27.07.2016, 21:06
In gewisser Weise stand Aspens Hoffnung noch im Raum, dass sich der Dieb wirklich Zeit nehmen wollte für seine erste Waschung nach Tagen. Dann hätte er die Zelle schließen und nach oben gehen, sich das ganze Spektakel ansehen und ein Urteil darüber fällen können. Doch soweit sollte es erst gar nicht kommen.
Zuerst registrierte Aspen nicht, dass Talins Worte an ihn gewandt waren. Erst als die Zellentür neben ihm zum stehen kam, fiel ihm auf, dass der süffisante und überhebliche Tonfall der blonden nicht wie zuvor dem Gefangenem, sondern wirklich ihm galt. So? Mit einem Scheppern ließ er den Eimer fallen, der Dank des geringen Abstands zum Boden zwar schwankte und Wasserspritzer los wurde, jedoch nicht umkippte.
Noch bevor Talin Shanaya direkt ansprechen konnte, schürzte Aspen für einen kleinen Moment die Lippen. Mit fragend erhobenen Brauen, die Mine von genervt zu gleichgültig wechselnd, drehte er sich um und trat einen Schritt von der Zelle weg. Den einzigen Schritt der dank geschlossener Zellentür und Talins Gestalt möglich war. Der kleine Mann hinter ihm wäre, nach Aspens Auffassung, sowieso nicht in der Lage nach Tagen mit Wasser und Brot, eine Gefahr für ihn darzustellen.
„Du stehst mir im Weg, Captain.“
Musste er wirklich alle negativen Gedanken die ihn durchliefen wahrnehmen? Unverständnis darüber, dass Talin zum wiederholten Male öffentlich Preis gab, dass sie ihre Crew nicht zusammenhielt, sondern unbewusst zu spalten anfing? Mitleid mit ihr, weil sie sich durch erzwungenen Respekt meinte den ehrlichen zu verdienen? Nein, darauf hatte er keine Lust. Eher war es ihm lieb darüber nachzudenken, warum er sich die Mühe überhaupt gab die Loyalität halten zu wollen.
Demonstrativ hielt er ihr die Zellenschlüssel entgegen. Leider auf einer Aspennormalen Höhe, zu der Talin hochgreifen musste. Hiermit war dieser „Gefangenenmist“ nicht mehr sein Problem.
(Shanaya, Talin, Ryan - Brig)