón ihnen erzählt hatte, was genau der Anlass der Zusammenkunft gewesen war. Skadi. Talin. Soula. Rúnars Gedanken hatten sich übergangslos in Gefilde begeben--

Auf dem Hof seiner Familie war es üblich, dass man ein Hufeisen eines verstorbenen Pferdes an die Stallwand hing. Ihm lag nichts daran, Skadis oder Soulas oder Talins Schuh unter Deck an die Wand zu nageln.

Der Gedanke war so absurd gewesen, dass er ihn fast zum Lachen gebracht hatte.

Als er den Gedanken wieder losgeworden war, hatte er einen Teil dessen verpasst, was Tarón noch gesagt hatte. Stattdessen hatte Dahlamon Tali ihn ungewöhnlich lange fixiert -- mehr oder weniger -- für ihre Verhältnisse -- was dafür gesorgt hatte, dass er sich die Handfläche noch stärker gegen die Brust drückte, weil er sonst hatte befürchten müssen, dass der Druck, den er darunter verspürte, seine Rippen auseinanderbrechen und sich seinen Weg nach draußen ätzen würde.

Wie sollte er das alles nur weiter aushalten? Jedes Mal, wenn es wieder ruhig zu werden schien und er sich mit dem Gedanken anfreunden konnte, dass er sein Leben für immer so weiterführen könnte, dass er Svavar weiter auf den Fersen sein könnte, kam etwas, dass alles verdarb. Aber die Ironie an der ganzen Sache war ja, dass ihn daheim auch nichts erwartete. Oder sonst wo. Er konnte nicht einfach umdrehen oder gar stehen bleiben.

Eigentlich hatte er sein Schicksal also akzeptiert. Und wenn er sich das nicht ins Gedächtnis rief, dann würde irgendwann der Teil von ihm gewinnen, der ihm ständig seinen warmen Geisteratem in den Nacken bließ und ihm zuflüsterte, dass er feige und schwach war. Was nicht stimmte. Svavar war nicht hinter ihm, er war derjenige, der hinter Svavar war. Er würde ihm irgendwann im Nacken sitzen, nicht andersrum. Und die einzige Stimme, deren nerviges Flüstern er akzeptierte, war die des Sittichs, der auf seiner Schulter saß.

Was ihn zunächst beunruhigt hatte -- nämlich dass Tarón ihn allein mit Tali losschickte -- stellte sich doch als ganz in Ordnung dar, als er mit der Frau nur einen Schritt hinter sich das Schiff verließ. (War ja doch immer alles nur halb so schlimm, wie es einem immer zuerst vorkam.) Er fing beim Gehen Shanayas Blick ein, nickte ihr kurz zu. Was für sie sicherlich unangenehm war, beruhigte Rúnar noch mehr: Er war nicht der einzige, den die Sache so sehr aufwühlte. Sowieso nicht, das war ihm bewusst. Aber er fühlte sich nicht ganz so allein damit, dass man ihm ansah, was in ihm vorging.

Alles also halb so schlimm, dachte er sich, als er mit Tali, einer Laterne, mit Harald auf seiner Schulter und seiner Harpune auf dem Rücken in die Nacht hineinging. Er hatte kein Problem damit, sein Schicksal akzeptieren. Aber er musste nicht tolerieren, dass es ihm ständig vor die Füße kackte, wenn er gerade erst die Mistgabel weggepackt hatte.

{ auf dem Weg zum Handwerksviertel | mit Dahlamon Tali und Harald (Haustier) }
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RE: Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis - von Rúnar Rúnarsson - 28.04.2024, 00:21

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