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Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis
Crewmitglied der Sphinx
für Gold gesucht
dabei seit Oct 2019
#5
Mit einem leisen Seufzen beobachtete Tarón die Gruppen der Piraten, die sich in die Dunkelheit aufmachten, um nach den verschollenen Frauen zu suchen. Er war froh, die hastig organisierte Beratung vergleichsweise schnell und reibungslos abschließen zu können. Irgendwie war es ihm gelungen, Lucien sowie Shanaya und Liam lange genug aufzuhalten, um die Hilfe der gesamten Crew zu rekrutieren – das einzige, was seiner Meinung nach in dieser Situation Sinn machte. Oh, er zweifelte nicht an der Motivation derjenigen, die vom Verlust der Damen am meisten betroffen waren – doch angesichts der Umstände könnten sie jedes verfluchte Augenpaar gut gebrauchen.
 
Es war dunkel wie in einem verdammten Rattenloch, und die Stadt war damit noch unübersichtlicher, als sie es ohnehin schon gewesen wäre. Nicht alle Ressourcen zu nutzen, um Talin, Soula und Skadi zu finden, wäre schlichte Dummheit gewesen. Dennoch beobachtete er Luciens unruhiges Zappeln während der Besprechung, die Tarón veranlasst hatte. Er verstand es, genauso wie er Shannys Unruhe spürte und Liams besorgte Blicke sah. Vor allem nach den neuesten Nachrichten, die Shannys Bruder betrafen.
 
Tarón hatte daraus seine eigenen Schlüsse gezogen – doch diese deckten sich sicherlich mit den Gedanken, die auch die anderen Eingeweihten zu der Sache hatten. Es ging womöglich um jede Minute.
 
Ja, er verstand es. Und dennoch musste zumindest er einen kühlen Kopf bewahren und versuchen, diese Suche zu einem möglichst guten Ende zu führen. Und dazu war es unabdingbar, dass ihr verbleibender Kapitän an der Planung teilnahm und seine Führung behielt.
 
Die Besprechung hielt Tarón dennoch knapp und zielgerichtet – kein Palaver, keine Diskussionen. Dafür hatten sie womöglich keine Zeit. Zudem war er nicht sicher, ob Lucien sonst nicht einfach aufgesprungen wäre und gegangen wäre, was Tarón auf jeden Fall verhindern wollte. Wenn sie alle einfach davonstoben wie aufgescheuchte Hühner, würden sie wohl auch nur mit einem ähnlichen Erfolg rechnen dürfen wie ein Haufen Federvieh.
 
Fest stand von Anfang an, dass er selbst Alex im Auge behalten und dieser daher mit ihm gehen würde. Ihr Urteil über ihn hatten sie noch nicht gefällt, die Lage war alles andere als eindeutig oder klar. Sie hatten abwarten wollen, was Soula Talin während ihres Coups erzählte, Frauen unter sich, die wahrscheinlich anders miteinander umgingen und anders miteinander redeten, als Soula es mit ihm tun konnte.
 
Und Alex? Nun, der hatte seine Version der Geschichte erzählt. Liebestrank… was für ein Blödsinn. Doch Tarón mahnte sich, den Mann nicht vorschnell zu verurteilen – die Wahrheit über diese Angelegenheit würde vorerst warten müssen. Und wenn Alex dabei half, Soula gesund wiederzufinden, könnte er vielleicht jetzt schon ein klein wenig Wiedergutmachung leisten. In jedem Fall kreiste der Falke mit wachem Auge um ihn.
 
Als Dritte hatte sich ihnen Cassy angeschlossen, und auch wenn Tarón zunächst Einwände hegen wollte, nickte er ihr schließlich doch zu. Unter seinem Blick würde Alex in jedem Fall seine Finger bei sich behalten – oder diese gleich zusammen mit seinem Kopf verlieren.
 
„Kommst du mit ihm klar?“, fragte er und sein Blick glitt noch einmal zu Rayon, der Calwah, an seinem neuen Geschirr angeleint, auf der Schulter balancierte. Lächelnd nickte ihm der Smutje zu, und zumindest für den Augenblick schien Calwah mit dem Fisch, den er gerade herunterschlang, zufrieden gestellt. Sein ewiges Sorgenkind würde er heute nicht mit in die Finsternis schleppen, auch wenn ihm der Gedanke, ihn auf der Sphinx zurückzulassen, beunruhigte, wie es immer tat. Doch die vier, die auf dem Schiff zurückblieben, würden schon auf die Echse Acht geben. Seine Sorge musste jetzt anderem gelten.
 
„Na dann, lasst uns gehen“, raunte er den anderen beiden zu.
 
Und so stapften sie schließlich ebenfalls los, hinein in die nur von Feuerinseln durchbrochene Dunkelheit und in Richtung des Marktes, von dem Tarón sich neben der Amüsiermeile die meisten Informationen erhoffte.
 
Die Hurenhäuser und Tavernen nahm sich Luciens Truppe bereits vor, und Tarón begrüßte das. So sehr sich Luc auch sonst gerne von den kurzweiligen Freuden des Lebens ablenken ließ: Wenn es um Talin ging, würde er jeden Stein umdrehen, ehe er sie gefunden hatte. Und Luc wusste, wie man mit den Menschen in dieser Art Viertel sprechen musste. Wenn es dort etwas zu finden gab, würde er es finden, und wenn nicht er, dann Shanny.
 
Und seine Truppe würde das Gleiche am Marktplatz erledigen.


(Alex & Cassy (Rayon) | Sphinx, dann auf dem Weg zum Markt)
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RE: Kapitel 10 - Feuerschein und Finsternis - von Tarón Valur - 23.04.2024, 13:42

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